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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 93, 24. April 1913. Am 24. April 1888 erfolgte die Gründung der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buch händler. Als Vorsitzender wurde Hermann Hoefer, als Schriftführer Hermann Heyfelder, als Schatzmeister Georg Winckelmann gewählt, die bereits am Tage der Gründung ein Werbeschreiben an die Berliner Mitglieder des Börsenvereins erließen, dem schon am 8. Mai ein neues Rund schreiben in gleichem Sinne folgte. In diesem Rund schreiben konnte die Vereinigung ihren Mitgliederbestand bereits mit 61 angeben. Das Rundschreiben führte aus, daß es die nächste Aufgabe des Vereins sei, sich über die Höhe des in Berlin zu bewilligenden Bar-Skontos an das Publikum schlüssig zu machen. Es liege daher unzweifelhaft im Interesse aller Ber liner Handlungen, namentlich aber der Sortimenter, sich der Ver einigung anzuschließen, um selbst mitsprcchen und selbst ihr Votum abgebcn zu körmen. Da die Versammlung, die über die Höhe des Skontos zu beschließen habe, bereits im Laufe des Monats Mai abgehalten werden solle, sei ein schneller Anschluß erforderlich. Der Vorstand wies noch darauf hin, »daß hier in Berlin voraussichtlich eine Kraftprobe der neuen Satzungen des Börfen- vereins bestanden werden müsse, und daß es unzweifelhaft rich tiger sei, dieser in einer Vereinigung mit Berliner Kollegen ent- gegcnzusehen, als sich, aus Gleichgültigkeit oder falsch angebrach ter Opposition, von der Bewegung ganz fernzuhalten«. Es galt nun vor allem anderen, die Sortimenter als Mit glieder der Vereinigung zu gewinnen. Dies ging nicht so schnell, da derSortimenterverein naturgemäß durch dieNichtbcantwortung seines Anerbietens, als Kreisverein tätig zu fein, verschnupft war, andererseits immer noch aus die Anerkennung wartete. Es bedurfte also noch zahlreicher Verhandlungen, um die Sorti menter zu bewegen, in die Vereinigung einzutreten. Doch end lich gelang es dadurch, daß eine Satzungsänderung vorgenommen wurde, durch die Berliner buchhändlerischen Vereinen das Recht verliehen wurde, korporatives Mitglied der Vereinigung zu wer den; die Vorsitzenden solcher Vereine bzw. ihre Stellvertreter sollten Sitz und Stimme im Vorstand der Vereinigung haben. Die Annahme dieser Satzungsänderung führte der Vereinigung mit einem Schlage die sämtlichen Mitglieder des Sortimenter vereins zu, der nunmehr die Sicherheit hatte, daß seine Interessen im Vorstand der Vereinigung durch seinen Vorsitzenden besonders betont werden würden. Obwohl die Satzungen den einzelnen Kreis- und Ortsver einen ausdrücklich die Befugnis zuerkennen, über die Höhe des Rabatts innerhalb ihres Bezirks zu bestimmen, hatte auf Grund eines Beschlusses der Delegiertenversammlung in der Ostermesse 1887, der dahinging, 5 Prozent als den höchsten zu lässigen Rabatt zu bezeichnen, der Börsenvereinsvorstand an die einzelnen Kreis- und Ortsvereine, so auch an die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins, die Mitteilung ge langen lassen, daß er Verkaufsbestimmungen, die einen höheren Rabatt als 5 Prozent zulassen, seine Genehmigung versagen werde. Dieser Beschluß des Börsenvereinsvorstandes führte in Berlin zu heftigen Kämpfen, da die Vereinigung sich nicht ent schließen konnte, angesichts der zahlreichen Firmen, die in Berlin erheblich mehr Rabatt gewährten als 10 Prozent, unter diesen Rabattsatz herabzugehen. Obwohl der Börsenvereinsborstand dem Verein der Leipziger Buchhändler die Zusage gemacht hatte, Verkaufsbestimmungen die Genehmigung zu versagen, die einen höheren Diskont als 5 Prozent zulassen, konnte er doch nicht um hin, die Verkaufsbestimmungen der Vereinigung mit einem Ra- battfatz von 10 Prozent zu genehmigen. Damit hatte die Vereinigung einen festen Stand gewonnen, und sie konnte daran gehen, die Rabattauswüchse, die noch in Berlin bestanden, zu bekämpfen. Ich muß mir an dieser Stelle versagen, die weitere Ent wicklung der Rabattfrage in Berlin zu besprechen und auszu- fllhren, wie der Rabatt doch nach und nach herabgcminderr wurde, wie die Vereinigung cs durchgesetzt hat, auch dem Ber liner Magistrat und den Bibliotheken gegenüber ihre berechtigten Ansprüche erfüllt zu erhalten, und muß diejenigen, die Näheres über diese Verhältnisse zu erfahren wünschen, auf die ausführ liche Darstellung verweisen, die ich in meiner, zu dem Jubiläum der Vereinigung verfaßten Festschrift gegeben habe. Dort sind auch die Kämpfe geschildert, die die Vereinigung aus anderen Gebieten hat durchscchten müssen, und die Bestrebungen, die sie in die Tat umzusetzen versucht hat. Die Tätigkeit der Vereinigung hat sich ja nicht auf die Rabatt regelung beschränkt, sie war vielmehr stets allein oder in Ver bindung mit anderen Vereinen bestrebt, auch an den allgemeinen Angelegenheiten des Gesamtbuchhandels mitzuarbeiten. So hat sie sich an der Schaffung der Verkehrsordnung, der Restbuch handelsordnung usw. beteiligt und auch ihrerseits durch Anregun gen versucht, die Wohlfahrt des Gcsamtbuchhandels zu fördern. In den Ausschüssen des Börsenvereins ist sie ebenfalls tätig gewesen. Sie lvar im Vereinsausschuß vertreten durch N. L. Prager und ist cs heute noch durch Gustav Küstcn- machcr. Als Vertreter des Deutschen Verlegervcrcins haben ihm die Berliner Mitglieder Karl Siegismund, vr. Georg Paetel, Karl Hosfmann und als vom Vorstand des Börsenvereins 1890 ernannter Vertreter des Berliner Verlagsbuch- handels HermannHoefer angehört. Aber auch den anderen Ausschüssen des Börsenvereins haben Berliner Mitglieder ihre Tätigkeit gewidmet, und Berlin hat die Freude, daß der erste Vorsteher des Börsenvereins Karl Siegismund und sein erster Schriftführer Georg Krehenberg sind, von denen jeder zwölf Jahre lang der erste als Vorsteher, der zweite als Schriftführer der Vereinigung ihre Dienste gewidmet habe». Dem Verbände der Kreis- und Ortsvereine gehört die Ver einigung seit dem 1. Mai 1900 an; sie ist seit der Ostermesse 1909 Vorort geworden und hat den Vorstand des Verbandes aus ihren Reihen gestellt, und zwar als Vorsitzenden R. L. Prager, als Schriftführer Paul Nitschmann, als Schatzmeister Oskar Schuchardt. Nach Ablauf der dreijährigen Amts zeit, Ostermesse 1912, hat die ordentliche Vereinsversammlung der Kreis- und Ortsvereine den aus der Berliner Vereinigung her vorgegangenen Vorstand auf weitere drei Jahre bestätigt. Die Vereinigung hat, wie schon erwähnt, allen Angelegen heiten des Gesamtbuchhandels ihr Interesse und ihre Tätigkeit zu- gcwendet. Es seien hier noch kurz angeführt die Frage der Waren häuser, die Lehrlingsprüfung, die Abschaffung der Zeitungs- Prämien, der Kampf gegen Schmutz- und Schundliteratur, die Reinigung des Adreßbuchs. Eine neue Obliegenheit erwuchs dem Vorstande der Vereinigung mit der Prüfung der Aufnahme gesuche neuer Mitglieder in das Börsenblatt und Adreßbuch. Bei der Ausdehnung Berlins und der jedesmal notwendigen persön lichen Untersuchung der Verhältnisse ist diese Tätigkeit eine sehr zeitraubende, der sich die Mitglieder des Vorstandes aber im In teresse der Sache gern und freudig unterziehen. Am 24. Mai will die Vereinigung durch ein Festmahl ihr Wjähriges Bestehen feiern. Sie hasst, daß auch recht viele aus wärtige Kollegen dieses Fest durch ihre Anwesenheit verschönen werden, und wird ihrerseits versuchen, den Teilnehmern den Aufenthalt in ihrer Mitte so angenehm wie möglich zu machen. Den Teilnehmern wird die schon oben erwähnte Festschrift über reicht werden, die in ausführlicher Weise die verflossene Zeit schildert und so zugleich einen Abriß der Geschichte des Berliner Buchhandels der letzten 25 Jahre bildet. Eine Anzahl Anlagen bringen wichtige Schriftstücke im Abdruck zur Kenntnis. Auch an dieser Stelle sei der Vereinigung zum Beginn ihres zweiten Vierteljahrhunderts ein herzliches Glückauf zugcrufen l Zur Wiederverkäuferfrage. <Vgl. Nr. 63.) Leipzig, den 4. April 1913. An den löbl. Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler z. H. des Herrn Kommerzienrat Karl Siegismund zu Berlin. Mit Nachstehendem gestatten wir uns, den löbl. Vorstand des Börsenvereins in einer Angelegenheit in Anspruch zu nehmen, die schon seit Jahren alle Kreise des Buchhandels beschäftigt hat und die für uns von großer Wichtigkeit ist. IFortsctzuug aus Seite 4367.1
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