Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1888

5154 Nichtamtlicher Teil. befunden. Ein Debet-Saldo von 18 47 H wird nachträglich noch gedeckt werden durch den Erlös für noch vorhandene Klippen. Berlin »nd Leipzig, den 9. Oktober 1888. Paul Parey, Ernst Seemann, Vorsteher Schatzmeister des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Das Tagebuch Kaisers Friedrich III. — Die Tagesblätter aller Richtungen melden übereinstimmend die in Berlin erfolgte Beschlag nahme des Oktoberheftes der Deutschen Rundschan mit der Veröffent lichung aus dem Tagebuch Kaisers Friedrich ill. Ein amtliches Ver bot des Heftes ist nicht ergangen; doch ist die an einer Stelle im Deut schen Reiche erfolgte Beschlagnahme, gleichviel ob seitens des Gerichts, des Staatsanwalts oder derPolizei angeordnet undgleichviel ob dauernd zuRccht bestehend oder nicht, während ihrer Dauer mit dem Verbot gleichbedeutend. Strafbarer Nachdruck. — Die »Berl Pol. Nachr.- schreiben: »In Paris ist unter dem Titel -Nswoires antbevtiquss de Prü derie 111. rasssmbles et oowxletss- eine französische Uebersetzung des in der -Rundschau- veröffentlichten Tagebuchs erschienen. Desgleichen ist in London eine solche in englischer Sprache herausgekommen. Wir machen darauf aufmerksam, daß nach der Berner Konvention vom 9. September 1886 derartige Uebersetzungen einen strafbaren Nachdruck bilden, wegen dessen gerichtlicher Verfolgung das Erforderliche von hier aus Ungeordnet werden wird » Mit Bezug auf eine in Budapest durch die Verlagshandlung Jul. Benkö beabsichtigte und angekündigte Herausgabe des »Tagebuchs- ver weisen wir bei dieser Gelegenheit auf die Kundgebung der Berliner Vcr- lagshandlung in diesem Blatt (Nr. 239, S. 5146). Vorsicht bei antiquarischen Ankäufen! — Großartige Bücher- dicbstähle werden wie aus der -Akademischen Lesehalle« in Berlin, nun mehr auch aus der Königlichen Bibliothek, der Universitätsbibliothek, der Anatomie und anderen wissenschaftlichen Instituten Berlins gemeldet. Es handelt sich vorwiegend um Diebstähle, die in den Lesesälcn verübt wur den, und zwar um die Entwendung wertvoller Lexika und anderer Nach- schlagebllcher, die sich antiquarisch leicht verwerten lassen. Wie verlautet, lenkt sich, soweit die Königliche Bibliothek in Frage kommt, der Verdacht ebenfalls auf den Büchermarder Mohnike, dessen Verhaftung bereits ge meldet wurde. Trotz der lebhaftesten Nachsuchungcn ist es bisher aber noch nicht gelungen, den Verbleib der aus der Königlichen Bibliothek ver schwundenen Werke zu erforschen. Ausfuhr. — Nach dem Ausweise des Konsulatsberichtes hat die Ausfuhr von Büchern, Zeitschriften, Musikalien, Musik- und Wissenschaft lichen Instrumenten aus Leipzig und Gera nach Nordamerika im verflossenen dritten Vierteljahr einen Gesamtwert von mehr als 160000 Doll, erreicht, wovon 99 >66 Doll, auf Bücher und Zeitschriften, 36 892 Doll, auf Musik instrumente, 20 121 Doll, auf gestochene und gedruckte Noten und 3946 Doll, auf optische und wissenschaftliche Instrumente kommen. Diese Werte zu sammengenommen bilden im bezüglichen Vierteljahre mehr als ein Achtel des Gesamtausfuhrbetrages im Konsulatsbezirk. 240, 15. Oktober 1888. Mark-Umrechnung in Oesterreich. — In früheren Jahren be rechneten bei der Feststellung der Preise von reichsdeutschen Büchern die österreichischen Sortimenter die Mark mit 60 Kr. Als der Stand der österreichischen Währung sich verschlechterte, wurde in den letzten Jahren die Mark mit 62 und im Jahre 1887 sogar mit 63 Kr. berechnet. Seit einigen Wochen hat sich der Stand der österreichischen Währung wieder verbessert und im Geldverkehr gilt die Mark seit einigen Wochen nur 59st, Kr. Nichtsdestoweniger hat der österreichische Buchhändlerverein beschlossen, an der bestehenden Markumrechnung von 62 Kr. zunächst bis Ende des Jahres festzuhalten, da der jetzige niedere Geldkurs wohl mehr oder minder auf Börsenmanöver zurückzuführen sei und dessen Dauer da her eine zweifelhafte wäre. Auch wurde betont, daß ein großer Teil der festen Lagerbestände mit teuerer Währung bezahlt wurde, daß der Wiener Platz ohnehin längere Zeit hindurch fortlaufend an zu niederem Kurse verloren habe und daß es geraten erscheine, in der Markumrechnung möglichste Stetigkeit walten zu lassen. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschristen, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Perl es' Xdressbuob tür den Rnob-, Laust-, Nusitalisnbaudsl uml ver wandte dssobäktssweiAe clor österreiokisob-nuAarisebsu Nonarcbie. kdit XvbavA: Ossterr.-uuALr. LeitunAs-Xdressbuob. 1888. XXlll. dabi-AauA. Nit dem Lilduisss Ladislaus dnbrzwowior. 8". 264, XXll 8. 5Visu, Norltr Rerlss. Heb. 5 20 Ibssaurus librornm kbilippi Rüster, Nouaosusis. LataloAus biblio- tbeeas sslsotas. Verreiobuis einer auserlesenen 8amw1unA Hava rien, Nonaoonsia, dndaioa ste. iw LesitM des ÜAl. baz'er. ReAisrunAsrates Rbilipp Rkistsr ru Nünobsn. 51 it Xowsr- bnnASn und Registern berausAeAsben von II n q a ll az'n, Ar. 8". 603 8. Nünebsn 1888, Larl Rebslen. tllassisobs lüiiloloAie und Xltsrtbumsbunde. Xutlqu. LataloA Nr. 816 von Lirobbokk L Ni^and in LeiprnA. 8". 100 8. Ristorisobe klilkswissevsobakten: LiblivArapbis, IdtteraturAesobiobts sto. Xntiq. LataloA Nr. 24 von Lwil 8c>edinA in IViev. 8". 62 8. dssebiobte Norddsutsoblands (naeb Provinzen n. Ländern). Xutiq. Vsrrsiobuls Nr. 153 von L 1b. Völebsr's VerlaA n. Xntlqu. in Lrankkurt a/N. 8". 8. 48—78. LI koliArako. OrAano weosual de las artss Aräüeas. Oirsotor: Ro- dolko 8onenp, Laevos Xirss, ealle de las Xrtes 633 autiAuo. Xno 5. kol. Lara Xlswania, Xustria )' 8niüa: 8rs. Lliwseb L 6o., Frankfurt 8/51. Ausstellungs-Preis. — Herrn Gustav Wolf in Leipzig ist nack) einer uns zugegangenen Privatmitteilung für seine Verlagswerke: IVolk's Vadswoouw Nr. I—VIII bei dem großen internationalen Wett streit in Brüssel von der Jury die goldene Medaille zuerkannt worden- Festtag in Sachsen. — Wiederholt sei im voraus daran erinnert, daß das Reformationssest am Mittwoch den 31. Oktober in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag bei vollem Schluß aller Geschäfte gefeiert wird. A n z e i g e b l a t t. Gerichtliche Bekanntmachungen. Auszug aus dem Luzern. Kantonsblatt f53697s Nr. 40 vom 4. Oktober. Benefizium Jnventarii über: Frau Josefine Doleschal geb. Kauf mann sel., Inhaberin von Doleschal's Buch handlung in Luzern; Fristen: für Eingaben bis 3. Nov. an die Gerichtskanzlci Luzern; für Be endigung des Güterverzeichnisses bis 10. Nov.; für Ausschlagung der Erbschaft bis 24. Nov. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s53698s Neusobl, Oktober 1888. ^ leb erlaube wir bisrwit die Iwü XnroiAe I ru erstatten, dass iob dis seit 38 dabrsn auki biesiAew klatr/e unter der Lirwa: n. 1trv8Ui<sr;'8 (Liliale der 0. drill'scbell k. Ir. Nokbuok- baudluuA) bestebsnde Luob-, Nvsikalien- und 8obrs!b- requisitsn - NandlauA aw 16. XuAust 1. 1. wrt säwtliobsn Xlrtivso sokus Passiva) känklieb er worben babs und unter der kandelsAsriobtlieb protokollierten Lirwa: Luoli-, Niisiltlilioii- ilild Lolnoibrocsiii- silOIl-NltnckluilA auk erAsns keoknnnA weitsrkäbren werde. Darob üuavriello Nittel, ebenso dnreb eins 22säbriAS buebkändlerisobe IbätiAksit bin iob in den 8tand ßssetrt, das Interesse der Herren Verleger in zsder DeriebunA rn vertreten und den anAebakntsn Vsrkebr rw einsw anASneb- ^ wen wie anob lobnevdeo ru Asstalten. Neins Low Missionen batten dis düte ra nbernsbwsn: kür kadapsst dis Ivbl. 6. Orill'sobs Ir. ß. 3okb uobbandl anx, kürtlisll disLsrrsn Lebworslla L Nsielr, kür LsipriZ Herr Robert Lokkwann, die stets wit AenüAsodsr Xassa vsrsebsn sein werden. HookaobtnvAsvoll srAobenst Xlexius lvänsrlix. Den Vsrtauk des Ossobäktss bostätiZt: 6ar1 Orill's böwAl. RokbuobbdlA. s53699j Am I. Oktober d. I. habe ich den Sitz meines Buchverlages von Kreuznach nach Leipzig verlegt; Zeitungsverlag u. Buch druckerei dagegen verbleiben in Kreuznach. Die Auslieferung meines Verlages er folgt, wie schon seit 1. Januar d. I., nur ab Leipzig und zwar nach wie vor durch die Firma K. F. Koehler. In Kreuznach ist kein Lager mehr; nach dort gerichtete Bestellungen erleiden somit Verzögerung. Leipzig. R. Voigtländer. Adresse für Postsendungen: Gohlis-Leipzig, Langestr. 47 b.