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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1925
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- 1925-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1925
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Dnzelgcnpreise Im Innvntvll: Dmfang gcinze Seite 36c (Kle^nsre als visrtelseitige Anzeigen sind im 2N. Teil nicht , ! M.^oVs^V,"s. Dl! S.^Dk! 17^. H ^'suchev.l^rÄze^Chchre-Ve^hro^ö" § H Ilichtmitqnederpreis Oie Seile Dl. 0.4? V, S M. 12'. —. .. fiie ^.'liitgt. m D^ndst. 2O.-Dufs^Ia^. gi V, 6^l!>5.-. V-6. ^8.-. ^«6.^).-. Nichtmitgl.1. 6. (nu^unget.) ** rinigo" .^ au^ ^obne vejondcre M^treilunq^ im^ Lin^eii^ll ^ ^ ttsnk: AVL^i. t-vipris - k'osrsLk.-Itio.: 12463 —^ennspi».: Ssminei-lln. 70 356 — TsI.-A^n.: Suvkdünss Ü kiWLWÄM^MrMMWMWWWHMöMMLWAi Nr. 170 <N. 1»1). Leipzig, Donnerstag den 23, Juli 1925 92. Jahrgang. Redaktioneller Teil» Vom deutschen Buchhandel in China. Der weite Raum der chinesischen Küstenländer, der sich im Norden 'durch Chardin mit dem Sungari, im Süden durch die Städte Kanlon und Hongkong bestimmen läßt, hat nach dem Kriege wieder eine nicht unbeachtliche Zahl unserer deutschen Landsleute ausgenommen. Sie leben zumeist als Kaufleute in den offenen Hafenplätzen, vereinzelt sogar in abgelegenen Ortschaften des inneren China, somit also auch in Gegenden, in denen man von den Einwirkungen europäischer oder amerikanischer Kultur nicht mehr unmittelbar betroffen wird. Nahezu alle haben das Schicksal einer zwangsläufigen Repa triierung nach dem Kriege über sich ergehen lassen, um später so schnell als möglich wieder an die gewohnte Arbeitsstätte in China zurückzukchren, da ihnen die Heimat zumeist noch geringere Aussicht für die Existenz zu bieten schien. Allen Gewalten zum Trotz haben sie sich, zum Teil unter wirtschaftlich recht schweren Verhältnissen, draußen an den Wiederaufbau gemacht, und man kann wohl -behaupten, daß sie bereits jetzt nach wenigen Jahren einen Teil des verlorenen Einflusses und Besitzes zurückzugewinnen beginnen. Die Bedingungen, unter denen deutsche Firmen oder deutsche Einzelpersonen jetzt in China leben müssen, haben sich gegenüber den Verhältnissen vor dem Kriege rechtlich grundlegend verschoben, Deutschland ist ja bekanntlich an keinem Platze Chinas mehr exterritorial und hat damit auch das Recht aus Konsulargerichts barkeit verloren. Trotzdem haben wir Deutschen den Chinesen gegenüber hier durch anscheinend an Ansehen nicht viel verloren, jedenfalls nicht mehr, als die weiße Rasse ohnehin durch Krieg, sinnlose Kriegs hetze und Selbstzerfleischung cingcbüßt hat. Soweit man den Aus lassungen der Presse folgen darf, haben wir unsere Stellung der sogenannten öffentlichen Meinung des chinesischen Volkes gegen über sogar verbessert, weil die seit Kriegsende so oft betonte Forderung der Gleichberechtigung der Nationen im Verhältnis zu uns äußerlich hcrgestellt ist. Intern und in manchen Beziehungen zu Angehörigen fremder — zum Teil feindlicher — Mächte haben die Deutschen an den bedeutenden Handelsplätzen vorbildliche Or ganisationen in Gestalt deutscher Handelskammern geschaffen, die in Gemeinschaft mit den deutschen Gemeinden eine freiwillige Gerichtsbarkeit aufgebaut haben. Hierdurch ist der unwürdige Zustand beseitigt, daß Streitigkeiten zwischen Deutschen der Ab urteilung durch ein internationales oder gar chinesisches Gericht unterliegen. Manche Frage, die aus Gründen der Gesamtpolitik unseren amtlichen Vertretungen Schwierigkeiten bereiten könnte, wird durch die stille Arbeit wirtschaftlicher Organisationen ins Reine gebracht. Als geistig-kulturelle Zentren herrschen im Bewußtsein des chinesischen Volkes zweifellos Peking und Nanking vor, Peking als alte Kaiserstadt und Sitz einer äußerlich scheinbar zentralen Regierung — Nanking als Ausgangspunkt reformatorischer Um wälzungen schlechthin. An beiden Plätzen sind — abgesehen von fremdländischen — nationale Universitäten vorhanden, die aller dings wohl anglo-amerikanischcn Einfhü-ssen nicht unzugänglich sind. Die deutsche Wissenschaft war bis 1924 in sinologischer Hin sicht in Peking bestens durch Professor Wilhelm — jetzt o, Pro fessor der Universität Frankfurt a, M, — vertreten. Es gibt wohl wenige Europäer, die die chinesische Sprache, Schrift und Philo sophie so vollständig wie dieser Gelehrte beherrschen. Als im vergangenen Jahre die deutsche Tungchi-Hochschule in Woosung bei Schanghai eingeweiht wurde, hat die Form, in der Prof, Wilhelm eine deutsche Rede frei ins Chinesische übertrug, sür chinesische Univcrsitätskreise eine Sensation bedeutet. Im alten deutschen Tsingtau wirkt noch heute als Schüler und Nachfolger Wilhelms der Sinologe vr, Seusfert, der berufen ist, dort das Erbe einer deutschen Vergangenheit durch Arbeit an Kirche und Schule zu verwalten. Ebenso schaffen und lehren dort und an verschiedenen Plätzen der Küste und des Inlands deutsche katholische Kreise innerhalb der hervorragend ausgebaulen katho lischen Missionsanstalten aller Art, denen man so häufig in China begegnet, und die an der wissenschaftlichen Erforschung dieses eigenartigen Landes zu allen Zeiten hervorragenden Anteil ge nommen haben. An Hochschulen mit starkem deutschen Einfluß ist Woosung mit der Tungchi-Hochschule zu nennen, die eine medizinische und eine technische Fakultät, abgesehen von einer Sprachschule, be sitzt, Leider bestehen für dieses Institut infolge der Zustände in der inneren Verwaltung Chinas oft erhebliche finanzielle Schwie rigkeiten, Deutsche akademische Lehrkräfte befinden sich außerdem an fast allen wichtigen Universitäten des Landes. Für Peking und in der Auswirkung auch für Nanking hat der bekannte Literar historiker Ochlke sogar germanistische Seminare zu schaffen ver sucht. Lessing in Mulden und Othmer in Woosung haben eine weit verbreitete deutsch-chinesische Grammatik herausgegeben. Für deutsche Sprache und Schulwesen ist Konrad Glatzer seit Dezen nien in Wutschang bei Hankau tätig. Wenn überhaupt etwas Fremdes im Bewußtsein des chine sischen Volkes hohes Ansehen besitzt, so sind das ganz zweifellos in hohem Maße die deutschen Ärzte, die in wirtschaftlicher Hinsicht klug zusammcngcfaßt in Schanghai zum Beispiel ganz zweifellos die allererste Bedeutung errungen haben. Auch der deutsche Buchhandel ist seit dem Kriege bemüht gewesen, sich in China das Feld zurückzugewinncn, das er vor dem Kriege dort besessen hat. Bereits im Jahre 1899 war ja in Schanghai die Firma Max Nößler L Co, als deutsche Buch handlung für China gegründet worden, die unter rühriger Leitung noch 1914 geplant hatte, sich allmählich auch nach anderen Städten Chinas anszubauen. Der Krieg hat diesen Bestrebungen ein jähes Ende bereitet. Die Firma wurde 1917 durch die chinesische Regierung beschlagnahmt. Das Lager ist in Kisten verpackt von den Chinesen eingelagert worden, und was nach dem Kriege an Büchern und Schreibwaren wieder zum Vorschein kam, war durch die Witterungseinflüsse fast durchweg vernichtet worden. Bereits im Jahre 1921 hat die Firma Max Nößler L Co,, G, m, b, H, in Schanghai mit dem Wiederaufbau ihrer ostasia- tischen Interessen begonnen. Der deutschen Wirtschaftslage ent sprechend konnte dies in den Jnflationsjahren nur mit beschei- ISIZ Börsenblatt s. bell Deutschen Buchhandel. VS. Jahrgang.
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