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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1888
- Sprache
- Deutsch
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^ 146, 27. Juni 1888. Nichtamtlicher Teil. 3237 Wie bekannt kann jeder Verleger einen von ihm näher zu bestimmenden Raum, soweit dieser zulangt, in der Kantate-Aus stellung beanspruchen und ihn ausfllllen, wie ihm gut dünkt. Die Ausstellungskommission des Börsenvereins kann also nicht leicht verhindern, daß manches Unbedeutende sich breiter macht als für das Ganze gut ist. Eine solche Rücksichtnahme liegt dem Central verein nicht ob. Er kann aus seinen Ausstellungen ausschließen, wo des Guten zu viel geihan wird; er kann Lücken durch seinen eigenen reichen Bestand ausfüllen, welchen er der Opferwilligkeit der Verleger verdankt, also auch in deren Interesse zu verwenden in Ehren gebunden ist; er kann, falls dies nicht genügt, Er gänzungen von den Verlegern erbitten. So entstand der Wunsch des Centralvereins, seine Wirksam keit, die durch bauliche Einrichtungen in dem Klemmschen Muscums- saal zur Zeit nach der historischen Richtung hin gehemmt ist, um so mehr der Gegenwart zuzuwenden und mit seiner Schaustellung an die reiche Kantate-Ausstellung anzuknüpfen. Es wurde deshalb eine große Anzahl der ausstellenden Verleger und Fabrikanten er sucht, die bereits gesandten Gegenstände entweder in ihrer Gesamt heit oder in einer von dem Centralverein getroffenen Auswahl behufs des weiteren Ausstellens hier zu belassen Außerdem fand eine Erweiterung und Vermehrung der Ausstellung in der oben an gedeuteten Weise statt. Überall begegnete dem Centralverein das bereitwilligste Entgegenkommen; selbst geschworene Feinde aller und jeder Ausstellung besiegten ihre Abneigung und sandten wert volle Gegenstände. Somit konnte der Gedanke der Ausstellungskommission des Börsenvereins: das letzte Lustrum zu illustrieren, weiter aus gebaut, und die Übersichtlichkeit — durch eine Umstellung des vor handenen zweckmäßigen Apparates unterstützt — durch eine systema tische Gliederung gefördert und dem Publikuni ein länger andauern der Genuß bereitet werden. Namentlich wird das reisende Publikum, welchem, wie der starke Besuch zeigt, das Buchhändlerhaus als eine erste Sehenswürdigkeit Leipzigs bereits bekannt ist, und, wenn erst Baedeker, Meyer und Genossen ihr Wort in tie Wagschale gelegt haben werden, noch bekannter sein wird, durch die Aus stellung noch mehr herbeigezogen werden, und so Buchhändlerhaus und Schaustellung, eine für das Ganze sicherlich nützliche Wechsel wirkung ausüben Die Beibehaltung der Einteilung in zwei große Gruppen ist nicht nur eine durch die Räumlichkeiten, sondern auch durch innere Gründe gebotene; sie konnte jetzt strenger durchgeführt werden, als dies in der Kantate-Ausstellung möglich war, wo der Papier-Fabrikation und -Konfektion, sowie der Buch binderei und der Gravierkunst in dem Saale des Buchhandels ein großer Platz eingeräumt werden mußte. Nunmehr sind alle graphischen Künste und Gewerbe in dem oberen Saale untergcbracht, während der untere Saal ausschließlich der buchhändlerischen Produktion gewidmet ist. Man findet also im ersteren Buchdruckerei, Schriftgießerei, Gravierkunst, Farbe- und Papierfabrikation, Xylographie, Buchbinderkunst, Kupferstecherei, Chromolithographie, Hoch ätzung, Lichtdruck, Phototypie, Heliogravüre und wie die photochemischen und photomechanischen Verfahren alle getauft wurden, in acht von drei Seiten abgeschlossenen Kompartiments vertreten. Eine wertvolle Vermehrung erhielt diese Abteilung durch die Bestände des Buchgewerbemuseums, indem es möglich ward, die Herstellung durch die verschiedenen Verfahren praktisch vor Augen zu führen. Besonders interessant ist eine Suite von 47 Malt, welche in fortschreitender Skala die jedesmalige Wirkung einer der 24 Farbenplatten veranschaulicht, welche dazu gehörten, um das Bild: »Inneres der Synagoge in Bctzlin« (Verlag von R. Mischer) fertig zu stellen. Anziehend im höchsten Grad wirkten auch die, in 7 großen Rahmen aneinandergereihten 42 Blätter, der vielbesprochenen öarbs bleue und In belle au bois ckoruurut. (Boussod, Valadon L Co.) An die reicher gewordene Ausstellung der Buchbinder schließen sich jetzt in 3l Mappen circa 1000 Ab bildungen berühmter Einbände, die den Buchbindern als un erschöpfliches Jdeenmagazin dienen können. Die Längswand wird von einer alten Holzpresse nebst verschiedenen Kuriositäten, Uten silien und historischen Seltenheiten eingenommen. So bietet diese Ableitung vielen Stoff zur Belehrung, und Weitere Beiträge sind bereits zugesichert, was allerdings eine große Ökonomie mit dem Raum notwendig machen wird. Auch Autoritäten des Börsenvereins sprachen über diese Abteilung ihre besondere Befriedigung ans, und wäre es sehr zu wünschen, daß ihr eine ruhige Existenz gegönnt wird, denn ein Wander leben taugt für eine solche Sammlung nicht. In dem Parterresaal wurden durch die Zerlegung des 23 Meter langen Doppelaufsatzes in seine einzelnen Abteilungen fünf, den Saal in der Quere durchschneidende Gassen gebildet und, außer einer günstigen Beleuchtung, bei gleicher Ausstellungssläche fast der dritte Dell des Saales gewonnen und somit Platz zur Aufstellung von zwei Reihen Lesetischen und der von dem Verein der Leipziger Musikalienhändler veranstalteten, monatlich wechseln den Ausstellung der erschienenen Neuigkeiten des Musikalicnhaudels. Die Lesetische sind namentlich bestimmt, das ruinöse Durchblättern an dem Ausstellungsstände zu verhindern, indem auf Wunsch die Gegenstände an den Lesetischen verabreicht werden, wodurch sowohl die sorgsame Behandlung als auch die Übersicht erleichtert wird Die Ausstellung der Werke geschah unter möglichster Ausrecht- hallung einer systematischen Ordnung, welche in der Kaniate- Ausflellnng zu beobachten zu den Unmöglichkeiten gehörte Die Gruppen sind: Fachlitteratur des Buchgewerbes, encyklopädische Bildungswerke und Geschichte der Künste und Wissenschaften; — Schöpfungen einzelner Meister der sinnst als z. B.: Führich, Schnorr, Kaulbach, Menzel, Thumann, L. Richter u. v. a.; — es folgen die mehr von den Verlegern ausgehenden illustrierten Werke und die illustrierte Periodische Litteratur. Auch die Mode- und die Kinderlittcratur erhielten ihr Eckchen. Es kommen nun die Er scheinungen der Architektur, der dekorativen Kunst, der Technik rc.; — dann Werke, die sich durch eigentümliche Ausstattung auszeich nen; Reproduktionen, schwierige Drnckarbeiten, als: Musiknoten-, Tabellen- nnd Zahlensatz, namentlich Werke in fremdartigen, be sonders orientalischen Schriften. Den Schluß bilden, durch die Räumlichkeit bedingt, Länder-, Völker- und Naturkunde, und die reiche Litteratur der Reisen, Kartenwerke, Globen, Wandkarten. 0. 0. I,. Vermischtes. Vom belgischen Buchhandel. — Bei der am 17. Juni in Brüssel stattgefundenen Generalversammlung des »Oerels <ls la librai- ris, cls llimpriinsris et clss proksssions gut rattaebsut« wurde Herr Th. Falk, i/Fa. C. Muquardt's Hosbuchhandlung, zum Präsi denten gewählt. Stuttgarter Junimesse. — Über die Verhandlungen des Süd deutschen Buchhändlervereins am 19. d. M. in Stuttgart steht ein ausführlicher Bericht noch aus. Aus dem Berichte des Vorsitzenden in der Generalversammlung wird uns von dort folgender kleine Abschnitt mitgetcilt, welcher um deswillen schon heute hier eine Stelle finden möge, weil er iu seiner knappen Weise sehr beredt die Hoffnungen nochmals klar zu stellen für notwendig hält, mit welchen der deutsche Buchhandel seiner Hauptstadt Leipzig neuerdings entgegengekommen ist. Daß diese erneute Hervorhebung sich notwendig machte, dürfte aus ge wissen bekannten Vorgängen der jüngsten Vergangenheit des Leipziger Sortimentsbuchhandels sich leider wohl erklären. Die betreffende Stelle lautet: »Von den zwei großen buchhändlerischen Ereignissen des Jahr gangs 1887 88 fand das wichtigste, die Genehmigung der neuen Satzungen des Börsenvereins soeben Erwähnung; das andere, die Einweihung des neuen Buchhändlerhauses in Leipzig, ist vielen von Ihnen aus eigener Anschauung noch im frischen Gedächtnis. Wir gönnen neidlos und mit freudigem Stolz auf diese schöne Errungen schaft des Gesamtbucbhandels deren bleibenden Genuß unserer Me tropole an der Pleiße. Der deutsche Buchhandel hat ihr zugleich
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