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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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TU 286, 14. November 1S12. Nichtamtlicher Teil. BSr,-n»latt f. d. D>I«N »uchh-nd-t. I434S Lchadenersatzanspriichc des Prinzipals rechtfertige», wiederholte Verstöße sollen als Entlasiungsgrund gelten. Unterschri sten. <Der Bcrpslichtnngsschei» kann von allen oder mehreren Angestellten gleichzeitig unterschrieben werden.) Es ist gedacht, daß die Kreis- und Ortsvereine die Firmen ihres Gebietes zur Benutzung des Reverses veranlassen sollen, so daß jeder Angestellte im Buchhandel den Revers zu unter zeichnen habe. Die Gefälligkeitsgeschäfte der Angestellten haben einen Umfang erreicht, der eine empfindliche Einbuße des Sortiments bedeutet und diesem jährlich Hunderttausende entzieht. Die Reversformulare sollen an die sie benutzenden Firmen kostenlos abgegeben werden, die nicht sehr erheblichen Herstellungskosten können Wohl von den Kreis- und Orts vereinen getragen werden, die sie ihrerseits an den Verbands- Vorstand, der die ganze Herstellung besorgen wolle, ent sprechend der Entnahme zurückerstatten. Von Zeit zu Zeit sollen alle Firmen, besonders die Verleger, wieder aufgefordert werden, ausnahmslos bei allen Angestellten sich des Reverses zu bedienen und streng auf seine Durchführung zu achten. Herr Karl Siegismund, Berlin, erklärt sich nn allgemeinen mit der Einführung eines solchen Reverses einverstanden. Herr Karl Franz Koehler, Leipzig: Vorsichtsmaßregeln in der Verbreitung der Barsortiments kataloge zu treffen sei sehr schwer. Im übrigen schränke das Barsortiment die Verbreitung seiner Kataloge schon der hohen «osten wegen nach Möglichkeit ein. Redner möchte aber vor allem das Sortiment darauf aufnierksam machen, daß die veralteten oder unbrauchbar gewordenen Kataloge mit mehr Sorgsamkeit behandelt werden und nicht unvernichtet in die Makulatur geraten, aus der sie oft in falsche Hände kommen. Herr Bernhard Staar, Berlin, ergänzt die Ausführungen seines Referats und ersucht noch mals die Barsortimenter, bei der Abgabe ihrer Kataloge größere Vorsicht walten zu lassen. Es folgt Abstimmung über die Einführung des verlesenen Reverses und einstimmige An na h m e. Die Resolution Staar wird ebenfalls einstim mig angenommen. Schluß der Tagesordnung. Herr Heinrich Boqsen, Hamburg, wünscht einige Worte über das Verstcherungsgesetz für Ange stellte zu sprechen. Bei der empfindlichen Belastung, die vom nächsten Jahre an die Chefs durch das Gesetz zu gewärtigen haben, ist es unbedingt erforderlich, daß jeder sich streng an den Wortlaut des Gesetzes hält, d. h. daß die von der Ge hilfenschaft nach dem Gesetze zu tragenden Beiträge unter allen Umständen auch von den Gehilfen getragen werden müs sen. Redner ersucht ferner die Prinzipale, sich an den Wahlen für die Ausschüsse zu beteiligen, damit die Prinzipalität in diesen Ausschüssen gut vertreten sei; diese Ausschüsse würden nämlich in der Lage sein, unter Umständen eine Erhöhung der Beiträge zu beantragen. Der Vorsitzende bittet am Schluß der Tagung, die Ergebnisse der beiden ar beitsreichen Tage bei Gelegenheit auch voll auszunutzen und sie in die Kreis- und Ortsvereine weiterzutragen. Was hier beschlossen worden sei, sei nicht zum Schaden des Verlages geschehen, das Sortiment aber müsse das ihm unbedingt Not wendige erreichen und wolle das Hand in Hand mit dem Ver lage tun. Herr Heinrich Boqsen, Hamburg, dankt im Namen der Versammlung dem Verbandsvorstande für die Organisation der Bayrcuther Tagung. Schluß der Verhandlung 2'/, Uhr. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79 Jahrgang Kleine Mitteilungen. »Schenk' mir was«. — Wir denken keineswegs daran, die Aufnahme von Beschwerden über Bücherbetteleien zu einer ständige» Einrichtung im Börsenblatt zu machen. Solange aber noch Bettel briefe fabriziert werden, scheint es auch noch Verleger zu geben, die diesen Betteleien Gehör schenken. Denn es ist nicht anzunehmen, dasj der Liebe Müh' so ganz umsonst ist, da andernfalls die Herr schaften, die ans diesem leider nicht mehr ungewöhnlichen Wege in den kostenlosen Besitz einer Bibliothek kommen wollen, schwerlich immer wieder für die Herstellung und den Versand von Bettelbriefen Aufwendungen machen würden. Das ist bedauerlich, nicht so sehr um des Gewinnes willen, der dem Sortiment dadurch entgeht, daß Bücher verschenkt statt verkauft werden, als wegen der unzweifelhaften Entwertung der Wareneigenschaft des Buches. Wie können wir denn von dem Pnblikum verlangen, daß es ein Buch als Wertobjekt schätzt, wenn wir unsere Ware selbst so wenig achten, daß der nichtigste Vorwand genügt, sie zu verschenken! Aach der Zahl der uns vorliegenden Zuschriften zu schließen, hat die der Stadtverwaltung in Düsseldorf nahestehende Z e n t r a l a u s k u n f t s st e l l c für Jugendpflege im Regierungsbezirk Arnsberg in letzter Zeit massenhaft gedruckte Zirkulare versandt, in denen sie um Zusendung von Prü- fnngsexemplaren ersucht, da »einerseits die Mittel zur Be schaffung der Werke fehlen, andererseits aber nur Werke empfohlen werden sollen, die sie selbst genau kennt«. Der »gute, gemeinnützige Zweck« wird natürlich von dieser neugegründeten Zentralstelle ebenso ins Feld geführt wie die vage Hoffnung, »daß aus diesem Entgegenkommen auch für Sie ein geschäftlicher Nutzen entspringen kann«. Da bei Gott kein Ding unmöglich ist, so ist auch diese Möglichkeit zuzugeben, wenn sie bei einem Versuche der Dortmunder Stadtverwaltung, sich mit den dortigen Sorti- mentsbuchhandlungen zu verständigen und diesen ihre Wünsche vor- zulragen, auch in viel greifbarere Nähe gerückt würde. Fst es zudem wirklich ökonomisch gehandelt, für eine Broschüre zum Ladenpreis von 25 H, 10 für das Bittschreiben auszugeben, das der Ver leger dann seinem Papierkorbe einverleibt oder, wie in diesem Falle, entrüstet an die Fachpresse sendet, damit sie es niedriger hängt'? Nicht minder bedauerlich ist es, wenn das H a n d c l s 1 e h r er st m i n a r der Handelshochschule zu Leipzig, also eine Anstalt inmitten des Buchhandelszentrums, berufe», seine Zög linge mit den Grundsätzen der Wirtschaftslehre vertraut zu machen, für den Ausbau ihrer Bibliothek keinen anderen Weg weiß, als den der Bitte, ihr alle erscheinenden Neuigkeiten über Staatswissen schaften, Handelsrecht, Handelsgeographie, Handelsgeschichte, Han- dclstechnik, kaufmännische Arithmetik, Buchhaltung, deutsche und fremdsprachliche Korrespondenz, Versicherungs-, Genossenschafts und Verkehrswesen in je einem Exemplar »gütigst zukommen zu las sen«. .Kann wirklich von einer Gegenleistung die Rede sein, wenn diese Bettelei damit begründet wird, daß die später zum Handels lehramt übertretenden Studierenden mit den betr. Werken bekannt werden und sich orientiere» können, welche Lehrbücher sich zu Schul- zwecken eignen? Fst es nicht die erste und vornehmste Pflicht des Lehrers überhaupt, daß er sich um seine Fachliteratur kümmert, da er doch nicht für das bezahlt wird, was er nicht weiß, und niemand als er selbst ein so großes Interesse daran haben kann, das rechte llnterrichtswerk in die Hände seiner Schüler zu legen? Wenn ein Fnstitut von der Bedeutnug der Leipziger Handels hochschule auf den Bücherbettel allsgeht, so darf man mit den kleinen Schnorrern nicht allzu streng ins Gericht gehen. Der Lese- und Nedeverein der deutschen H o ch s ch ü l e r in Wien »Germania« möchte gern »Die Kunst« seinen Mitgliedern zu gängig machen, was ihm bei der Stellungnahme der Verlegerin, der Fa. Bruckmann, München, indes so lange vorbeigelingen wird, als er sich nicht zur Bezahlung entschließt Schlimm sind auch der Semi n arlc h r e r Herr N. Keese in Alfeld (Leine) und Frau(lein) Fanny Föhn so» in Cambridge daran, von denen der crstere sich auf diesem Wege die Kenntnis verschiedener Volksschullesebücher aneignen möchte, während seine Kollegin angeblich von einer englischen Firma beauftragt, über neuere deutsche Literatur zu schreiben — ihre Tätigkeit damit be ginnt, die deutschen Verleger um Rezensionsexemplare allzugehen. Auch sie wird sich wohl oder übel bas eine oder andere Buch kau fen müssen, wenn Lld England etwas von ihrer Kenntnis der deutschen Literatur profitieren soll. 1800
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