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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1925
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- 1925-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1925
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12274 »Srsknilatl f. d. Dtschn, wuchhm»-!. Künftig erscheinende Bücher. X- 189, 14. August 19LS. Am 20. August erscheint: Das wahre Gesicht -er Hohenzollern T Aus fünf Jahrhunderten ihrer Familiengeschichte G von vr. Graßhoff 192 Selten 8° / Broschiert M. 3.—, in Halbleinen M. 3.50, bar mit 407» DaS wahre Gesicht der Hohenzollern betitelt der Ver fasser daS vorliegende Buch und weist hiermit der Arbeit den Weg, der sie allerdings in schroffen Gegensatz zu den bisher erschienenen Publikationen über diese Dynastie seht. Zum ersten Male wird uns hier eine familiengeschichtllche Darstellung deS früheren preußischen Herrscherhauses gegeben, -ie sich nicht auf die herkömmliche mehr oder weniger rein dynastisch eingestellte Geschichtsschreibung, sondern aus bisher unbekannte oder der Veröffentlichung nicht zugängliche Forschungen stützt. Trotz der äußerst umfangreichen einschlägigen Literatur bietet die vor« liegende Arbeit etwas völlig Neues,- verschiedene kleinere vor- krlegszeitliche Veröffentlichungen mußten sich infolge des Druckes der Zensur ln engen Grenzen halten. Das umfangreiche, vom Verfasser eingangs zitierte Werk MaurenbrecherS »Die Hohen- zollernlegende" (1905) erschöpfte sich in langatmigen Darstellungen der inneren Zustände Brandenburg-Preußens unter der Hoben- zollernherrschaft, die den Leser in seinem Interesse nur allzuoald erlahmen ließen, ein paar andere auf materialistischer Geschichts auffassung ruhende Publikationen sind einfach unterdrückt worden. Die Revolution 1918 hat hier nur eine geringe Besserung ge bracht. Der Geschichtsunterricht ln den Schulen wurde wenigstens zum Teil von den Fesseln befreit, die ihm jahrzehntelang auf- crlegt waren, die Wissenschaft aber beschränkt sich bis heute ent weder auf doktrinäres Festhalten am Althergebrachten oder auf erbitterte dogmatische Polemik über Republik und Monarchie und geht im Übrigen fast ausschließlich nur auf die jüngste Zeit ein. Besonders ist die Literatur über die RegierungSzelt und Person des letzten Trägers des monarchischen Systems fast übergroß, den Ursprüngen aber und der Vergangenheit dieses Systems wird nirgends nachgegangen. Diese Lücke nun füllt das vorliegende Werk auS. Der Verfasser führt seine in der Einleitung ausgesprochene Absicht, nicht trockenes GeschichtSmaterial, sondern eine für die große Allgemeinheit bestimmte aufklärende Darstellung der Hohen- zollernfchen Familiengeschichte zu geben, in überaus fesselnder Weise durch. Die Quellen seines umfangreichen Materials sind zeitgenössische und neuere in- und ausländische Memoiren, Tage bücher u. a.. fast ausschließlich nur dem Philologen und Geschichts forscher bekannt. Es schließt mit dem ersten deutschen Kaiser ab, mit der wahlberechtigten Begründung, daß heute die Ge schichte der letzten Jahrzehnte noch nicht als abgeschlossen und der Kritik offenstehend zu betrachten ist. Überreich ist daS zu fesselnder, den Leser vom Anfang bis zum Schluß packender Darstellung gebrachte Material: in bunter Reihe, wie die Bll- der eines interessanten Films rollen die Abschnitte Hohen- zollernscher Geschichte an uns vorüber. Sie zeigen uns die Fürsten dieses Stammes ohne Purpur und Krone ln ihrer nur allzu erbärmlichen Menschlichkeit, sie zerstören naturgemäß den Nimbus, der auch die Großen ihres Geschlechts bisher umgab. „Tragik im Hause Hohenzollern" hätte daS Buch vielleicht überschrkeben werden sollen,- tragisch sprechen unS die Schicksale der Mitglieder dieses Hauses an. Mit Totschlag und Vertrei bung der Hohenzollern beginnt ihre Geschichte, Bruderzwist, Gift und das sprichwörtliche Unglück der Hohenzollern-Eyen Lieben der Chronik dieses Geschlechtes ein düsteres, unheimliches Kolorit. Seinen Tod findet einer der Hohenzollern als Vizekönig von Spanien, nicht einmal sein Grabmal vermag sein Enkel, Kaiser Friedrich III., aufzuftnden. Von einem Frundsbergischen Lands knecht wird beim Sacco di Roma ein anderer in den Gnssen der ewigen Stadt rühmlos erschlagen, unstet irren andere deS unglücklichen Geschlechts, aus deutschen Landen verjagt, ln der Fremde umher und erlöschen fern der Heimat km Elend. Und im Mittelalter bereits sehen wir den Wahnsinn seine Kracken in die unselige Sippe schlagen, der dann durch die Jahrhunderte seinen zerstörenden Einfluß geltend gemacht hat. So ziehen kaleidoskopartig die Figuren an uns vorüber, die Last ihres kranken Blutes aber und eigene Verblendung und Schuld lassen den traurigen Ausgang -er Zollern ahnen. Die ganze Tragik dieses Hauses gibt die absichtlich breit gehaltene Schilde rung der fridertziantschen Epoche wieder, die sich dann zu einem trüben Gemälde moralischen Tiefstandes der Folgezeit entwickelt. Das Werk ist als eine ernste wkffenschaflkche, durchaus objektiv gehaltene Arbeit zu be trachten, die in bezug auf das bisher unbekannte Material jeder Kritik standhält. Obwohl oer erste Druck in hoher Auflage erfolgt, bitte ich bei der zu erwartenden regen Nachfrage um umgehende Bestellung. Gustav Zlemsen Verlag, Berlin-Lankwitz, Mozartflr. 37
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