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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1925
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- 1925-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1925
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111 76 VSrsarblatt f. d. Ltschn. Buchhandel. «edakttonellei Teil. X- 164, 16, Juli 1925, mit Recht —, daß zwei andere Augen, wenn sie anders sehen, falsch sehen. Diese Ausfassung steigert sich mit dem Alter und steigert sich aber auch aus dem Wege vom Verleger zum Antiguar, Elfterer, der immer mehr Kaufmann sein muß und, ivcnn er Inhaber einer großen Firma ist, gewöhnlich großzügiger zu denken pflegt, mag sie am wenigsten besitzen. Schon dem Sortimenter aber haftet sie in hohem Maße an; sic ist aber eine Spezialität des Antiquars, der in seiner täglichen, von äußeren Konjunkturen relativ wenig abhängigen Mosaikarbeit und in seiner Eingc- sponnenheit ihr allzuleicht verfallen muß. Es braucht nicht be tont zu werden, wie erschwerend solche psychische Einstellung für eine Compagnie-Arbeit ist. Daneben spielt beim Verlag und Antiquariat noch die Schwierigkeit, die durch eine etwaige Ver schiedenheit des Wohnortes entstehen kann, eine Rolle, obzwar auch diese (z, B, in dem de Gruyterschen Falle) überwunden wer den kann und obzwar ein großes Antiquariat nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist. Beim Sortiment kommt eine Ver einigung von nicht am gleichen Orte befindlichen Geschäften natür lich nicht in Betracht, Vielleicht aber ist diese Erschwernis — wenigstens bei jüngeren Chefs — zu überwinden, sobald diese vor allem die Ansicht gewonnen haben, daß die eiserne Not wendigkeit zu irgendeinem Entschluß zwingt. Dann aber: Will man sich zusammentun, so sei man amerikanisch im guten Sinne! Kein ängstliches Abwägcn und Abzirkeln der Rechte und Pflichten aus Grund von Haupt- und Bankbuch! Ganz besonders im Buch handel ist nämlich der Mensch selbst ein Faktor von ausschlag gebender Bedeutung, und so ist z, B, Vermögenslosigkeit ein weit geringeres Hemmnis für das Emporstcigen als in manchen anderen Berufen, wie ja Vorbilder zur Genüge beweisen. Anderer seits aber muß man, da die Verhältnisse die Einführung einer Probezeit ausschließcn, den Charakter des -Fusionisten» in Be tracht ziehen und sich sehr prüfen, ehe man sich ewig bindet. Aber es mögen sich Kollegen, die bisher in dem andern immer nur den Konkurrenten zu sehen gewohnt waren, mal überlegen, ob er nicht ein Kompagnon sein kann, Dom Buchhandel in Grotzbritannien. über die in Liverpool abgehaltene Hauptversamm lung der vereinigten großbrilaunischen Buch händler haben wir schon (Nr, 158) eine kurze Nachricht ge bracht, Jetzt liegen in zwei Nummern von »kudlisders' circular» genaue Angaben über die Verhandlungen vor, Uber den ersten Punkt der Verhandlungen, Schleudern, wur den nicht viel Einzelheiten gegeben, Schleudern H8tc hier und da zugenommen. Der Sekretär der Vereinigung hätte da sehr oft ausgleichend und aufklärcnd gewirkt und nur in einem Falle hätte man zur schwarzen Liste greifen müssen, »Bedingungen slorms)» >var der nächste Punkt, und es wird nur gesagt, daß mancher Verleger seiner Buchknndschaft bessere Bedingungen ein- räumcn könnte. Der in der Versammlung neu erwählte Präsident der Ver einigung Mr. Bowes aus Cambridge hatte den Vortrag über nommen: »Was der Verleger für den Sortimen ter tun kann». Der Vortrag war in sehr versöhnlichem Tone gehalten, enthielt aber doch recht viele Wünsche, um das Ver hältnis zwischen diesen Pfeilern des Buchhandels klarer und enger zu gestalten. Herr Bowes empfiehlt den Verlegern eine bessere Einsicht in den buchhändlerischen Betrieb, Jeder neue Verleger und jeder, der als Geschäftsführer oder Teilhaber in ein Vcrlags- geschäft hineinkommt, sollte einige Zeit auf Reisen geschickt werden, um die Kundschaft kennenzulernen, um einen Einblick in die Buch handlungen zu gewinnen, die die Werke seiner Firma vertreiben; bisher war es meist so, daß der Verleger seine Kundschaft nur aus »manchmal sehr ärgerlichen Briefen» kennen lernte. Die Bcrlagsreisenden müßten besser unterrichtet sein über den Inhalt der Bücher, die sic anbieten, über Verfasser und Entstehung des Buches und über die von ihren Verlegern demnächst herauszu- bringcnden Sachen, Die Anzeigen müßten besser erkennen lassen, ob es sich um bereits erschienene oder erst in Vorbereitung be findliche Bücher handelt. Das Publikum verlangt oft Bücher, die angczcigt sind, und wird ungeduldig, wenn man sic nicht sofort beschafft, und dabei sind es oft Bücher, di« noch gar nicht er schienen sind. Die Anzeigen müßten dies klarer erkennen lassen und den Erscheinungstermin angeben (wie dies in Amerika schon immer geschieht). Der Sortimenter müsse schneller auf Anfragen antworten können, besonders wenn sie sich auf neue Bücher beziehen, über die Art der Anzeigen und wie sie besser gestaltet werden könnten, handelte der nächste Abschnitt der Aussprache, Die Listen der Verleger sollten nicht überladen sein und — hier wurde es wiederholt — nicht zusammen mit erschienenen Büchern solche enthalten, die erst in 6 Monaten herauskämen. Die Ver leger wurden ersucht, schneller auf Anfragen, Aufträge usw, zu antworten. Der Berichterstatter sagte, er wüßte natürlich genau, daß zu bestimmten Zeiten des Jahres der Verleger wie jeder andere Geschäftsmann mit Arbeit überhäust sei, was ihn aber nicht hindern dürfe, den Verkehr mit den Buchhändlern so glatt abzuwickeln wie zu Zeiten geringerer Inanspruchnahme seiuer Arbeitskräfte, »Rromptness» wird dieser Abschnitt im Verleger blatt überschrieben, es wird dabei noch ausgeführt, daß es natür lich anerkannt wird, daß dies und jenes Buch oft nicht sofort gesandt werden könnte, dann erwarte man aber eine schnelle Be nachrichtigung darüber, »Sale er Return« nennt der Berichterstatter dann die Aussprache über das, was wir »Kommissionsware» nennen. Man beschwert sich, daß bei manchen Gelegenheiten (bei Veranstaltungen von Berufsvereinen am betreffenden Orte oder dergleichen) es nicht gelingt, vom Verleger Fachbücher in größerer Anzahl mit der Befugnis des Zurücksendens zu erlangen. Den »dornigen Gegen stand- der Bedingungen slerms), wie er ihn nennt, berührt dann der Redner, In ihren Hauszeitschriften sagten die Verleger, daß ein Mindestverdienst von 25 und ein Meistverdienst von 3316?? anständige Sätze seien und jeder Verleger, der mehr anbötc, nicht anständig (tair) handle. Der Laie, der dies liest, denkt, wir können diesen Satz als Reinverdienst buchen, aber die Unkosten verzehren diese Sätze soweit, daß viele Buchhändler mit den 25?? eben ihre Unkosten decken; wenn wir einzelne Exemplare bestellen, erhalten wir 25^, also den Mindestsatz, Der Verleger denkt, das seien Aufträge unserer Kundschaft, manchmal sind es aber oder meistens Lageraufträgc; denn um 3316 A zu erhalten, müssen wir beim Reisenden große Bestellungen machen, doch wir dürfen unser Lager nicht zu stark füllen, denn wir wissen nicht, wie es in 3—4 Monaten aussieht, und können nicht so viel auf die Zukunft hin bestellen. Es wird daher um Entgegenkommen der Verleger in Bewilligung der Höchstrabatte gebeten. Ein anderer Redner hatte dann die Frage übernommen: »Was können die Sorti in enter für den Verleger tun?» Der Redner war selbst Sortimenter, bevor er Verleger wurde, und kennt die Sorgen des Sortimentsbuchhändlers aus eige ner Erfahrung, Ein Punkt ist die bessere Verteilung von Prospekten an die Kundschaft, was noch wirksamer sei als Berlcgcranzeigen und Buchbcrichte in den Zeitschriften, Er spricht dann von den Hauszeitschriften (die der Herausgeber von kudllslwrs' circular einmal Haustrompeten nannte). Manche Verleger bringen solche Schriften heraus, aber das könnten auch Sortimenter, die mit eignen Hauszeitschristen viel weiter reichten als der Verleger mit den seinen. Er schätze diese Verleger-Zeitschriften, sic müßten aber zurückstchcn gegen eine Hauszcitschrift einer Buchhandlung mit dem Namen Roolrs ol lo-cka^, die viele Bezieher in der Buchkäufer- schaft habe. Eigne Anzeigen der Sortimenter wären wünschens wert, aber man müsse zugebcn, daß z, B. die Londoner Tages- presse dafür viel zu teuer sei, die Provinzbuchhändler könnten eher ihre Presse benutzen. Er legte dann ein Wort für die Rei senden ein. Wenn es auch vorkäme, daß ein Buchhändler täglich 20 Verlagsreisendcn-Besuche erhielte, so möchte er sich doch die Zeit nehmen, die Herren abzufertigen, und nicht unnütz warten lassen. Durch die Reisenden bekäme er so viel Anregungen, daß es sich wohl lohne, die Herren anzuhören. Der Redner sagt dann, daß cs an einem allgemein gelesenen Fachblattc fehle, wie cs z, B, die Amerikaner in der »Rubüsdors' rVccüiv« hätten. Sein Geschäftsteilhaber sei gerade aus Australien zurückgekommen und er erzählte, daß der große Erfolg amerikanischer Bücher dort dem Umstand zuzuschreiben sei, daß der australische Buchhändler durch weg diese amerikanische Verlegerzcitschrift lese. Uber den Preis der Bücher sagte er noch, daß er nicht zu hoch sei, überall sind die
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