919 A? 39, 17. Februar 1887. Fertige Bücher. das innigste vertranter Autor hat es unternommen, in zwei umfangreiche», fesselnd und anregend geschriebenen Werken „Aus der Berliner Gesellschaft" und „Am Hase des Kaisers" ein Bild von dem Leben und Treiben unserer hohen und höchsten Kreise zu entwerfen. Die höchst interessanten Skizzen, welche den reichhaltigen Inhalt bilden, verdiene» in erster Linie aus dem Grunde eine ganz besondere Beachtung, weil er die verschiedensten Ansichten und Ausfassungcn zu Wort kommen läßt und sic mit interessanten Aktenstücken, Zeitungsartikeln und Berichten belegt, um derentwillen allein sich schon die Lektüre reichlich lohnte. In dem Bestreben, klar und deutlich zu schildern, hat der Verfasser zahlreiche und genaue Personal-Notizen eingestrcut, stellen weise sogar vollständige kleine Biographicen geliefert, für welche viele Leser besonders dankbar sein dürsten. Wie cs am Hofe unseres Kaisers und in der Berliner Gescllschafl hcrgeht, — das bietet, wenn es, wie hier, von kundiger und loyaler Feder geschildert wird, wahrlich eine hochinteressante Lektüre, zumal Streifzügc ans das Gebiet der hohen und niederen Politik mit intimeren Scenen und humorvollen Intermezzi wechseln." .... Das neueste Werk unseres Verlages über das Hosleben wird aber schon allein wegen des Kapitels: „Seim neunzigjährigen Kniser." lebendigstes Interesse errege». Von dieser Novität: An Mrsienhösrn Europas. Inhalt: Wenn neunzigjährigen Kaiser. Am Hofe von St. James. Am Hofe des weißen Zaren. In der wiener Hofburg. Am Hofe des letzten Kurfnrflen. Am Hofe des Siegers von Sliwnitzn. An Carmen Sglvas Lrönigstzofe. Leim heiligen Vater. Im lHnirinal. 8°. 339 Seiten. Elegant ansgestattet. Preis broschiert 6 c/tl ord.; kostbar gebunden 7 ^ 50 H. schreibt die „Allgem. Deutsche Zeitung": Als Scitenstück und als Ergänzung des Buches „Aus der Berliner Gesellschaft" und von „Am Hofe des Kaisers" stellt sich das vorliegende dar, so daß mit diesem dritten eine abgerundete und vollständige Darstellung der europäischen Höfe und deren Kreise vorliegt Der Hof von Berlin, als der allein tonangebende sür die europäische Politik, bietet in der vor liegenden Darstellung viel Beachtenswertes und die Schilderungen aus dem Privatleben des greisen Kaisers haben für weite Kreise Anziehendes. Ter nngenantc Verfasser, als welchen wir nach der Darstellung und der eingehenden Sachkenntnis einen hochgestellten Staatsmann vermuten zu können glauben, entrollt auch ebenso wichtige als ansprechende Bilder vom Wiener Hofe und den Höfen von Hessen, Numänicn, Italien und dem Vatikan. Der Verfasser, der nicht nur ein reiches Wissen zeitgeschichtlicher Begebenheiten bekundet, sondern auch durch seine fesselnde Darstellung zu unterhalten weiß, schildert sicherlich aus eigener Anschauung und weiß durch vielfach eingestreute Anekdoten sein Buch auch für den minder ernsten Leser angenehm und ansprechend zu machen. Entgegen so manchen Schilderungen höfischer Verhältnisse, hält sich das Buch ebenso sehr von Klatschsucht, Wichtig- thuerei und Verhimmlung ferne, als cs andererseits weder einseitig urteilt, noch sich in lccrcn Vermutungen ergeht. Wenn man die drei Bücher „Am Hofe des Kaisers", „Aus der Berliner Gesellschaft" und „An Fürstenhöfen Europas" in ihrer Gesamtheit betrachtet, so muß man gestehen, daß sie einen wichtigen Beitrag znm Verständnisse unserer Zeitläufte und zur Beurteilung der politischen Verhältnisse der Gegenwart bilden. Sie dürfen nicht nur ein vorübergehendes Interesse beanspruchen, sondern sind von dauerndem Werte für die neueste Geschichte. Die Ausstattung sämtlicher drei Bände macht dem Verlage alle Ehre. (Eugen Ritter von Mor.) Dezugüliedingungen sämtlicher drei Werke: Bar mit 33Vg°/o Rabatt und 7/6 Freiexemplare. — Gemischt 11/10 Freiexemplare. — Inserate erlassen wir selbst in allen wichtiger» Tagesblättern. Plakate, sowie Prospekte mit Ihrer Firma stehen bei Zusicherung thätiger Verwendung gratis zur Verfügung. Hochachtend Berlin, Mitte Februar 1887. Wattker L Apol'ant.