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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1925
- Strukturtyp
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- 1925-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1925
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- Deutsch
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^ 170, 23. Juli 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 11493 Kunden sind uns treu, und sie sind zahlreicher denn je. ES ist eine ebenso unbestreitbare wie interessante Tatsache, dass die Zahl der Leser seit dem Kriege beträchtlich zngcnonunen hat. Aber man liest nicht nur das Buch, mau will auch Bücher besitzen. Wir Buchhändler können immer wieder seststellcn, das; das Buch sich bei einer grossen Reihe von Liebhabern grosser Beliebtheit erfreut. Man soll ja nicht glauben, daß dies nur für unsere Luxusausgaben auf Büttenpapier gilt. Natürlich und glücklicherweise erfreuen sich auch diese Ausgaben großer Beliebtheit. Aber es gibt eine Menge kleiner Leute, die in hübsche Ausgaben vernarrt sind und die das Buch um des Buches selbst willen lieben. Die sogenannten ,Lasuma-Ausgaben' gehen glänzend. Diese Liebhaber rekrutieren sich aus der Welt der Arbeiter aller Arten, Angestellten, Mechanikern usw. S i e machen die Mehrzahl aus, ich möchte eigentlich lieber sagen, diese Käufer bilden die Elite. Man muß sagen, daß diese Neigung eine Nachkriegserscheinung ist und daß sich die Verleger, Sortimenter und Autoren nicht zu beklagen haben, daß diese Neigung für das Buch vom Standpunkt des sozia len Fortschritts aus schließlich sehr zu begrüßen ist.« Was die Durchführung der Preiserhöhung angeht, so soll sie mit Klugheit und Maß vorgenommcn werden; wahrscheinlich wird sic sich nur auf die kommenden Bücher erstrecken. So gut wie sicher ist es, daß diese Preiserhöhung eine weitere, wenn natürlich auch nur vorübergehende Belebung des Büchermarktes zeitigen wird. Ich darf vielleicht noch darauf Hinweisen, daß die Werke der Klassiker und der meisten freien Autoren zu Ausgaben von 3.— Franken für das übliche Buch zu 250—350 Seiten zu haben sind. Diese billigen Ausgaben lassen natürlich hinsichtlich der Ausstattung und auch des Druckes viel zu wünschen übrig; sie sind aber auch nur zum Lesen und nicht für die Bibliothek bestimmt. ue. Paris. Handelsvertrag mit Italien. — Dem Anfang Juli d. I. erstatteten Geschäftsbericht der Leitung des Anßcnhandelsverbandes der Papier verarbeitenden Industrie entnehmen wir folgende Mitteilung: Mit Italien haben die Verhandlungen wieder begonnen. Wir hatten Ge legenheit, mit dem Spezialreferentcn des Neichswirtschaftsrats noch mals ausführlich vor seiner Abreise die uns interessierenden Positionen des italienischen Tarifs zu erörtern. — Es kann nicht verkannt werden, daß die Situation in Italien nicht ganz so günstig ist, wie sie Anfang Januar d. I. vor Abschluß des Provisoriums sich dargestellt hat. Die Italiener sind kühle Rechner und nunmehr, wo cs sich uni die defini tive Bindung handelt, bestrebt, ihren Vorteil bei den Handelsvertrags- Verhandlungen auf jeden Fall wahrzunehmen. Sie haben für das De- finitivum, auch in unserer Industrie, bei sehr wichtigen Positionen, insbesondere auch des Steindruckgewerbes, Schwierigkeiten gemacht. Wir haben nochmals geeignete Schritte unternommen, um den fiir unsere Industrie notwendigen Erfolg zu erzielen. Deutscher Buchdrucker-Verein. — Am 26. und 27. Juni hielt der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins in Wies baden eine Sitzung ab, der an den beiden folgenden Tagen die Beteiligung an den Mainzer Gutenbergfeierlichkeiten folgte. Ans den Verhandlungen ist unter anderm zu entnehmen, daß Herr Buch druckereibesitzer Ka tz-Hannover sein Amt als stellvertretender Vor sitzender niedergelegt hat. Man geht wohl nicht fehl in der An nahme, daß der Grund des Rücktritts hauptsächlich auf den Aus gang der jüngsten Lohnverhandlungen zurückzuführen ist. An Stelle des Herrn Katz wurde einstimmig Herr Bnchdruckereibesiyer Hans Reichel sin Firma Georg Westermann-Braunschwcig) gewählt. Herr Reichel hat die Wahl angenommen. — Seit Ende Februar dieses Jahres sind 407 Mitglieder dem Deutschen Buchdrucker-Vercm neu beigetreten; die Mitgliederzahl beträgt gegenwärtig 6094. — Eine lebhafte Aussprache wurde dem großen Mangel an Maschinen setzern gewidmet. Der Hauptvorstand erklärte, daß alle Mittel und Wege versucht werden müßten, der Schwierigkeiten Herr zu werden. — ltbcr die von der Deutschen Buchdruckcr-Berussgenossen- schaft geplante Gründung einer Haftpflichtversicherung waren die Meinungen der Vorstandsmitglieder des Deutschen Buch drucker-Vereins im großen und ganzen noch geteilt; demnächst soll durch den Vortrag eines erfahrenen Sachverständigen die noch fehlende Klärung herbeigeftthrt werden. — Herr Sturm, Direktor des Be rechnungsamtes in Leipzig, befaßte sich, wie wir der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« entnehmen, mit den Auswirkungen der letzten Erhöhung der Druckpreise. Es ist selbstverständlich, daß auf Grund dieses Referats »die letzte zehnprozentige Preis erhöhung unter keinen Umständen zu vermeiden war, und daß die Höhe der einzelnen Positionen des Preistariss jeder ernsten Prüfung auf Angemessenheit stand hält«. Größte »Verwunderung« rief die Feststellung hervor, daß trotz der zurzeit günstigen Geschäftslage Unterbietungen überhaupt noch möglich seien. Diese Tatsache spricht doch für sich; sie erhärtet den von uns seit Jahren vertretenen Stand punkt, daß die Sätze des Buchdruck-Preistarifs unhaltbar und teil weise mehr als überspannt sind. — Von allgemeinem Interesse war ein Antrag des Kreises II (Rheinland-Westfalen), jährlich Stu dienreisen nach dem Auslande zu veranstalten. Es wurde uicht nur auf den großen Wert, den solche Auslandsstudienreisen für die Entwicklung im Buchdruckgcwerbe haben können, hingewiesen und eine demnächst nach Schweden stattsindende Studienreise in Aussicht gestellt, sondern man war auch der Ansicht, daß solche Studienreisen auch innerhalb Deutschlands sehr empfehlenswert seien. Auch die An regung des Herrn Rudolf Ullstein, deutsche Bnchdruckersöhne mit solchen vom Ausland gegenseitig auszntauschen, wurde sehr bei fällig ausgenommen, da hierdurch der einfachste Weg gegeben sei, dem jungen Nachwuchs die Möglichkeit zu verschaffen, sich weitum- fasscnde Kenntnisse anzueignen. Mit Schweden und den Vereinigten Staaten sollen nach dieser Richtung hin Verbindungen angeknüpft werden. — Eine längere Aussprache ergab auch der vorgesehene Ab schluß eines E m p f e h l u n g s v e r t r a g e s für Lebensver sicherungen und eines Vergünstigungsvertrages für Krankenversicherungen der Mitglieder des Deutschen Buch drucker-Vereins. Die Mitglieder des Vorstandes gaben zu erkennen, daß die guten Erfolge, die der Deutsche Buchdrucker-Verein mit der Einrichtung der Bcstattungsbeihilfe erzielt habe, Veranlassung geben sollten, auch weitere Gebiete der sozialen Fürsorge in den Aufgabcn- kreis des Deutschen Buchdrucker-Vereins zu ziehen. — Ein Kreis hatte eine Entschließung vorgelegt, dnrch welche die Gründung einer Hochschule für das Buchdruckgemerbe empfohlen wurde. Diese Entschließung gab Veranlassung, sich mit den Ausbildungs möglichkeiten für Angehörige der graphischen Berufe eingehender zu befassen. Den einzelnen in Deutschland bestehenden Schulen, die sich vor allem der Ausbildung von Prinzipalssöhnen widmen, wurde lebhafte Anerkennung gezollt. Fiir den weiteren Ausbau dieser Schulen wurden Anregungen gegeben und Wünsche geäußert, die mit der Ausbildung im Zusammenhang stehen. Angesichts der großen Wichtigkeit, die eine gründliche Ausbildung der Berussangehörigen für das Buchdruckgewerbe hat, überwies der Hauptvorstand die An gelegenheit an den Geschästsführenden Ausschuß. — Lebhaft bedauert wurde es, daß die deutschen Druckmaschinen-Fabrikanten sich immer noch weigern, auf der Leipziger Messe a u s z u st e l l e n. Die Berufsangehörigcn hätten ein berechtigtes Interesse daran, außer kleineren Maschinen auch Schnellpressen usw. zu besichtigen, um vergleichende Studien machen zu können. In England und Amerika sähe es in dieser Beziehung weit besser aus. Es wurde noch bemerkt, daß das Leipziger Meßamt bereit sei, den Druckmaschinen-Fabrikanten fiir die nächste Leipziger Frühjahrsmesse 3000 Quadratmeter Ausstellungsraum zur Verfügung zu stellen. Der Hauptvorstand gab einstimmig zu erkennen, daß eine baldige Besserung der unhaltbar gewordenen Verhältnisse dringend erforderlich sei. Japanische Buchdrnckereibesißcr auf Studienreisen. — Die Mit glieder der japanischen »Typothetae« haben vor einiger Zeit eine Studienreise angetreten und zunächst Chicago besucht. Wie die »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker« mitteilt, fährt die Studiengcsell- schaft von dort nach New Aork, um hier einen Aufenthalt von vier bis fünf Wochen zu nehmen und während dieser Zeit die dortigen Druckerei- anlagen zu besichtigen. Die Führung der Mitglieder dieser Reisegesell schaft obliegt Herrn K. Ohashi, dem Haupt mehrerer zu einem Kon zern vereinigter japanischer Druckereien, in denen zusammen mehr als 3000 Männer und Frauen beschäftigt werden. Der japanische Ver treter der Miehle-Company unterstützt Herrn Ohashi in der Führung, der zugleich der Präsident der japanischen Typothetae ist. Als solcher hat er alle Buchdrucker der Vereinigten Staaten und Kanadas einge laden, an der Internationalen Buchgewerbe-Ausstellung teilzunehmen, die im nächsten Jahre in Tokio abgehalten wird. Bisher abgehaltene ähnliche Ausstellungen sollen so erfolgreich gewesen sein, daß man fllv 1926 mit einundeinhalb Millionen Besucher rechnet und sich darauf einrichtct. Das Exekntiv-Komitee der »lluitecl l'xpotketae vk America« hat zusammen mit dem Amerikanischen Institut der graphischen Künste Vorkehrungen getroffen, ihre Ausstellungsobjekte an kommerziellen Drucksachen, sowie die »fünfzig besten Bücher von 1924« zu dieser Ausstellung abznsenden. (In Amerika werden jedes Jahr von einem besonderen Komitee die fünfzig besten Bücher ausgewählt und als solche bekanntgcgeben.) In Chicago gaben die Japaner zu Ehren der Oniteck l'zpotüetae ok ^meriea ein großes Essen, wobei u. a. auch der Wunsch nach größerer Zusammenarbeit der amerikanischen Buchdrucker mit
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