Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1880
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- 1880-05-03
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- 03.05.1880
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101, 3. Mai. Nichtamtlicher Theil. 1821 Daß, indem sich die Menschen nnd Bücher bedürfen, Eine Gottheit, dem Wechselbedürfniß zu lieb, Den Buchhändler st and in die Wirklichkeit trieb, Und wie dieser, mit seinen fürtrefflichen Gaben, Hoch thront über Büchern und Menschen erhaben, So weist er, als zwecklos, die Frage hinweg, Ob das Buch, ob die Menschheit das Mittel, der Zweck, — Dieser Stand, der zu edelsten Menschenthums Zwecken Jetzt Bücher hinauswirft nach allen vier Ecken, Ja oft, nur um sichrer den Zwecken zu dienen, Herabsetzt ans Fünf, was für Fünfzig erschienen, Der dann aber ein Wort auch mit unter läßt laufen, Jeder wahrhaft Gebildete müsse nun kaufen, Daß der Ankauf des Buches uns kommt zu Gefühl Als des wahrhaften Menschenthums Endzweck und Ziel, — Er, der Einem Bedürfniß und menschlicher Frage, Jetzt die Oxers. widmet vom besten Verlage, Doch auch neue Bedürfnisse weiß zu erfinden, Um aus sie einen ganzen Verlag erst zu gründen, — Er, der, in begebenheitsfruchtbaren Tagen, Wenn in Krieg oder Aufruhr die Völker sich schlagen, Sich zum Factum von heute bedacht ist schon morgen Mit dem illustrativen Clichs zu versorgen, Doch auch oft mit Clichäs, mit gediegenen alten, Am Zeitenstrom steht, wie um Wache zu halten, Ob kein neues Ereigniß enftior wolle tauchen, Wo ein altes Gliche noch einmal zu brauchen! Ja so, Buchhandel, spielst Du, in stolzem Vergnügen, Mit der Menschen- und Bücherwelt Wechselbezügen, Daß schon Mancher gewähnt hat, Du sähest — o Schreck! — In Beiden nur Mittel, in Dir nur den Zweck! Aber nein, daß so schnöden Verdacht man verrathe, Ziemt am schlechtsten uns Gästen zum Sonntag Cantate, Uns, uns, deren Bestes als Das sich entdeckt, Was vor allem der Buchhandel heute bezweckt. Und wenn jetzt meines Trinkspruches Schluß ich bedenke, Damit er in die Lethe nicht zwecklos sich senke, Da ist mir, den Buchhandel säh ich mit Segen, Und Kraft zwischen Menschen und Bücher» sich regen, Um in Kraft und in Segen sich selbst und die Beiden Jenen höchsten der Zwecke entgegenzuleiten, Auf die alles irdische Denken und Dichten Bestimmt ist zu lenken sich und zu richten. Und daß dem so geschehe, der Wunsch mag entschweben In dem Ruft Buch-Handel und Händler, sie leben Hoch! Nachdem noch nach alter guter Sitte auf Vorschlag des Herrn Friedrich von Gerold die übliche Sammlung zum Besten unseres Unterstützungsvereins stattgefunden hatte, fand die heitere Stimmung der Festgenossen ihren angemessensten Ausdruck in dem Vortrag zweier Tafellieder, welche ganz geeignet waren, ihr neue Nahrung zu geben. Das eine gab in hergebrachter Weise eine humoristische Schilderung der bemerkenswerthesten Ereignisse des abgelaufenen Geschäftsjahres, in dem anderen führte uns das Fest- comitb einmal selbst zu Gemüthe, wie schwierig und also wie ver dienstlich seine Arbeit sei. Jeder billig Denkende hat dieses Ver dienst gewiß schon vorher willig anerkannt, die detaillirte Schilderung aber all der enormen Mühseligkeiten der bedauernswerthen Fest- comitömitglieder wird kräftig dazu beitragen, ihren Ruhm in immer weitere Kreise zu verbreiten. Die Bewirthung war für nicht gar zu hoch gespannte Ansprüche befriedigend; wer aber mit solchen zu unserem Festmahle kommt, möge doch bedenken, welche gastronomische Leistung ersten Ranges ein Festmahl für nahezu 600 Personen ist, und besonders dem Um stand seine Anerkennung nicht versagen, daß es möglich gemacht worden ist, für eine solche Menge Teilnehmer einen Gang Forellen in die Speisekarte aufzunehmen. Die Tafel-, Wein- und Musikkarte zeigte die nun bereits seit Jahren beliebte stilvolle Ausstattung und führte den Titel: „Archiv für die Geschichte, des Cantate-Essens 1880, herausgegeben von der kulinarischen Commission des Fest- Comitss." So neigte sich auch dieses Mahl zu Ende, aber erst nachdem längst die Kerzen leuchteten, verließen die letzten Thcilnchmcr den Saal, um ihren Kaffee im Garten zu schlürfen. Die officiellcn Festlichkeiten der Messe waren zu Ende und die Arbeit begann. Hoffentlich sind die Früchte derselben derart gewesen, daß sie zu frischem, frohem Wciterschasfcn im neuen Geschäftsjahr den nöthigen Antrieb gegeben haben, damit wir Alle von heute'.und noch viel mehr dazu uns im nächsten Jahre fröhlich Wiedersehen. An ein Zusammen schwinden unserer Gäste auf die mehrfach erwähnten „Mandatare" glaubt auch der Berichterstatter nicht. Im Gegentheil erwartet er von der Beschränkung der Meßarbeit eine entsprechende Ver mehrung der Antheilnahme am Meß Vergnügen. Welche groß artige, wahrhaft schwindelerregende Perspective eröffnet sich aber durch diese Aussicht dem Kenner buchhändlerischer Leistungsfähig keit auf diesem Gebiete! — „in der Zeiten Unermeßlichkeit kann er hinabschaun mit zufriednem Blick". R. W. Gedenktafel für Antoni Kobcrgcr in Nürnberg. Mit Dank bestätigen wir den Erhalt der nachstehend ange führten Beiträge aus dem Kreise der Collegen für die Koberger-Tafel. Nürnberg und Leipzig, den 24. April 1880. S. Soldan. vr. O. Hase. Breitkopf L Härtel in Leipzig 15 ^ Damköhler, R., in Berlin 3 ^ Frommann, Ed., in Jena 10 Haude- L Spener'sche Buchh. in Berlin 3 Koehler's Antiquarium, K. F., in Leipzig 5 ^ Krauß, Jul., in Leipzig 3 Langenscheidt'sche Verlagsbuchh. (Prof. G. Langenscheidt) in Berlin 3 ^ Mohr, L., in Straßburg i/Els. 3 ^ Senfs, B., in Leipzig 10 Soldan's Hof-Buch-, Kunst- u. Musikh. in Nürnberg 15 Spemann, W-, in Stuttgart 10 E. St. in B. 20 ^ Misccllen. Coblenz, 29. April. In Bezug auf die vom Börsenblatt unterm 12. Januar gebrachte Notiz über die von der hiesigen Staats anwaltschaft verfügte Beschlagnahme von Goethe's Werken theilen wir Ihnen mit, daß die hiesige Strafkammer in der heutigen Sitzung, welche bei verschlossenen Thüren stattfand, die Hrn. Denkert L Groos von der Anklage, unzüchtige Schriften („Goethe's Tagebuch") verbreitet zu haben, freisprach und die Staatsanwalt schaft in die Kosten verurtheilte. Die Beschlagnahme wurde auf gehoben. Das Dresdener Amtsblatt meldet, daß betreffs der Einführung einer neuen Rechtschreibung in den Schulen des Königreichs Sachsen eine definitive Bestimmung noch nicht getroffen sei, und daß jedenfalls, wenn es sich bestimmt hierum handeln sollte, auch den Wünschen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ent sprechend, dies in Uebereinstimmung mit den bezüglichen preußisch - bayerischen Vorschlägen geschehen würde. Personalnachrichten. Herrn Albin Ackermann, Mitbesitzer der Firma B. G. Teubner in Leipzig, ist vom König von Sachsen das Ritterkreuz 1. Classe des Albrechtsordens, und Herrn Oskar Leiner hier vom König von Schweden und Norwegen die große goldene Medaille „lütsris kt. artibua" am blauen Bande verliehen worden.
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