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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1872
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1872-01-22
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1872
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- Deutsch
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260 Nichtamtlicher Theil. 17, 22. Januar. aus Zeising, Bischer, Lübkc u. s. w., auch wo Lemckc die Fundstelle derselben nicht ausdrücklich anführt, in Anmerkungen Titel und Pagina nachgcwiescn, Lemcke's Namen aber wohlweislich niemals erwähnt. Offenbar steht die Vloten'sche Methode der Frijlink'schen so ähnlich wie ein Ei dem ander». Man erwähnt den Schriftsteller, dessen Arbeit man anncctiren will, beiläufig in der Vorrede, die natürlich das Schicksal fast aller Vorreden, nämlich ungelesen zu bleiben, theilt, citirt mit dem Anstrich von Belesenheit die Aussprüche einzelner Schriftsteller unter Nennung der Fundstelle, und wiegt 'das Publicum in dem schönen Glauben, alles, was nicht als Citat gekennzeichnet ist, sei die Frucht und das Ergebniß eigner Geistes- thätigkeit. Indem ich dieses Escamotiren — ein deutsches Wort gibt es für dies spitzbübische Verfahren nicht — fremden Gutes hierdurch gebührlich an den Pranger stelle, will ich nicht unterlassen zu con- statire», daß in Holland selber sich gegen die Zulässigkeit desselben die Stimmen der Kritik erhoben. Bei unfern stammverwandten Nachbarn, deren literarische Bedürfnisse, wie die Dinge einmal liegen, zum großen Theile von Deutschland gedeckt werden müssen, ist glücklicherweise der gesunde Sinn für das Wohlanständige noch kräftig genug, um dem literarischen Betrug, auch wenn er an Frem den verübt wurde, die Maske und den Deckmantel abzureißen. Dies unfreiwillige Dcmaskiren hat dem Herrn C. van Vlotcn denn auch gar nicht gefallen, und seinem Zorne darüber hat er in einer Nach rede zum zweiten Theile seines Opus einen sehr ergötzlichen Aus druck verliehen, der seiner Frechheit freilich die Krone aufsctzt. Er geberdet sich dabei als das Opfer des „ bsluollsliglrston kwchjon- Fsnsaunvsl" und, wohl auf der Voraussetzung fußend, daß die wenigsten seiner Leser sich die Mühe des Vergleichs nehmen, leugnet er frischweg die Thatsache oder sucht sie in nichtssagenden Phrasen und Schimpfrcdcn zu verhülle». E. A. Seemann. Die neuen Postbriefmarken. Die Deutsche Allgemeine Zeitung schreibt: „Die Farbenwahl bei den neuen Postbricfmarken hat einem Leser unsers Blattes einige Bedenken erregt, die derselbe nebstVorschlägen zurVerbcsserung uns aussprach. Er schrieb uns ungefähr Folgendes: Die 1-Groschenmarken haben eine hellrolhe, die ^-Groschenmarkcn eine gelbrothc (Orange-) Farbe, welche beide Farben, znmal bei Kcrzenlichl, viel zu wenig von einander abjlcchen. Dies ist aber ein Fehler, dem sehr leicht abgcholscn werden kann. Man wähle für die 1-Groschenniarkcn ein dunkles Roth, etwa das der englischen Pcnnymarken, und für die Vr-Gro- schcnmarkcn ein reines Helles, etwa das Pikrinsäure-Gelb, dann wird kaum noch eine Verwechselung beider möglich sein. Ein zweiter Fehler der neuen Marken besteht darin, daß die Zahlen 1 und Vs viel zu klein sind und, wollte man künftig mit den Marken keine andere Aciiderung vornchincn als nur die durch den RcichStagSbeschluh gebotene, welche eben darin zu bestehen hat, daß statt 1 Gr. und sH Gr. „10" rest'. „5 Pf." zu setzen ist, so würde wenigstens die „10" bei der Kleinheit des jetzt dazu bestimmten Platzes noch kleiner werden als gegenwärtig die „1". Diesem llcbclstandc wäre ebenfalls leicht abzuhelsc», wenn man sich entschlösse, aus dem in der Mitte stehende» Kreise den Adler fortzulassen und an dessen Stelle nach dem Muster der clsässischen Briefmarken die Zahlen der Pfennige: 10, 5, 3 rc. mit großen Lettern zu setzen- Wir hielten es im Interesse der Sache für das Beste, jene Bedenken zunächst an maßgebender Stelle, Hrn. Generalpostdirector Stephan, mitzutheilen, und lassen die uns von demselben sofort gegebene Auseinandersetzung hier folgen: . . . Dem Herrn Verfasser (des Artikels) bemerke ich, daß er wohl nicht gewußt hat, daß die Marken nicht bei der Post, sondern bei der Staats- druckerci angefertigt werden, woselbst sich ausgezeichnete sachkundige Tech niker befinden, wo alle preußischen Banknoten, Wcchsclstcmpclmarkcn rc. angefertigt werden, wo man seit 20 Jahren gründliche Erfahrungen mit der Postmarkensabrikation gemacht und zugleich die Erfahrungen der an dern Länder auf dem gleichen Gebiete sorgfältig gesanimelt hat. Aber auch abgesehen hiervon denkt der Herr Verfasser gerade an den Hauptpunkt nicht.: nämlich daß die Entwerthung so deutlich ausfällt und so scharf, um zweite und dritte Verwendungen der Marken thunlichst zu verhüten. Das ist der Grund, weshalb die Farben der Marken hell genommen sind und möglichst viel Weiß darin gelassen ist. Das von dem Herrn Ver fasser vorgeschlagene Dunkelroth würde sich also gar nicht eignen. Ferner beruhen die jetzigen Farben auf einer Vereinbarung mit den beim Post- vercinsvcrkehr bctheiligtcn fremden Verwaltungen; cs war im Interesse der Gleichheit äußerst wünschenswerth, in diesem Punkte Ucbereinstimmung zw erzielen, und es ist das nach vielen Bemühungen endlich geglückt. Was schließlich die Zahlen betrisst, so liegt ein hinreichender Grund, sie so groß zu machen, uni deshalb das einheitliche Symbol: den deutschen Reichsadler, fortzulassen, wahrlich nicht vor, zumal außer der Zahl, und mehr noch als diese, ja auch die Farben, welche seit langen Jahren unverändert bei behalten worden sind, den Werth der Marken kennzeichnen, wie dies Jedem bekannt ist, der die Post öfter benutzt. Wir denken, sowohl der Einsender der betreffenden Bedenken wie unsere Leser werden für diese Aufklärungen sehr dankbar sein. Sie sind ein neuer Beweis, daß der an der Spitze des Reichspost wesens stehende hohe Beamte nicht nur seine Anordnungen stets mit gutem Vorbedacht lind nach reiflichster Prüfung auch durch Sach verständige trifft, sondern daß er auch — im Gegensatz gegen manche hohe Beamte früherer Zeiten — Bedenken und Ausstellellungen, die ihm aus der Mitte des Publicums mitgetheilt werden, freundlich aufnimmt und nicht verschmäht, sie zu berichtigen." Misccllen. Aus der Schweiz. Der zwischen dem Norddeutschen Bund und den übrigen Staaten des deutschen Zollvereins einer - und der Schweiz andrerseits am 13. Mai 1869 abgeschlossene Handels- und Zollvertrag soll, entsprechend dem Wunsche der deutschen Reichs regierung, jetzt auch auf die seit 1. Januar d. I. dem deutschen Handels- und Zollgebiet einverleibten Provinzen Elsaß und Lothrin gen Anwendung finden. Gleichzeitig beschloß der Bundesrath, der deutschen Regierung auch seine Geneigtheit auszusprcchen: das mit Deutschland in demselben Jahre getroffene Uebercinkommen zum Schutze des künstlerischen und literarischen Eigen thums für jene zwei Provinzen in Kraft treten zu lassen. Bon dem Verein jüngerer BuchhLndler inHalle wurde am 8. d.Mts. zur Feier seines dritten Stiftungsfestes im Saale des „Kronprinzen" ein The dansant veranstaltet, der in heiterster und ansprechendster Weise verlief und die zahlreiche Gesellschaft bis zur frühesten Morgenstunde fesselte. In fröhlichem Verein um eine be geisternde Bowle wurden neben freundlich-heiteren Toasten auch telegraphische Glückwünsche und Grüße auswärtiger Vereine und Freunde unter großem Jubel ausgenommen, und gewiß gedenken alle Thciluehmcr dieser heitern Feststunden mit dem herzlichen Wunsche, daß immer mehr engherzige Vornrtheile schwinden und unsre Kolle gen in immer weitern Kreisen den rechten Sinn für genossenschaft liche Geselligkeit und die damit verknüpften schätzenswcrthen Vor- thcile bekommen möchten. —r. Verbote. Mittelst Patents vom 23. Deecmber v. I. ist vom hiesigen königl- Handelsgericht im Bezirksgericht auf Antrag von Gebr. Borntraeger in Berlin das Werk: Oinllork, 6., I-sxioon Loplloelsum. I^use. 1—8.1-viprÜA 1^70. 71, Dsndnkn'. als widerrechtlicher Nachdruck des im Verlag von Gebr. Borntraeger erschienenen ,,1-sxieon Aoplloelouin von IHsckr. lNIsnät, XöniAsbsrK 1635 " provisorisch mit Beschlag belegt worden. Personalnachrichten. Herr Commerzrath Carl Rümpler in Hannover ist von seinen Mitbürgern zum Senator gewählt worden.
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