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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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6192 Börsenblatt f. d, Dtschn, Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 139, 18. Juni 1907. der Wiener Korporation mitzufeiern, und hoffen, daß die österreichischen Buchhändler sich an der nächstjährigen Kaiser-Jubiläumsausstellung in einer unserm Stand würdigen Weise beteiligen werden. Bei unfern Arbeiten wurden wir auf das dankens werteste durch den Verein der ungarischen Buchhändler, welcher seit dem Ableben Hoffmanns unter der ziel bewußten Leitung des Herrn Julius Benkö steht, sowie vom Verein der mährisch-schlesischen Buchhändler, an dessen Spitze wir auch Heuer wieder Herrn Richard Karafiat begrüßen können, unterstützt. Auch an den Arbeiten des Börsenvereins haben wir uns mit großem Interesse beteiligt und erinnern insbesondre an unsre Stellung nahme in der Frage der Verlegung der Ostermesse. Die Idee der Festlegung der Ostermesse wurde gerade in Österreich schon vor mehr als einem halben Jahrhundert angeregt, und es ist zu bedauern, daß dieser berechtigte Wunsch einer großen Zahl der Mitglieder des Börsen vereins noch nicht verwirklicht worden ist. Die Ab haltung der Ostermesse an einem andern, kalendermäßig bestimmten Tag als an dem variablen Sonntag Kantate läge gewiß im Interesse der Verleger und Sortimenter, während wir einer Änderung des Rechnungsjahres nicht zustimmen können. Mit großem Interesse haben wir stets die Entwick lung der gesetzlichen Bestimmungen, die für unfern Handel von Bedeutung sind, verfolgt. Einen Hauptteil unsrer Arbeiten nahm infolgedessen auch die Regelung der neuen Zolloerhältnisse in Anspruch. Wir wollen Sie hier mit der Wiederholung der einzelnen Phasen dieser zum Teil für uns wenig erfreulichen Bewegung nicht auf halten; Sie haben ja selbst den Gang der Dinge verfolgt, Sie wissen, wie sehr uns die Gefahr des Bücherzolls be drohte, wie dann durch den Handelsvertrag mit dem Deutschen Reich diese Gefahr zum Teil abgeschwächt wurde, welche Bemühungen es uns kostete, die uns not wendig erscheinenden Interpretationen und Erleichterungen durchzusetzen, und wie sehr wir einzelnen Männern für die Unterstützung unsrer Bestrebungen zu Dank verpflichtet sind. Wir nennen unter diesen in erster Linie Seine Exzellenz den Unterrichtsminister Ur. Marchet, der ebenso wie Herr Generalkonsul von Lindheim warm für unsre Interessen eingetreten ist. Ferner muß ich der nach haltigen Unterstützung jener dankend gedenken, die teils durch ihre Beziehungen, teils durch ihre Mitgliedschaft im Zollbeirat für uns gewirkt haben, insbesondre die Nieder österreichische Handels- und Gewerbekammer. Eine weitere Frage, die uns vielfach beschäftigte und die wir auch in der Folge nicht außer Auge lassen werden, ist die der Versicherungspflicht der Privat beamten. Auch hier sind Sie durch die »Buchhändler-Corre- spondenz« von unfern Schritten genau informiert worden und kennen die ausführliche Petition, die, von Herrn Müller verfaßt, durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Generaldirektors Jeiteles dem Herrenhause überreicht worden ist. Vor kurzem erst sind wir aufgefordert worden, an der Enquete der Statthalterei hinsichtlich der Ausdehnung dieser Versicherungspflicht teilzunehmen, und es wird diese Angelegenheit wohl heute im Zentralaus schuß noch besprochen werden. Eine lebhafte Tätigkeit entwickelte unser Verein, insbesondre unser Schriftführer Herr Wilhelm Müller, in der Angelegenheit der Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren. Wir haben in verschiedenen Eingaben und bei wiederholten Gelegenheiten auch in einer Audienz bei Seiner Exzellenz dem Handelsminister gegen diese Erhöhung Stellung genommen und nachgewiesen, wie schwer diese gerade uns Buchhändler, die wir mit festen Ladenpreisen und der Konkurrenz des Auslands rechnen müssen, trifft. Hinsichtlich der Telephongebühren ist ja durch die Selbstfatierung einige Erleichterung geschaffen worden, und wir hoffen mit Bestimmtheit, daß das Handels ministerium sich bald überzeugen wird, daß die Erhöhung in der untersten Stufe zur Herstellung geordneter Zustände im Budget ganz genügend sein werde, so daß insbesondre in Wien von den Sätzen von 400 und 500 Kronen wird abgesehen werden können. Es ist anzunehmen, daß schon in allernächster Zeit das neue Abgeordnetenhaus sich mit dieser Angelegenheit be schäftigen wird. Von diesem hoffen wir auch endlich die Durchführung der Preßgesetzreform, die wir schon seit langer Zeit, aber immer vergeblich, gewünscht haben. Da gegen müssen wir mit Freude konstatieren, daß zwei andre Gesetze in jüngster Zeit zustande kamen, die beide für den Buchhandel günstig sind. Insbesondre ist es die Novelle zum Urheberrecht, die wir mit ganz besondrer Befriedigung begrüßen müssen, da sie endlich unser Vater land wieder in geordnete urheberrechtliche Beziehungen zum Ausland bringt. Die neue Gewerbeordnung hat im Z 21 die Institution der Lizenzen neu geordnet, und die Durchführungsbestimmungen haben unserm Wunsche Rechnung getragen, daß künftig solche Lizenzen an Orten, wo Buchhändler sich befinden, nicht mehr aus gegeben werden sollen. Dieses Zugeständnis des Handelsministeriums ist uns sehr wertvoll, und Seiner Exzellenz dem Handelsminister vr. Forscht gebührt hierfür unser ganz besondrer Dank. Ebensolchen Dank schulden wir auch Seiner Exzellenz dem Justizminister vr. Klein, dessen Initiative in erster Linie die Verbesserung unsrer urheberrechtlichen Beziehungen zum Ausland zu danken ist. Zu diesem mit Beifall aufgenommenen Bericht ver langt niemand das Wort, der Vorsitzende erklärt ihn daher für angenommen. Herr Robitschek erstattet hierauf den Kassabericht, von dessen Verlesung Abstand genommen wird, da er sich in den Händen der Anwesenden befindet. Herr Robitschek kon statiert mit Befriedigung, daß die Kassa einen namhaften Überschuß aufweist und daß die Vermögensverhältnisse des Vereins sich gebessert haben. Herr Schiller referiert namens der Revisoren und be tont die ungemein sorgfältige und genaue Buchführung. Er bittet, dem Kassierer den Dank und das Absolutorium zu votieren. (Angenommen.) Herr Robitschek referiert über den Voranschlag, der ebenfalls in der von ihm erstatteten Weise angenommen wird. Es wird zu Punkt 3 und 4 der Tagesordnung über gegangen, und Herr Fromme macht namens eines Komitees einen Wahlvorschlag. Der Vorsitzende teilt mit, daß es ihn mit großem Bedauern erfülle, daß er nicht in der Lage gewesen sei, Herrn von Hölder zur Übernahme des Amtes eines Vorsitzenden zu bewegen, und ersucht die Herren kaiserlichen Rat Berger und Hasbach, das Amt der Skrutatoren übernehmen zu wollen. Er fordert die Anwesenden auf, die Stimmzettel aus zufertigen. Während des Skrutiniums wird Punkt 5 der Tagesordnung erledigt. Herr Deuticke erinnert, daß vor kurzem ein Novellierung der Gewerbeordnung stattgefunden habe. Diese Gelegenheit sei günstig, um auch eine Revision der Ministerialverordnung vom 17. September 1883 anzuregen, damit das Maß der Vorbildung für den Buchhandel näher präzisiert werde. Die erwähnte Ministerialverordnung erklärt, daß der Nach-
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