Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1878
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- 1878-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1878
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- Deutsch
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1208 Nichtamtlicher Theil. 71, 25. März. Dringende Bitte an die Herren Musikalienverleger. — Das immer weitere Ueberhandnehmen der directen Bestellungen der Musiklchrer und Dirigenten von Gesangvereinen bei den Herren Verlegern und deren Bereitwilligkeit in Rabattbewilligungen schädigt das Musikaliengeschäft in empfindlichster Weise. Es liegen uns aus letzter Zeit Fülle vor, wo renommirte Musikalienverleger 50YH nnd außerdem Freiexemplare bei Partien den Vereinen bewilligt haben, während sie zu ganz gleichen Bedingungen auch dem Sortimenter liefern. Der bisherige Lieferant, der etwa 20YH bewilligte und die sogenannten billigen Ausgaben netto facturirte, verliert nicht allein die Kundschaft des Vereins, sondern kommt auch bei sämmtlichen oft sehr zahlreichen Mitgliedern desselben in Mißcredit, wird als Preller verschrieen, weil sich der Herr Dirigent durch die billige Be schaffung einen Namen zu machen sucht, und nun geht das Factum von Mund zu Mund. In einer kleinen Stadt ist's mit einem Ge schäft, welches nur auf den Platz angewiesen ist, vollständig zu Ende, da seine beste Kundschaft zum Gesangvereine gehört, in welchem es gebrandmarkt ist. Vereine, die irgend ein Opus aufführen wollen, lassen sich daran gewiß nicht behindern, wenn sie vom Verleger ab- schläglich beschieden werden, und würden dann beim Sortimenter bestellen, der ihnen etwa 20gh Rabatt bei Partien gewährt. Die Interessen der Verleger sind also in keinem Falle geschädigt und haben dieselben bei Baarexpedition an die Sortimenter ihr Geld noch früher in Händen, als wenn sie sich mit Musiklehrern oder Vereinen be rechnen müssen. — Wir richten deshalb die dringendste Bitte an die Herren Musikalicnverleger, Aufträge dieser Art, durch deren An nahme die Interessen des Buch- und Musikalienhandels im höchsten Grade geschädigt und in manchen Fällen Geschäfte durch die Con- sequcnzen an den Rand des Verderbens gebracht werden, fernerhin durchweg von der Hand zu weisen. L. L.. „Bescheidenheit ziert den — Musikverleger." — Unter dieser Aufschrift bringt das Berliner Fremdenblatt folgende Notiz: „Ein Leipziger Musikverleger beansprucht von uns den Abdruck eines 200 Druckzeilen starken Feuilletons über sechs Lieder von *** und verspricht uns dafür, natürlich wenn wir ihm den Beleg ein gesendet haben, ein Exemplar dieser Lieder gratis und franco. Nodlssss obli§s — aber diesmal thut es uns wirklich leid, unseren Lesern das Urtheil über diese Lieder in so glänzendem Nachdruck des Vorgeschriebenen vorenthalten zu müssen. Wir kaufen uns lieber ein Exemplar und sparen dabei noch 100 Mark." Eine Bitte an die Herren Verleger wegen besserer Einbände. — Vor einiger Zeit wurde in diesen Blättern ein be- achtenswerther Artikel über die schönere innere Ausstattung der Bücher veröffentlicht. Zweck dieser Zeilen ist, auf die so überaus nöthige Herstellung dauerhafterer Einbände aufmerksam zu machen. Es wird keinem Sortimenter entgangen sein, daß zu den sog. Leinen bänden in neuerer Zeit ein Material verwendet wird, das kaum mehr hält als das sog. Chagrinpapier; zwar läßt sich dasselbe besser ver arbeiten, es läßt sich besser kleben und nimmt Blind- und Gold- Pressungen leichter an und — die Hauptsache — es ist viel billiger als das früher gebrauchte solidere Material, — aber schon nach ein maligem Aufmachen des Buches zeigen sich die Spuren dieses Spar systems; die dünn aufgetragene Farbe blättert und springt leicht ab, die weißen Fäden des losen Gewebes kommen sofort zum Vorschein. Wehe dem Sortimenter, der ein solches modern gebundenes Werk zur Ansicht fortgibt; bei Rückkunft des Buches finden sich die Ecken oder die unteren Seiten des Einbandes fast regelmäßig abgeschabt wieder vor, das Buch sieht antiquirt aus. Von der so oft gerühmten Solidität ist nicht die Spur mehr zu entdecken, kein Wunder daher, wenn der Sortimenter nur mit Zagen sich gebundene Artikel für's Lager kommen läßt und ebenso das Publicum gegen Fabrikeinbände immer mißtrauischer wird; es ist hohe Zeit, daß sowohl Verleger wie Baarsortimenter wieder mehr Rücksicht auf gediegenere Her stellung der Einbände nehmen, damit es nicht fürder heißt: „Billig und schlecht", sondern vielmehr: „Billig und dauerhaft"! l. Ein Widerruf. — Der ausgesprochene Gedanke, durch eine Blumenlese von Grobheiten rc. rc. die buchhändlerische Corre- spondenz etwas zu reformiren, findet allseitigen Beifall. In dem reichlich zufließenden Material tritt aber theilweise eine Verwilde rung zn Tage, die den Unterzeichneten, der die Ehre seines Berufes hoch hält, nöthigt, von der Veröffentlichung in Buchform abzusehen. Proben könnten gegeben werden, vor denen einem angst und bange wird, wie die verehrliche Redaction gern bestätigen wird. („Gern" kann dies nicht geschehen, sondern vielmehr nur mit dem Ausdruck tiefen Bedauerns; denn wenn jemals, so fand die für das Börsen blatt bestehende Vorschrift, „Aufsätze und Anzeigen oder Ausdrücke in denselben, die der Gesammtheit oder dem Blatte zur Unehre ge reichen, nicht zuzulassen", den uns vorgelegten „Proben" gegenüber ihre gerechteste Anwendung. D. Red.) — Die Hoffnung ist vielleicht nicht vergebens, daß auch schon diese kleine Anregung die Aufmerk samkeit auf diesen Schaden hinlenken wird. — Eingegangenes Mate rial werde ich zurücksenden. I. Bacmeister. Aus Paris, 13. März schreibt man der Allg. Ztg.: „Eine große Schlacht wird seit zwei Tagen im Hötel des Ventes zwischen dem Rothschild'schen Haus und dem Kaiser Wilhelm geschlagen, nämlich bei der Versteigerung unschätzbarer protestantischer Bücher. Bis heute scheinen die Rothschild gegen die Agenten des Deutschen Kaisers nicht aufkommen zu können." — Im Hötel Drouot wurde am 15. ds. aus der Bibliothek Turnerein Octavband von 912 Seiten u. d.T.: „Reonsil äsportraits par MIs. cks Uontpsnsier" für nicht weniger denn 14,000 Fr. ersteigert. Eine amerikanische Maschine zum Heften von Schreibheften, Broschüren, Büchern rc. mittelst Drahtes erregt in Manchester Aufmerksamkeit und führt sich schnell ein. Der zur Verwendung kommende Draht soll billiger als der Faden zu stehen kommen. Die Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der Maschine ist erstaunlich. Ebenso haben mit Draht geheftete Bücher, wenn eingebunden, den Vortheil, an jeder Stelle offen liegen zu bleiben. Die Maschine heftet 2000 Broschüren in einer Stunde. Personalnachrichten. Leipzig, 23. März. Im letzten Augenblicke vor dem Schluß unsers heutigen Blattes durchläuft die schmerzliche Trauerbotschaft unsre Stadt, daß der Verleger und Redacteur der „Gartenlaube", Herr Ernst Keil, nach nur kurzer Krankheit, 61 Jahre alt, heute Morgen verschieden ist. cb Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
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