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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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O 154, 6, Juli 1905. Nichtamtlicher Teil. 6145 er am Schluß des Vierteljahres sein Geld für die gelieferte Arbeit erhält. Aus alledem geht mithin hervor, daß die Ostermeßabrechnung heute bei weitem nicht mehr die Rolle spielt, wie etwa vor vierzig oder fünfzig Jahren. Die Ver lagsbuchhändler erhalten ihre Waren zum größten Teil so fort bezahlt, und es besteht daher auch kein Grund mehr, daß sie ihre Lieferanten nicht auch in kürzern Fristen ab fertigen. Haben sich heute aus Seite der Buchhändler die Ver hältnisse gegen früher wesentlich gebessert, so sind sie für die Buchdrucker immer schlechter geworden. Denn derjenige Teil ihrer Produktionskosten, den sie bar bezahlen müssen, näm lich die Löhne, sind wesentlich gestiegen, und zu ihnen sind noch eine Reihe andrer Belastungen getreten, namentlich aus der staatlichen Arbeitsversicherung heraus, die sie ebenfalls bar bezahlen müssen. Dazu kommt noch, daß infolge Ver schärfung der Konkurrenzverhältnisse die Preise für ver- legcrische Druckarbeiten auf einen Tiefstand gekommen sind, der geradezu erschreckend ist. Wenden wir uns nun den Wegen zu, auf denen die ebenso zeitgemäße wie notwendige Aufhebung der Ostermeß- abrechnung und des Osteimeßzieles erreicht werden kann, so möchte ich in erster Linie die Verständigung und das Zu sammenarbeiten von Organisation zu Organisation in Vor schlag bringen. Das stelle ich mir so vor, daß der Deutsche Buchdrucker-Verein das einmütige Verlangen seiner Mitglieder nach Abänderung der Abrechnungs- und Zahlungsweise dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler und dem Deutschen Verleger-Verein zur Kenntnis bringt, gemein sam mit diesen Vereinen oder allein feststellt, in welchem Umfang die Ostermeßabrechnung mit den Buchdruckereien noch gepflegt wird, und dann mit ihnen einen Termin vereinbart, bis zu dem die Ostermetzabrechnung einzustellen und durch die übliche Vierteljahrsrechnung zu ersetzen ist. Aus buchhänd lerischer Seite würden wir, glaube ich, hierbei auf ein Ent gegenkommen rechnen dürfen, denn auch da verstärken sich die Stimmen, die den jetzigen Abrechnungsmodus und insbeson dere seine Abhängigkeit von dem beweglichen kirchlichen Oster feste als nicht mehr zeitgemäß abgeändert sehen möchten. Die diesjährige Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler hat infolgedessen einen Antrag auf Festlegung der buchhändlerischen Ostermesse nicht abgelehnt, sondern dem Vereinsausschuß zur weitern Bearbeitung über wiesen. Dabei ist ausgesprochen worden, das Rechnungs jahr künftig vom l. April bis zum --1. März laufen zu lassen und die Abrechnung in die erste Woche des Juni zu legen. Sollte das von der nächsten Hauptversammlung zum Beschluß erhoben werden — und es ist Aussicht vorhanden, daß dies geschieht —, dann würden auch die Buchdrucker ihr Geschäftsjahr entsprechend zu gestalten haben und der Viertel jahrsabrechnung mit dem Buchhandel jedenfalls einen Schritt näherkommen. In zweiter Linie und zur Unterstützung der mit den buchhändlerischen Organisationen zu führenden Aktion möchte ich dann die Selbsthilfe der Buchdruckereibesitzer in Vorschlag bringen, die sich an keine langen Termine zu binden braucht, sondern unter Umständen sofort einsetzen kann. Diese Selbsthilfe hätte darin zu bestehen, daß die großen und kapitalfähigen Druckinstitute vorangehen und nach und nach ihren Verlegerkunden die Kredite einschränken, so daß ein Maximalziel von drei Monaten erreicht wird und Preise per Kasse und per Messe aufgestellt werden. Außerdem hat jeder Buchdruckereibesitzer die Gelegenheit wahrzunehmen, bei neuen Anknüpfungen auf kürzere Zahlungstermine hin zuwirken. Sie sehen also, meine Herren, daß sehr wohl die Möglichkeit besteht, einer veralteten und nicht mehr zeit- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. gemäßen Einrichtung, wie der Ostermeßabrechnung des Buch handels gegenüber den Druckereien, zuleibe zu gehen. Wir bedürfen nur der Einmütigkeit und der entschlossenen Be tätigung uusers Willens. Auch der Deutsche Buchdrucker- Verein ist heute ein ganz andrer, als vor dreißig Jahren, ja selbst als vor drei Jahren, und wenn er heute beim Ver lagsbuchhandel sein Gewicht in die Wagschale wirft, so wird das auf diesen sicherlich den gewünschten Eindruck machen! Ich fasse nun meine Vorschläge in einer Resolution zusammen und bitte Sie, meine Herren, dieser Resolution einmütig ihre Zustimmung zu geben: -Die Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker- Vereins zu Cassel erklärt die Kreditgewährung an den Buchhandel aus Ostermeßzicl für nicht mehr zeitgemäß und äußerst nachteilig für die Buchdruckereien. »Sie erachtet ihre Ersetzung durch die handelsübliche Anschaffungsweise für eine dringliche Notwendigkeit nnd beauftragt den Vereinsvorstand, sich behufs ihrer Abschaffung mit dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler und mit dem Deutschen Verlegerverein ins Einvernehmen zu setzen sowie alle sonst geeigneten oder erforderlichen Schritte mit tunlichster Beschleunigung zu unternehmen.« Die Versammlung zollte dem Redner für seinen Vortrag Beifall und nahm die von ihm vorgeschlagene Resolution ohne Debatte einstimmig an. petzenüoi'ser, n., Zchristenatlas, Neue Folge. Moderne Schriften. Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1905. Schlußlieferungen 9—18 L 1.— ord. Genanntes Werk, Heft 1—8, besprach ich bereits rühmend im Jahre 1904 in der -Zeitschrift für Bücherfreunde« XIV. 5 und in den »Propyläen« der »Münchener Zeitung« I. 90. Damals hob ich schon als dessen Vorzug hervor, daß alle diese Schriften leicht lesbar, also praktisch brauchbar sind, und daß man den unklaren und undeutlichen Gebilden krauser Phantasie oder hypermoderner Richtung in die sem ganz ausgezeichneten Werke nicht begegnet. Dies trifft auch zu bei dem jetzt erschienenen II. Teil, den neuen 10 Lieferungen, mit denen dieser Schristenatlas abschließt. Das rein-Altdeutsche ist mit einer schönen Ausnahme — Otto Hupp — ganz vermieden, dagegen der gut modernen Kunstrichtung, die ja jetzt auch allenthalben die Ausgestaltung der Schrift beherrscht, Rechnung getragen. Wir haben hier ein Gesamtbild der jetzigen Bewegung im modernen Schrist- wesen vor uns, das uns einerseits in noch nicht dagewesenem Umfang eine Menge bedeutender Schriften-Künstler des Jn- und Auslands vor Augen führt, anderseits dem kunst sinnigen Verlag alle Ehre macht, der seine Auswahl geschickt getroffen und das Werk hervorragend schön heraus gebracht hat. Die Möglichkeit der Vergleichung mit der Schriftkunst und dem Geschmack des Auslands ist be sonders interessant, und für den, der den Atlas studiert, sind nicht nur zahlreiche Beispiele zum Kopieren gegeben, sondern auch eine Fülle von Anregungen, auf Grund deren er weiter und Neues schaffen kann. In diesem II. Teile treffen wir Schriftproben in Umrahmungen, ganze Folgen von verschiedensten Alphabeten mit und ohne Ornamentik, Monogramme, Titelschriften, Signete, Entwürfe zu Schriften und Initialen von Otto Eckmann, Maxim. Jos. Gradl und Eugen Gradl, Peter Schnorr, I. V. Cissarz, W. O. I Nieuwenkamp, Georges Lemmen, Maurice Dufrene, H. de Waroquier, Eugdne Belville, Marcell Lenoir, George Auriol, G. M. Elwood, Bruno Mauder, Valentin Mink, Franz Böres, unter denen die Eckmannschen und beiden Gradlschen sowie die von Cissarz und Lemmen besonders anfprechen. Von deutschen Schriftgießereien 8tt
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