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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1878
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- 1878-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1878
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- Deutsch
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1206 HL 71, 25. März. Nichtamtlicher Theist Reißner in Dessau. Adreßbuch der Haupt- u. Residenz-Stadt Dessau 1878. Hrsg. v. F. Frenzel. 8. In Comm. Geb. * 3. 50 I. F. Nickter in Hamburg. Eschengrund, F., 70 Semester. Eine Studenten-Geschichte. 8. * 2. — Scbulze'sche Buchk. in Celle. f Protokolle der Sitzungen d. Central-AusschusseS der königl. Landwirth- schasts-Gesellschaft zu Celle. 47. Hst. Protokolle vom 12. bis 14. Juni 1877. 8. * 1. 50 Schulze in Cötheu. Brunn, »., Kurmittel d. Bades Lippspringe, nebst populärer Skizze der Lungenkrankheiten. 2. Ausl. 8. * 1. — keuaissonee, äsntsvbs. dlsas kolAe. 45. u. 46. IckZ. k'ol. ä * 2. 40 Springer in Berlin. 81üvkxot-86köräeriulx8V««eu, äas, auk äsn bllssobabnen Oeutsoli- lauäs. Lm Vorsollla.^ rur siubsitlOsstalt^. ässselbsu. 8. * —. SO Vereins-Buchdruckerei in Graz. Donin, L., Leben u. Thaten der Heiligen Gottes. 3. Ausl. 1. Lsg. 8. ' —. 40 Weidmannsche Buchh. in Berlin. Bouterwck, R., u. A. Tcggc, die altsprachliche Orthoepie u. die Praxis. 8. * 4. - Wiegandt, Hempel L Parey in Berlin. Kno!»1ir«i(;1i, N.z ventselilavtlZ ladallg-LLu u. Kröte. 8. * 1. 50 Krafft, G., Lehrbuch der Landwirthschaft aus wissenschaftlicher u. praktischer Grundlage. 2. Bd. Pflanzenbaulehre. 2. Ausl. 8. * 3. — Petzold, E., die Anpflanzung n. Behandlung v. Alleebäumen. 8. * 1. 50 Nichtamtlicher Theil Die Anfänge der Buchdruckerkunst in der Schweiz. Von Georg Rettig, Bibliothekar.*) Daß die Buchdruckerkunst sehr bald nach ihrer Erfindung in der Schweiz heimisch wurde, ist kein Wunder; war doch der Boden durch die Concilien von Constanz und Basel, diese Vereinigung der bedeutendsten Männer ihrer Zeit, so gründlich bearbeitet, daß schon 12 Jahre nach dem Schlüsse der Basler Kirchenversammlung die Hochschule daselbst gegründet wurde, die ihrerseits einen so umfang reichen Bedarf an literarischem Material hervorrief, daß die Pro duction sich ganz naturgemäß mit Vorliebe hierher wendete. Noch ein anderer Umstand war einer frühzeitigen Thätigkeit der Schweiz auf diesem Gebiete besonders günstig. Die große Ver kehrsstraße für Kaufleute wie für Gelehrte war diesseits der Alpen der Rhein, „die Pfaffengasse", und keine bessere Stätte konnte ge wählt werden für den leichten Vertrieb von Büchern an all die blühenden Musensitze von St. Gallen, ja von Feldkirch nach Straß burg, Mainz, Frankfurt, Cöln und bis ans Meer. Um so befremdlicher erscheint es, daß nicht Basel, überhaupt keine Stadt am Rhein das erste schweizerische Druckwerk geliefert haben soll, sondern das kleine Chorherrenstist Beromünster in der Nähe des Baldegger Sees, also tief im Lande drin und ganz ab seits von der Straße. Das erste datirte Buch von Beromünster trägt nämlich die Jahrzahl 1470, das erste von Basel 1474. Lange wurde daher Beromünster der Vorrang zuerkannt, bis man ein in Basel gedrucktes Buch fand, das die handschriftliche Notiz trägt: „Dieses kaufte ich im Jahre 1468. Joseph de Vergers, Priester zu St. Hilarii in Mainz (Uuuo solvi anno N6006UXVIII. lloospb äs VsrZsrs, xrssbltsr sodssim Lanoti Uzäarii NoANntini)." Aber auch weitaus am lebhaftesten wurde in Basel die edle Kunst geübt. Denn von rund 16,300 bekannten Jncunabeln (Büchern aus der Zeit, wo die Kunst noch gleichsam in den Windeln lag; wir ziehen die Grenze bis 1500) sind 322 oder nahezu 2 Procent in der Schweiz, von diesen 322 aber nicht weniger als 305 in Basel ge druckt.**) Dies gilt wohlverstanden nur von den Jncunabeln; über die beinahe unglaubliche Fruchtbarkeit Basels in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts werden wir später zu berichten haben. Wir sehen also, Basel nimmt in Bezug auf die Anzahl seiner Drucke so ziemlich denselben Rang ein wie Straßburg, Augsburg, Nürn berg, Cöln. Der dritten Presse begegnen wir im Jahr 1475 in unserm guten, damals wie heute rührigen Burgdorf, das gleichzeitig auch eine Papierfabrik besaß. Man hat mehrfach behaupten wollen, es *) Mit gefälliger Erlaubniß des Herrn Verfassers aus dem „Berner Taschenbuch aus das Jahr 1878" (Bern, Haller) abgedruckt. **) Die Zählung der Jncunabeln beruht auf Hain's Repertorium, das leider an Vollständigkeit zu wünschen übrig läßt. sei Burgdorf im Lüneburgischen, aber seit dem Votum des vr. Gro- tefend in Hannover ist der Streit zu Gunsten unseres Burgdorf ent schieden. Es wäre ja sonst vollkommen unerklärlich, wie unsere Berner Stadtbibliothek in den Besitz sämmtlicher Burgdorfer Drucke, zum Theil sogar in mehreren Exemplaren, gelangt wäre, während sie auf den wichtigsten norddeutschen Bibliotheken, namentlich in Wolfenbüttel, fehlen. Um 1478 wurde die erste Presse in Genf in Thätigkeit gesetzt. Dann tritt ein ausfallender Stillstand in der weitern Verbreitung der Buchdruckerei in der Schweiz ein; erst 1500 finden wir wieder eine anonyme Officin in Sursee und die Firma Cocus, Butz u. Aptegger in Cäsaraugusta. Man wird uns einwenden, Cäsar- augusta sei Zaragoza; beachtet man aber die Namen der Firma und besonders die so charakteristisch schweizerdeutsche Orthographie Aptegger, so ist die Folgerung wohl unbestreitbar, daß wir es hier mit Schweizern zu thun haben. Muß nun auch zugegeben werden, daß verschiedene Basler Drucker nach Spanien auswanderten, z. B. Friedrich Biel und Peter Hagenbach, so treffen wir sie doch schon gegen das Ende der 80er Jahre dort an, während eine Auswan derung um 1500 nur geringe Wahrscheinlichkeit für sich hat. DaS straffe Regiment Ferdinand's und Jsabella's besaß für einen Schwei zer gewiß wenig Verlockendes. Bis also bewiesen ist, daß die genannte Firma in Spanien arbeitete, müssen wir für dieses Cäsar augusta eine andere Uebersetzung suchen, und wir finden keine bessere als Kaiseraugst. In streng chronologischer Reihenfolge käme nun Zürich im Jahre 1504, aber nur mit unbedeutenden Arbeiten, und erst um 1521 mit Christoph Froschauer sind namhafte typographische Lei stungen zu verzeichnen, so daß Baden (1511) vorangestellt werden muß. Daraus folgt Luzern (1524), Neuenburg (1536), Bern (1537), Poschiavo (1550), Lausanne (1556) u. s. w. Die geographische Verbreitung weiter zu verfolgen hat keinen Zweck, weil die Buchdruckerkunst von jetzt an überall, wo sie einen neuen Sitz aufschlug, doch schon über die Anfänge hinaus war, auf die sich diese Arbeit beschränkt. Ehe wir jedoch weiter gehen, mag es interessant sein, einen Blick auf die Intensität der typographischen Leistungen bis 1500 zu Wersen. Viele in damaliger Zeit gedruckte Bücher entbehren eines Da tums, so daß wir sie keinem Jahre mit Sicherheit zuschreiben können. Zwar sahen wir schon, daß ein Buch als im Jahr 1468 angekauft bezeugt ist; dasselbe gilt von einem andern Buch bezüglich des Jahres 1472; aber wir wissen nicht, wann sie gedruckt sind. Ein Werk aus der Officin von Beromünster trägt zwar die Jahrzahl 1470, nämlich der Naiainotrsotim (ein damals sehr verbreitetes Wörterbuch der schwierigeren biblischen Ausdrücke); aber sie wird als unrichtig ausgegebeu, so daß wir als sichern Anhaltspunkt mir ein
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