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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1880
- Sprache
- Deutsch
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2020 Vermischte Anzeigen. 122, 29. Mai. und vertheilte Arbeit kann in Kürze etwas Großes geschaffen werden, wozu sonst ein Menschenalter nicht ausreichte. Ueberdies liegtfürjeden Verleger eine solche Ersparniß in dem Plane, sind die Kosten für den Einzelnen vcrhältnißmäßig über haupt so gering, daß hierin für Niemand ein Hinderniß liegt. Die einzige Schwierigkeit liegt darin, daß alle Verleger gleich und rasch bei stimmen. Wie Sie aus der Zahl der znstim- menden Verleger ersehen, ist diese Aufgabe be reits halb gelöst, erst jetzt trete ich mit meinem Circular vor den gesammten Verleger- und Sortimenterkreis, und hoffe ich, daß das, was im Auslande bereits theilweise bei ähnlichen Unternehmungen möglich war, bei der festen Gliederung des deutschen Buchhandels ganz er reicht wird. Gestatten Sie mir nun, Ihnen kurz einige der enormen Vorthcile des Unternehmens zu skizziren: 1) Der Geldpunkt- Ein ganzer Bogen von 16 Seiten Lex.-8 meines Unter nehmens wird dem Verleger bei 5000 Auflage in der feinen Aus führung lt. Probe (jedoch Fractur- schrift) 195 Mark kosten, die Seite also 12 Mark 2 0 Pfennige, die Zeile oder deren Raum d Pfennige.*) Ein Bogen macht pp. 640 Titel nam haft. Es sind also nicht sehr viele Verleger, die mehr Raum als einen Bogen in Anspruch nehmen. Größere Verleger mit und ohne eigene Druckerei wollen gefälligst genau calculiren, was ihnen die Herstellung eines eigenen Separatkata- logeS kostet, aber incl. Titel, Umschlag (Ein band), Heften, Versenden und sonstiger Arbeit! Sie werden sofort auf das über raschende Resultat kommen, daß sie beim Ge- sammtkataloge viel billiger fahren. Ueberhaupt würden aber die Unkosten, die aus das Calcnlationsconto jedes einzel nen Werkes entfallen, sich nur nach Pfennigen zählen, und dürfte der Gesammtkatalog besser sich lohnen, als manches theure Inserat. 2) Kleinere Verleger, die sonst keinen Katalog drucken lassen können, haben die Gelegenheit dazu und zwar für sehr billige Kosten. 3) Jeder einzelne Katalog würde mehr zur Geltung kommen, sein Nachbar dient ihm gewißermaßen zur Folie; gewiß aber braucht kein Verleger mehr zu fürchten, daß sein Katalog verloren geht oder absichtlich in den Papierkorb re. wandert. 4) Der jährliche Gesammtkatalog erspart ihm den jetzt öfters nothwendig werdenden Neu druck seines Kataloges. Nachträge der ein zelnen Verleger zu ihren Katalogen erfüllten bis jetzt kaum einen größeren und bleiben deren Zweck, als sonst Prospecte und Cir culare. Im jährlichen Gesammtkatalog *) Für Nonpareillesatz wird für den Raum einer ganzen Seite 2 M. 50 Pf. mehr bezahlt. Etwaige Notizen, die aus dieser Schrift hergestellt werden, werden zufammengerechnet, und wird ihr Gesammtraum dementsprechend niehr berechnet. Ueberhaupt wird Jedem auf Wunsch die Originalberechnung des Druckers mit geliefert. Obiges wird indessen erhebliche Preisdifferenz nicht machen. Tabellarischer Satz für Kunstverleger (S. in der Probe Ernst Arnold) sowie russ., poln., Ungar, re. Satz nach dem Buchdruckertarif ebenfalls um ein Geringes höher berechnet, als gewöhnlicher Satz. stehen sie aber in einem stattlichen Bande vereinigt. Diese dauernde Ersparniß gebe ich insbesondere jenen Verlegern mit eigener Druckerei zu bedenken, die trotz der sr>l> 1 rcgistrirten Ersparnisse noch glauben sollten, sie könnten ihren Katalog selber dauernd billiger Herstellen. Selbst wenn ein Verleger, der bisher auf eine elegante Ausstattung feines Katalogs keinen Werth legte, für oben geforderten Preis einmal seinen Katalog incl. aller Nebenausgaben hat Herstellen können, so wolle er doch die weiteren Ausgaben wohl überlegen, und dann sich fragen, was er überhaupt damit erreicht. Abgesehen von etlichen großen Firmen — in den meisten Fällen — den Papierkorb. 5) Der Gesammtkatalog findet eine größere, zweckmäßigere und dauerndere Verbreitung. Derselbe würde auch dem Publicum ähnlich billig abgegeben werden und deswegen nicht bloß von allen Bibliotheken, Anstalten und Instituten rc. seines überraschenden Preises wegen angeschafft, sondern auch von vielen Privatpersonen gekauft und aufbewahrt wer den, dem Bibliophilen und Bibliographen unschätzbares Material bietend, jedenfalls er höhtes Interesse für unser Geistesleben und damit größere Kauflust für unsere „Bücherei" anregend. 6) Der Gesammtkatalog und Fachkatalog würde an innerm Werth jeden gewöhnlichen bibliogr. Katalog weit überragen, da jeder Verleger seinen Katalog selbst arrangirt, insbesondere aber auch seine Werke bei allen den Fächern im Fachkatalog aufnehmen lassen kann, wo er es für wichtig erachtet, also auch einzelne Werke unter mehreren Rubriken. 7) So zu sagen für „Apfel und Ei" würde der Sortimenter ein kaufmännisch ebenso werth volles Material erhalten, wie jetzt in den titelalphabetischen Bücherkatalogen, die Hun dert und mehr Mark kosten, aufgespeichert ist. Ich bin überzeugt, mit Vergnügen wird er einige Mark ausgeben, wenn er seine zu staubenden Katalogkasten bei Seite werfen kann und dafür die übersichtlichen hübschen Katalogbände erhält und durch die Jahres kataloge aller Eompletirung von Einzel katalogen enthoben ist. Ausdrücklich aber verwahre ich mich gegen die Auffassung, als sollte mein Unternehmen den bisherigen alphabetischen Katalogen irgendwie Concurrenz machen. Dieselben haben den Zweck, Nachschlagebücher für be stellte Sachen zu sein, der Gesammtkatalog soll aber in vervollkommneter Weise genau dazu dienen, wozu jeder einzelne Verlagskatalog jetzt dient — dem Interesse des Ver legers und als Initiative und An spannung für den Sortimenter. 8) Das Bedürfniß der Fachkataloge steht außer Frage. Eine wissenschaftliche Bearbeitung durch einen einzelnen Unternehmer würde aber kolossale Arbeit, kolossale Unkosten, und als Folge davon hohen Preis erfordern. Solche Arbeiten haben gewiß hohen Werth, veralten aber bald, da sie nicht alle Jahr neu aufgelegt werden können. In Folge dieser Umstände findet man in den wenigsten Sor timentsgeschäften Fachkataloge. 9) Da gewissermaßen jedes Werk halb Geistes kind des Verlegers ist, der es zuerst taxirt oder gar hervorrnst, von dem es Gewand und Kleid empfängt, so würde ein solcher Katalog besonders interessant einem trockenen, alphabetischen gegenüber sein, der bloß ein Nachschlagebuch über Preis und Verlagsort ist. Greift doch schon jetzt der Sortimenter, wenn er über einzelne Literaturzweige, nicht allein über di> Werke selbst, sondern auch über ihre Richtung, wissenschaftlichen oder populären Charakter, Classicität, Ausstat tung rc. sich zu orientiren hat, oder, wenn er in einzelnen Fächern Werke besorgen soll, deren Verfasser er nicht kennt, — mit Vor liebe zu den Katalogen einzelner Verleger, ja er taxirt ein Werk beinahe eher nach dem Verleger, als nach dem Autor. 10) Für Absatz und kaufmännische Entwickelung des Buchhandels wäre der Gesammtkatalog von bedeutendem Werth, da der Sortimenter sich täglich mehr daran gewöhnen würde, den Verlagskatalog der einzelnen Verleger zu Rathe zu ziehen und damit seine Bezugs quellen für einschlägige Literatur zu con- centriren, zu beschleunigen, zu vereinfachen. Ueber den Werth der Fachkataloge brauche ich bei diesem Paragraphen nichts zu sagen. Nur will ich bemerken, daß ich auch den Jahreskatalogen in dieser Beziehung große Wichtigkeit beilege. Sie werden gewisser maßen die Literaturgeschichte des Sortimenters über die letztjährigen Novitäten sein, da er dort die Werke in einer für seine Initiative, seine Empfehlung passenden Weise nach Verlegern und Fächern geordnet findet. Bei Lagerver schreibungen, bei erneuten Verwen dungen rc., wird er sich den Gesammt wie den Jahreskatalog zur Hand halten. 11) Auch für den Verleger würde nach dieser Richtung hin der Gesammtkatalog von großem Werth sein, z. B. schon zur leichten Orienti- rung über die ganze Literatur, die Novitäten und den Verlag der Concurrenzverleger. Aus den jetzigen bibliogr. Notirungen, Börsen blatt rc. — behält er kaum, was aus den einzelnen Gebieten erschienen ist und erscheint. Das Gedächtniß des Sortimenters wird immerhin noch dadurch gestärkt, daß ihm persönlich viele Novitäten durch die Hand gehen, dies fehlt dem Verleger. Deßwegen glaube ich annehmen zu dürfen, daß auch ;eder Verleger mit Interesse die Kataloge — schon weil sie bei aller Zweckdienlichkeit so billig sind, kaufen wird. 12) Ein solcher Gesammt-Verlags-Katalog würde ein imponirendes Culturbild deutscher Geistes- thätigkeit, deutschen Schaffens bieten.*) Ich leugne nicht, daß ich diesen Gedanken Ihnen mit besonderer Vorliebe vorsühre. Ich glaube, keine andere Nation würde sich hierin uns zur Seite stellen können. Es geht aber nur ,,viril>n8 unitis", wenn der Zweck erfüllt werden soll; denn sollte der Sortimenter oder das Publicum durch die Anschaffung die *) Z. B. auf demnächstigen Welt- und Ge werbe-Ausstellungen, wo bis jetzt immer das geistige Gewerbe, der Buchhandel, wenig Beachtung fand oder gar nicht ausstellte. Den Gedanken des Universal-Katalogs erst dann auf zunehmen, wenn eine Ausstellung in Sicht ist, wäre zu spät! Ich lasse auch feine Exem plare auf meine Kosten abziehen und werde davon zu solchem Zweck dem Börsenverein etliche Exemplare gratis liefern.
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