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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1881
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- Deutsch
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- Saxonica
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bildern, Raphael's „Tag- und Nachtstunden" in einer, hauptsäch lich für Maler und Decorateure bestimmten Ausgabe, deshalb auch nicht mit allen Raffinements einer Prachtausgabe ausgestattet, die er dafür in dem Album „Die edelsten Rosen" nach Prachtexem plaren aquarellirt von Bertha Reinhardt, voll entwickelt. Die Vorlagen sind als die nach den Berichten von 42 Gartenvereinen, 71 Rosenkennern und -Züchtern hinsichtlich Form, Entfaltung, Fülle, Remonte, Blüthenreichthums rc. ausgezeichnetsten getroffen, so daß man es nicht mit Phantasiegebilden zu thun hat. Zu dem jüngsten Prachtwerk in Farbendruck gab die Feier der Vollendung des Cölner Doms Anlaß. Ein Festalbum, von welchem die erste Lieferung von 3 Blättern in großem Quer-Folio erschienen ist, wird den historischen Festzug in 30 Blättern vor Augen führen nach Aquarellen von Tony Avenarius, chromo- lithographirt von Mühlmeister L Jonas (Leipzig, Karl Franz Koehler). Abgesehen von dem Nächstliegenden Zweck des Albums wird es einen werthvollen Beitrag zur Sittengeschichte undCostüm- kunde des Mittelalters bilden. Unter die Verleger und Kunstanstalten, welche in rühm lichster Weise den Oeldruck für den Anschauungs-Unterricht aus- beuten, gehört Ed. Holzel in Wien. I. Langl's „Bilder zur Ge schichte" ist ein großartiges Werk in würdigster Durchführung. Die neuen Blätter waren so vortrefflich, wie die früheren, in Sepia- Manier gedruckt. Von den geographischen Charakterbildern war eine neue Folge ausgehängt, leider zu hoch, um über die Ausfüh rung näher berichten zu können, und ein anderes Exemplar war nicht zu haben. Von Ed. Hildebrandt's Aquarellen erschien das erste Heft einer neuen Folge (G. Stilke). Die Ausführung seitens des Künst lers sowohl als der Chromolithographen ist auf das vortheilhaf- teste aus den früheren Erscheinungen bekannt. Die Chromolitho graphien der ganzen Suite gehören zu den vorzüglichsten, die überhaupt existiren. Ein wichtiger Beitrag zu der Cultur- und Industrie-Geschichte des Jnkareiches ist das bei A. Asher L Co. in Berlin verlegte Werk: „Das Todtenfeld von Ancon in Peru" von W. Reiß und Ä. Stiebet, mit vorzüglichen Chromolithographien von Will). Greve in Berlin. Das Ausland war eigentlich nur durch England vertreten, das gewöhnlich willig eine Anzahl Druckwerke sendet. Selbstver ständlich hat eine solche Sammlung, welche doch nur von einer klei neren Zahl von Verlegern veranstaltet und wobei leider nicht genügend berücksichtigt wird, ob die gesandten Werke auch für den ausländi schen Markt Interesse haben, nicht denjenigen geschäftlichen Werth, den sie haben könnte; so finden wir regelmäßig eine ziemliche Menge von Kinderschriftcn, welche effectiv nur durch ihre Einbände mit zur Decoration der vier ungeheuerlichen Säulen, die den Aus stellungsraum verderben, dienen. Unter den ausgelegten Werken nennen wir: Ravlandsov, tbo oarioatmrist, mit über 400 Illustrationen, 2 Bde. 4. (Chatto L Windus, Druck von Spottiswoode L Co.); — ^ o^olopasdia ok oostnurs, bzf 3. R. klanobs. 2 Vols. 4. (Chatto L Windus, Druck von W.Clowes L Sons); — Ibo vorlcsok ^Ikrsd Isrmz-soii (Kegan, Paul L Co., Druck von Spottiswoode L Co.), eine hübsch ausgestattetc Ausgabe, illustrirt in dem Stile der 40er Jahre mit Stahlstichen und Holzschnitten; — Vrwiont, Roms, Uormb^, ein, sowohl was Illustration als Druck betrifft, schönes Werk aus der Lallantzms kross (Ballantyne L Hansen in Edinburgh); — rl. diotionar^ ok obristian antiquikiss, bz- 8mitb and 8. Obssibain. 2 Vols. Ar. 8. (John Murray, gedr. v. W. Clowes L Sons). Unter den Werken der orientalischen Literatur ragte hervor: Vn snAlisb-arabio Isxioon, bz? 0. ?. UackKsr (Kegan, Paul L Co.), gedruckt von Stephan Austin in Hertford, einer der wenigen Buchdrucker Englands, dessen Offi- cin reich mit orientalischen Schriften ausgestattet ist. Diese Werke geben wenigstens Veranlassung, Leistungen einer Anzahl bedeu tender englischer Druckereien kennen zu lernen. Dem berühmten Chromodrucker L. Prang in Boston (ein Deutscher aus Schlesien) begegnen wir als Verleger von: Tb» native Lovers and ksrns ok tbs United 8tatss, bz? ll'b. Neeban. Vol. 1. — Holland hatte nur ein bedeutendes Prachtwerk in Licht druck gesandt: VentoonstellunA ^.rnsterdam 1877. Lunstvoor- verlren n!t vrosZsrs eeuven inet tsüst door Uä. Ooliost SN v. de Vriss. Lichtdruck von Wegner L Mottu (Leipzig, bei Titze). Andere Länder waren nicht repräsentirt. Die Werke der Kupferstechkunst werden seltener. Eine nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch die vortreffliche Aus führung glücklich wirkende Radirung ist „Der Dom zu Cöln" von B. Mannfeld (E. Richter in Dresden). Das Blatt bildet zugleich ein Pendant zu dem Stephansdom und der Votivkirche in Wien. Prof. Lübke bezeichnete dieses Blatt als eine der groß- artigstenArbeiten der Radirnadel. Als Stich nicht weniger be deutend ist „Die heilige Caecilie", nach Rafael's Gemälde in der Pinakothek zu Bologna von Joseph Kohlschein gestochen und mit der goldenen Staatsprämie der Düsseldorfer Ausstellung 1880 prämiirt. (Verl, von Ed. Schulte in Düsseldorf, Leipzig durch Herm. Vogel.) Als drittes Kunstblatt im Bunde hing die sowohl durch das kolossale Format als die vorzügliche Aufnahme sich auszeichnende „Madonna Sixtina" in Photographie von F. L O. Brockmann in Dresden. (Leipzig, durch P. Del Vecchio.) Der rühmlichst bekannte Portrait - Stecher A. Krauße in Leipzig sandte ein vorzüglich ausgeführtes Portrait von Franz Liszt in sehr realistischer Auffassung mit allen, das geistreiche Gesicht nicht verschönernden Unebenheiten. Auch die Plastik war durch zwei Büsten verstorbener Col lege» vertreten. Die Ausführung derselben durch Johannes Kle- ment in Leipzig war eine sehr flotte. Flemming's Züge waren uns nicht so in der Erinnerung, daß wir uns ein Urtheil über die Aehnlichkeit erlauben könnten. Dagegen standen wir seit mehr als vierzig Jahren Fried r. Volckmar sehr oft gegenüber, können uns aber mit seiner Büste nicht zurecht finden. Es mag vielleicht keine leichte Aufgabe gewesen sein, Volckmar's Physiognomie, die nichts scharf Ausgeprägtes hatte und hauptsächlich durch das lebendige Auge und das schalkhaft-sarkastische Lächeln charakte ristisch war, Plastisch wiederzugeben, während z. B. sein Portrait in Schulz' Adreßbuch, das wahrscheinlich dem Bildhauer als Vor lage diente — wenigstens war es unter der Büste aufgehängt —, sehr getroffen ist. Noch müssen wir einen Gast aus der Papierbranche erwähnen: Berthold Siegismund hatte einen starken Probeband, schön gebunden mit eigens für das Buch angefertigten Platten ausge stellt. Jedem der vielen bunten und weißen Probeblätter, darunter die berühmten Büttenpapiere von van Gelder, sind die näheren Bezeichnungen als: Lagernummer, Größe, Gewicht rc. aufgedruckt, während ein Preisverzeichniß apart beigegeben wird. Es ist sehr elten, daß im deutschen Geschäft ein Fabrikant oder Händler an Proben etwas so Fertiges und Handliches den Abnehmern liefert, während in England, Nordamerika und Frankreich oft wahre Pracht werke als Proben erscheinen. — Eine Art von Seitenstück, nicht gerade ein Probebuch, aber doch ein dem Geschäft gewidmetes Buch in seltener Form, ist der Verlagskatalog der Firma Joh. Ambr. Barth in Leipzig, welchen dieselbe zu ihrer 100jährigen Jubelfeier erscheinen ließ; da jedoch die Redaction des Börsenblattes uns mit-
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