13382 «drsenbE s. d «n<hn. lümhhanoer Fertige Bücher. 275, 27. November IS22. B»rl-nbl»l1 s. ». DN»n. I33»Z t ^i! 275, 27. November 1922. Fertige Bücher. us dcn ersten, sofort nach EGalt des Besprechungsexemplars veröffentlichten FkUM^ über öedeulövoüen GoetMoman 280 S. Großoktav, Doppelseitiger Innentitel, 40 Initiale, Kopf- und Schlußstücke von Franz Stassen . . . Burg hat sich an oine Aufgabe von höchstem Netze und von größter Subtilität gewagt, indem er keine geringere Persönlichkeit als den Olympier selbst in den Mittelpunkt seines Romans stellt. Der Geist der Zeit, aus der seine Gestalten geboren, ersaßt uns mit all den ihm anhaftenden Schwächen, Armseligkeiten, Schroffheiten, aber auch tiefen Empfindungen und edlen Freiheiten und Feinheiten, die dem Sohne der Neuzeit oft mir schemenhaft vor die Stmie treten. Die Gestalten sind scharf nach der Natur in präg nanten Umriffen gezeichnet. Gewählte poetische Formen- gcbung, die überall austritt, wo der bewegliche Stoff es erfordert, glücklich gesetzte Schlaglichter, deren unaufdring liche Wirkung die Derbheit despotischen Draufgängertums in gemilderter Resonanz schwingen läßt, verleihen der Dich tung Burgs die Kraft eines durchschlagenden Wurfes. Walther Schindler im Leipziger Tageblatt. der W erstes: . . . Hier ist Burgs Griffel objektiv und nicht beschönigend! wie er ja auch in Goethe keinen Heiligen gesehen wiffeff will, sondern einen Menschen mit allzumcnschlichen Schwächen Gerade deshalb bringt er aber den Geisteshcroen unserei Herzen näher. Tr der bisher in Marmorkühlc auf hohen piedestal thronte, steigt herab, bekommt Leben und Farbn wir bewundern den Dichter des Wilhelm Meister nich! mehr allein, wir lieben ihn. Ist das der Zweck des Buche/ dann verdient es schon, auf jedem Weihnachtstis als Geschenk zu liegen. Leipziger AbendposV I. das alles flutet an uns vorüber als lebendiges Leben. Icr atmet der Mensch Goethe. Wer in Weimar »er den Bäumen in Goethes Garten in der Nahe des rucklosen Gartenhauses steht — den durchbebt ein Schauer ein Hauch von seinem Geiste. Ein ähnliches Fühlen srkommt einen beim Lesen dieses Buches, denn cs ist, »gegen vielen Gocthebüchern durchaus erlebt und echt emp- »den. Paul Burg hat uns kn ihm ein Werk von Reise überströinender astgeschenkt—möge sin den kommende» Interabenden in den Rufern der deutschen «mat gclesenw erden 1 in de» Herzen der deutschen Stätte Ifinden. Ilgcmeinc 'cilung, iHalle. Max Koch Verlag » Leipzig, Eazuoch, 17 UM Kartoniert . 2.- Mark Pappband 3.— Mark Ganzleinenband 4.— Mark Schlüsselzahl des Börsenvercins Der Türmer-Mitarbeiter Paul Dülow schreibt: Burg ist der Dichter, der alles reiche Material der Goethe forschung wie in einem Brcnnspiegel auffängt, um cs von dort in dichterischer Verklärung und Läuterung hineinstrahlcn zu lassen in seines Volkes Herz. Die staunenswerte Kenntnis der kulturgeschichtlichen Grundlagen jener Zeit hat seine dichte rische Arbeit aufs glänzendste unterstützt. Wie weiß er die vielen Mosaikstücke dieses wundersamen Lebens zu sichten und zu einem sestumschlosscnen Ganzen zusammenzufügen. Goethe in seiner reinen Menschlichkeit — das ist Burgs Thema. — liberal! straffe und in leuchtender Helle prangende Stilmeiste rung. — Goethes Weimar in seiner unerschöpflich reichen Menschlichkeit und Kultur steig« wie ein Frührotleuchten auf über unsere unheilvoll düstere Zeit. Diese Rettung erhabenster Gcmütswerte in dem von chm so verheißungsvoll begonne nen Goethe- Roman ist Burgs blei bendes Ver dienst. Möge sein Goethe weit und tief ins deutsche Herz dringen.