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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1880
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- Deutsch
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volle Anerkennung zollen. Der Buchhändler darf auf dergleichen Leitfaden seine Literaturkenntnisse nicht basiren. Eine treffliche Arbeit ist „H. Kurz, Leitfaden zur Geschichte der deutschen Literatur. 5. Auflage, herausg. von G. E. Barthel (Buchhändler)"; höchst instructiv durch die Inhaltsangabe hervor ragender Werke; seine Urtheile sind milde und lassen nach allen Seiten hin Gerechtigkeit walten. Er verdient wie Kurz's großes Werk volle Beachtung und dürfte dem jungen Buchhändler als Einfüh rungsmittel in die Literaturgeschichte am dienlichsten sein. Nicht vergessen wollen wir als ein höchst praktisches Mittel, Literaturgeschichte zu treiben und zu studiren, den „Wegweiser durch die Literatur der Deutschen von G. Schwab und K. Klüpfel". Die 1.Auflage davon erschien 1846; der 6. Nachtrag zu demselben 1864; die 4. Auflage, in der alle Nachträge mit verarbeitet sind, 1870, dazu 1874—79 der 1 — 3. Nachtrag. Es ist ein vortreff liches Mittel, sich mit den Specialitäten der Bücherwelt vertraut zu machen, da derselbe die erwähnenswerthesten Erscheinungen der Theologie, Philosophie, Kunst, Naturwissenschaften, Staatswissen schaft, Rechtswissenschaft, Alterthumskunde, Geographie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Belletristik re. auf kurze, aber treffende Art bespricht und vorführt und dem Buchhändler ein ganz treffliches Mittel an die Hand gibt, leitend und führend den Kunden in diesen Gebieten an die Hand zu gehen. Außer diesen genannten Werken gibt es noch eine große Menge deutscher Literaturgeschichten, da man seit Gervinus'Auftreten der selben größere Aufmerksamkeit schenkte, so von Schäfer, Höfer, Scherr, Menge, Marggraff („Deutschlands jüngste Literatur- und Culturepoche", Leipzig 1839, ist für jene Periode ein höchst interessantes Buch), Lindemann (vom katholischen Standpunkte), Wirth rc., die zur Lectüre für Nichtbuchhändler ganz geeignet sind, sür uns aber keinen nachhaltigen Werth haben. Empfohlen zu werden verdienen jedoch „Raumer's Handbuch zur Geschichte der Literatur" (4 Thcile. Leipzig 1864), das aus Vorlesungen ent standen ist, die derselbe vor einem gebildeten Publicum hielt, und zwar deshalb, weil sie außer der alten elastischen Literatur auch die der gebildeten Völker Europas, der Engländer, Franzosen, Ita liener rc. in ihren Kreis zieht. Ebenso sind auch die „Literatur geschichtlichen Lebensbilder und Charakteristiken" von Otto Lange (2. Auflage. 1875) als ein sehr nützliches, alphabetisch geordnetes biographisches Repertorium zu nennen. Für die griechische und römische Literatur sind die kleinen Büchlein von P. Frank (Leipzig, Merseburger): „Grundzüge der griechischen Literaturgeschichte" und „Grundzüge der römischen Literaturgeschichte" höchst instructiv; wer sich in diese tiefer und eingehender hineinarbeiten will, der nehme „Tcuffel's römische" und „Bernhardt)'s griechische Literaturgeschichte" vor; beide sind als treffliche Bücher zu nennen. Möchten diese Zeilen eine Anregung für die junge Welt im Buchhandel sein, sich dem eifrigen Studium der Literaturgeschichte, der Bibliographie und der Bücherkunde hinzugeben. Seit 12 Jahren, wo die neuen Etablissements von Leuten, die keine Idee von allem diesen hatten, wie Pilze nach Regen emporgeschossen sind, haben dieselben eine nicht geringe Zahl von Lehrlingen gebracht, die natürlich den ganzen Buchhandel als eine Handlung mit bedrucktem Papier ansehen und in Städten und Dörfern von 2—5000 Ein wohnern auch diesen Zweck erfüllen. Sie wollen aber doch auch einmal in größer» Städten als Gehilfen eintreten; da fühlen sie aber erst, was fehlt. Was ist die Folge, wenn sie nicht in praktischen Beziehungen ihre besonder« Vorzüge haben? — sie fühlen sich schwach; das Gefühl der Unbehaglichkeit mit dem gewählten Lebens beruf tritt ein; luftige Zeugnisse helfen zeitweise noch fort, schließ lich aber fallen sie noch möglicherweise den Unterstützungsvereinen zur Last. Wollen Sie, junge Freunde, sich darüber orientiren, was Sie werden und sein sollen und was die Mission des Buchhändlers ist, so nehmen Sie das Taschenbuch für Zöglinge des Buchhandels. Karlsruhe, Velten. Ein leider schon längst gänzlich vergriffenes, höchst instructives Büchlein. Büchner, die Bildung des Buchhändlers. 1830. Auch gänz lich vergriffen. Stand, Bildung und Wesen des Buchhandels. Von Prinz. Altona 1856, Verlags-Bureau. Beruf und Bildungsgang des Buchhändlers von R. Haupt. Darmstadt, Koehler. Ist stellenweis ein fast wörtlicher Auszug aus dem vorhergehenden Büchlein, zur Hand. Derlei Sachen müßten eigentlich in jeder Geschäftsbibliothek für die Lehrlinge vorhanden sein, um ihnen wenigstens einiger maßen an die Hand zu gehen, ganz besonders in den Handlungen, die sich eben nur mit Lehrlingszüchtung behelfen und auch häufig behelfen müssen, da zur Salarirung eines Gehilfen der Ertrag des Geschäftes nicht angethan ist. In wie vielen Geschäften mag nicht einmal Othmer's „Vade- mecum des Sortimenters" vorhanden sein! Wer Antiquarkataloge durchgeht, findet nicht selten die ärgsten Verstöße in der systemati schen Bibliographie, die nicht bloß aus Versehen entstanden sein können. So viel kann ich zum Schluß wohl noch sagen, daß, wer sich mit Lust und Eifer dem Studium der Literaturgeschichte hingibt, bald rechte Freude daran haben wird. Miscellen. Antiquarisches. — Am 5. Juli und den folgenden Tagen findet in München unter Leitung des Inhabers der Firma Max Brissel eine Versteigerung statt, welchemit Recht der Aufmerksam keit unserer Leser empfohlen werden darf. Die in dem Katalog ver- zeichnete Sammlung von 3448 Nummern theilt sich augenscheinlich in zwei verschiedene Gruppen. Die eine, aus illustrirten alten Drucken, typographischen Seltenheiten (darunter zwei Holztafel druckblätter, dann Kalender von 1484, 1487 rc.), Manuscripteu (darunter sehr viele historisch werthvolle, ferner eine lateinische Evangelienhandschrift des elften Jahrhunderts) bestehend, ver dankt ihre Entstehung dem Vater des letzten Besitzers, der als Custos einer Münchener Hofkirche im Anfänge dieses Jahrhunderts die günstigste Gelegenheit zur Herstellung einer solchen Sammlung hatte. Die andere Abtheilung enthält den wissenschaftlichen Apparat des besonders in deutscher und bayrischer Geschichtsforschung thä- tigen Sohnes desselben, des bayr. Hofraths und Oberbibliothekars H. Föringer, darunter die vollständigen „Nounmknta," von Pertz, sämmtliche Publikationen der historischen Commission der Münchner Akademie rc. rc. Der Katalog ist mit Sorgfalt redigirt und eleganter ausgestattet, als man dies an deutschen Auctionskatalogen ge wohnt ist. — JmHerbste diesesJahres kommen in Nürnberg diehinter- lasseneu Sammlungen des verstorbenen Obersten Gemming, be stehend aus einer Sammlung von Kupferwerken, Kupferstichen und Holzschnitten (ca. 30,000 Blatt), Münzen rc. (35,000 Stück), Orden und Ehrenzeichen, Naturalien, Kunstgegenständen, Auto graphen, römischen und germanischen Ausgrabungen, zur Ver steigerung. Nähere Auskunft darüber erhält man durch Hrn. Heerdegen-Barbeck daselbst.
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