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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18810530
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1881
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2270 Amtlicher Theil. 122, 30 Mai. um 15—16 Mark im Jahre. Es kosten, unter Kreuzband versandt, etwa 200 Nummern L 3 Pfennige und 100 Nummern, weil über 50 Gramm schwer, L 10 Pfennige; Sie wissen, daß zwischen 3 und 10 Pfennige keine Stufe im Porto für Kreuz bänder vorhanden ist. Die Folge davon würde höchst wahrscheinlich sein, daß eine Anzahl College« das Börsenblatt abbestellen würden (Widerspruch). Ich habe nicht gesagt: alle, eine Anzahl College» würde es! Bei einem so großen Unternehmen, wie das Börsenblatt es ist, würde das ja freilich nicht ins Gewicht fallen: aber es ist doch zu bedenken, ob wir einzelnen Mitgliedern den Bezug des Börsenblattes in so enormer Weise erschweren dürfen. Nun möchte ich noch auf die prinzipielle Frage kurz eingehen. Wenn Sie alle Mitglieder des deutschen Buchhandels veranlassen könnten, dem Börsenverein beizutreten, wenn Sie ferner in dem Börsenvereinsstatut vorschreiben könnten, daß alle diejenigen Mitglieder, welche das Börsenblatt außerhalb des Buchhandels in andere Hände gelangen lassen, ausgeschlossen werden sollen, so würde ich entschieden für Entziehung des Postdebits sein. So lange Sie das aber nicht können, meine Herren, Privi legien Sie, z. B. in den Universitätsstädten, lediglich eine Anzahl von kleinen Antiquaren, auf Kosten der soliden Sortiments buchhändler Geschäfte zu machen. Sie haben gehört, meine Herren, daß ein Schriftstück des Würzburger Localvereins vorliegt. Die Herren bitten um Entziehung des Postdebits; unterschrieben ist das Schriftstück von den Firmen Staudinger, Stahel, Bücher, Bauer, Kreßner und Woerl. Ich wundere mich, daß mein verehrter College und Freund Herr Stüber nicht unter schrieben hat; ich nehme an, daß ihn seine Abwesenheit daran verhindert hat; aber ich kann mich allerdings nicht darüber aussprechen, ob er mit unterzeichnet haben würde. Nun, meine Herren, mir ist bei Durchlesung dieses Schriftstückes ausgefallen, daß z. B. die Firma Goldstein in Würzburg unter diesen Unterschriften fehlt. Nehmen Sie nun z. B. an, ein Würzburger Bibliothekar kommt zu Herrn Goldstein und sagt: „Stahel und Stüber liefern mir das Börsenblatt nicht mehr, die Post auch nicht; thun Sie mir doch den Gefallen, lieber Goldstein, und liefern Sie mir von jetzt an das Börsenblatt; ich werde künftig meinen Bedarf an Büchern gegen baar von Ihnen beziehen." Meine Herren! Glauben Sie, daß Herr Goldstein diesem Antrag widerstehen wird? So finden Sie in jeder Stadt eine Firma, die nicht zu einem Localverein oder zum Börsenverein gehört, und wenn noch keine da ist, so wird sich flugs eine an dem Platze etabliren, um das Geschäft der dortigen Sortimentercollegen zu verderben. Die Wirkung also, die Sie mit der Entziehung des Postdebits beabsichtigen, werden Sie nicht erzielen, und damit, glaube ich, ist das ganze Project verurtheilt. Vorsitzender: Ehe ich Herrn Schaffert das Wort ertheile, richte ich die Bitte an Sie, meine Herren, über diesen Punkt möglichst kurz zu sprechen. Die Frage ist schon so vielfach ventilirt worden, daß ich wohl annehmen kann, keiner von Ihnen ist unvorbereitet hergekommen; Sie haben alle ernstlich über die Frage nachgedacht, und Jeder wird wohl seine ganz bestimmte Ueberzeugung sich schon gebildet haben. Herr Schaffert: Ich werde mich also der Kürze befleißigen. Es ist ja auch wenig darüber zu sagen. Ich fühle mich nach der idealen Seite hin von dem Antrag Bergstraeßer sehr sympathisch berührt, und doch möchte ich davor warnen, diesem Antrag zuzustimmen, denn die Hauptversammlung würde dadurch einen Beschluß fassen, der einem Hieb in die Luft gleich käme. Es gibt ja Gelegenheiten genug, das Verbot, betreffs des Nichteindringens des Börsenblattes in profane Kreise, wenn ich so sagen darf, dies Verbot zu umgehen, so daß es nichts helfen wird, was wir auch hier beschließen mögen: es wird nicht durchführbar sein. Ich wünschte auch, daß der Inhalt des Börsenblattes ein Jnternum des Buchhandels bliebe; aber ich sehe kein Mittel, dies mit unbedingter Sicherheit zu erreichen. Vorsitzender: Es hat Niemand weiter ums Wort gebeten; der Schluß der Debatte ist daher von selbst eingetreten. Da auch der Herr Referent nichts weiter hinzuzufügen hat, so können wir zur Abstimmung schreiten. Zunächst würde abzustimmen sein über Alinea 1: „Das Börsenblatt erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage in der durch Einsendungen sowie den redaktionellen Theil gebotenen Stärke. Der Bezug findet auf Bestellung bei der Expedition des Börsen blattes durch den Buchhandel vermittelst der Bestellanstalt der Leipziger Buchhändler, oder durch die Post statt." Die Herren Bergstraeßer und Genossen beantragen, diesen letzten Satz „oder durch die Post" zu streichen. Herr Ackermann, zur Fragestellung: Ich möchte bitten, vor der Abstimmung eine kleine Pause eintreten zu lassen (Widerspruch). Vorsitzender: Also diejenigen Herren, die nach dem Antrag Bergstraeßer für Fortfall der Worte „oder durch die Post" stimmen wollen, bitte ich, die Hand zu erheben. (Geschieht. Die Abstimmung ergibt 210 Stimmen für, 197 gegen das Amendement. (Bewegung; mehrfaches Bravo.)) (Pause.) Vorsitzender: Meine Herren! Es ist der Gegenstand dieser Abstimmung von ganz außerordentlicher Tragweite. Die Stimmen, die dafür sind, und die, welche dagegen sind, halten sich fast das Gleichgewicht. Für Annahme des Amendements haben 210, gegen dasselbe 197 Stimmen sich ausgesprochen. Es ist also in der That eine sehr kleine Differenz. Es ist nun die Frage angeregt worden, ob diese Maßregel, die Sie beschlossen haben, am 1. Januar des nächsten Jahres ins Leben zu treten habe, oder ob Sie den Vorstand ermächtigen wollen, unter Umständen auch einen späteren Termin ins Auge zu fassen. (Unruhe und Heiterkeit; Widerspruch.) Ich persönlich kann allerdings den Beschluß nur so auffassen, daß vom 1. Januar des nächsten Jahres ab der Postdebit aufzuhören hat. Herr Bergstraeßer: Um vollständig der Wahrheit gemäß zu verfahren, muß ich die Erklärung abgeben, daß soeben verschiedene Herren, die meinen Antrag unterschrieben haben, mir gesagt haben, daß sie die Tragweite dieses dritten Punktes nicht ermessen hätten (Aha!) und ihn anders verstanden hätten. Ich möchte deshalb bitten, daß wir den Vorschlag des Herrn Vorsitzenden, wonach dem Vorstand überlassen bliebe, zu bestimmen, von welchem Termin an dieser Beschluß in Kraft treten soll, acceptiren. (Widerspruch und Zustimmung.) Vorsitzender: Meine Herren! Ich habe ja den Vorschlag nicht gemacht: ich muß mich dagegen verwahren. Es ist einfach an mich die Frage gerichtet worden, ob es nicht möglich wäre, das Inkrafttreten des Beschlusses hinauszuschieben. Ich meinerseits kann es nur so auffassen, daß ich den Beschluß der Generalversammlung auszusühren habe, und daß der Zeitpunkt
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