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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1903
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- Deutsch
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149, 1. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5183 wordene Dycksche Kommissionsgeschäft schnell einen bedeutenden Aufschwung. Aus den im Jahre 1853 iibernommnen 39 Kom mittenten waren im Jahre 1863 schon 125 geworden; 1873 waren es 202, 1883 266, darunter zahlreiche sehr bedeutende Firmen des deutschen und ausländischen Buchhandels. Auch im Verlags geschäft betätigte sich Franz Wagner mit glücklichem Erfolg, so insbesondre durch seine hervorragende Beteiligung an der Bazar- Aktiengesellschaft in Berlin. Ein unermüdlicher, schneller und umsichtiger Arbeiter, ein Mann von weitem Blick und glücklicher geschäftlicher Begabung, dabei immer gefällig, hilfbereit und auf das Wohl andrer bedacht, war es ihm eine besondre Freude und sein Stolz, am Gemeinwohl seiner Vaterstadt und seines Berufs, denen er neben dem eignen Geschäft seine hingebende Arbeit widmete, Mitwirken zu können. Jahrzehntelang war er im Rat der Stadt Leipzig unmittelbar an der Leitung dieses großen Gemeinwesens beteiligt, fast vierzig Jahre war er im Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Leipzig in hervorragender Weise tätig und hat viel zu dessen vortrefflicher innerer Gestaltung beigetragen, und viele Jahre hat er auch in Ausschüssen und im Vorstand des Börsenvereins, wo er das schwierige Amt des I. Schatzmeisters verwaltete, anregend, fördernd und erhaltend gewirkt. Seine großen Verdienste ehrte sein König durch Ernennung zum königlichen Kommerzienrat und durch Verleihung des Ritter kreuzes I. Klasse des Albrechtsordens. Der Kaiser von Rußland ernannte ihn zum Komthur des Stanislaus-Ordens. Ein Schlaganfall, der ihn 1898 traf, anscheinend leichter Art und schnell überwunden, erwies sich in der Folge leider als verhängnisvoll und überlieferte den lebenskräftigen Mann unaufhaltsam vorschreitendem Siechtum. Nach mehrjährigem Leiden starb er am 20. Oktober 1900. Seinen oft geäußerten Willen, eine Pensionskasse für seine Mitarbeiter zu gründen, hat er selbst nicht mehr zur Ausführung bringen können. An seiner Stelle und in seinem Sinn hat seine Witwe den Plan durch Gründung der »Franz und Ottilie Wagner-Stiftung- verwirklicht und die Stiftung mit einem Grundstock von 100 000 aus gestattet. In treuem und dankbarem Gedenken an den Heimgegangenen erfüllen wir eine willkommene Pflicht, indem wir aus Anlaß des heutigen Ehrentags des Hauses Franz Wagner, deren verehrungs würdiger Inhaberin und ihrem Teilhaber, nicht minder herzlich aber auch den vielen treubewährten Mitarbeitern des Verewigten unsre aufrichtigen Glück- und Segenswünsche aussprechen. Königliche Akademie der Wissenschaften in Berlin. — Über die Gesamtsttzung der Königlichen Akademie der Wissen schaften in Berlin vom 18. Juni liegt folgender Bericht vor: Vorsitzender Sekretär: Herr Diels. 1. Herr Helmert gab eine zweite Mitteilung über die Re duktion der auf der physischen Erdoberfläche beobachteten Schwere beschleunigungen auf ein gemeinsames Niveau. Die übliche Re duktion aufs Meeresniveau mit der normalen Höhenreduktion wird empirisch sowie theoretisch aus der Gleichgewichtstheorie der Erdkruste begründet; dagegen erweist sich die neuerdings vorge schlagene Reduktion auf ein die höchsten Berge überragendes Niveau als unzweckmäßig. 2. Die Gesamtakademie genehmigte die Aufnahme der in der philosophisch-historischen Klasse am 11. Juni von Herrn Conze vorgelegten Abhandlung des Herrn Professors Gelzer in Jena »Pergamon unter Byzantinern und Osmanen- in die Abhandlungen. Auf Veranlassung der Verwaltung der königlichen Museen hat es der Verfasser unternommen, die Geschichte der Stadt Pergamon in byzantinischer und osmanischer Zeit aus den Quellen darzustellen, um so einen Anhalt zu bieten auch für das Verständnis der bei den preußischen Ausgrabungen bekannt gewordnen Ruinen und Funde der bezeichneten Periode. 3. Der Vorsitzende legte folgende soeben erschienene Bände akademischer Publikationen vor: Oommentaris. in ^ristotslsm grasen. Vol. 14, Lars 3: loannis Obilopoui (Melmslis Lxbssii) in libros cks gsusratious animalium oommsntaria sä. ^licbasl llazäuelc. (Oerolini 1903, O. Reimer.) Wilhelm von Humboldts Gesammelte Schriften. Bd. 1. Werke. Hrsg, von Albert Leitzmann. Band 1: 1785 bis 1795 und Band 10: Politische Denkschriften, Hrsg, von Bruno Gebhardt. Bd. 1. 1802—1810. (Berlin 1903, B. Behr); ferner das mit Unterstützung der Akademie erschienene Werk: W. Michaelsen, die geographische Verbreitung der Oligochaeten (Berlin 1903, R. Friedländer u. Sohn). 4. Herr Schmoller überreichte das Werk des korrespondierenden Mitglieds Herrn Rmile Osvusssur: Libliograpüis äs l'bistoirs äss olasses ouvrisros sn Oranos jusgu'en 1789. Loris 1903. 5. Die physikalisch-mathematische Klasse hat zu wissenschaft lichen Unternehmungen bewilligt: Herrn Landolt zur Bearbeitung einer dritten Ausgabe seiner -Physikalisch-chemischen Tabellen« als zweite und letzte Rate 3000 M.; Herrn Prof. Or. Friedrich Dahl in Berlin zur Erforschung der Spinnenfauna Deutschlands 500 M.; Herrn Prof. Or. Norbert Herz in Wien zur Bearbeitung eines Sternkataloqs für die Zone —6" bis —10" als letzte Rate 1500 M.; Herrn isfrof. Or. Gustav Klemm in Darmstadt zu einer geologischen Untersuchung des Tessintales zwischen Nufenenpaß und Bellinzona 500 M.; Herrn Prof. Or. RobertLauterborn inHcidelberg zu Untersuchungen über die Tier- und Pflanzenwelt des Rheins 1200 ./6; HH. Prof. Or. Karl Runge und Or. Julius Percht in Hannover zu Untersuchungen über das Spektrum des Radiums 500 Herrn Prof. Or. Julius Scheiner in Potsdam zu Unter suchungen über die Temperatur der Sonnenphotosphäre 980 Herrn Prof. Or. Adolf Schmidt in Potsdam zur weitern Heraus gabe der von ihm bearbeiteten ältcrn erdmagnetischen Beobach tungen 1250 Herrn Prof. Or. Robert Sommer in Gießen zur Fortführung seiner Untersuchungen über Ausdrucksbewegungen 500 Herrn Or. Ferdinand v. Wolfs in Berlin zum Abschluß seiner geologisch-petrographischen Untersuchung des Bozener Quarz porphyrgebiets 1150 6. Die philosophisch-historische Klasse hat bewilligt zunächst für ihre eignen Unternehmungen: Herrn Diels zur Fortführung oer Arbeiten an einem Katalog der Handschriften der antiken Medizin 4000 Herrn Koser zur Fortführung der Herausgabe der Poli tischen Korrespondenz Friedrichs des Großen 6000 Herrn Mommsen zur Fortführung der Herausgabe des Ooäsx Ibsoäosianus 1200 Herrn v. Wilamowitz-Moellendorff zur Fortführung der Sammlung der griechischen Inschriften 5000 weiter für die Bearbeitung des Lüssaurus livguus latinus über den etatmäßigen Beitrag von 5000 hinaus noch 1000 ^ und zur Bearbeitung der hieroglyphischen Inschriften der griechisch-römischen Epoche für das Wörterbuch der ägyptischen Sprache 1500 endlich für besondre wissenschaftliche Unternehmungen Herrn Bibliothekar Or. Oskar Mann in Berlin als dritte und letzte Rate für seine Reise nach Vorderasien zum Studium der kurdisch-neupersischen Dialekte 3000 Herrn vr. Max Reich in Berlin als Reise- untcrstützung zum Zweck der Fortsetzung seiner Untersuchung der handschriftlich erhaltnen Briefe des Erasmus 1800 Herrn Professor Or. Ferdinand Tönnies in Eutin zur Ausführung moralstatistischer Untersuchungen als zweite Rate 80O ^l. (Allgemeine Ztg.) Deutscher Sprachunterricht in Ungarn. — In Buda pest beginnen schon jetzt nach Jahresfrist sich die nachteiligen Folgen der gänzlichen Beseitigung des deutschen Sprachunterrichts aus den Volksschulen zu zeigen, und in magyarischen Kreisen wird geklagt, daß die Volksschüler in ihreni künftigen Broterwerb bedroht werden, weil sie keinerlei deutschen Unterricht mehr erhalten. Auch die Schüler, die aus den Volksschulen in die Realschulen und Gymnasien übergehen, wo die deutsche Sprache systematisch gelehrt wird, können dort nicht mitkommen, weil in diesen Schulen natürlich gewisse elementare Kenntnisse des Deutschen vorausgesetzt werden müssen. Angesichts dieser Ubelstände wird im «Pester Lloyd« dem Magistrat nahegelegt, er möge den deutschen Sprach unterricht in den Volksschulen wieder einführen, wenn nicht obligatorisch, so doch fakultativ überall da, wo die Eltern und der Schulausschuß es verlangen. Außerdem soll der Magistrat ge eigneten Bewerbern die Erlaubnis geben, in den städtischen Schulen deutsche Sprachkurse zu eröffnen, damit diejenigen Familien, die sich keine deutschen Erzieherinnen oder Privatlehrer halten können, in die Lage kommen, ihren Kindern die Möglichkeit zur Erlernung der Anfangsgründe der deutschen Sprache zu bieten. Ob der Pester Magistrat einsehen wird, daß er unverständig handelte, als er auf Andrängen magyarischer Chauvinisten den deutschen Sprachunterricht in den Volksschulen gänzlich beseitigte? Unbefangene Beurteiler waren niemals darüber im Zweifel, daß durch die unbedachte Maßregel in erster Reihe die magyarischen Kreise selbst geschädigt werden würden. Rechtsprechung. Entscheidung des Kammergcrichts zu Berlin (mitgeteilt von Or. Kronecker, Kammergerichtsrat in Berlin, in der Deutschen Juristenzeitung (Berlin, Otto Liebmannj Nr. 12 vom 15. Juni 1903.) — Der Betrieb von Automaten auf Bahnhöfen gehört zum Gewerbebetrieb der Eisenbahnunter nehmungen (ß 6 RGewO.) und ist daher den durch dieses Gesetz angeordneten Beschränkungen (Sonntagsruhe, Ladenschluß) nicht unterworfen. — Der Gewerbebetrieb der Eiscnbahnunternehmungen beschränkt sich nicht auf die bloße Beförderung von Personen und Gütern, sondern erstreckt sich bei der Personenbeförderung auf alle Veranstaltungen, die dazu bestimmt sind, das Reisen sowie die Wartezeit auf Bahnhöfen behaglich zu machen, den Reisenden die Möglichkeit der Körperpflege, Erfrischungs-, Genuß- und Nahrungs mittel, Lesestoff, sowie sonstige Gegenstände zum Gebrauch während des Wartens und auf der Fahrt darzubieten. Es macht hierbei keinen Unterschied, ob es sich um Einrichtungen handelt, die nach den herkömmlichen Anschauungen als notwendig erachtet werden 687'
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