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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1913
- Strukturtyp
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- 1913-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ki 302, 31. Dezember 1913. manu doch darauf, es zu verkaufen, zumal ihre beiden Söhne Emil und Heinrich keine Lust zeigten, das Erbe ihres Vaters auzutreteu und die Handlung fortznfiihren. Es gelang Julius Mnes im Jahre 1865 einen Käufer, und zwar aus dem Freundeskreise der Firma, zu finden. Herr Hermann Brigl aus Berlin übernahm das Geschäft, doch hatte der den Kaufvertrag aufsetzende Bruder Bernhard Hermanns, Or. Hermann, die Vorsicht gebraucht, ein Vorkaufsrecht der Familie Hermann in den Vertrag zu bringen, falls das Geschäft wieder veräußert werden würde. Und diese Vorsicht erwies sich als weise, denn da Brigl sich in Leipzig nicht eingewöhnen konnte, stellte er das Geschäft im Jahre 1867 wieder zum Verkauf, und nun entschloß sich der jüngere Sohn Bern hard Hermanns, Herr Heinrich Hermann, das väterliche Geschäft zu übernehmen. Hatte Brigl, der das Geschäft mit 111 Komittenten übernahm, es dem neuen Besitzer mit 127 übergeben, so schnellte diese Zahl unter der ruhigen und kräftigen Leitung Heinrich Hermanns in» Jahre 186!) schon ans 163, um freilich im folgenden Jahre, dem Kriegs jahre, ans 147 zu sinken, sich dann aber wieder in stetiger Weiterentwicklung zu erhöhen. Bald wurden auch die Räume fiir das wachsende Geschäft zu eng, so daß Hermann das Haus Ecke Thal- und Hospitalstraße kaufte, in dem sich das Geschäft noch heute befindet. Obwohl Hermann es nicht liebte, in die Öffentlichkeit zu treten, so konnte er sich Ehrenämtern doch nicht ganz entziehen und hat als Mitglied der Steuer-Einschätzungs- Kommission wie als Armenpfeger fiir das Allgemeinwohl gearbeitet. Im Börsenverein wirkte er lange Jahre als Mitglied des Ausschusses für die Bibliothek, und es ist unvergessen, daß er dieser bei der Ein weihung des Buchhändlerhanses jene wertvolle Sammlung von Buch händler-Porträts überwies, die noch heute eine Perle ihrer Bestände bildet. Im Januar 1889 konnte Heinrich Hermann das fünfzig jährige Jubiläum seines Hanfes begehen, das ihm viele Zeichen per sönlicher Freundschaft und Wertschätzung, besonders aus den Kreisen seiner Kommittenten, brachte, an dem aber auch buchhändlerische Korpo rationen regen Anteil nahmen. Am 5. Dezember 1904 schied Heinrich Hermann nach schweren Leiden aus diesem Leben. Aber er konnte seine Angen mit Ruhe schließen, hatte er sich doch in seinem Sohne Hans einen würdigen Nachfolger erzogen, der die Erbschaft des altehrwür digen Geschäfts antrat, um es im Geiste seines Vaters weiterzuführen und auszubauen. Herr HansHerman n ist, wie sein Vater, ein treuer Freund seiner Angestellten und verschmäht es nicht, sie in froher Ge selligkeit um sich zu versammeln. Möge es ihm vergönnt sein, das alte Geschäft, das zu den ersten Kommissionsfirmen Leipzigs zählt, in ruhi ger Entwicklung weiterznführen bis zum vollendeten Säknlum seines Bestehens! Herr E r a s m u s L u k a s K a s p r o w i c z in Leipzig stammt aus Zagörze in Russisch-Polen und hat seine Lehre im Hanse D. E. Fried lein in Krakau genossen, von wo aus er nach Leipzig als Gehilfe des polnischen Verlagsgeschäftes I-Idrairie LtrsnZore kam. Als dieses Ge schäft im Jahre 1859 liquidierte, gelang es Kasprowicz, eine Stellung in F. A. Brockhans' Sortiment zu erhalten, wo ihm die Schaffung der slawischen Abteilung und die Herausgabe der Polnischen National- Bibliothek übertragen wurde. Nach einem kurzen Aufenthalt in Polen, als Verwalter des Grafen S. Uruski während des polnischen Auf stands 1862—63, kehrte Kasprowicz nach Leipzig zu Brockhaus zurück und gründete am 1. Januar 1864 seinen Verlag, dessen Richtung durch seine Herkunft bestimmt wurde und daher polnische Literatur bevor zugte. Das Geschäft befindet sich noch heute im Besitz seines Gründers, so daß Herr Kasprowicz gleichzeitig das fünfzigjährige Jubiläum seiner Firma und seiner Selbständigkeit feiern kann. Seine Stellung bei Brock haus hatte er bei Errichtung seines Geschäfts nicht anfgegeben und hat sie 50 Jahre lang treu verwaltet, bis er am 1. Oktober 1909 mit vollem Gehalt in den Ruhestand übertrat, bei welcher Gelegenheit ihm vom König von Sachsen das Ritterkreuz des Albrcchtsordens II. Klaffe verliehen wurde. Der gegenwärtig im 80. Lebensjahr stehende Jubilar kann mit Befriedigung auf ein Leben treu erfüllter Pflicht znrück- blicken, als dessen Lohn ihm noch schöne Nuhejahre beschieden sein möchten. Das Antiquariat von I. Halle in M ünchc n wurde am 1. Ja nuar 1889 von Julius Halle gegründet, nachdem Herr Halle vorher 10 Jahre im Hanse Ludwig Noscnthal's Antiquariat gelernt und als Gehilfe gearbeitet hatte. Ihm trat am 1. Januar 1898 sein Brnder Herr D. Halle an die Seite, der im November 1893 für längere Zeit nach Paris und London gegangen war, um sich besonders im Knnst- antiquariat ansznbilden. Das Antiquariat hielt sich anfangs in be scheidenen Grenzen mit kleinen, anspruchslosen Katalogen (katholische Theologie, Autographen, Bavarica, Genealogie nsw.), nahm aber im Laufe der Jahre einen großen Aufschwung, so daß es jetzt zu den ersten Firmen seiner Art ans dem Kontinent zählt. Das Bnchantiqnariat pflegte und pflegt neben der eigentlichen Bibliophilie (Handschriften, Miniaturen, Inkunabeln, Holzschnittbüchcr, Knpferwerke, Autographen nsw.) besonders die ältere Geschichte der Wissenschaften (Medizin, exakte Wissenschaften nsw.), Genealogie nnd Heraldik, Ungarn nnd Türkei, Amerika, nordische Länder, Reformation, ältere deutsche Literatur, Kostllmkunde nsw. Die umfangreichen, schön ansgestatteten Kataloge der letzten zehn Jahre sind keine einfachen Preisverzeichnisse, sondern eher gründlich bearbeitete Bibliographien, deren dauernder Wert anerkannt ist. Der Ankauf der Porträt-Sammlung des kgl. Oberappellations- gcrichtsrats vr. Ehr. K. Glück in Erlangen im Jahre 1890—91 mit weit über 50 000 Kupferstichen führte zur Begründung des Kunstanti- qnariats, das später unter der erfahrenen Leitung des Herrn D. Halle sein Schwergewicht auf kostbare Kupferstiche, Schabkunstblätter nnd Farbstiche der englischen und französischen Schule des 18. Jahrhun derts legte. Eine Reihe bedeutender Kunst-Auktionen in den Jahren 1900, 1901, 1902, 1904, 1909 und 1911 machten durch die Güte des Gebotenen in den Kreisen der Sammler und Kenner des In- nnd Auslandes berechtigtes Aussehen, wie das Geschäft überhaupt auf dem Gebiet der graphischen Künste unstreitig an erster Stelle steht und seine geschmack voll nnd mit Sorgfalt ausgestatteteu Kataloge viele Anerkennung finden. Zeitschristen-Jubiläum. — Dem in Nr. 300 gemeldeten Jubiläum der »Mühle« schließt sich die »Hansa«, deutsche nautische Zeitschrift, Organ für die gesamten Interessen der deutschen Schisfahrt in H a m - b u r g an, die ebenfalls mit Ablauf dieses Jahres ihren 50. Jahrgang vollendet. Das in Nr. 300 von der »Mühle« Gesagte, kann auch fiir die »Hansa« gelten, denn auf dem von ihr vertretenen Gebiet sind die technischen Umwälzungen in den verflossenen 50 Jahren kaum geringer gewesen. Die Zeitschrift selbst hat manche Wandlungen durchmachen müssen. Im Jahre 1864 wurde sie von G. Schnirmann und G. Thau- low, Vorsteher der Seemannschule in Hamburg, gegründet, die auch als Verleger und Redakteure zeichneten. Von Mitte'1869 bis Mitte 1870 übernahm A. Tetens, späterer Wasserschont in Hamburg, Verlag und Redaktion, die von da bis Ende 1871 in den Händen des deutschen nau tischen Vereins, resp. seiner Vorstandsmitglieder Breusing, Tecklenborg, Wagner und von Freeden, ruhten. Tecklenborg und von Freedcn führten Verlag und Redaktion sodann bis znm Tode des ersteren im Jahre 1875, nach welchem von Freeden die Redaktion behielt, während der Verlag an H. W. Silomon in Bremen überging. Als Herr von Freeden sich wegen Alters und Kränklichkeit gezwungen sah, die Lei tung aufzugeben, ging die »Hansa« 1891 käuflich anEckardtLMeß- t o r f f in H a m bürg über, die den Verlag seit 1907 unter der Firma : »Verlag der ,Hansa', deutsche nautische Zeitschrift« führen. Ein 25jähriges Jubiläum kann mit Beginn des neuen Jahres die im Verlage von Alexander Koch in Darmstadt erscheinende Zeitschrift für Innendekoration begehen. Seit ihrem Erscheinen steht sie an der Spitze der Arbeit für eine neue deutsche Wohn kultur nnd die Einwirkungen des von dem Herausgeber, Hofrat Alexan der Koch, mit Zielbewußtsein geleiteten Organs auf unsere gesamte Wvhnungskunft sind sehr wesentlicher und fühlbarer Art gewesen. Es ist daher wohl berechtigt zu sagen, daß die riistige, fördernde Arbeit der angesehenen Darmstädter Zeitschrift sehr vieles zu dem heutigen hohen Stande der deutschen Wohnkultur einschließlich des Hotelwesens beige tragen hat. Für die Deutsche Lehrervcrsammlung, die Pfingsten 1914 in Kiel abgehalten wird, sind folgende drei Hanptvortragsthemen gewählt worden : 1. Die nationale Einheitsschule. Referent: königl. Oberstudien rat und Stadtschulrat vr. Kerschensteiner-Münchcn, M. d. N. 2. Droht unserer Schularbeit die Gefahr der Veräußerlichung und wie ist ihr zu begegnen? Referent: Lehrer Brunotte-Hannovcr. 3. Der deutsche Lehrerverein und die pädagogische Wissenschaft. Referent: Seminar direktor vr. Seyfert-Zschopan. Personalnachrichten. Klara Ncichner s. — In der Nacht vom 26. zum 27. Dezember ist in München die unter dem Pseudonym Klara Neichner bekannte Jugendschriftstellerin Fran Klara Jochner gestorben. Sie veröffent lichte »Blüten aus dem Märchengarten« (1882), »Aus der goldenen Märchenwelt« (1890), sowie Erzählungen für die Heranwachsende Lcscr- welt (z. B. »Schatzkästlein« (1895), »Singvögelchen« (1890) und »Gute Beispiele für die Jugend« (1891)). Marie von Wedel f. — In Weimar ist die unter dem Pseudonym Marie Witilo als Schriftstellerin hervorgetretcne Gräfin Marie von Wedel im 59. Lebensjahre gestorben. Im Jahre 1900 veröffentlichte sie einen Band Gedichte sowie ein Drama »Die letzte Hohenstanfin«, ferner die Schauspiele »Friedrich der Kreidige« und »Johannes Falk«.
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