38g 0 Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 3k K7. 25. März 1913. Verlag von Egon Fleischet L Co., Berlin W. T> Wir versandten Rundschreiben über: T Hamtiegel Eine Geschichte aus den Kolonien von Helene von Mühlau Mit Amschlagzeichnung von Ludwig Kätner geh. M. 3.50; geb. M. 5.- A ugend, Schönheit, Reichtum und Anspruchslosigkeit sind die uns» läßlichen Eigenschaften, die der gute Hauptmann Lamtiegel von dem weiblichen Wesen verlangt, das er von seiner Arlaubsreise aus der Heimat als seine Frau mit nach der einsamen Station Mengo AZ im finstersten Afrika nehmen will. Die in der Einsamkeit doppelt frischen Erinnerungen aus der flotten, schönen Leutnantszett lasten es ihm leicht erscheinen, solch eine Perle für sich zu gewinnen, und er muß erst durch mannig fache Erfahrungen belehrt werden, daß ein Leutnant in der Leimat den jungen heiratslustigen Mädchen lieber ist als ein Lauptmann in Afrika. Diese Erfahrungen werden in humorvollen Szenen geschildert, die teils in Berlin, in der Hauptsache aber auf der Station Mengo spielen und ein anschauliches Bild geben von dem Leben und Treiben auf solch einer einsamen Station im Inneren des schwarzen Erdteils- In Helene von Mühlaus früheren Romanen waren stets Frauen die Trägerinnen der Handlung, hier zeigt sie, daß sie auch die Psyche des Mannes kennt, des Mannes von vierzig Jahren, der den Anschluß verpaßt hat, und daß sie auch noch über etwas verfügt, was leider allzu selten ist: echten Humor. Bei allem Mitleid, das man mit dem guten Lamtiegel hat, kann man sich des Lachens nicht erwehren, wenn man seine vergeblichen Anstrengungen sieht, ins Joch der Ehe zu kommen. Alle, die in der Heimat Lamtiegels Lerz beunruhigen, stehen leibhaftig vor uns, ebenso wie die auf der Station Mengo. Jung und frisch gehen sie wie warme Semmeln ab, denn weiße Frauen sind rar im Innern des schwarzen Erdteils, aber der arme Lamtiegel muß sich schließlich mit einer etwas altbackenen begnügen. — Bestellzettel in der Beilage. —