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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1925
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- 1925-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1925
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- Deutsch
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Schon der Saal selbst, der sonst nicht allgemein zugänglich ist. ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges: im ehrwürdigen Landhaus ein zweistöckiger Raum mit Fresken geschmückt, dessen Wände die Hunderte von Wappen der alten Standesherrcn bedecken. Die Aus stellung ist sehr übersichtlich angeordnet und an der Hand des vor züglich gearbeiteten im Ferd. v. Kleinmayr'schen Verlage erschienenen Katalogs leicht zu genießen. Sie besteht aus drei Abteilungen: Handschriften. Druckwerken und Urkunden. Da sieht man unter vielem anderen Interessanten auch ein wurmstichiges Pergament aus dem neunten Jahrhundert, wo ein kleiner Strich die Unterschrift des Kaisers, der nicht schreiben konnte, ersetzt, das Stadtrecht von Klagen- furt aus dem Jahre 1338. einen Vertrag der Städte St. Veit. Völker markt und Klagcnsnrt (28. Jänner 1386) zum gegenseitigen Beistand, die berühmte Allgemeine Defenfivordnung Kaiser Maximilians vom 24. Mai 1518 mit mehr als dreißig Siegeln, einen der ersten Ver suche. die habsburgtschcn Länder, die bis dahin nur durch die Person des Herrschers verbunden waren, inniger zu vereinen und für den Kriegsfall eine gemeinsame und gegenseitige Verteidigung sicher- zustellen. Und neben einer wertvollen Ausfertigung des Februar patents Franz Josefs: ein einfaches Blatt Konzeptpapier mit Kant- schukstempel und Schreibmaschinenfchrist im Durchschlag, die Beurkun dung der interalliierten Kommission, daß das Plebiszit vom 10. Ok tober 1920 zugunsten Österreichs ausgefallen sei. In der Abteilung für Druckwerke bilden die alten Publikationen der Druckerei von Kleinmayr einen Hauptanziehungspunkt: es sind zum Teil Leihgaben ihres jetzigen Besitzers Walter von Kleinmayr, des siebenten in der Reihe von Vater und Sohn seit mehr als einem Viertcljahrtansend. Die Offizin wurde vom ersten Drucker Klagen- svrts, dem aus Linz zugewanderten Johann Paltauf, 1640 gegründet, und die Firma ist ein Unikum im deutschen Buchhandel. Es gibt keine zweite, die eine so lange direkte Filiation ausweist. Da liegen ein alter Schreibkalender aus dem achtzehnten Jahrhundert, ein Vor läufer des gegenwärtigen Amts- und Adreßkalenders von .Klagcn snrt. die ältesten uns erhaltenen Nummern der um 1760 gegründeten Klagenfurter Zeitung, ein »windisches Sprachbuch« von 1752, daneben aber auch typographische Schätze der Studienbibliothek und des Ge schichtsvereines. darunter schön illuminierte Inkunabeln und graziös ausgestattete französische Werke aus der einstigen Privatbibliothek des Grafen Peter Gotzß. Wir sehen die erste Nummer der »Carinthta«. der heute noch blühenden Zeitschrift, in der sich das geistige Leben des Landes seit mehr als einem Jahrhundert spiegelt, alte Ansichten von Klagenfurt und neben schönen, alten Einbänden als etwas ganz Modernes die handgebundencn Bücher von Nora Pnrtscher-Wydcnbruck. Sie be weisen. daß die kunstgewerblichen Tendenzen der Gegenwart auf dem Gebiete der Bnchbindckunst auch in Kärnten ein Echo gefunden haben. An Handschriften zählt die Ausstellung nur vierzig Stück, viele davon aus St. Paul. Sie sind durchwegs sehr schön und interessant, eine wertvolle Auslese aus den über tausend Manuskript-Codices, die das Land besitzt. Leiber ist hier durch Sorglosigkeit und Unver stand früherer Generationen vieles verloren gegangen, denn die Klöster St. Paul. Millstatt. Ossiach, Vlktring waren alte Kultur stätten. weihevolle Tempel der Wissenschaft. Die Kärntnerische Buchkunst-Ausstellung ist um so verdienstvoller, als sie wieder die Aufmerksamkeit auf unsere leider gegenwärtig so vernachlässigten Stndienbibliotheken wendet. Österreichs Landes hauptstädte sind nicht reich an öffentlichen Bibliotheken. Neben den zwei Universitätsbibliotheken in Graz und Innsbruck gibt es staat liche Bibliotheken nur noch in Linz, Salzburg und Klagenfurt. Erstere ist derzeit unbenutzbar, weil das Gebäude, in dem sie seit dem acht zehnten Jahrhundert untergebracht ist. alle Tage einzustürzen droht und man sich nicht mehr ohne Lebensgefahr darin aufhalten kann. Ein öffentliches Ärgernis, gegen das man leider bisher trotz aller Mühe vom Unterrichtsministerium keine befriedigende Abhilfe erzielen konnte. Die Klagenfurter Ausstellung ist sehr gut besucht, und die sach verständigen Führungen durch die Herren Pirker, Menhardt und Wutte haben in weiten Kreisen großen Beifall gefunden. Dies zeigt erfreulicherweise, daß die Aufgabe, die sie sich gestellt: »bas heute doppelt wichtige geistige Leben des Landes durch Rückschau auf eine größere und stolzere Vergangenheit zu befruchten«, vollauf gelungen ist. Österreich braucht wirklich seine alten Kulturstätten heute »dop. pelt« und vielfach, und cs ist eine Pflicht des Staates, sie im Interesse des Volkes auf das nachhaltigste zu fördern. Der deutsche Büchermarkt im 3unt 1S2S. <Mai LWS I. «bl Nr ISS.» tichen Ver<eichni» d r e, >ch> neuen und vo b reiieien N un,ke>i.n d s deut. hier, -uni honO'-Is' gezählt i>>- Monat Iu»i 1925 — für Verglcichszwecke werden die Zähen für Mai teilwese wiederholt — an Büchern: Juni Mai 1723 1794 - 71 N>'lieri»r>nunaen 530 666 — 136 Neuaunagen 2253 2460 — 267 Insgesamt Die Verteilung auf die üblichen Wissenschaftsgebiete zeigt folgende T-ibeüe: Wissenschaftsgebiete Neu- ,rsi er- Juni Neu aas. >a»en Ins- Mai InS- ge'amt Reli '»on^missemck.ast. Mythologie. 336 131 467 466 Td-olagre 125 51 176 198 ^n u'bü.Der. Stenog aplne . . . Sinais und ^o-'aiw.ss'nschanen 145 20 165 187 Siaiisiik .... 135 15 150 193 Tectmiictie Wissenschaften Handwerk 86 34 1 0 !35 75 30 105 125 'üectnswisserricha't 73 24 9/ 137 Ekd>unde. Völkerkunde. Atlanten. "e'ctiicki e. Hislor'iHe Hilsswiisen- 55 37 92 76 sei asten 68 21 89 83- Nat >rmi'enlcbasten ...... 69 17 86 85 oandel und Ve.kehr. Industrie. . Erzi.huna und Unterricht, fügend- 73 3 76 62 beweaung 50 17 67 78 Munk. Toni. Theater. Kmo . . Turnen. Sport Spule Sammel- 46 20 66 60 wesen. Geselliger Verkehr.... 39 26 65 86 Kunst und K'ilinaewrlbe 66 3 59 82 .^Uiieneschr-sten . Allgemeines. Sammelwerke. Buch- u. ^chr f>wesen. V>b roihekswes. n Hoi'chalen Gelehrte Geiell- 39 20 69 91 sä alten. W'ssensti a iskunde teuere Sprachen und Literaturen: 54 5 59 3S Darüellun len u Untersuchungen Land- und ikorsiwillschast. Jagd. 43 13 66 76 Hauswirtschaft . . - 37 9 46 45 Ph',o ophie 30 15 45 42 Heime Gelellschaiteri. Fieimauierei Gebe niwissenschanen AUaemeine 28 6 34 31 Kalender. Verschiedenes .... 17 3 20 30 Maih mati> 15 4 19 14 Nr'easni ssenscbafi 15 1 16 16 K>a4ische Sprachen u L teroturen 6 4 10 17 talische Sprachen und Literaiur- n 8 1 9 16 Summe: 1723 530 2253 2460 Es wurden gezählt: Juni Mai Bücher 2112 2312 in Rei»S Währung 94 86 in sremdkr Wädrung 47 62 Ladenvrei'eS kehlte 2253 2460 Insgesamt
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