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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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122, 30. Mai. Amtlicher Theil. 2263 Wie gesagt soll dies nur auf die Bezugsbedingungen ausgedehnt werden. Der Würzburger Localverein schlägt vor, sich hierzu nicht mehr der Ziffern zu bedienen, sondern es durch Buchstaben auszudrücken, und empfiehlt hierzu das Wort „Waldenburg", dessen zehn Buchstaben den Zahlen 1234567890 entsprechen sollen, so daß ein Verleger, wenn er ein Buch anzeigt, etwa sagt: es kostet L oder v Mark u. s. w. Zunächst hat jetzt Herr Pape-Hamburg das Wort. Herr Pape: Ich hatte schon zur allgemeinen Discussion ums Wort gebeten und möchte an den Vorstand des Börsen vereins die Anfrage richten, wie er sich zu dem Beschluß der vorjährigen Versammlung stellt. Da steht nämlich mit klaren Worten, daß der Vorstand beauftragt wird, das vorliegende Material über Theilung des Börsenblattes oder über Entziehung des Postdebits zu erweitern und unter Hinzuziehung des Rechnungsausschusses der Hauptversammlung einen Finanzplan vorzulegen und den Antrag aufs neue zur Berathung zu bringen. Das ist nach meiner Ueberzeugung nicht geschehen, sondern der Vorstand des Börsenvereins in Verbindung mit dem Ausschuß hat die Frage für sich allein entschieden, wozu ich ihm das Recht entschieden bestreite. Denn wenn auch Vorstand und Ausschuß das Recht haben, eine eigene Meinung zu äußern, so haben sie doch nicht dem Entschluß dieser Versammlung vnrzugreifen, und wenn der Vorstand dazu kommt, die Aufhebung des Postdebits abzulehnen, so stimmt das nach meiner Ueberzeugung nicht überein mit den Ansichten des Sortimentsbuchhandels; es stimmt im Ferneren gar nicht überein mit den Bemerkungen, die Herr Hertz aus Berlin im vergangenen Jahr an den Statutenentwurf geknüpft hat. Ich habe niemals in schlagenderer Weise den Schaden in ethischer und materieller Hinsicht, wie Herr Hertz sich ausdrückte, nachgewiesen gefunden, der daraus erwächst, daß das Börsenblatt in die Hände von Privatpersonen koinmt. Trotz alledem hat nun der Ausschuß des Börsenblattes und die Commission hier die Versammlung gewissermaßen majorisirt, indem die Frage der Theilung des Börsenblattes und des Postdebits ihr entzogen, und ihr nur ein neues Reglement für die Redaction und allgemeine Regulative vorgelegt wird. Darum hat es sich aber nach meiner Ueberzeugung im ver gangenen Jahr gar nicht gehandelt, sondern es war das eine Bestrebung des überall schwer geschädigten Sortimentsbuchhandels, in eine bessere Lage zu kommen; es gehörte mit zu den Bestrebungen gegen die Schleuderei und allem, was damit zusammenhängt, und wenn uns im vergangenen Jahr nicht die Zeit gemangelt hätte, um die Sache zur Berathung zu ziehen, so bin ich fest überzeugt, im Prinzip würden wir uns darüber klar geworden sein, daß entweder der Postdebit entzogen werden, oder eine Theilung des Börsenblattes eintreten müsse. Um auf das Specielle einzugehen, so richte ich die Frage an den Vorstand des Börsenvereins, ob er diesen Finanzplan auf gestellt hat, ob er sagen kann, wie groß der Ausfall an den Einnahmen für das Börsenblatt sein würde, wenn der Postdebit für das Börsenblatt in Wegfall kommt? Darauf kommt es doch an, und das kann nach meiner Ueberzeugung keine tausend Mark sein, die dabei in Frage kommen. Daß wir damit die Verbreitung des Börsenblattes in Kreisen, für die es nicht bestimmt ist, doch nicht werden hindern können, das ist ja richtig; mit keinem Gesetze kann man Lug und Trug aus der Welt schaffen; wir müssen aber als thatkräftige Männer thun, was in unfern Kräften steht. — Ich bitte also den Vorstand des Börsenvereins, die Frage zu beantworten, wie groß der Ausfall an den Einnahmen des Börsenblattes sein wird, wenn der Postdebit entzogen wird. Vorsitzender: Meine Herren! Es sind in der Rede des Herrn Pape dem Vorstand so schwere Vorwürfe gemacht worden, wie sie wohl selten an diesen Tisch herangedrungen sind: es ist ihm geradezu eine directe Pflichtverletzung vorgeworfen worden. Ich weiß nicht, ob ich nöthig habe, eingehend darauf zu antworten. (Nein, nein!) Wir haben der Sache in der That die eingehendste Prüfung zutheil werden lassen. Ich muß freilich constatiren, daß etwas unterlassen worden ist, Ihnen mitzutheilen: daß uns vom Rechnungsausschuß allerdings ein Finanzplan vorgelegt worden ist, und daß wir, eben nachdem wir davon Einsicht genommen, zu dem Entschluß kamen, Ihnen weder eine Theilung des Börsenblattes noch eine Entziehung des Postdebits vorzuschlagen. Es war für uns vor allen Dingen der Gesichtspunkt maßgebend, daß es bei dem Börsenblatte, welches für uns ein so wichtiges Organ ist, welches jetzt unsere einzige Einnahmequelle bildet, doch sehr bedenklich wäre, zu experimen- tiren, und wir wollten in der That die Verantwortung für ein solches Experimentiren nicht auf uns nehmen. — Ich weiß nicht, ob der Herr Vorsitzende des Rechnungsausschusses das Wort hierzu wünscht. (Derselbe bittet ums Wort.) Herr Müller-Grote: Ich kann das von dem Herrn Vorsitzenden soeben Gesagte nur in vollem Maße bestätigen. In langen, eingehenden Sitzungen ist diese Frage genau erwogen worden. Der Finanzplan, oder wie Sie das nun nennen wollen — ich weiß eigentlich nicht, was Sie hier unter einem „Finanzplan" verstehen. Ueber Dinge, die nicht existiren, ist doch kein Finanzplan zu machen. Die eine Muthmaßung geht dahin, die andere Muthmaßung dahin; aber bekanntermaßen entscheiden bei Ziffern schließlich ganz andere Dinge. Ich kann nur nochmals constatiren, daß eingehende Erörterungen über diesen Punkt stattgefunden haben, auf Grund deren wir uns geeinigt haben, mit dieser Vorlage vor die Versammlung zu treten. Herr Pape: Ich wollte nur den Rechtsstandpunkt der Hauptversammlung wahren, und kein Mensch wird mir bestreiten, daß klar und deutlich ausgedrückt war, daß über diese Frage die Hauptversammlung entscheiden solle. (Heiterkeit; Unruhe.) Vorsitzender: Sie werden doch dem Vorstand das Recht einräumen, einen Antrag zu stellen? Sie können ja den Antrag ablehnen und ganz etwas Anderes an dessen Stelle setzen Den Vorwurf aber, daß die Hauptversammlung von uns majorisirt werden soll, muß ich entschieden zurückweisen. Wie sollen wir Sie denn auch majorisiren? Sie sind ja souverän und können unfern Vorschlag annehmen oder ablehnen. (Bravo!) Herr Geibel jun.: Sie werden nicht erwarten, meine Herren, daß ich auf diese Angelegenheit zurückkomme. (Zustimmung.) Ich möchte mich nur gegen die Bemerkungen des Herrn Bergstraeßer richten, und zwar werde ich versuchen, dieselben paragraphenweise zu widerlegen. Ich bin allerdings durch die Erklärung des Herrn Vorsitzenden in eine sehr peinliche Lage versetzt worden. Ich habe bis jetzt angenommen, und bei meiner Bestellung zum Referenten ist mir das ausdrücklich ausgesprochen worden, daß ich vor Ihnen stehe als Referent für Vorstand und Ausschuß. Der Vorsitzende hat nun vorhin mitgetheilt, daß der Vorstand als solcher kein Bedenken trage, die Aenderungen, die Herr Bergstraeßer beantragt hat, anzunehmen. Es wird dadurch meine Stellung eine andere, ich habe jetzt nicht mehr eine Vorlage zu vertheidigen von Vorstand und Ausschuß, sondern vom Ausschuß allein; denn der Herr Vorsitzende hat erklärt, daß er für den Vorstand diese Anträge acceptire. Ich, meine Herren, bin nicht in der Lage, die Anträge des Herrn Bergstraeßer 318 *
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