Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19131229
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191312290
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19131229
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-29
- Monat1913-12
- Jahr1913
-
-
-
-
-
14013
-
14014
-
14015
-
14016
-
14017
-
14018
-
14019
-
14020
-
14021
-
14022
-
14023
-
14024
-
14025
-
14026
-
14027
-
14028
-
14029
-
14030
-
14031
-
14032
-
14033
-
14034
-
14035
-
14036
-
14037
-
14038
-
14039
-
14040
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
14014 Börsenblatt f. ö. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 300, 29. Dezember 1913. äußern: Wird in der De nt scheu Blich er ei eine Haus buch b i n d e r e i eingerichtet oder nicht? Wenn diese Frage nicht in Kürze von der allein maßgebenden Stelle verneint wird, so müssen alle unsere Bernfsgenossen und Lieferanten, soweit sie der »Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei« angehören, ihre Freundschaft kündigen. I". in 1^. Nachschrift der Redaktion des »A. A. f. Buchb.«: Der etwas temperamentvolle Einsender, dessen Ausführungen wir durch einige wohlgemeinte Streichungen mildern mußten, scheint eine Pro- phetenbegabnng zu verraten. Seine Vermutung, daß auch wir der »Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei« angehören, ist rich tig, aber sein Zukunftsbild ist wohl etwas zu schwarz. Es wäre schlecht um den Buchbindereiberuf bestellt, wenn die Errichtung einer Haus buchbinderei der Deutschen Bücherei den Ruin des ganzen Kleinbetrie bes nach sich zöge, aber immerhin glaubten wir, der Einsendung, wenn auch in gekürzter und gemilderter Form, die Aufnahme nicht versagen zu dürfen. Insbesondere hegen auch wir den Wunsch, daß die vom Einsender am Schlüsse gestellte Frage sachgemäß beantwortet werden möge: Wird in der Deutschen Bücherei eine Hausbuch- binderei errichtet oder nicht? Darauf erwidern wir: In den Bauplänen der Deutschen Bücherei, die anläßlich des Besuches Sr. Königlichen Hoheit des Prinzregenten, des jetzigen Königs von Bayern, in den provisorischen Räumen der Deut schen Bücherei ausgestellt waren, sind in den Grundrissen auch Räume mit der Bezeichnung »Buchbinderei« und »Buchdruckerei« zu sehen gewesen, ohne daß Beschlüsse Vorlagen, solche Werkstätten einzurichten. Wie wir lesen, sind dadurch Besorgnisse in der Fachpresse ausgelöst worden, daß die Deutsche Bücherei beabsichtige, diesen Gewerben unliebsame oder gar- gefährliche Konkurrenz zu machen. Obiger Artikel in Nr. 50 des »Allgemeinen Anzeigers für Buchbindereien«, Stuttgart, 1913, führt sogar mit lebhafter Prophetie aus, wie aus den viel leicht vorerst als Hausbuchbinderei und Hausdruckerei gedachten Einrichtungen unfehlbar eine Kunden-Buchbinderei und Kunden- Druckerei werden muß, die den Kleinbetrieb dieser beiden Ge werbe zum Ruin führen müsse. Das sind natürlich ungesunde Phantasien, weil in ihnen kein Kern von Wahrheit steckt. Wir können sie. daher nicht schweigend hinnehmen. Wenn das Klein gewerbe der Buchbinder und Buchdrucker dem Ruin zu verfallen drohte, so könnte es die Deutsche Bücherei nicht mehr retten. Wer hier urteilsfähig ist, wird es ganz selbstverständlich finden, daß ein Unternehmen von der Ausdehnung der Deutschen Büche rei beim Bau ihres Hauses auch solche Räume vorsieht. Einen Hausbuchbinder hat wohl jede Bücherei. Auch die nicht zu den großen zu rechnende Bibliothek des Buchhändlerbörsenvereins hat ihn lange schon und muß ihn haben für kleine Geschäfte, die sich gar nicht lohnen, aus dem Haus gegeben zu werden. Für eine Haus buchdruckerei hat die Deutsche Bücherei zurzeit noch gar keinen Bedarf. Ob ein solcher entsteht, wie das schon bei zahlreichen großindustriellen Unternehmen geschah, kann erst die Entwicklung des Instituts erweisen. Für beide hier in Frage stehenden Klein gewerbe ist aber jedenfalls eine ruinöse Konkurrenz Vonseiten der Deutschen Bücherei als ausgeschlossen anzusehen. Die Königliche Bibliothek in Berlin hat bekanntlich eine eigene Buchbinderei, ohne das; dadurch die Berliner Kleinbuch binder zugrunde gerichtet worden wären. Wenn die Deutsche Bücherei eine solche schaffen müßte, so würde sie dabei schon im eigensten Interesse auch in denselben bescheidenen Grenzen für- eigenen Bedarf bleiben müssen, wie dort. Der Alarm ist also nicht nur verfrüht, sondern erweist sich auch für jeden einsichts vollen Beteiligten als ein blinder Lärm. Die Errichtung der Deutschen Bücherei war bekanntlich nur mit Hilfe beträchtlicher staatlicher Mittel zu ermöglichen. Der Börsenverein ist daher verpflichtet, sie nach volkswirtschaftlichen Grundsätzen und vor allem mit Sparsamkeit zu verwalten. Das volkswirtschaftliche Allgemeininteresse muß auch hierbei höher stehen, als das ein zelner Erwerbszweige. Kann die Deutsche Bücherei es nicht mehr verantworten, auf bedeutende Ersparnisse zu verzichten, die sie ohne Einrichtung eines eigenen Betriebs für ihren eigenen Bedarf nicht erzielen kann, so wird sie ihn schaffen müssen. Von einem Kundenbetrieb kann anch dann natürlich niemals die Rede sein. Ernst Mohrmann. Die Politik der »kleinen Mittel«. Neul'ailten, Leseräume und dergl. — Schaufenster, Schaufensterwett bewerbe »sw. — Literarische Abende, Volksbildnngsabende, Vorträge »sw. - Ausstellungen. — Plakate, Neklamemarken und andere kleine Mittel. Beteiligung der Buchhändler an Vereinen. — Buchhandel und Presse. — Ein Merkblatt fiir Bücherfreunde. In Nr. 22 vom 27. Januar vorigen Jahres wurde an dieser Stelle ans die Wichtigkeit der sog. »kleinen Mittel« hingewiesen und nnter Anführung einer größeren Anzahl von Beispielen ihr propagan distischer Wert für den Sortimentsbuchhandel betont. Das damals be handelte Material enthielt bereits mancherlei wertvolle Anregungen, und die zahlreichen Mitteilungen und Zeitungsnotizen, die sich über die sen Gegenstand inzwischen in unserer Nedaktionsmappe angesammelt haben, lassen auf eine nach dieser Richtung hin sehr rege weitere Be tätigung schließen. Da nun die Anregung weniger in der Anführung von Einzel fällen, als vielmehr in der Nebeneinanderstellnng der Viel heit von Erscheinungen gesucht und gefunden werden kann, so schien es an gebracht, eine Anzahl Mitteilungen zurnckzustcllen, um den Lesern dieses Blattes später Gelegenheit zu geben, sie an einer Stelle zu finden, an der ihnen ein Vergleich mit ähnlichen Fällen und die Möglichkeit geboten war, ans der Fülle der Erscheinungsformen sich das zu eigen zn machen, was für die eigenen Verhältnisse und Bedürfnisse beachtend- und nach ahmenswert sein könnte. Aus diesem Grunde wurden anch einige Mit teilungen in die nachfolgende Behandlung mit einbezogcn, deren Ver öffentlichung in diesem Blatte bereits in Gestalt von Einzelnotizen er folgt ist. Eine solche Zusammenstellung als Ganzes hat aber auch noch den Vorteil, daß sie einen Überblick über die bei den einzelnen Gelegen heiten in die Erscheinung tretende Benutzung der Tagespresse in den verschiedensten Formen ermöglicht, eine Benutzung, die, wie schon mehr fach betont wurde, einen erfreulichen Beweis dafür erbringt, daß das Sortiment in den meisten Fällen auf die Hilfe und Mitwirkung der Zeitungen rechnen kann, sobald es sich um Dinge von allgemeinem Interesse handelt. Mehrfach ist es auch nötig gewesen, die durch das Thema gegebene Grenze zu überschreiten, um die Zusammenhänge auf recht zu erhalten. Denn wenn beispielsweise ein Sortiment das ganze Hans umbauen und alle Einrichtungen den Forderungen der Neuzeit aupassen läßt, so wird man in dem Hausbau an sich eher die Anwen dung großer, als kleiner Mittel erblicken müssen, andrerseits aber in vielen Einzelheiten, z. B. kleinen Annehmlichkeiten für das Pu blikum und das Personal die Politik der »kleinen Mittel«. Es macht sich deshalb notwendig, den Hausbau in die Betrachtung mit einzube ziehen, und da das Thema einmal angeschlagen ist, so wollen wir auch damit beginnen und dabei gleichzeitig die Neuerrichtungcn von Lese räumen usw. behandeln. Neubauten, Leseräume u. dergl. Die Jenaer Zeitung vom 29. November 1913 brachte einen sich über mehrere Spalte» ausdehneuden Artikel unter dem Titel »Die alte Ne gierung«, der die Geschichte und den Umbau' dieses historischen Ge bäudes behandelt, das, im 17. Jahrhundert der Regierungssitz des Herzogs von Jena, heute Eigentum des Buchhändlers Naßmanu ist und die Räume der Akademischen Buchhandlung Natz- m a n n beherbergt. Nach dem Berichte wird mindestens schon seit dem Jahre 1750 in dem Hause der Buch-, Kunst-, Musikalieu-, Lanökarten- uud Antiguariatshandel betrieben. Das Publikum ist also schon seit Jahrhunderten gewohnt, an dieser Stelle den Buchladeu zu finden. Die bisher innegehabten Räume entsprachen schon lange nicht mehr den An forderungen, die das bedeutend erweiterte und vergrößerte Geschäft stellen mußte. Die Bureau- und Nebenräume, sowie die Toiletten waren hygienisch längst nicht mehr einwandfrei. Die Zustände, wie mau sie leider noch in vielen alte» Häusern, nicht nur in Jena, noch vorfindet, waren fiir die Dauer unhaltbar geworden. Dem Besitzer wnrde daher die Aufgabe, Wandel zu schaffen, und wie aus dem unsere Leser am meisten interessierenden Teile des Berichts (den wir im Origi nal folgen lassen) hervorgeht, ist sie von ihm in durchaus großzügiger und für andere Sortimente vorbildlicher Weise gelöst worden. Die Jenaer Zeitung berichtet darüber: Neu erstanden sind: im Erdgeschoß ein neuzeitlicher Laden mit angrenzendem Büro und Packraum, mit einer Grundfläche von über 200 gm; im Obergeschoß: 2 Räume für die Abteilungen Kunst und Lehrmittel mit 00 gm Grundfläche. Vorgesehen wurde hier auch ein Ausstellungsraum für Klaviere und Flügel. Diese Räume stehen mit dem Laden durch eine Wendeltreppe in direkter Verbindung. Eine weitere Treppe führt vom Packraum nach den im Souter rain eingerichteten Lagerräumen, die daselbst mit einer Grundfläche von 100 gm vollständig trocken und gut ventiliert eingebaut sind und das Antiquariat und das Verlagslager bergen. Durch Herausneh- men der alten, hoher gelegenen Kellergewölbe und Einbau von neuen Kellern wurde der Fußboden des Ladens mit dem Stra-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht