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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1925
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- 1925-08-25
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- 25.08.1925
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198, 25. August 1925. Redaktioneller Teil. — Sprechfaul. penn,«»,«,. ». r>n«v. 1273S Tie türkische Postvcrioaltnng gibt bekannt, daß es sich empsehie, aus Sendungen nach der Türkei die Aufschrift in sranzösischer oder türkischer Sprache zu schreiben, um zu vermeiden, das, Verzöge rungen oder gar Rücksendungen cintreien. PersonllllillchrWen. Geftorven: am 29. August insolge Herzschlags in Unterwasser in der Schweiz, wo er sich zur Erholung aushielt, Herr Verlagsbuchhändier Friedrich Wettb recht, Mitinhaber von I. K. Stctnkops in S t u t > g a r t. Mit tiefer Trauer und Erschütterung werden die Freunde und Be kannten des Entschlafenen die Nachricht von seinem plötzlichen, viel zu frühen Tode lesen. Als wir »ns am 19. August früh nach gemeinsam froh verlebten Urlaubswochen an der Post in Unterwasser trennten, ahnte keiner von uns, daß es ein Abschied aus Nimmerwiedersehen sein sollte. Friedrich Weitbrecht hatte noch in der Sommersrtsche eisrig an seine» neuen Vcrlagsplänen gearbeitet. Nun werden andere seine Arbeit sortsühren. Sei» eigenes Werk wird vor dem Urteil der Nach welt bestehen. Erfolgreich hat er das alte, seit Generationen in der selben Familie sortgeerbte Verlagshaus weitergcsührt und dem Vermächtnis der Vorsahren getreu ausgestaltet. In seiner Jugend hatte er sich weit in der Welt umgesehen. Die dort erworbenen Er fahrungen wußte er gut zu nutzen. Et» ganzer Mann, fand er auch bas Vertrauen seiner Kollegen und Mitbürger. Kürzlich erst wurde er noch in den Vorstand des Verbands evangelischer Buchhändler be rufen. In der Stadtverwaltung und im Vereinsleben seiner Vater stadt spielte er eine angesehene, segensreiche Rolle. Wer seine Freund schaft gewann, wusste, was er damit erworben. So werden ihm alle, die ihn kannten, ein dankbares, ehrendes Andenken über das Grab hinaus bewahren. »Sie haben einen guten Mann begraben . . . .» Friede seiner Aschei ve, Menz. Isidor Adols Bonnicr f. — Uber den Verstorbenen ging uns noch aus Schwedenein Nachrus zu, den wir zur Ergänzung unserer Mit teilungen im Bbl. Nr. 18-1 hier noch abdrucken: Am Freitag, dem 11. August ist der ehemalige Verlagsbuchhändler Isidor Aböls Bonnier in Stockholm aus dem Leben geschieden. Sein Groß- vaier war Gerhard Bonnier, der schon 1803 einen Buchhandel, mit Verlag und Buchdruckerei vereinigt, in Kopenhagen gegründet hatte. Während der Jahre 181l>—1829 war diese Buchhandlung mit ihrer Spezialität: Wissenschaftliche AuSlandsliteratur, eine der be deutendsten Dänemarks. Seine drei Söhne gingen alle nach Schwede» über. Der älteste von ihnen, Adols Bonnier, etablierte sich als Buchhändler schon 1827 in Gothenburg, 1832 in Stockholm und 1819 i» Uppsala. Adols Bonnier wird stets als der erste Buchhändler Seywe- dens geehrt, der regelmäßige Verbindungen mit ausländischen Verlags- Häusern, speziell mit Deutschland, unterhielt. Bon 1833 an, in welchem Jahr er seinen erste» Besuch aus der Leipziger Ostermesse machte, kam er ost dorthin, bis zu seinem Tode Im Jahre 1837. Kein anderer schwedischer Buchhändler hat eine lebhastcre Verbindung mit dem deut schen Verlag gehabt. Neben seinem Sortimentsbuchhandel entwickelte er auch eine sehr bedeutende Wirksamkeit als Verleger. Die klassischen Autoren Schwedens erschienen bet ihm in schönen »nd guten Normal ausgabe»: auch tutcrcssierte er sich stark für Geschichte, religiöse Litera tur, Schulbücher und anderes. Bet seinem Tode ging bas Geschäft, Sortiment sowie Verlag, in die Hände seiner Witwe und seines Sohnes JstdorAdolsBonnier über, der damals nur 19 Jahre alt war uud jetzt im hohen Alter von 77 Jahre» gestorben ist. Isidor Bonnicr hatte kein Interesse für das Sortiment und verkaufte es an Looström de Co. schon am 1. Januar 1873. Dagegen setzte er das Berlagsgeschäst fort durch Herausgabe von Volksausgaben der klassischen Autoren Schwedens, durch populärwissenschaftliche Werke sowie Belletristik, hauptsächlich Übersetzungen srcmdsprachiger Schriftsteller. Als Schul kamerad und Jugendfreund August Strindbergs hat er die ersten Schriften des berühmten Mannes verlegt. El» Verlagsartikel von großer Bedeutung war die schwedische Ausgabe von AndreeS Atlas, von der mehrere Auslagen in seinem Verlage erschiene». Im Jahre 1991 verkaufte er seinen Verlag feinem Vetter Karl Otto Bonnier, der denselben in seiner Firma Albert Bonnicr aufgchcn ließ, und zog sich ins Privatleben zurück. Diese Firma, von dem zweiten Sohne Gerhard Bonniers 1837 gegründet, ist bekanntlich das größte Verlagsgeschäft Schwedens, und überhaupt Skandinaviens geworden. Isidor Bonnier widmete sich sowohl während seiner Vcrlegerzeit wie auch später mit großem Interesse dem Dienste des schwedischen Buchhandels. Während vieler Jahre saß er im Vorstand des Schwe dischen VcrlegervereinS und war säst bis zu seinem Tode Schatzmeister des Vereins. Er redigierte die schwedische Buchhändlerzcitung während der zwei Perioden 1877—88 und 1888—1912. Mehrere wertvolle Ar beiten über den schwedischen Buchhandel hat er herausgegcben. Bei sämtlichen internationalen Buchhändlerkongrcssen war er der offizielle Repräsentant Schwedens, und eine große Zahl deutscher Verleger wird sich gewiß seiner von den internationalen Verleger-Kongressen iu Leipzig, London, Mailand, Madrid, Amsterdam und Budapest erinnern. Korporative Werbung. Von Paul Köppe. (Vgl. Bbl. Nr. 188 u. 194.) Das Werbethema — und besonders dasjenige der korporativen Werbung — steht tm Mittelpunkte der Erörterungen — einzelnerl Man kann der Meinung sein, daß die Verhältnisse sehr bald auch die große Menge der abseits Stehenden zwingen werden, sich mit den von wenigen als erforderlich erachteten Maßnahmen zu beschäftigen und diese Ansicht ist auch bereits (ich glaube durch Herrn vr. Diederichs) zum Ausdruck gekommen. Ich bin bei neueren Überlegungen jedoch im Gegensatz hierzu zu dem Gedanken gelangt, daß der immer wieder beklagte Mangel an Einsicht bei der größten Zahl unserer Beruss- genossen, die uninteressierte Haltung großer Versammlungen bei Er örterung von Werbesragen, wie man sie erstaunlicherweise wieder bei den letzten Kantatcversammlungen beobachten konnte, einen ganz anderen Grund hat. Macht man sich einmal klar, daß die Absatzkrisis, daß wirtschaftliche Notlagen heute tatsächlich in so drückender Wucht bereits bestehen, daß man überall ein elementares Aufleben der Propaganda idee unbedingt jetzt sehen müßte, wohingegen doch eigentlich keine wesentliche Veränderung der Ansichten und Einsichten eingetreten ist, so muß man unbedingt zu der Überzeugung kommen, daß andere Gründe für das Versagen der erhofften Wirkung vorhanden sein müssen. Ich will versuchen, diese auf anderem Boden zu finden und ich glaube, sie am ehesten aufzuspttren, wenn ich die korporative Werbung großer Firmen betrachte, die solche schon seit Jahren (selbst verständlich mit Erfolg) betreiben. Wir haben bisher in der Hauptsache immer über Werbung schlecht hin geschrieben und nur ab und zu den Gedanken der Gesamtpropa ganda in die Debatte geworfen. Als ich letzthin das Beispiel der Kuktrol-Neklame tm Sprechsaal des Bbl. Nr. 188 anftthrte, war es sogär die Werbestelle, die warnend das Zielschild der Grenzen auf steckte. Meines Erachtens sind wir noch immer viel zu ängstlich, klam mern uns viel zu sehr an überlebte Formen, leben viel zu bewußt in dem Bestreben, die buchhändlerischc Reklame nicht aus dem ihr gesteckten Rahmen der Vornehmheit hinaustreten zu lassen. Gewiß bin auch ich der Meinung, daß sich die Werbung für bas Buch nicht mit derjenigen gleichstellen kann, die man für einen Markenartikel losläßt, aber wir müssen auch nicht vergessen, daß der Rhythmus unseres hochindnstrialisterten Wirtschaftsbetriebes andere Ausmaße verlangt, als sie einstmals wirksam waren. Ich habe es im vorigen Winter bet der Veranstaltung meiner Vortragsabende erlebt, daß selbst in einer kleineren Stadt wie Allenstein Plakate der »üblichen- Größe an den Anschlagtafeln vollständig unbeachtet blieben. Ich mußte erst in mir einen eigenen Widerstand überwinden, um beim nächsten Dtchtcrabend viermal so große Affichen drucken zu lassen, von denen herab der Name des berühmten Autors weithin sichtbar für jeden Vorübergehenden war. Wahrscheinlich hat mancher alte Litera turfreund diese neue Form der Ankündigung geschmacklos gefunden, aber ich hatte einen vollen Saal und das war die Hauptsache für alles weitere. Immer gibt der Erfolg im Leben recht und wenn wir auch in Deutschland voraussichtlich niemals den amerikanischen Zuschnitt so bekommen werden, wie er sich in der Neuen Welt gestaltet hat, so ist doch immerhin die Entwicklung ganz wesentlich von ameri kanischen Mustern beeinflußt und außerdem erfordert natürlich auch die Technisierung und Mechanisierung unseres ganzen Daseins ganz anders geartete Formen des öffentlichen Lebens, von dem die Reklame in ihrer Gesamtheit nur ein wesentlicher Teil ist.
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