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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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.Hist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen. Z» oder deren Baum kostet 30 <pf. De, eigenen Anzeigen zahlen k . weitere Exemplare züm eigenen Gebrauch kosten je 30 Mark Z» Mitglieder für die Seile 10 Pf., für >/. 6. 32 M. statt 36 M.. ^ »jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei Postüoerweisung «« für'/» 6.17 M. statt IS M. Stellengesuche werden mit IO Pf. pro »innerhalb ^es Deutschen Beiches. Nichtmitglieder imZZSeil^berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder«? »36 M?rk jährlich/ Nach ^dcm^ Aus^and'^erfolgt ^eferung «? Baum 15 Ps^^S.^A^s M.^^S.^6M^.^6.^50 M.°süc Mcht^ ^ »rüber Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in ??Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60 M.. 1<X) M. — Beilagen werden N diesem Falle gegen 5 Mark Zuschlag für jedes Exemplar. «5 nicht angenommen. —Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig Nr. 75. Leipzig, Donnerstag den 3. April 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. In den Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig sind in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1913 folgende Mitglieder ausgenommen worden: 9345*) Ader, Friedrich Wilhelm Jakob, Geschäftsführer der Fa, Ader L Borel G, m, b, H. in Dresden, 9336) Arenhold, Franz, in Fa, Vestische Buch- u. Kunsthandlung (Inh, Franz Arenhold) in Buer i, Wests, 9343) Bellach, Johannes, in Fa, Hermann Schönrock's Nachs, Inh, Johannes Bellach in Landsberg a, W, 9341) Boegl, Josef Matthäus, in Fa, I, M, Boegl in Neumarkt i, Opf, 9339) Erben, Itr. Heinrich, in Fa. Verlag De, H, Erben in Saaz (Böhmen), 9342) Kosbadt, Paul, in Fa, Friedrich Hassel in Elberfeld, 9338) Marowskh, Hermann, in Fa, Marowskh's Buchhandlung Hermann Marowsky in Minden, 9344) Mertsching, Richard, in Fa. Heinrich I, Lieck, Inh, Richard Mertsching in Berlin-Schöneberg, 9337) Ricordi, Tito, in Fa, G, Ricordi L Co, in Mailand, 9335) Schnllrdreher, Friedrich, in Fa, W, L S, Loewenthal in Berlin, 9340) Vehse, Robert, in Fa, Robert Vehse in Stendal, Gesamtzahl der Mitglieder: 3541, Leipzig, den 31, März 1913. Geschäftsstelle -es Lörscnvcreins -er Deutschen Suchhändler zu Leipzig. vr, Orth, Syndikus, *) Die dem Namen Vorgesetzte Ziffer bezeichnet die Nummer in der Mitgliederrolle. Buchhandel und Kinematograph. Der Sicgeszug des Kinematographcn rückt die hochwichtige, auch in diesem Blatte schon erörterte Frage in den Vorder grund, wie sich der Buchhandel zu dieser modernen Erfindung verhält. Entzieht letztere dem elfteren Kunden oder führt es ihm im Gegenteil welche zu? Trotz der einschlägigen Sprech- saal-Notiz in Nr, 56 S, 2648 des laufenden Bbl.-Jahrganges hätte ich mir nicht den Kopf darüber zerbrochen, inwieweit der Buchhändler aus kinematographischen Vorführungen Nutzen ziehen könnte, hätte sich nicht eines der größten einschlägigen Unter nehmungen Wiens an mich mit der Aufforderung gewendet, ihm nach einer unbrauchbaren italienischen Vorlage ein Textbuch zu Szenenreihen aus Dantes Göttlicher Komödie, Teil »Hölle«, zu verfassen. Meine Antwort bestand zunächst in einem dringenden Ab raten an die Unternehmer, sich an ein Werk heranzuwagen, das zurzeit Wohl nur wenige Gebildete vollständig gelesen und ver standen haben. Denn Dantes gewaltiges Epos gehört zu jenen dichterischen Schöpfungen, die, wenigstens auf deutschem Sprachgebiet, meist mehr gelobt als gelesen werden. Das Pu blikum des Kinos zählt doch überwiegend zu den Kreisen min der Gebildeter, den breitesten Schichten des Volkes, wo sich vielleicht unter lausend Individuen eines findet, das Dante wirklich gelesen hat. Diesen Leuten einen solchen Film vorzu führen, schien mir ein allzu verwegenes Experiment, Die Unter nehmer lachten. Machen Sie uns nur ein gutes Textbuch, sagten sie, das andere lassen Sie unsere Sorge sein. Wir haben rund 200 000 Kronen (!!) für den in 5 Exemplaren hergcstellten Film bezahlt, werden auch an Ihrem Honorar nicht sparen und doch verdienen! Und in der Tat wurde gerade dieses »Experiment« zum Schulbeispiel dafür, wie ungeheuer stark das Bild gegenüber dem toten Buchstaben wirkt. Ich möchte das wie folgt begründen. Als Dante, der Erwecker italienischer Poesie, im Jahre 1321 seine Augen für immer schloß, hat er die Weltbllhne als Ewiger und Einziger verlassen, denn keine Dichtung irgendeines Volkes in was immer für einer Sprache ist seiner »Göttlichen Komödie« vergleichbar. Wie in einem Juwelenschrein hat er in ihr den femsten Geschlechtern bewahrt, was das Mittelalter an Romantik und Phantastik, an Jenseitshoffnungen und Höllcnfurcht ererbt und ausgestaltet hat. Die Triebfedern des Gebarens seiner Zeit legte er darin mit fast erschreckender Deutlichkeit bloß; hier fin den wir verquickt Sinnlichkeit, Grausamkeit, Zauber- und Hexen glaube, tiefe Religiosität, Ritter- und Räuberromantik, abgrün digen Hatz und himmelstürmende Liebe, Tugend und Laster, Hoheit und Gemeinheit, Er reißt den Mächtigsten allen Flitter kram ihrer Würden vom Leibe und wirft sie nackt und heulend in ein Weltmeer ausgesuchter Qualen, In der Anhäufung von Schilderungen unerhörter Schreck nisse erreicht er die äußerste Grenze menschlicher Vorstellungs möglichkeit; seine Hölle ist ein Gemälde aller Variationen körperlicher und seelischer Schmerzen, die innerhalb irdischer Ver hältnisse möglich oder ausdenkbar sind. Gerade darin liegt aber die Schwäche dieser gewaltigen Dichtung, daß in die Tiefen ihrer schauerlichen Schönheit seit jeher nur ein enger Kreis Erwählter einzudringen vermochte. Der Mensch des Alltags wird allzu rasch ermüdet, und fällt durch die Übersetzung auch noch der Reiz der Sprache fort, so rückt das Werk immer weiter vom Verständnis der großen Masse ab, wird immer seltener ge lesen. 445
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