Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1913

4-408 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .45 04, 25. April 1913. Vielfältigungen, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht verboten waren, vollendet und gleich den bisher erlaubierweise herge- stellien verbreitet werden. Dasselbe gilt betreffs der zur Ver vielfältigung bestimmten Vorrichtungen und Platten. War vor dem Inkrafttreten der Übereinkunft eine Über setzung erlaubterweise ganz oder teilweise erschienen, so kann der Übersetzer die Veröffentlichung, Verbreitung oder öffent liche Aufführung unbehindert fortsetzen, und wer endlich vor diesem Zeitpunkt ein Bühnenwerk (»oeuvre soöaiglie«), worunter nach den Feststellungen der Konferenz alle ihrer Natur nach als Gegenstand einer bühnenmäßigen Aufführung in Betracht kommenden Wecke (dramatische, dramatisch-must- lische, choreographische und pantomimische) zu verstehen sind, im Original oder in Übersetzung erlaubterweise öffentlich auf geführt hat, soll auch zur weiteren Aufführung dieses Werkes berechtigt sein. Durch die in den Artikel 19 der Übereinkunft aufgenom mene Meistbegünstigungsklausel ist endlich, unter der Be dingung der Gegenseitigkeit, den deutschen Urhebern in Ruß land wie den russischen Urhebern im Deutschen Reich in bezug auf den Schutz von Werken der Literatur und Kunst die Er langung jedes wettergehenden Vorteils oder Vorzugs ge sichert, den eines der beiden vertragschließenden Länder künftighin außerhalb der Vereinbarungen internationaler Verbände den Angehörigen eines anderen Landes, sei es im Wege der inneren Gesetzgebung oder durch besondere Literatur verträge, einräumen sollte. Faßt man den Gesamtinhalt der neuen deutsch-russischen Übereinkunft zusammen, so wird man sich der Überzeugung nicht verschließen können, daß hier wiederum ein bedeutsamer Schritt in der Entwickelung unserer internationalen Urheber- rechtsverhältnisse getan ist. So bedauerlich es auch erscheinen mag, daß in der neuen Übereinkunft nicht alle berechtigten Wünsche der deutschen Interessentenkreise, namentlich betreffs des Schutzes der heimischen Musikwerkindustrie, haben erfüllt werden können, so ist doch, soweit es irgend den Vorschriften des neuen russischen Urheberrechtsgesetzes gegenüber durchführ bar war, den in der deutschen Gesetzgebung begründeten Interessen der deutschen Urheber ausreichend Rechnung ge tragen und jedenfalls eine sichere Grundlage für die weitere Ausgestaltung unserer literarischen, musikalischen und künstle rischen Beziehungen zum russischen Reiche geschaffen Berlin. vr. Paul Daude. Kleine Mitteilungen. Resolution des Deutschen Verlegervereins. — Wie uns von autoritativer Seite mitgeteilt wird, entspricht die im Protokoll über die Verhandlungen der ordentlichen Hauptversammlung des Börsen vereins am Sonntag Kantate, den 20. April 1913 mitgeteilte Reso lution der Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins im Ein gänge nicht genau der angenommenen Fassung. Wir geben daher die Resolution im Wortlaut nachstehend wieder mit der Bitte, danach den Abdruck in Nr. 92, S. 4291 richtigzustellen: Die Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins erklärt mit Bezug auf einen letzthin erfolgten Angriff, daß sie das volle Vertrauen zu dem Vorstand des Börsenvereins hat, daß die Deutsche Bücherei und die damit später zu verbindende Biblio graphie in der Hand des Börscnvereins niemals ein Mittel werden kann und wird, um den Verlagsbuchhandel in der Ver folgung seiner Interessen zu beeinträchtigen, daß das Unternehmen vielmehr der Allgemeinheit, insbesondere dem gesamten Deutschen Buchhandel dienstbar sein und nicht dazu dienen wird, irgendeiner Partei im Börsenverein Vorschub zu leisten, daß im Gegenteil eine parteiische Ausnutzung des Unternehmens nach den Satzungen und der Zusammensetzung der Verwaltungsorgane ganz ausgeschloffen ist. Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins »Erholungsheim für deutsche Buchhändler« findet am Dienstag, den 6. Mai 8'/, Uhr abends im Restaurant »Zum Askanier« (gr. Saal! Treppe) Berlin, Anhaltstr. 11, statt. Der geschäftsführende Vorstand bittet um recht zahlreiches Erscheinen. Post. »Dringende« Postpakete. — Vom 1. Mai 1913 ab können bei den schweizerischen Postaustalten durch Eilboten zu bestellende Postpakete und Poslfrachrstücke ohne Wertangabe und ohne Nachnahme nach Deutschland, Luxemburg und Dänemark als dringende Sen dung aufgeliefert werden. In der Versendung von dringenden Paketen aus Deutschland nach der Schweiz, die auf der deutschen Beförderungsstrccke schon jetzt zugelasscn sind, tritt keine Änderung ein. Die vom 1. Mai ab ebenfalls zulässigen dringenden Pakete aus Luxemburg und Dänemark nach der Schweiz werden ebenso behandelt wie solche aus diesen Ländern nach Deutschland. Der Weltkongreß für freies Christentum und religiösen Fortschritt, der im August 1910 in Berlin tagte, findet in diesem Jahre vom 16. bis 22. Juli in Paris statt. Es wird über neue Zeichen des religiösen Fortschritts berichtet werden, im Protestantismus, im römischen und orientalischen Katholizismus, im Judentum und in anderen Religionen (Indien, China, Japan). Ein Tag ist Frankreich gewidmet, ein halber Tag der modernen Philosophie in ihrer Be ziehung zur Religion. Der Rest der Zeit gilt religiösen Tagesfragen: der Weltreligiou, den letzten festen Gründen der Ethik, den sozialen Ideen des Christentums, der religiösen Freiheit in Kirche, Staat und Schule usw. Bibliotheksankauf. — Das Antiquariat von Joseph Jolowicz in Posen erwarb die Bibliothek des verstorbenen Dr. Asmus Soerensen, a. o. Professors der Geschichte an der Leipziger Univer sität und Lehrers an den Kgl. Technischen Staats-Lehranstalten in Chemnitz. Neben der historischen Literatur enthält sie vor allem wertvolle Werke aus dem Gebiet der slavischen Philologie. Neue Bücher, Kataloge etc. Klisesllausa. — Latalogo klo. 147 ckolla lidroria autiquaria cki 6. kouscketti e V. Oamba in Koma, ?iarra 8. Llauckio 94. 8°. 64 8. 783 Kru. Dibliotbok, unck loilo ibrer Kunstsammlung, nebst anckern 6ei- trägen: Deutsebe Diteratur (ckarunter viele Erstausgaben). Werke Oder Kunst (mit sebr wertvollen Dublikationen). Katbolika. 8tüeke), bistorisebs Darstellungen mit Lerug auk Frankfurt. 8". 104 8. m. ^dbilckungen. 2245 llrn. — VersteißeruvA in krank kurt a/kl., ckungbokstr. 5: 5.-9. klai 1913 ckureb clie kueti- unck Kunst-Antiquariate l. 8t. Ooar, ckungbokstrasse 5, unck k. Deb- mann, Kömerberg 3. OtrsOZse 112.0^16^10^'^' »eickelberg, Haupt 31,1^X23,2 em. 56 8. u. 31 lakeln mit Abbildungen unck ^bbil- ckureb Hugo Kelbing in klüneben, Wagmüllerstr. 15. Kinriebs' Katalog 1910—1912 cker im Deutseben Duebbanckel er- sebienenen Lüeber, 2eitsebrikten, Danckkarten usw. Utelverreieb- u. 7 (Oornejo—kabre). Dex.-8°. 8. 241—336. Deiprig 1913, ck. 6. Kinriebs'sebeLuobbancklung. ä 2 ^ 40 orck. Katalog über Oemslcke unck Aquarelle von Kleistern unserer 2eit. 30,8 X^23,5 em. 22 8^m. 12 lakeln Abbildungen. 261 klrn. — Denbaebplatr 6. 8^ 468 8. 6800 kirn. cker^Zaukaeb-^usstellung am Kantate-Dienstag, 22. ^pril 1913. Lilckgrösse: 17x22,6 em. Kartongrösse: 29,7x35,6 em. Deiprig, Ooetkestrasse 6, Douis Dernitrseb. Dreis 2 Das von Dr. Trenkler L Co. in Leipzig-Stötteritz hergestellte wohlgelungene Bild stellt die Kautategäste dar, die unter Leitung des Vorsitzenden des Deutschen Buchgewerbe-Vereins, Herrn Dr. Ludwig Volkmann, das Terrain der im nächsten Jahre stattfindenden internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphikbesichtigteu. Berantwortlicher Redakteur: EmilThomaS. — Verlag: Der Börsenverctnder Deutschen Buchhändler ,u Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Hospitalstratze. Truck: R a m m L S e e ui a n n. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion: Lcipzig-R.. Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauS).