Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1888

5322 Fertige Bücher. 247, 23. Oktober 1888. Ucrlag von Kob. Lutz in Stuttgart. (55500) Soeben erschien: Schiü'er's Leben und Wirken in zwanglos gebundener Rede 0on „Einem Ungenannten, aber doch Aiekannten^. Brosch. 2 ^ ord., geb. 2 ^ 50 vrd. LM" 25o/o in Rechnung. — 33^/gO/o gegen bor und 7/6. "WE ckem 17>nA-o-'k.' „Die nachfolgende Dichtung war ursprüng lich zur 100 jährigen Geburtsfeier Friedrich Schillers (1859) geschrieben, wurde jedoch damals und nachher von ihrem Verfasser der Veröffent lichung vorenthalten — aus Gründen, welche jetzt nach dem unlängst erfolgten Tode des schwä bischen „Ungenannten, aber doch Bekannten" hin fällig geworden sind. Nur ein Mann von dem feinen Geist und edcln Gefühl des Verfassers durste es wagen, unfern großen Klassiker in der Gestalt eines ernst-komischen Heldengedichts zu besin gen Den Kennern von Kortüms Jobsiade wird es nicht entgehen, daß sich unser Verfasser bei der Behandlung des Knittelverses ganz nach jenem berühmten Vorbild gerichtet hat- Mit demselben Wunsche, den Kortüm seiner Job siade auf den Weg giebt: Du müssest in- und außerhalb Schwaben, Deinem Baterlande, viele Leser haben; Damit Schrift, Papier und Druckerei Nicht, Gott behüte mich! verloren sei schließt auch Der Herausgeber. Neuer Verlag von Breittops L Härtel in Leipzig. (55501) Aus dem Wachlatz von Heinrich von Stein. Dramatische Bilder und Erzählungen, gr. 8". VIII, 219 S. Gehestel 6 Händler- Preis 4 50 H; sein geb. 7 ^ 25 Händlerpreis 5 .-// 50 H. Heinrich von Stein, durch sein Buch über die „Entstehung der neueren Acsthetik" weiteren Kreisen bekannt, ist 1887 als Privatdozent der Philosophie an der Universität Berlin, dreißig Jahre alt, gestorben. Die aus seinem Nachlaß veröffentlichten dramatischen Bilder und Erzäh lungen sind der poetische Ausdruck einer von ihm erstrebten Neugestaltung des sittlichen und geistigen Lebens, welche mit der von Richard Wagner angebahnten künstlerischen Kultur in innigem Zu- ammenhange steht. Loljmeyer und Ziünzer: ^'Kö„ig Wotic-l. Eiu neues komisches Prachtkiuderbuch. Preis 6 „//. MmjkmwMlpeter. Eiu lustiges Bilderbuch in Reimen. Preis 4 ^7 50 Der pädagogische Jahresbericht (Verl, von Fr. Brandstetter) äußert sich über beide Kinder bücher: Etwas so Schönes wie den „König Nobel" haben wir unter Kinder-Bilderbüchern lange nicht gefunden. Das sind Bilder, die auch jeder Er wachsene mit immer steigendem Interesse anschaut Der Dichter hat die Gestalten der alten Tier sage hier neu gruppiert, und die spaßhaftesten Abenteuer ergeben sich aus einer Jntrigue, die natürlich wieder Meister Reineke zum Urheber hat. Der Tiercirkus, in dem die Zuschauer eben so spaßig sind wie die Künstler, das Konzert, wo и. a. die Sängerin Miaua austritt, die Mäuse- Artillerie mit ihren Erbsenkanonen, der Hof fourier Windhund auf dem Belocipcd, der Hof- virtuose Jocko, der mit den Vordersätzen geigt, mit den Hinterfüßen Klavier spielt, dazu gleich zeitig die Rvhrflöte bläst und mit einem in den Schwanz geknüpften Schlägel die Trommel be arbeitet, die armen Hasenfrauen, die eine Petition abgeben wollen und, vom Lakai Bullenbeißer aufs ungnädigste angefahren werden, der Bau der Ehrenpforte, der zum Empfang sich vorbe reitende Bürgermeister Rhinoceros — wir müßten noch lange aufzählen, wenn wir alles nennen wollten, worüber jung und alt in herzlichstes Gelächter ausbrechen muß. Sehr gut ist in dem zweitgenannten Buche die Idee durchgeführt, den bekannten Struwwel peter ins Tierische zu übersetzen, ja, wir müssen gestehen, daß dieser Struwwelpeter der erste ist, der uns gefallen hat. Das Original mit seinen Fratzen und Karikaturen haben wir nie für eine empfehlenswerte Jugcndschrift gehalten. Wie hier die ungezogenen Ticrlcin bestraft und erzogen werden, das ist viel lustiger und auch viel — lehrreicher. Man sehe doch nur hier den unge zogenen Piep, der sich mit anderen um die Kirschen zankt, oder die unsauberen Schweinchen. die von der Schweinemaina unter den Wasser strahl des Hofbrunnens gehalten werden — das ist lustig und lehrreich und zugleich ästhetisch un anfechtbar, was vom Menschen-Struwwclpeter bekanntlich nicht gesagt werden kann. Pädagogischer Jahresbericht. Dieser Kritik habe ich keine weitere Empfehlung hinzuzufügen; ich bitte um thätigste Ver wendung. Bezugsbedingungen: ä, cond. 250/0; bar 40o/g und 7/6. Hochachtungsvoll Breslau, Oktober 1888. C. T^Wiskotl. s55503s stlltLK, Vis wilitairv saus 1s prsmisr sm- pirs. 3 Ir. 50 0. UllAO, I-S8 missrablss. 8 vols. 16 Ir. killllol, Llonäains. 3 Ir. 50 0. IIÖ1'i880ll, Vutour ä'unsrevolnlioll. 3 Ir. 50 0. UllZUlöl', U'seols äs l'awour. 3 Ir. 50 e. к. Uroelclinim' 8ovti»lsnt u. ^»tigunrium iu I-sipriA, Berlin, IViou. (55504) Zu der bevorstehenden Fcstzeit bitte ich folgende gangbare Jugend schriften meines Verlages nicht auf Lager fehlen zu lassen. Gütersloh, Oktober 1888. C. BcrtclSmann. Klee, G., Hailsinärchrii aus Ältgriechrii- laild. Deutschen Kindern wiedererzählt. Geb. 3 60 -Z. Wir wünschen, daß das schone Buch vor allem in keiner Schülerbibliothek fehlen, daß es aber auch recht bald als ein wahres Schatz- kästlei» Eingang in jedes deutsche Haus finden möge. (Zeitschrift für de» deutschen Unterricht.) Das Buch wird bei der Kinderwelt sein Glück machen, wenn wir nach der Wirkung urteilen dürfen, die wir in einem kleineren Kreise schon gemacht haben. (Grenzboten.) — Siebe» Sucher deutscher volkssagr». 2 Bde. mit 8 Holzschn. Kart. 7 „A. — Zwanzig deutsche Volksbücher. Mit 8 Holzschn. Geb. 4 — Dir deutschen Heldensagen. Für jung und alt wiedererzählt. Mit 5 Holzschn. 2. Ausl. Geb. 4 ^ 50 -Z. Aegtin» I. G., Märchenbuch für das deutsche Haus. Mit 12 Bildern. Geb. 2 Gebrüder Grimms Linder- und Haus märchen. Kleine Ausgabe. Mit 8 Bil dern in Farbendruck nach Zeichnungen von P. Meyerheim. Kart. 1 ^ 50 H. Oktavausgabe, in Leinwand geb. mit Enveloppe 3 ^F. — Dieselben in Bilderbüchern (Format 25:20 sw). 7 Teile in Umschlag. Kart, ä 75 H. 1. Aschenputtel; 2. Hänsel und Grcthel; 3. Sneewittchen; 4. Allerleirauh; 5. Dorn röschen; 6. Die Gänsemagd; 7. Brüderchen und Schwesterchen. (55^57 Hesl VII der Kljr 0 ni k der deutsch-naliouatcu Äimstgewerlie- Ausstclliilig München 1888 enthält neben den Fachartikeln rc. den offi ziellen Bericht über die vom Preisge richte der Deutsch-nationalen Kunstge werbe-Ausstellung zu München 1888 zu erkannten Auszeichnungen an Aussteller und Mitarbeiter. Da dieses Heft für die beteiligt gewesenen Aussteller und anderen Interessenten von Wichtig keit ist, so dürfte ein lohnender Absatz desselben leicht sein. Das Heft berechnen wir infolge seines starke» Umfanges mit 2 40 H ord., 1 92 ^ netto bar; auch sind wir gern bereit, dasselbe in beschränkter Anzahl ä cond. zu geben. Hochachtungsvoll München, Oktober 1888. Verlag der Acadcmtschcn Monatshefte-