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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1925
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- 1925-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1925
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1S2, 18. August 1925. Redaktioneller Teil. Völlenblatt f. d. DttLn. Buckband«r l 23^3 auch aus Werke erhoben wird, wo der Preis schon auf Grund neuerer Kalkulation, also erhöht, aufgcdruckt ist. Derartige Fälle wirklicher Uberteuerung erregen bei der Kundschaft mehr Ver bitterung, als der Schaden auswiegt, wenn ein Kollege mangels Kenntnis des neuen Preises mal noch zum alten verkauft. Aber — damit kommt gleich ein Bedenken — der feste Ladenpreis würde dann eben mehr oder minder illusorisch, und das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Dann bleibt eigentlich nur das Prinzip einer schematischen Erhöhung der Preise durch Tcuerungszuschläge (jetzt ist der Aus druck am Platze), was natürlich auch seine Bedenken Hai, well sich dadurch in der Regel recht ungerade Pfcnnigpreisc als Endsummen ergeben. Schematisch aber wäre auch eine Preisskala, die neben den allen die neuen Preise ausweist. Ein solcher Modus wäre schon aus käuferpsychologischen Gründen zu verwerfen, weil durch die Skala die Preissteigerung nicht gleichmäßig ausfällt, um abge rundete Preise zu erhalten, und der Verkäufer sich an dieser Will kür sehr leicht stößt, wie es ja überhaupt ein Fehler ist, den Käufer aus die allgemeine Preiserhöhung allzu sehr hinzuweisen und vor allem ihm das Prinzip vor Augen zu führen. Bei all diesen Bedenken steht es sonach sehr dahin, ob sich die Preiserhöhung überhaupt allgemeingültig sür den gesamten Musikverlag durchführen lassen wird, liegen doch bei den einzelnen Verlagen die Verhältnisse — je nach den Kalkulationsgrund- sätzen — so verschieden, daß es nur schwer möglich sein wird, all- gemeingültige Richtlinien für die dringend notwendig« Preis erhöhung herauszugeben. Aus der anderen Seite aber droht das völlige Preischaos. Die Editionen haben neue Herbstkataloge hergestcllt, deren Preise maßgebend sind, die Originalverlegcr aber können bei ihren umfangreichen Katalogen nicht ein gleiches tun; ihre gesamten, kostspieligen Katalogvorräte würden ja wertlos. Die Frage der Preiserhöhung ist außerordentlich schwierig und macht mehr Kopfzerbrechen, als es beim Preisdiktat der Herstel- lungsindustrien nötig ist. An der Frage der Preisgestaltung für Musikalien ist natürlich auch das Sortiment stark interessiert. Seine Lage ist infolge der allgemeinen Wirtschaftslage, die sich in der geschäftsflauen Som merzeit besonders stark auswirkcn muß, alles andere als rosig. Trotzdem fehlt es bei der großen Masse an Geschäftsinitiative, die auf die Anstrengungen des Verlages einzugehcn bestrebt ist. Eine Verlagssirma, die an 3500 Musikalienhandlungen Prospekte ihrer gut eingeführten und sich ständig hinsichtlich der Abonncntenzahl steigernden Musikzeitschriften versandte, mußte die traurige Er fahrung machen, daß drei Wochen nach der Versendung drei Sortiinenter die Prospekte .zum Vertrieb an ihre Kundschaft be stellt hatten, aber nicht einer hatte sich entschlossen, die Zeit schriften dauernd zu führen. Zwar war die Zahl der Prospekt- bcstellcr im Laufe der nächsten Woche auf 12 gestiegen, doch ändert auch das nichts an der Tatsache, daß man hier von einem Mißerfolg sprechen muß. Und das in einer Zeit, wo im gesamten Buchhandel das Zeitschristenwesen blüht, wozu noch kommt, daß die Zahl der musikalischen Zeitschriften gar nicht groß, die Gefahr der Konkurrenz also nicht erheblich ist. Warum läßt sich das Musi- kaliensortiment das Zeitschriftcngeschäft gerade In der geschäfts flauen Zeit entgehen? Und was soll der Verleger tun, wenn das Sortiment so auf fallend versagt? Kann man es ihm verdenken, wenn er seine Propaganda nun aus die Verbraucherkrcise direkt erstreckt? Not gedrungen wird er es müssen. Es ist ja eine von allen Verlegern von Musikbüchern und musikwissenschaftlicher Literatur längst beobachtete Erfahrung, daß die Kanäle, durch die diese Art von Verlagscrzeugnissen ins Publikum geleitet wird, fast ausschließ lich im Buch Handel zu suchen sind. Warum versucht sich das Musikaliensortiment, um das Geschäft zu beleben, nicht auch auf diesem Gebiete mehr? Dies« Fragen leiten immer wieder zu den gleichen Überlegungen hin, die schon im letzten Bericht erwähnt worden sind und die den Verleger beim Entwurf seiner Pläne für den neuen Werbefeldzug leiten müssen. I)r. Max Schumann. Werbeleim oder Werbe Honig? Der Verlag des Börsenvcreins versucht in einem Inserat dieser Nummer das Sortiment auf den berühmten Werbeleim zu locken, von dem das Zitat über dem Aufsatz von Fritz Schnabel im Bbl. Nr. 174 handelt. Der Pinsel, mit dem der Werbeleim an gerührt werden soll, sind einige neue von der Werbestelle heraus gegebene Plakate. Werden die Wespen und Bienen und Hummeln auf den Leim kriechen? Wir hoffen cs, wir hoffen cs sehr. Und wir hoffen, daß sie recht bald merken, daß ihnen kein Leim, sondern Honig vorgesetzt wird. Der Konkurrenzkampf der einzelnen Betriebe untereinander und ganzer Wirtschaftszweige gegeneinander nimmt geradezu phantastische Formen an. Da gab es Leute, die vor lauter Angst nicht zu wissen schienen, wohin mit all' ihrem Geld, die es sür Inserate, Prospekte, Plakate mit vollen Händen hinauswarfen. Reklame! Reklame! Reklame! Und wenn nun das hinausge- worfenc Geld nicht in Gestalt eines Kundcnstroms alle Laden- türen eindrückt, so sitzen sie dann mit verwundert-unschuldigem Gesicht auf dem Sande und warten auf eine neue Flut, die das lecke Schiss wieder flott machen soll. Aber die Zeit, wo es Ebbe und Flut gab, ist vorbei — es ist Ebbe, gründliche Ebbe für eine ganze Reihe von Lichtjahren zu erwarten. Es kommt jetzt nicht mehr aus geniale Einfälle an, auf jugendfrohes »Mit-dem-Kopf- durch-die-Wand-wollen» . . . .; man wird schon bemerkt haben, daß dabei der Kopf beschädigt zu werden pflegt, nicht di« Wand. Jetzt ist die zähe Arbeit an der Reihe, der vorsichtige Kauf mann, der kalkulieren kann, der festhalten kann, der warten kann. Zurückhaltend steht er in der Ecke, mit unbewegtem Gesicht, und dann — entflieht dem Gehege seiner Zähne ein Wort wie das vom Werbelcim. »Werbung heißt nicht: Geld ausgeben, Werbung heißt: rührig sein«, wie Fritz Schnabel richtig sagt. Und doch heißt Werbung auch wieder Geld ausgeben, dort wo es nötig ist. Ohne gewisse Ausgaben, ja ohne eine gewisse Großzügigkeit im Geldausgeben ist manchmal Werbung eben einfach nicht möglich. Man glaube doch nicht, daß heute, wo alles nicht bloß in den Cafsz am rettenden Strohhalm saugt, ohne schwere Opfer durchzukommcn ist. Und es gibt keine Schonung: Der Schwächere wird verschluckt mit Haut und Haar. Dieses als allgemeine Einleitung voraus. . . . Und nun zu den neuen Werbemitteln der Werbestelle. Da ist z. B. das Plakat von Zacharias, dem Künstler, der die Ent würfe sür den »Totenwolf», »Die schwarze Welle», »Die blauen Schwingen- schuf! Ein knicendes Mädchen, das ein Buch liest, dazu die Beschriftung: -Schenkt Bücher zu jedem Fest!« Zu jedem Fest — das ist es. Wir müssen unsere lieben Lands leute daran gewöhnen, mit allen brauchbaren Mitteln, daß bei jedem Fest Bücher das beste Geschenk sind. Bei jedem Fest, das heißt also: Weihnachten, Ostern, Pfingsten; Geburtstag, Taufe, Namenstag; Verlobung, Hochzeit und was alles darauf zu folgen pflegt. Damit diese Erinnerung auf recht verschiedenartige Weise möglich ist, haben wir ferner nicht bloß Postkarten und Lesezeichen (mit der Möglichkeit zu Firmeneindruck), sondern auch handkoloriertc Diapositive anfertigen lassen, die, ganz erst klassig ausgeführt, zum Selbstkostenpreis abgegeben werden. Das blaue Mädchen muß, wenn es in den Pausen der Lichtspiel-Pro gramme auf der weißen Wand erscheint, ganz besonders gut wirken; denn die Farben sind wie geschaffen für eine solche Vor führung. Auch von dem Schneiderschen Entwurf -Bücher sind Freunde, Bücher sind Gefährten« sind Diapositive vorhanden, die entweder zusammen mit dem erstgenannten aufgeführt werden sollten und dann so, daß das Wort »Bücher sind Freunde, Bücher sind Gefährten» zuerst erscheint und anschließend, gewissermaßen als Schlußfolge rung: »Schenkt Bücher zu jedem Fest!« >«W«
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