Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1878
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18781104
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187811048
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18781104
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-04
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hk 256, 4. November. Nichtamtlicher Theil. 4391 Standingcr'schc Buchh. i» Wiirzburg. Usrmlrnn, 4., üb. äis AasaiuwsiisstLuriz äsr Obcnclulg. 8ndir>s,xiIIg.rik! Lus vsrsobikcksusn Orüssstorrser, u. äsreu tuuvtiouslls Ltruvtur- vsrüuäeruuASu. 4. * 7. — Striese in Königsberg i. R. Limberg, der Amtsvorsteher. Handbuch bei Verwaltg. der Orts- u. Lan despolizei u. systemat. Zusammenstellg. der neuen Organisations- gesetze f. die innere Verwaltg. 2. Ausl. 8. * 12. —; geb. baar 14. — Veit L Co. in Leipzig. Lnekvii, R., Ossebiebts clor pbilosopbisebsii 1'srwiuologis. Ira Om- riss dargsstsllt. 8. * 4. — v. Waldheim in Wien. i 4nilö>, 4., das xol^obroms I'Iaoborng.msut. Liu I.gbrmittel k. äsu 2siobou-IIutsrriobt. au Real- u. Kszvsrbesobulsu. 5. vkt. k'o!. 6. — Zeitvertreib. 17. Lfg. 16. * —. 72 Inhalt: Zwei Punkte. Novelle v. V. Sales. Nichtamtlicher Theil Die Publikationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven. Wir leben in einem Zeitalter der Oeffentlichkeit — so schreibt die Kölnische Zeitung in einem Artikel über „Die Deutschen Archive" —, wo selbst die wichtigsten Urkunden, die sonst Jahre und Jahr hunderte lang im Dunkel der Cabinette zu ruhen pflegten, alsbald, kaum daß die Dinte der Unterschriften getrocknet ist, durch den Druck ans Licht gestellt werden. Die Heimlichkeit der Diplomatie hat selbst für die Gegenwart aufgehört. Wie sollte sie denn sich ferner für die Vergangenheit behaupten lassen? Alle Staaten Europas haben mehr oder minder die früher übliche mißtrauische Verschlossenheit ihrer Archive aufgegeben und damit der Geschichtschreibung einen wichtigen Dienst geleistet. Die Geschichtschreiber suchen heutzutage immer mehr sich zu erheben über eine mit mehr oder weniger Willkür zu Stande gekommene Ueberlieferung und durchzudringen zu den ersten Quellen, zu den gleichzeitigen Berichten und namentlich zu den öffentlichen Urkunden. In dieser Beziehung hat auch die preußische Staatsregierung schon längst liberale Grundsätze angenommen. Heinrich v. Sybel, der Direktor sämmtlicher preußischen Staatsarchive, bemerkt dar über in einem Vorwort zu dem obengenannten, im Verlage von S. Hirzel in Leipzig erscheinenden Unternehmen: „Die königliche Staatsregierung hat erkannt, daß kleine Unannehmlichkeiten, welche in einzelnen Fällen durch die Publikation archivalischer Schriftstücke verursacht werden mögen, d u Gewinn nicht aufwiegen, welcher aus der Verbreitung echter Kenntniß unserer vaterländischen Geschichte für die Belebung des nationalen Geistes und die Reife der politischen Gesinnung entspringt. Ein Volk, welches nicht weiß, woher cs kommt, weiß auch nicht, wohin es geht. Nur dann wird seine poli tische Fortbildung sich in gesunder Weise vollziehen, wenn sie an ein lebendiges Bewußtsein seiner geschichtlichen Entwicklung anknüpft, und ein solches ist wieder nicht denkbar, wo auf längere Zeit die authentischen Quellen verschlossen bleiben. Nach dieser Ueberzeugung ist seit dem Regierungsantritte Sr. Majestät des Kaisers in unseren Archiven verfahren worden. Ohne die stets unerläßliche Controle bei Benutzung der Staatsacten aus der Hand zu geben, hat man zunächst der privaten Forschung Schritt auf Schritt ein breiteres Feld eröffnet. Heute darf man es mit Genugthuung aussprechen: es gibt kein Archiv in Europa, welches den wissenschaftlichen Studien in höherm Grade zugänglich wäre, als die preußischen." Dagegen standen in einer anderen Beziehung unsere Leistungen noch hinter denen anderer Nationen zurück: in der eigenen Tätig keit für die Veröffentlichung der geschichtlichen Urkunden. Seit 1815 sind nicht mehr als etwa zwanzig Bände solcher Veröffent lichungen erschienen und diese beschränkten sich überdies meistens auf die Herausgabe mittelalterlicher Urkunden. Wie sehr wird Preußen z. B. durch Bayern beschämt! Dank der Freigebigkeit der beiden letzten Könige sind unter Leitung der historischen Commission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften in weniger als zwanzig Jahren mehr als hundert Bünde veröffentlicht worden, meistens Urkundensammlungen, unter denen wir nur die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis zum 16. Jahrhundert hervor heben wollen, die bereits bis zum 15. Bande gediehen sind. Aber auch in Preußen wird von jetzt an in dieser Beziehung mehr ge leistet werden. Fürst Bismarck, der als Präsident des preußischen Staatsministeriums zugleich der Chef der Archivverwaltung ist, fühlte den besprochenen Mangel und berief, um ihm abzuhelfen, den rechten Mann nach Berlin. Unser ausgezeichneter Historiker, Hein rich v. Sybel, bedurfte nicht langen Suchens, um in den Archiven interessanten Stoff zur Veröffentlichung in Fülle vorzufinden, und wußte zu deren Bearbeitung die besten Kräfte, größtenteils seine eigenen Schüler, zu gewinnen. Binnen drei Jahren sind so gleich zeitig zwanzig Werke in Angriff genommen, deren Umfang im Gan zen auf 60 bis 70 Bände veranschlagt werden kann. Bei diesem großen Unternehmen ist von allem Systematisiren wohlweislich Abstand genommen; das würde dasselbe vielfach ge hemmt und verschleppt haben. Man beschloß zu geben, was man geben konnte und wozu sich die geeigneten Herausgeber fanden. Mittelalterliches und Modernes, deutsche und preußische Geschichte und die Geschichte der einzelnen Landschaften sollen gleichmäßig berücksichtigt werden. In der Weise der Veröffentlichung soll den Herausgebern ein weiter Spielraum gelassen werden. Ob bloß die Urkunden, wörtlich oder auszugsweise, mitgetheilt werden, ob der verbindende Text zu einer selbständigen Darstellung heranwächst, so daß die Urkunden nur als Beweisstücke dienen — dies und anderes soll den Herausgebern überlassen bleiben. So hält es ja auch die Münchener historische Commission, die sich begnügt, für die Herausgabe allgemeine leitende Grundsätze aufzustellen, und im Uebrigen dem Verfasser die wissenschaftliche Vertretung seiner Arbeit überläßt. Für die nächsten Jahre befinden sich nachstehende Werke in Vorbereitung: I. Zur allgemeinen Deutschen und Preußischen Geschichte. 1. Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen bis 1525. Nach den Acten vornehmlich des Königsbergcr Archivs, von Prof. vr. Hartwig Floto. 3 Bände. 2. Geschichte Herzog Albrechts von Preußen und der Säcularisation des Ordenslandes. Von Staatsarchivar vr. Philippi in Königsberg. 1 Band. 3. Briefwechsel des Landgraf Philipp des Großmüthigen von Hessen mit Bucer. Herausgegeben und erläutert von vr. Lenz, Privatdocenten in Marburg. 1 Band. 4. Die Gegenreformation in Westphalen. Actenstücke und Erläuterungen, zusammengestellt von vr. Keller, Archivsecretär in Münster. 3 Bände. 5. Branden burger und Hannoverische Politik in der zweiten Hälfte des sieben zehnten Jahrhunderts. Nach den Acten vornehmlich des Hanno verischen Archivs, dargestellt von vr. Köcher, Oberlehrer in Hannover. 4 Bände. 6. Memoiren der Churfürstin Sophie von Hannover. Herausgcgeben von Demselben. 1 Band. 7. Preußen und die katholische Kirche seit 1640. Nach den Acten des Geheimen Staatsarchives von vr. M. Lehmann, Geh. Staatsarchivar. 3 Bände. 8. Sammlung der Preußischen Staatsverträge im 18. Jahrhundert. Mit geschichtlichen Erläuterungen von Archiv- Assistenten vr. Posner und Archiv-Hilfsarbeiter vr. Hagemann in Berlin. 5 bis 6 Bände. 9. König Friedrich Wilhelm I. und 602*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder