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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1926
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- 1926-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1926
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- Deutsch
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jdi- 278, 30. November 1926. Redaktioneller Teil. werden. Richtiger Einkauf muß Grundsatz werden. Geringerer Rabatt bei erhöhter Möglichkeit des Absatzes ist wirtschaftlicher als höchster Rabatt bei geringerer Möglichkeit des Absatzes. Durch einen gemeinsamen Bezug geeigneter Bücher läßt sich eine Ver ringerung der Spesen erzielen. Di« hier oft hemmend wirkende Scheu vor der Konkurrenz muß fallen. Eine Spezialisierung des Sortiments ist nur auf gewisse Arbeitsgebiete und Verhältnisse -beschränkt möglich. Das Wichtigste aber ist die Nachwuchssrage. Die Ausbildung des Nachwuchses ist die ernsteste und «bedeutendste Frage der Zeit. Sie ist zu einer dringenden Aufgabe des Buch handels geworden. Gut ausgebildete Kräfte sind die besten Strei ter und Kämpfer für die Verbesserung der Lage. — »Der Buch händler lernt nie aus!« Das hat besonders die letzte Zeit gelehrt, und deshalb ist auch den Alten zu empfehlen, Veranstaltungen wie den Sortimenter-Propagandisten-Kursus zu besuchen. Es wird dauernd an Reformen für solche und ähnliche Veranstaltungen gearbeitet, denn die Anpassung an die Verhältnisse ist das beste Mittel im Kampfe gegen die Zeit! Der Beifall der Versammlung bewies, wie dankbar man Herrn Professor vr. Mcnz für die ausgezeichneten Ausführungen war, die manche wertvolle Anregung für den Einzelnen enthielten. Herr Heidkamp, Potsdam, betonte noch einmal die Not wendigkeit durch die veränderte soziologische Struktur bedingter besonderer Vertriebsmaßnahmen. Gegen die verbreitete Redens art »Man kann sich keine Bücher mehr kaufen« müßte beim Publi kum angekämpft werden. Vielleicht ließ« sich als Gegenstoß eizi Schlagwort Prägen, das in der Presse und sonst bei jeder Gelegen heit dem Publikum vor das Auge kommt. Durch besondere Maß nahmen müßte man versuchen, neue Käuferschichten — vor allem die Arbeiter — in den Laden zu «bekommen. Seine Anfrage, ob die seinerzeit angeregten »fahrbaren Bücherwagen« in Tätigkeit gesetzt sind und erfolgreich gearbeitet hätten, beantwortete Herr Professor vr. Menz verneinend. Die Versuche führten in verschie denen Ländern zu Fehlsch-lägen. Herr Langewiesche gab die Anregung, einigen brandenburgi- schen Jungbuchhändlern eine finanzielle Unterstützung aus Ver einsmitteln für die Teilnahme an Sormnerakademien zu gewähren. Der Vorstand wird zur gegebenen Zeit darauf zurückkommen. Dann brachte Herr Haug, Mescritz, einige Beschwerden gegen direkt liefernde Verleger und gegen unterbietende Reisevertreter vor. Ihm wurde anheimgestellt, das Material mit Unterlagen den zuständigen Stellen zu übergeben. Eine Anfrage, ob der Dermin der Brandenburger Versammlungen nicht früher «gelegt werden könnte, «wurde verneinend beantwortet. Zum Schluß wurde Neu ruppin «als Tagungsort «des nächsten Jahres bestimmt. Damit «war die Versammlung «beendet. Ihr folgte «eine kurze 'Bewegungspause, die mit Geplauder und Besichtigung der Verlegerausstellung ausgefüllt wurde. Dann wurde zum gemeinsamen Mahl gerufen, das wieder im schönen, stilvollen Kasinosaal stattfand. Die Tafel war mit Blumen und Ranken «festlich geschmückt. Herr Langewiesche «hob «als erster Redner ganz besonders hervor, daß die Potsdamer Tagung weit über dem Rahmen der bisherigen Tagungen stehe. Liegt das auch zum Teil an den günstigen Vorbedingungen, die gerade in Pots dam in so reichem Maße erfüllt werden, so wollen wir dennoch nicht vergessen, «daß das Gelingen einer solchen Veranstaltung letzten Endes auch vom Geiste der Kollegialität «abhängt. Und in diesem Sinne ist Potsdam als Fortschritt zu buchen. Herr Nitsch- mann fand wie immer die rechten Worte für unfern Beruf, für unser «Vaterland, und unser Ehrenmitglied, Herr Thilo, Freien- wwlde, errang sich wiederum die Dichterlorbeeren mit seinem am Schluß abgedruckten launigen und «sinnvollen Gedicht »Bücher und Frauen«. Als gewissenhafter Berichterstatter darf ich auch nicht den prächtigen Blumenkorb totschweigen, der da plötzlich, von zarten Händen getragen, vor dem Vorsitzenden Herrn Langewiesche und seiner Gattin auftauchte. Es war die bescheidene Gabe der Kollegen für eine Feier im Hause Langewiesche. — Der Verlag Scherl, Berlin, hatte jedem Teilnehmer außer den neuesten Num mern verschiedener Zeitschriften ein mit schwarzem Leder bezoge nes Kästchen voller Reklame-Notizzettel zugeeignet, das gern ent gegengenommen «wurde. Draußen lockte die «herrliche Herbstsonne zur Fahrt nach Sanssouci. Und mit dem Besuch dieser erinnerungsveichcn Stätte klang die Tagung in der gleichen ernsten und feierlichen Weife aus, wie «sie begonnen hatte. Und wie ich meinen Bericht mit dem Dank an die Potsdamer Kollegen begonnen habe, so beende ich ihn wiederum mit dem «herzlichen Dank für das, was sie uns in so freundschaftlicher «Art geboten «haben. Kr. Bücher und Frauen. Parallelogrammatisches Lehrgedicht in klangvollen Kunstknüttelversen von I. Thilo, Bad Freienwalde (Oder). Von Büchern gibt es so mancherlei Arten: Für einfache Männer, auch für die Gelahrten, Dicke und dünne, große und kleine, Dumme und kluge, grobe und feine, Solche, -die sich auszeichnen durch Klarheit — Ich gebe zu, sie sind eine Rarheit. Solche, die überhaupt nicht zu begreifen, Und solche, «die dauernd aus Abwegen schweifen. Auch die gibt's, deren äußere Hülle Durchaus nicht entspricht ihrer inneren Fülle; Außen ziehen sie wenig an, In ihrem Innern aber findet der Mann So allerlei, was «so «gut ihm gefällt Wie sonst nur ganz Weniges auf der Welt. Dann kenne ich solche Bücher auch, Möcht' sagen: zum täglichen Gebrauch. Das «sind die besten. Wie's liebe Brot Tun sie uns ganz besonders not, Sind viel mehr wert als alle die sprühenden, Tollen, lüsternen, prickelnden, glühenden, Wenngleich «man wohl so dann und wann Auch an solchen «Büchern was finden kann, Wie uns ja wohl mal eine Flasche Sekt Angenehmer als Mehlsuppe «schmeckt. Doch Vorsicht! Wer zu oft pokulier-t, Der ist »allerletzten «Endes« «blamiert, Muß auf den Kopf sich legen nasse Tücher: «So «wirkt dann der Sekt — und entsprechend die Bücher. - «Was nun die Bücher betrifft, die aus Osten, So sind sie gleichfalls mit «Vorsicht zu kosten, Noch «mehr gilt das für die aus Westen: Die deutschen Bücher sind immer «die «besten, Und «der nur zeichnet sich aus durch «Schläue, Der «dem deutschen Buche «hält deutsche Treue. Und damit «will ich zum Schlüsse streben: Die «deutschen Bücher, sie sollen leben! Doch mit «dem «Anstößen hat's noch nicht Eile, Das kommt erst nach dem zweiten Teile, In «dem wir nun mal wollen schauen, «Was haben die Bücher zu tun -mit den Frauen? Auch von Frauen gibt es so mancherlei Arten: Für «einfache Männer und für die Gelahrten, Dicke und dünne, große und kleine, Dumme und «kluge, grobe und seine, Solche, die «sich auszeichnen «durch Klarheit — Ich gebe zu, sie «sind eine Rarheit. Solche, die überhaupt nicht zu begreifen, Und solche, «die dauernd «auf Abwegen schweifen. Auch die gibt's, deren äußere Hülle Durchaus nicht entspricht «der inneren Fülle. Außen ziehen sie wenig «an, In «ihrem Innern «aber findet der Mann So allerlei, «was so gut ihm «gefällt, Wie sonst nur ganz Weniges auf der Welt. — Dann gibt es solche «Frauen auch, Möcht' «sagen: zum täglichen Gebrauch. Das sind die «besten; wie's liebe Brot
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