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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1907
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- Deutsch
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^ 141, 20. Juni 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 6265 geordneten Herren entgegen und unterhielt sich in freundlichster Weise mit jedem Einzelnen, wobei er große Aufmerksamkeit für die Verhältnisse der Presse bekundete. Am Nachmittag des Montags fand im Ausstellungspalast ein Festmahl statt, das den Kongreßteilnehmern vom Dresdener Ortsausschuß gegeben wurde. Viele hohe Persönlichkeiten waren zugegen. Das Mahl bildete den Glanzpunkt der Festlichkeiten. sRed.) Graphische Blätter bei Mittentzwei-Windsch in Leipzig. — Der Süddeutsche I. Bossa rd, der jetzt sein Domizil nach Hamburg verlegt hat, wo er als Lehrer an der dortigen Kunst schule wirkt, bietet gegenwärtig im Kunstsalon Mittentzwei- Windsch in Leipzig eine interessante Reihe graphischer Arbeiten. Die teils mit Kreide, teils mit der Feder ausgeführten Stein zeichnungen bringen vorwiegend symbolische Darstellungen. Sie zeigen Versinnlichungen der -Jahreszeiten» und der -Lebensalter-, ferner eine »Totenfeier», einen »Bacchantenzug», eine -Quelle», daneben auch an reale Vorgänge anknüpfende Darstellungen, eine -Ernte- und »Baumfäller» bei der Arbeit. Bossards Darstellungsweise zeichnet sich durch tüchtiges Können und sichere Beherrschung der Form aus; doch machen seine Kompositionen den Eindruck, als ob sie mehr dem Verstand als einer leicht erregbaren Phantasie entsprängen. Im Hinblick auf die Darstellung ist bei ihm nicht alles restlos erschöpft, der Gedanke könnte öfter prägnanter in der bildlichen Verkörperung zum Ausdruck kommen; aber die Art, wie er den menschlichen Körper zu gestalten weiß, läßt über Mängel in andrer Richtung gern hinwegsehen. Die technische Behandlung zeugt von un fehlbarer Sicherheit. Unter den jüngern deutschen Graphikern nimmt Bossard eine geachtete Stellung ein. Auch Gtno Parin (München) weiß Interesse für sich zu wecken, obgleich in seinen Arbeiten nicht der künstlerische Ernst zu finden ist wie in Bossards Schilderungen. Seiner Auffassung haften gar zu viel launenhafte und kapriziöse Momente an, als daß seine Gestalten, denen ein unverkennbarer dekadenter Zug eigen ist, tieferen und nachhaltigeren Eindruck hervorzurufen vermöchten. Gleichwohl zeigen seine Arbeiten wirklich künstlerische Eigenschaften, die sich in sensibler Farbengebung und feinem Stilgefühl äußern. Mit Vorliebe schildert Parin das Gigerltum und seltsame exotische Frauencharaktere. Ernst Kiesling. Die Bibliotheken in Japan. — Die außerordentlichen Be mühungen, die man bekanntlich in Japan dem Studium in all seinen Zweigen widmet, und der große Eifer, mit dem man die europäischen Einrichtungen auf allen Gebieten des Geisteslebens in das Land der ausgehenden Sonne zu übertragen sucht, haben naturgemäß, sobald erst die Europäisierung des Landes beschlossen war, auch die Errichtung großer Bibliotheken nach europäischem Muster zur Folge gehabt. Die erste wurde — so entnehmen wir einem unlängst veröffentlichten Aufsatz Andre Artonnes in der »ksvus des Dibliotbsguss» — 1873 in Kyoto eröffnet. Diese Gründung blieb nicht vereinzelt, so daß sich schon im Jahre 1881 die japanische Regierung veranlaßt sah, einen Plan zur Er öffnung neuer Bibliotheken, sowie eine Bibliotheksordnung mit den Grundsätzen für die Anstellung der Beamten zu veröffentlichen, die nach einer im Jahre 1899 vorgcnommenen Erweiterung noch heute in Kraft sind. Die wichtigste aller Bibliotheken Japans ist die Kaiserliche Bibliothek in Tokio, die 1872 gegründet wurde. Diese Bibliothek hatte nach der letzten darüber veröffentlichten Statistik, der des Jahres 1902, einen Gesamtbestand von 430000 Bänden, von denen 370000 japanischen oder chinesischen und 60000 europäischen oder amerikanischen Ursprungs sind. Da die Bibliothek nach dem Kriege Japans mit China eine besonders starke Vermehrung er fuhr, so wurde im Jahre 1901 für sie ein neues, großes Gebäude errichtet, das den modernsten Anforderungen an ein gutes Biblio theksgebäude entspricht. Neben dieser ersten Bibliothek des Landes nehmen auch die Universitätsbibliotheken Japans sowie jene der übrigen höhern Schulen einen achtbaren Rang ein. Sie sind ausnahms los mit den wertvollsten Büchern ausgestattet, die über die gepflegten Wissensgebiete in den letzten 25 Jahren erschienen sind. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. Unter ihnen steht die Universitätsbibliothek in Tokio an erster Stelle. Sie enthielt Ende 1901: 330 000 Bände, wovon 130 000 europäischen oder amerikanischen Ursprungs waren; außerdem muß man hierher noch die 28 000 Bände der mit ihr verbundenen land wirtschaftlichen Hochschule rechnen. Es ist gewiß beachtenswert, daß an dieser ausschließlich den Studien gewidmeten Bibliothek die Zahl der abendländischen Bücher die der japanischen gegenüber der Kaiserlichen Bibliothek um mehr als das Doppelte überragt, und daß die europäisch-amerikanischen Bücher hier zwei Fünftel, dort nur ein Siebentel des ganzen Bestandes ausmachen. Ähn liches gilt von der Universitätsbibliothek in Kyoto und der Biblio thek der höhern Normal-Schule, deren Sitz sich gleichfalls in Tokio befindet. Auch die Provinzstädte entbehren in Japan nicht der öffent lichen Bibliotheken. Im Grundsatz soll dort jede Kreishauptstadt ihre Bibliothek haben; dieser Grundsatz ist allerdings zurzeit noch unvollkommen durchgeführt, und es ist erst in den letzten Jahren eine erhebliche Vermehrung dieser Bibliotheken eingetreten, deren Zahl von 30 im Jahre 1897 auf 49 im Jahre 1901 gestiegen ist. übrigens entbehrt Japan auch keineswegs großer öffentlicher Bi bliotheken, die ihren Ursprung und ihre Erhaltung privaten Mitteln verdanken; so hat namentlich eine unter dem Schutz des Kaisers stehende Gesellschaft, die man etwa als Volksbtldungs- gesellschaft bezeichnen könnte, viel zur Vermehrung und Aus gestaltung der öffentlichen Bibliotheken getan. Besondere Er wähnung verdient hier die Musterbibliothek, die einer der zahl reichen Millionäre der Industriestadt Osaka, Herr Sumitomo Kichizaemon, in jener Stadt mit einem Kostenaufwand von über 200000 Den (— etwa 400000 ^) im Jahre 1904 errichtet und der dortigen Regierung, der dafür die Sorge für ihre Erhaltung ob liegt, zum Geschenk gemacht hat. Eine besonders gut aus gestattete unter diesen aus privaten Mitteln unterhaltenen Volks bibliotheken ist auch die Bibliothek Ohasht in Tokio, die etwa 50 000 Bände besitzt und eine tägliche Besucherzahl von 240 Lesern aufzuweisen hat. Unter den übrigen Bibliotheken sind noch die Privatbiblio theken des Kaiserlichen Hauses, sowie die des Ministeriums besonders bemerkenswert. Die letztere, deren Ursprung ins sechzehnte Jahr hundert zurückgeht, soll im ganzen 624 000 Bände umfassen, wo von 365 000 japanischen, 176 000 chinesischen und 83 000 abend ländischen Ursprungs sind. Alles in allem hat Japan in den letzten zehn Jahren die Zahl seiner Bibliotheken, in deren Be ständen bekanntlich die deutsche wissenschaftliche Literatur von An fang an eine sehr erhebliche Rolle spielte, um mehr als das Dop pelte vermehrt — gewiß ein überzeugender Beweis von dem Ernst und Eifer, mit dem man im Lande der ausgehenden Sonne sich der Pflege des Geisteslebens und der Beherrschung der Wissensgebiete, in denen die heutige Kultur ihren Ausdruck findet, widmet. 8. -Jungbrunnen-, Verein jüngerer Buchhändler in Karls ruhe. — Unter dem Namen -Jungbrunnen» ist am 6. Juni 1907 in Karlsruhe (Baden) ein Verein jüngerer Buchhändler ins Leben getreten. Den Vorstand bilden die Herren Richard Klesch (i/H. I. Längs Buchhandlung), Vorsitzender; — Otto Richter i./H^ Ernst Kundt), Schriftführer; — Max Teichmann (i./H. Badische Lehrmittelanstalt), Schatzmeister. Der Verein versammelt sich jeden Donnerstag-Abend im Restaurant »Zum Landsknecht». Gäste sind stets willkommen. (Red.) Reue Bücher» Katalog« »e. für Buchhändler r Dsnäscliriktsn uvä Drucks äse Nittels,!tsrs unä äsr Rsnsisssnos. XstsloZ 500 svlsssiieü des ILOjstrriASn Bestellen» äse Xutigusristss losepb User K Do. iu Drsnkkurt s/N. Irsrsus- gsgsvsn. II. Teil: Drucks ckes XVI. dsbrlrundsrts mit Illu strationen äsutsober Lünstlsr. 4". 378 8. mit vielen ^.b- biläunAen. klr. 508—1458 Drsnkkurt s/N. 1907, dossxlr User L Oo. Der erste Teil dieses prächtigen Jubiläumskatalogs erschien bereits vor zwei Jahren (siehe Börsenblatt 1905, Nr. 151). Er enthielt Handschriften des elften bis sechzehnten Jahr hunderts (33 Nummern) und eine reiche Sammlung wertvoller Inkunabeln, 474 an der Zahl. Der jetzt zur Ausgabe ge- 818
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