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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 301, 30. Dezember 1913. reges, und als besonders erfreulich wird die Tatsache erwähnt, daß sie nicht nur von Lehrern, sondern auch vom Publikum, vom Stabsoffizier bis zum schlichten Landmann, besucht wurde. Am 15. April vorigen Jahres veranstaltete die Universitätsbuchhandlung Th. irische in Erlangen anläßlich des dort stattgefnndenen Philologentages eine L e h r m i t t c l a n s st e I l u n g, eine andere im englischen Seminar des Gehcimrats Professor Pirson, während die Universitätsbibliothek einige ihrer Kostbarkeiten in der Orangerie zur Schau stellte. Die Literatnrabteilnng der Städteansstellung in Düsseldorf im Oktober d. I. nebst Lesezimmer befanden sich in der Verwaltung der S ch r o b s- dorffschen Buchhandlung. Ein Ausstellung plattdeut scher Literatur wurde im vorigen Jahre von der Firma Fritz B r ü n i n g in Lehe anläßlich eines Verbandstages, der zugleich mit einem niedersächsischen Dichtertage verbunden war, veranstaltet. Neuer dings scheinen die Ausstellungen der Erzeugnisse des Ausstat tung s v e r I a g e s einen immer breiteren Raum einzunehmcn. Im September v. I. eröffnet«: die Firma Neuß K Pollack in ihrem Gc- schäftslokalc in Berlin eine Ausstellung moderner deut scher und ausländischer Luxusausgaben. Unter dem gleichen Zeichen stand eine um dieselbe Zeit veranstaltete Ausstellung »D as moderneB n ch« der Firmen C. M. E b e l l, A l b e r t M ü l - l e r und Naschers E o. im Kunstgewerbemuseum der Stadt Z ii r i ch. Vorher im Juli fand eine ähnliche Veranstaltung im Städtischen Suer- mondt-Mnsenm in Aache n statt, wo die Firma M. I a c o b i' s N a ch - fvlger Schnrp K Schumacher eine Ausstellung moderner deutscher Buchkunst veranstaltete, von der die Presse in einem sehr eingehenden Berichte Notiz genommen hat. Die Firma Max Teschner in Steglitz stellte im Verein mit der dortigen Jugendschriftenkommis sion im Nathans vor Weihnachten eine große Anzahl guter Jugend schristen ans, ein Zeichen dafür, daß nur im Zusammenarbeiten mit den interessierten Kreisen der Erfolg beruhen kann, vorausgesetzt, daß bei beiden Teilen der gute Wille dazu vorhanden ist. Auch die immer etwas im Hintergründe stehenden Bibliotheken wenden sich neuerdings der Veranstaltung von Ausstellungen zu; z. B. hat die Stadtbiblio - thck in Elberfeld unter der Leitung ihres Direktors Jaeschke eine I u g e n d s ch r i f t e n a n s st e l l n n g veranstaltet. Vom Oktober die ses Jahres bis Januar befindet sich in den oberen Räumen der Firma I. D e n b n e r i n N i g a eine Buch- und Kunstausstellung, wozu durch eine sehr geschmackvolle Einladungskarte das Interesse wachgerufen wurde. An Ausstellungen ans den verschiedenen Kunstgebietcn sind zu verzeichnen: in den bereits genannten neuen Räumen der Firma Hugendnbel in München eine Ausstellung von Kupfersti chen, H a n d z e i ch n u n g c n, Aquarellen, Silhouetten, Manuskripten, Ölgemälden usw., eine Sonderansstellnng des Graphikers Attilio Sacchettv bei Neuß L Pol lack in Berlin, eine ständige Schau billiger Volkskunst in der Ge- birgsstadt Lichtenstein im Erzgebirge im Stadtmnsenm. Vertreten sind darin die Erzeugnisse des Kunstverlages der Firmen Brcitkopf L Härtel, E. A. Seemann, B. G. Tenbncr und Nobert Voigtländer mit ihren bekannten Künstlersteinzeichnnngen nsw. In dem Zeitungsberichte wird darauf hingewiesen, daß sich gerade kleinere Städte ans diese Weise eine Art Volksbilder- Galerie schaffen können, ein Wink für manchen Buchhändler, die An regung in seinem Orte sich praktisch nutzbar zu machen. Neuß K Pol lack in Berlin versandten eine geschmackvolle Einladungs karte zu ihrer M i n i a t u r e n - A u s st e l l n n g (aus Privatbesitz) im Februar v. I. Ende Mai im gleichen Jahre finden wir eine Ausstel lung von Miniaturmalereien von der Firma Karl Iuffy in Lemberg angczeigt. Sie enthielt mehr als 1000 Miniaturen, über die ein Katalog mit 85 Autotypien und 20 farbige» Reproduktionen er schienen ist. Auch Werke über Miniaturmalereien waren mit ausgestellt. S i m p l i z i s s i m u s - O r i g i n a l e brachte die Firma Hans D o in mesinKöl n im September d. I. zur Schau, worüber das Köl nische Tageblatt ausführlich berichtete. Fast in allen den erwähnten Fäl len nahm die Presse mehr oder weniger ausführlich Notiz von den Ver anstaltungen. Plakate, Ncklamemarkcn und andere kleine Mittel. Beteiligung der Buchhändler an Vereinen. Ehe wir zum Plakat der Zukunft übergehen, wie wir es im Sprech saal dieses Blattes in Nr. 156 vom 9. Juli d. I. durch Herrn M a r H o ch m nth , Geschäftsführer der Firma E. A. Goetz, vorgeschlagen finden, müssen wir uns mit den Plakaterscheinnngen der Gegenwart beschäftigen. Das Plakatieren einzelner Bücher seitens der Verleger ist neuerdings immer mehr in Aufnahme gekommen, und es scheint, als ob sich diese Art von Reklame in den Großstädten als ein sehr wirk sames Vertriebsmittel erwiesen hätte. Man hört aber außer einigen von den Ortsvcreinen ausgehenden derartigen Unternehmungen so gut wie gar nichts davon, daß einzelne S o r t i m e n t s g e s ch ä f t e sich dieser Neklameform außerhalb ihrer Schaufenster und Läden bedienen. Es brauchen nicht allein die Litfaßsäulen zu sein, deren Anschläge nur kurze Zeit wirten. Für die Geschäftsreklame des Sortimenters kämen wohl mehr an frequentierten Stellen ständig aushängende Plakate in Betracht. Das bekannte, in ösarbigem Steindruck ausgeführte Plakat des Münchener Buchhändler-Vereins dürfte zu solchem Zwecke wie geschaffen erscheinen. Von mehreren Entwürfen durch die Vorstände der Kreis- und Ortsvereine als das wirksamste ausgcwählt, bietet eS bei einer Größe von 78:42 ein genügend Raum zum Ein druck eines entsprechenden Hinweises ans die betreffende Firma oder Vereinigung. Auch bei besonderen Gelegenheiten dürften sich der artige über die Geschäftslokalitäten hinauSgehcnde Anshänge empfehlen Ein praktisches Beispiel dafür ist eine Liste von Literatur über die Befreiungskriege, die anläßlich der Jahrhundertfeier in sämtlichen fünf Ausgabestellen der Hamburger Lesehalle angebracht wurde. 66 geschichtliche Werke, 44 Biographien und 52 erzählende Bücher und nicht weniger als 22 Werke über die Franzosenzeit in Ham burg waren daraus verzeichnet. (Generalanzeiger f. Hamburg-Altona vom 9. März d. I.) In dem eingangs dieses Kapitels er wähnten Sprechsaalartikel macht Herr Hochmuts) den Ver legern den Vorschlag, E i n h e i t s f o r m a t e für ihre Pla kate zu schaffen, damit man sie im Wechselrahmen ausstellen könne. Im ersten Augenblick mag ein solcher Gedanke des Zu- tnnftsplakates manches für sich haben. ES ergeben sich aber bei genauerer Betrachtung der Dinge einige schwerwiegende Bedenken. Nicht jedes Format paßt fiir die einzelne Künstlerarbeit: die eine wird in ganz kleinem Format wirksam sein, in großem abstoßend wirken und umgekehrt; das eine wird in einem Wechselrahmen wirken, das andere aber nur, wenn es frei in seiner Umgebung angebracht wird. Wer übernimmt ferner die Gewähr dafür, daß das ganze Sortiment sich die Wcchselrahmen von verschiedener Größe anschafft, die zur Unter bringung der verschiedenen Formate nötig sind? Hieße es nicht die bisher freie Verwendung des Plakates in ein Schema, in ein System einzwängcn, das der Bnchpropaganda eher schädlich als förderlich sein könnte? Und wer ist der Mann, die widerstreitenden Meinungen un serer Herren Sortimenter in einem solchen Falle unter einen Hut zu bringen, selbst wenn die Verleger in dieser Frage zur Einigung gelangten? Der Vorschlag dürste eine Utopie sein und bleiben. In unglaublich kurzer Zeit hat der Sammelsport von Briefver- schlnß- und anderen N e k l a m e m a r k e n namentlich unter der Ju gend gewaltige Dimensionen angenommen. Auch der Buchhandel be ginnt sich neuerdings in größerem Umfange dieses NeklamemittelS zu bedienen. Das vorerwähnte Plakat des Münchner Buch Händ lervereins ist ebenfalls als Neklamcmarke erschienen und kann von jedem Buchhändler in beliebigen Mengen bezogen werden. Alis unsere Aufforderung in Nr. 275 vom 27. Nov. d. I. unter »Kleine Mitteilungen« sind nns bereits zahlreiche Einsendungen derartigen Materials zngegangen. Da wir die »N e k l a m e m a r k e n« z n m Gegenstände einer in den nächsten Wochen erschei nenden S o n d e r b e h a n d l u n g machen möchten, so bit ten wir nochmals an dieser Stelle darum, uns soweit noch nicht geschehen — Muster zur kritische» Sichtung nnd Beurteilung zu zu senden. Die Benutzung der Lokalpresse durch Aufgabe von Inseraten ist im deutschen Sortiment heute allgemein üblich nnd auch angesichts der Konkurrenz der Warenhäuser durchaus notwendig Nur ans die Form, die Art und Abfassung dieser Anzeigen muß besonderes Ge wicht gelegt werden, wenn die Vorzüge des bnchhändlerischen Spezial geschäftes in das rechte Licht gestellt werden sollen. Eine Anzeige der Osian berschen Buchhandlung in Tübingen veröffent licht in der Tübinger Ehronik eine Büchcranswahl unter dem Titel »Literarische Mitteilungen«. Nachdem die Titel einer Anzahl wich tiger Novitäten angeführt sind, kommt in Form eines Programms eine Reihe von Literaturnachweisen zu verschiedenen Gelegenheiten. Wir finden die Literatur zum 50. Todestage I u st i n n s Kerners, zum Konzert des böhmischen Streichquartetts, zur Aufführung von Shakespeares »Othello«, zum Ge burtstage König Wilhelms von Württemberg, zur Aufführung von Laubes »Karlsschülcr« nsw. in chro nologischer Folge der Veranstaltungen angeführt. Diese Anzeige befindet sich innerhalb des redaktionellen Teiles nnd ist auch nicht in Jnserat- form gesetzt, sondern dem redaktionellen Teile angepaßt. Nicht jede Zeitung dürfte sich indes zu einer derartigen, sicher sehr wirkungsvollen Propaganda hergeben. Um ihrem Weihnachtsprospektc beim Publikum größere Beachtung zu verschaffen, stellt die Firma Karl Köhlers Bnchhandln n g in D a r m st a d t den Bücheranzeigen eine vom Firmeninhaber selbst geschriebene kleine Geschichte »K n echt Nnprc ch t« voran, die den Kindern gewidmet ist und auch dort das Interesse für ein schönes gutes Buch als Weihnachtsgeschenk wecken dürfte. Auch ein Abdruck lFortseßung aus Seite 14069 )
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