Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1872
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- Ausgabe
- Band
- 1872-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1872
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Ir 140, 19. Juni. 2271 Nichtamtlicher Thcil. Am I. Octobcr v. I. (resp. am 16. September 1871) trat die Actien- Gcsellschaft in den faktischen Besitz des Bazar. Es war zunächst unsere Sorge, den Mechanismus dieses großartigen Instituts in, Gänge zu er halten und durch neue Engagements sowohl die Lücken ^inSzusllllen, um bezüglich des inneren GekaliS der Zeitung allen erhöhten Anforderungen zu genüge», als auch durch vermehrte Thäligkeit in Bezug der Vertriebs- Mittel nach auiien Heu, neue Abonnenten zn gewinne». Lurch allscilige Thatigkeit gelang uns dies in zufriedenstellender Weise. Der Absatz resp. die Abonnentenzahl war bei Über nahme am 1. Octobcr v. 1 124,235 Erpl. steigerte sich bis zum Schluß des Jahres 1871 auf . . 129,646 „ und wir schlossen das erste Quartal 1872 mit ... . 132,625 „ so daß wir also zu unserer Genugthuung innerhalb eines halben Jahres einen Mehrabsatz von 8500 Ervl. constatiren können. — Beispielsweise wollen wir erwähnen, daß das Kaiserliche Post-Zeitungs-Amt vom 3. Quar tal 1871 17,500 Eremplare bezog, wahrend dasselbe jetzt (2. Quartal 1872) 20,000 Eremplare braucht. Der Absatz des Bazar beträgt gegen wärtig 133,500 Erpl. Um nach allen Richtungen hin die pünktliche und vräcise Herstellung des Druck-Materials, namentlich die Herstellung der Illustrationen in künst lerischer und technisch vollendeter Weise zu ermöglichen, waS uns thcilwcise durch Abschluß bindender Contractc gelang, errichteten wir zunächst ein Ccntral-Atelier für Holzschnitte, indem wir Hrn. Brend'amour in Düssel dorf veranlaßte», eine Filiale seiner Anstalt nach Berlin zu verlegen. Es arbeite» gegenwärtig etwa 40 eingeschulte, tüchtige Xylographen einzig und allein für den Bazar. Die brillante technische Ausführung unserer größten- theils in Paris gezeichneten Modebildcr, sowie aller anderen Gegenstände aus dem Gebiete weiblicher Handarbeiten rc. ist ein Vorzug unseres Jour nals und mit ein wesentlicher Factor, um die Gunst der Abonnentinnen zu erhalten. Unsere Beziehungen mit dem Auölande waren in jeder Hinsicht zu friedenstellend. ES eristiren gegenwärtig vom Bazar französische, amerika nische, englische, italienische, holländische, spanische, russische, polnische, böh mische, ungarische Ausgaben. Dieselben brachten im letzten Geschäfts-Jahr (also in 6 Monaten) einen Nctto-Gcwinn von rund 29,000 Thaler. Lang jährige Contracte mit den Haupt-Consumcnten sichern »ns diese Einnahme in bester Weise. Es ist unser Augenmerk stets daraus gerichtet, bei Zu nahme der Auflage auch erhöhten Gewinn-Anthcil an den fremden Aus gaben zu erzielen und können wir für die nächsten Jahre schon eine größere Gewinn-Summe in Aussicht stellen. Eine neue Ausgabe des Bazar erscheint seit dem 1. Januar d. I. in griechischer Sprache. Zu dem Rechnungs-Abschluß übergehend, welcher von den Revisoren in den einzelnen Theilcn geprüft und richtig befunden worden ist, bemerken wir, daß die deutsche Ausgabe 73,840 Thlr. 14 Sgr. 1 Pf. die fremden Ausgaben 28,895 ,, 21 „ 4 „ der Maculatur- und Cliches-Verkaus 731 „ 7 „ 7 „ das Zinsen-Conto 230 „ 27 „ 6 „ Sa. 103,698 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. als Gewinn-Saldo ergeben. Das HandlungS-Unkosten-Conto, sowie sonstige Spesen-Konti sind in diesem Jahre mit 26,090 Thlr. 2 Sgr. 10 Pf. belastet. Diese Kosten dürsten sich für die nächsten Jahre geringer gestalten, da wir früher mitübernom- mene Verpflichtungen in diesem letzten Geschäfts-Jahre bereit« erledigt haben und auch in mehrfacher Beziehung, ohne der Sache zu schaden, Ersparnisse haben eintrelcn lassen. Das Buchhändler-Conto ist mit 88,441 Thlr». 24 Sgr. 8 Pf. debitirt, woraus bis zum 22. Mai d. I. jedoch bereits 76,883 Thlr. 10 S-( gezahlt worden sind. Der Rest wird nach Buchhändler-Usance zur Michaelis-Messe gedeckt. Verluste infolge von Insolvenzen sind, soweit ersichtlich, nur in geringem Maße zu erwarten; wir haben für alle Fälle 800 Thlr. für das verflossene Geschäftsjahr ausgcworsen, welche Summe nicht absorbirt werden dürfte. Fassen wir alles zusammen, so können wir mit dem Resultat des ersten Geschästs-Jahres. in welchem naturgemäß viele Schwierigkeiten zu überwinden waren, vollkommen zufrieden sein. Es verbleiben zur Vcrthcilung für das erste Geschäfts-Jahr (Halbjahr) vom 1. Octobcr 1871 bis zum I. April 1872: 72,458 Thlr. 28 Sgr. 4 Pf. Die Consolidirung sämmtlicher productiven Kräfte, die gewissenhafte und sachkundige Geschäftsführung, welche weder in Berlin noch in Leipzig einem Personenwechsel unterworfen wurde, — die hervorragenden tüchtigen Leistungen der B. G. Teubner'schc» Buchdrucker« in Leipzig, sowie des rylo- graphischen Ateliers des Hrn. Brend'amour, ferner die fortdauernd ange nehmen Beziehungen zu alle» ausländischen Verlegern, das allseitige Be streben, immer Besseres zu liefern, lassen uns mit Recht hoffen, daß der Bazar seinen Ruf als Wellblatt nach wie vor aufrecht erhalten und nicht nur unsere» geehrten Herren Actionärcn, sondern auch dem Gesamwt- Buchhandcl (dessen freundliche Mitwirkung wir stets zu schätzen wußten und dessen Interessen wir stets wahren werden) eine gute und hoffentlich progressiv steigende Revenue abwetsen wird. Nichts wird von Seiten der Rcdaction verabsäumt, um unsere Zeitung über das Niveau anderer zu heben, den Inhalt immer nützlicher, mannig faltiger und fesselnder zu machen, uin dadurch den alten Leserkreis zu er halten und neue Freunde zu gewinnen. Miöcellen. Auch ein großer Nebel st and, der unseres Wissens in diesem Blatte noch nicht besprochen worden, ist die große Sorg losigkeit vieler Herren Sortimenter bezüglich Angabe und Ab bestellung ihrer Continuationen. Schreiber dieses, in einem großen Verlagsgeschäfte thätig und viele Continuations-Listen führend, erhalt die Hälfte der Abbestellungen erst auf Remittendcu-Facturen, welche oft Monate lang unausgepackt in Leipzig liegen. Die Herren Sortimenter beklagen sich stets über Rücksichtslosigkeiten der Ver leger, thun aber durchaus nicht das Ihrige, um solche vor oft großem Schaden durch rechtzeitige Benachrichtigung über Continuations - Aendcrungen zu bewahren. Bei großer Auflage niag infolge dieser Sorglosigkeit, die auch durchaus nicht im Interesse des Sorlimenls- buchhändlers liegt, gar mancher Ballen Papier unnützer Weise ver druckt werden. — Ein noch größerer Fehler ist der, wenn man Er sparnisse an der unrichtigen Stelle macht, und wie es Schreiber ds. mehrfach vorgekommen, oft pressante Bestellungen per Remittcnden- Ballen absendet. Dieser bleibt dann ruhig unausgepackt liegen, bis man Zeit zum Auspackcn findet und post kostum auch die beigelegte Bestellung zum Vorschein kommt, wenn nicht während der Zwischenzeit der Auftrag infolge wiederholter Bestellung (natürlich mit großer Verwunderung über Nicht-Eintreffen) effcetuirt wurde. Eine so unkaufmännische Geschäftsführung ist eben nur im lieben Buchhandel möglich, der nicht umsonst im Zeichen des „Krebses" ar beitet, und während der Kaufmann Prozente einstreicht, das Gegen- thcil davon thut, natürlich auch mit entgegengesetzter Wirkung. V. Die Zahl der durch die Post debitirtcn politischen Berliner Zeitungen betrug 1854 im 4. Quartal 10 mit 31,002 Exem plaren; 1855 im 4. Quartal 13 mit 33,873 Eremplaren; 1858 im 4. Quartal 15 mit 37,379 Exemplaren; 1860 im 1. Quartal 18 mit43,711 Eremplaren, im 2. Quartal 19 mit 44,705 Eremplaren, im 3. Quartal 19 mit 44,223 Eremplaren, im 4. Quartal 19 mit 49,083 Eremplaren; 1871 im 1. Quartal 27 mit 109,069 Exem plaren, im 2. Quartal 25 mit 97,386 Exemplaren, im 3. Quartal 26 mit 89,051 Eremplaren, im 4. Quartal 29 mit 98,163 Exem plaren. Die größere Zahl der am 1. u. 2. Quartal 1871 abonnir- ten Eremplare erklärt sich aus den damaligen Kriegsereignissen. Es ist also danach die Zahl der Berliner Zeitungen in 17 Jahren um 19 Zeitungen oder 190 Procent, die Gesammtzahl der Posterem- plare um 67,161 oder 217 Proccnt gestiegen. Es bedarf keiner Be merkung, daß die direct in Berlin dcbitirten Eremplare nicht unter jenen Zahlen begriffen sind. Personalnachrichten. Herr Heinrich Lamm ert in Rio de Janeiro wurde von dem Großherzog von Baden in Anerkennung seiner Verdienste um die Sammlungen für die Verwundeten in dem deutsch-französischen Kriege mit dem Erinncrungskreuz von 1870 und 1871 decorirt.
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