Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1887
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- 1887-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1887
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jetzt zwar veraltet sind, ihrer Zeit aber das große Verdienst hatten, nicht nur zuverlässig und genau, sondern auch neu zu sein! Ihm lassen wir folgen Johann Heitzmann mit einem »Portrait- katalog«, der alle bis 1857 erschienenen und noch beziehbaren Porträts enthält; dann A. Erlecke mit der »Uibüotbeoa. matbematisa« und dem »Systematischen Verzeichniß von Büchern, die im Preise er mäßigt sind«, sowie Friedrich Furchheim mit seiner »Uibliotbsos. ?owpsjs,im«. Daß wir auch Emil Weller, unstreitig einen der bedeutendsten neueren deutschen Bibliographen, zu den Unseren rechnen dürfen, erfüllt uns mit Stolz; sind doch seine Werke geradezu mnstergiltig und in Bezug auf Genauigkeit absolut ver läßlich; wer von den Antiquaren hätte seine »Annalen der poeti schen Nationallitteratur der Deutschen im 16. und 17. Jahr hundert«, sein »Wörterbuch der Pseudonymen«, im vergangenen Jahre in zweiter Auflage erschienen, seine »falschen und fingirten Drnckorte« und vor allem seine wirklich unschätzbaren Supplemente zu Panzer, »Die deutsche Literatur im ersten Viertel des 16. Jahr hunderts« (das Uspsetoriuw tz-po^rapdioum) je ohne Nutzen auf geschlagen? Ihm reihen wir an: Gustav Wolf, dessen »Vnäs- msenin« für Sortimenter und Antiquar gleich brauchbar sind; Carl Merseburger mit seinem Handbüchlein der deutschen, französischen und englischen Literaturgeschichte, sowie von älteren noch den Berliner Kunsthändler Jacoby mit einer Monographie Chodowieckis, Berlin 1814 Eine Bibliographie der Litteratur des Elsasses, und zwar Litteratur im weitesten Sinne als Von allem Gedruckten verstanden, giebtHerr Oscar Bcrgcr-Levrault gestützt auf seine eigene Sammlung heraus, deren bisher erschie nener Katalog schon sieben Hefte umfaßt! Geschichte, Leben und Praxis des Buchhandels finden sich vertreten durch H. E. Brockhaus' Biographie von Friedrich Arnold Brockhaus, dem Gründer der weltberühmten Firma, durch M. Dumont-Schaubergs Geschichte der Kölnischen Zeitung und ihrer Druckerei, sowie durch Friedrich August Credners »Mein Wirken als Verleger«, Prag 1865. — Wir schließen an diese A. Bläsings humoristische Schilderungen aus einem fünf- undzwanzigjährigen Buchhandlungsgehilfcnleben, A. Bnrmestcrs »Krebsfahrt«, Ferd. Gleichs Skizzen aus einem vielbewegten Leben 1793 —185 l und die der Praxis gewidmeten Schriften von G. I. Göschen, »Gedanken über den Buchhandel und dessen Mängel«; F. G. H. Lobethan, Abhandlung »über die Lehre von den Privilegien und Buchhandlungsprivilegien insbesondere«; F. C. Neidhard, »der Buchhändler oder praktische Anweisung für solche«; V. I. Stahel, »über.den Zustand des Buchhandels in Würzbnrg«; E. Wengler, »Bilanz-Journal für Buchhändler«; »erklärendes Fremdwörterbuch« und »Usancen-Codex« für den selben; A. Büchting, »Geographie des Buchhändlers«; K. Büchner, »Bildung des Buchhändlers« und Conrad, »Firma- und Verlagsverändcrungen im deutschen Buchhandel von 1850 — 62«. Haben wir hiermit vorläufig unsre Landsleute erledigt, so müssen wir nunmehr einige und zwar recht bedeutende Ausländer nachholen, so vor allem die rühmlichst bekannten englischen Anti quare Samuel und Samuel Leigh Sothcby mit ihren monu mentalen Werken: »HpoZeappz- ol tbs üktssritb esntur/«, 1845, (ein Foliant von70 Tafeln) und den »Urinoipiatz-poZeLpbioa.. Mrs Lloolr boolrs or Xzäogeapbio äsliusations ok seriplurs llistor^«, London 1858, in 3 Quartanten. — Für Autographensammler sind auch die beiden kleinen Schriften von S. Leigh Sotheby: »Obser vation on tbs lmuävvritinA ol Lbilix, Uslantbon « und » karnblinAS in tbs slnoiäation ol tlls antoZrapli ok Ailton« von Interesse. — Nicht zu übersehen ist ferner Vincent Salva, dessen »OataloFns ok Lpanisir anä kortuZasss boolrs vitb oooasioual litorar/ anck bibiio^rapbieal notss« auf eigener Sammlung beruhte und seiner Gründlichkeit wegen noch heute hoch geschätzt wird. Demselben Autor verdankt man ein »Oiooionario äs la lonZua OastsIIana«. Paris 1854. — Von Franzosen nennen wir zuerst zwei Zeit genossen vom Ende des vorigen Jahrhunderts, nämlich einen Vor läufer Brunet's, Guillaume Franyois de Bure mit seiner »6ibIioZrapbis instrnotivs ou traito cko la oonnaissauvs äss livrss rarss st sivgmlisrs«, 8 Bände, und Charles Antoine Jombert mit seinen Monographien über die Werke von Ltisuus cko 1a Uslls, Os Olsro und Ooobin 61s; ihnen folgt H. Herluison, den wir schon früher erwähnten, noch mit einer »Xoties sur 4mtoins .Vlasson, suivis äs son osuvus«. — Als halben Ausländers müssen wir noch Frederik Muller's gedenken, dessen vorzüglicher »Ussobrijvsnäs OataloZus van 7000 Loetrsttsn van blsäselanäsrs su Buitsnlanäsrs«, Amsterdam 1853, ein Hauptwerk für Porträt kunde bildet. Wir werden nun, indem wir den literarischen Leistungen der Buchhändler auf anderen als den ihnen selbsteigenen Gebieten nachgehen, zuerst einige alte Herren nachzuholen haben, die, wie es scheinen will, nur im Nebenamte auch Buchhändler gewesen sind. So zuerst JohnFowler, Buchhändler und Drucker in Antwerpen und Löwen, der 1579 starb und »loea oornrnunia tbsolvAioa aus der Lumina des heil. Thomas von Aqnin«, »aääitionss in obronioon Oensbraeäi« und englische Epigramme schrieb. Dann Theodor Graminaeus aus Roermonde, Professor in Köln am Rhein, Verfasser eines Kommentars zu Johannes de Sacrobosco, der seine »Erklerung und Außlcgung eines Cometens, 1573,« selbst druckte. Als Taubstnmmenlehrer, Physiker re. zeichnete sich der 1774 verstorbene englische Buchhändler Heinrich Baker aus, der auch Mitglied der Ro/al Loeist,^ war. Literarisch weniger be kannt sind der Pariser Kolporteur P. Dufour mit seiner »Körs marätrs ou l'injustios vsuZss par slls-möms,« 1750, und der Malteser Michel Antonio Vassalli mit den »motti, alorisiui s provsrbi Uatssi.« 1828. Daß der wohlbekannte Verfasser der travestierten Äneis Virgils, Aloys Blumauer, auch Buchhändler war, dürfte viel leicht nicht allen unfern Lesern bekannt sein. Derselbe, anfänglich Jesuit, dann Censor, war schließlich Besitzer der Gräffer'schen Buchhandlung in Wien; ein Lebenslauf, ähnlich dem von Karl Friedrich Cramer, der seiner Zeit als Übersetzer von Rousseau, Retif de la Brötonne u. a. bekannt, sich vom Professor der grie chischen und orientalischen Sprachen in Kiel zum Buchhändler in Paris metamorphosierte. — Als Verfasser der beliebten Handbücher des Ruder-, Renn-, Traber-, Bicycle-und Schwimm-Sports nennen wir Victor Silberer, auch einen der Unseren, ebenso wie Eduard Bloch, dessen praktische Kataloge und Hilfsmittel schon so manchem bedrängten Regisseur von Liebhabertheatern aus der Not geholfen haben; — wie oft sind seine eigenen so reizenden und amüsanten Lustspiele: »Wie zwei Tropfen Wasser«, »Er hat den Spleen«, »Blinde Liebe«, »Eine Kokette« u. a. m. nicht schon über große und kleine Bühnen gegangen! Daß wir, haben wir im Vorstehenden versucht unsre Liste von schriftstellernden Buchhändlern möglichst zu vervollständigen, nicht alle jene namhaft machen konnten, die nicht durch Bücher, sondern nur durch einzelne Artikel sich bekannt gemacht haben, wird kaum der Entschuldigung bedürfen; eininal sind deren Namen nur durch Zufall zu erfahren (wie viele verbirgt oft auch absichtlich die Chiffre) und dann konnten wir unsre Grenzen nicht so weit stecken, um jedes Feuilleton hereinzuziehen, wie viele Unsterblichkeits- Hoffnungen oft auch daran geknüpft werden mögen. Es sei nur erlaubt auf die Arbeiten zur Geschichte des Buchhandels von Jean Braun hinzuweisen, in denen, auch schon durch bedeutenderen Um fang ausgezeichnet, dieser fleißige Forscher von Zeit zu Zeit die Resultate seiner Studien dem größeren Kreise der Interessenten unter den Unseren zugängig macht. So könnten wir noch viele nennen; vielleicht, wenn wir einmal hoffen dürfen eine gewisse Vollständigkeit erreicht zu haben, ist es uns vergönnt auch diese besonders zu behandeln, und wären wir jedenfalls für alle dies bezüglichen Mitteilungen, wie sie uns auch früher schon durch gütige Vermittlung der Redaktion zugingen, sehr dankbar. Ehe wir für diesmal schließen, gedenken wir noch einiger Komponisten, die der Buchhandel unter den Seinen zählt, wie u. a.
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