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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1913
- Strukturtyp
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- 1913-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1913
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- Deutsch
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^1/ 102, K. Mai 1913. Redaktioneller Teil. (Forisetzung zu Leite 4784.) Der deutsche Buchhandel in Skandinavien 1861-1912. (Vgl. Nr. 74-78.) Wir haben schon in der kurzen Vorbemerkung zu dem Schönrockschen Artikel über den deutschen Buchhandel in Amerika 1881—19l2 im Bbl. 1912, Nr. 299, zu dem der aus derselben Feder stammende Artikel über den deutschen Buchhandel in Skandinavien 1881—1912 ein Scllcnstiick bildet, darauf hingcwlesen, daß aus einer solchen Zusammenstellung nicht mehr herausgelesen werden könne, als die rein ziffernmäßige Beteiligung der aus ländischen Firmen an der Organisation des deutschen Buchhandels, nnd die Hoffnung daran geknüpft, daß sich ein Leser der dankens werten Aufgabe unterziehen möge, den Aussatz zu vervollständigen. Diese Hoffnung hat sich in bezug aus den ersten Artikel nicht er füllt. Umsomehr sreuen wir uns, daß die nachstehenden Aus führungen wenigstens de» zweiten Artikel in einer Weise er gänzen und berichtigest, wie dies nur dem genauen Kenner der Verhältnisse möglich ist, der nicht nur zählt, sondern auch wägt, indem er das materielle Zustandekommen der Zahlen nach- prttst und sie zu den Dingen in das richtige Verhältnis setzt. Damit tst aber auch, bei aller Unvollkommenheit solcher statistischen Zu sammenstellungen, ihre Berechtigung nachgewiesen, da cs sowohl slir de» deutschen als auch für den ausländischen Buchhandel schon einen Gewinn bedeutet, wenn durch die Anteilnahme landes- und beruss- kundigcr Sachverständiger an derartigen Arbeiten die Vor bedingungen für ein besseres Verständnis der beiderseitigen Be ziehungen geschaffen werde». Red. Ich mutz die interessanten Ausführungen des Herrn Lud Schönrock über den nordischen Buchhandel und seine Beziehun gen znm deutschen als eine Riesenarbeit bewundern) ob man aber daraus Schlüsse betreffs der heutigen Entwicklung dieser Beziehungen ziehen darf, erscheint mir allerdings sehr zweifel haft, denn wie so oft, sind die Erfahrungen aus der Praxis und die ans der Theorie nicht übereinstimmend. Selbst skandinavischer Buchhändler, bin ich mit den nor dischen und den deutschen Verhältnissen gründlich vertraut und glaube mich deshalb auch imstande, den Liiert der Schönrockschen Angaben einschätzen zu können. Zuerst will ich hervorhcben, daß das Adressbuch des Deut schen Buchhandels nicht unbedingt maßgebend sein kann, da jeder, der die skandinavischen Verhältnisse näher kennt, leicht nachwcist, daß den Angaben dieses Buchs aus verschiedenen Gründen nur in gewissem Sinne Geltung zugesprochen werden kann. Es sollten Wohl in diesem Buche nur solche Firmen aus genommen werden, die in direktem Verkehr mit dem deut schen Verlag stehen und also in Leipzig durch einen bezahlten Kommissionär vertreten sind. Nun findet aber der Kundige darin viele Firmen, die keinen Kommissionär im eigentlichenSinne haben, sondern ihren ganzen Bedarf in Leipzig aus einer Hand be ziehen und also zu diesem im Adreßbuch verzeichneten Kommis sionär in demselben Verhältnis stehen wie die »Auchbuchhänd ler« zu den Grossogeschäften. Andererseits fehlen darin manche Firmen, die in Leipzig zwar keinen Kommissionär haben, aber mit dem deutschen Buchhandel doch in lebhaftem Verkehr stehen. Diese Firmen beziehen ihren Bedarf von einigen Leipziger Exportfirmen und lassen sich ganz leicht überblicken, da sie sich an ziemlich bestimmte Firmen halten, überhaupt dürfte es in Dänemark und Schweden nur ganz vereinzelte Sortimente geben, die nicht in direktem Verkehr mit Leipzig stehen. In Nor wegen ist cs ein wenig anders, aus Gründen, die ich nicht näher auszuführcn brauche. Der Hauptzweck der Schönrockschen Untersuchung sollte Wohl eine zahlenmäßige Einschätzung des Einflusses der deutschen Literatur in Skandinavien sein. Die vom Adreßbuch angegebene Firmenzahl kann aber für eine solche Berechnung nicht maß gebend sein, da jeder, der die Verhältnisse genauer kennt, weiß, daß die Beziehungen zwischen dem deutschen und dem skandi navischen Buchhandel tatsächlich bedeutend lebhafter sind, als aus diesen Angaben zu schließen wäre. Die Verbreitung des deutschen Buches in Skandinavien läßt sich, wie ich zeigen werde, nach der Zahl der Firmen nur entfernt berechnen. Erstens müßten, um das Endergebnis nicht ganz zu ver rücken, die Verlegerfirmen ganz ausscheiden, da ja diese für die Verbreitung der deutschen Literatur nicht in Frage kommen. Dasselbe gilt für die im Adreßbuch aufgenommencn speziellen Musikalienhandlungen, die ja alle keine Bücher führen und zum Teil ganz unbedeutende Geschäfte sind, die mehr Instrumente als Musikalicn verkaufen. Der Musikalienhandel ist in Skandina vien fast iinmec mit dem Sortimentsbuchhandel verbunden. Als Beispiel mögen die Angaben über Lund (Schweden) dienen. Herr S. nennt vier Firmen, die deutsche Literatur ver treiben. Davon sind aber nur zwei Sortimentsbuchhandlungen. Von den anderen ist die eine Verlagsbuchhandlung, die andere Musikalienhandlung. Da nun, wie vorhin gesagt, die Angaben des Adreßbuchs etwas unsicher sind, bilden sie für eine den Tat sachen entsprechende Statistik keine ganz zuverlässige Grundlage und müssen irreführen. Herr S. nennt in Stockholm 25 Firmen. Davon sind 5 Musikalienhändler und Musikverlegcr, 8 Buch- Verleger und nur 9 Sortimcntsbuchhandlungcn; die übrigen drei Firmen führen Sortiment und Verlag. Unter diesen 25 Fir men ist dann auch der »Schwedische Buchexport« mitgezähli, was besonders inkonsequent wirkt. Aber außerdem gibt es in Stock holm wenigstens acht Sortimente, die ihren deutschen Bedarf aus einer Hand in Leipzig beziehen. Ferner werden für Kopen hagen 41 Firmen genannt. Davon sind 8 reine Verleger, 2 Mu- sikalien- und 1 Lehrmittelhändler. Aber aus Erfahrung weiß ich, daß noch 15 von den im Adreßbuch nicht genannten rabatt berechtigten Firmen in ziemlich lebhaftem Verkehr mit Leipzig stehen. Aarhus wird mit nur 2 Firmen genannt. Aber wenig stens noch 3 beziehen wöchentlich und weitere 4 auch nicht selten direkte Bllchersendungen aus Leipzig. Aalborg (Dänemark) wird mit nur 1 Firma genannt. Roch 5 verkehren aber mit Leipzig, da von wenigstens eine wöchentlich. In Hjörring (Dänemark) wird eine Firma verzeichnet, aber das ist eine reine Musikalienhand lung. Die 4 Firmen, die wirklich aus Leipzig Bücher beziehen, sind im Adreßbuch nicht genannt, da sie keine offiziellen Kom missionäre haben. In Helsingborg (Schweden) nennt Herr Schönrock 4 Firmen. Davon sind nur 2 Sortimentsbuchhand- lungcn. Eine ist eine große Zeitungsdrnckerei, die andere Mu sikalienhandlung. Malmö (Schweden) hat laut Adreßbuch 5 Firmen. Davon sind 2 Musikalienhandlungen; eine große Sortimentsbuchhandlung, die eigentümlicherweise in Leip zig alles aus einer Hand (und zwar nicht wenig) bezieht, steht nicht im Adreßbuchs. Die schwedischen Städte Kristianstad, Oerebo, Linköping, Falun, Jönköping werden mit je einer Firma aufgeführt. Es gibt aber in jeder noch eine Firma, die wöchentlich nicht zu kleine Sendungen aus Leipzig erhält. Schließlich werden Karlskrona, Landskrona, Wäxiö und Mad (alle in Schweden) als dem deutschen Buch handel nicht angeschlossen bezeichnet. Doch hat jede dieser Städte eine Sortimentsbuchhandlung. Sämtliche Firmen be ziehen in Leipzig ihren Bedarf von derselben Firma und ge hören nicht zu den kleinsten Abnehmern. Dann fehlt, besonders für Schweden, eine Anzahl Städte, die ebenfalls eine leb hafte Verbindung mit Leipzig unterhalten, wie Borns, Gäfle, Kalmar, Visby, Halmstad, Hernösand, Karlstad, Karlshamm, Sundsval 1, Nyköping, Vänersborg, Ostcrsund. Was hier gesagt worden ist, gilt auch für Norwegen, und mag genug sein, nm meine Ausführung ausreichend zu begründen. Wenn aber auch die im Adreßbuch verzeichnetc Firmenzahl vollständig wäre, könnte man kaum die Verbreitung der deutschen Literatur in den drei skandinavischen Ländern einwandfrei danach berechnen. Tenn die Verhältnisse sind in jedem Lande anders. Die Rabatt« bercchtigung wird in allen drei Ländern von den Verlegervereinen als ein Privilegium vergeben und die Anzahl der Sortimente ebenfalls von diesen bestimmt. Nun folgt man aber in jedem Lande eigenen Grundsätzen. In Schweden ist man mit der Ver leihung von Sortimenterprivilcgien sehr sparsam, und die Errich tung eines neuen Sortiments gehört nicht zum Alltäglichen. Es gibt aber auf allen kleineren Plätzen den älteren Firmen ge hörige Filialgcschüsie, und infolgedessen ist die Zahl der Buch handlungen nicht ganz so klein, wie cs scheint. Deshalb sind auch die schwedischen Buchhandlungen meistens bedeutendere Geschäftsuntcrnchmungen, während in Dänemark der Kleinhan-
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