Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130514
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191305140
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130514
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-14
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5102 Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 108, 14. Mai 1013. 6. Ausschuß für die Bibliothek. 1902. Herr Richard Francke-Leipzig, Vorsitzender; 1912. „ Hans Boerner-Leipzig, Schriftführer; 1902. „ Otto NauHardt-Leipzig, Kommerzienrat. 7. Ausschuß für das Börsenblatt. 1908—1914. Herr Georg Thiemc-Leipzig, Vorsitzender; 1913—1916. „ Max Weg-Leipzig, Schriftführer; 1910—1913. „ Arthur Meiner-Leipzig; 1913—1916. „ Ernst Schulze-Leipzig. 8. Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht. 1896. Herr Robert Voigtländer-Leipzig, Vorsitzender; 1896. „ Fritz Schwartz-Mllnchen, Schriftführer; 1907. „ Oscar Beck-München, Kommerzienrat; 1912. „ Or. Walter de Gruyter-Berlin; 1910. „ Johannes Klasing-Bielcfeld, Kommerzienrat; 1910. „ Or. Georg Paetel-Berlin; 1896. „ Or. Ludwig Strecker-Mainz, Geheimer Kommerzienrat. 9. Fest-Ausschuß. 1908. Herr Walter Richard Linnemann-Leipzig,Vorsitzender; 1908. „ Georg Merseburger-Leipzig, Schriftführer; 1907. „ Karl Franz Koehler-Lcipzig, Schatzmeister; 1910. „ Werner Scholl-Leipzig. Brsonderrr Ausschutz. lO. Kommission zur Schaffung eines buchhändlerischen Lehrbuchs. 1906. Herr 2r. Ludwig Volkmann-Leipzig, Vorsitzender; 1908. „ Or. Friedrich Brandstetter-Leipzig; 1903. „ Heinrich Hermes-Tübingen. Am Scheidewege. ii. Der an dieser Stelle erschienene Artikel »Am Scheidewege« <vgl. Nr. 85 des Bbl.) hat eine Frage zur Diskussion gestellt, deren Lösung von elementarer Wichtigkeit für den Buchhandel ist und seitens der selbständigen Buchhändler sowohl als auch der in abhängiger Stellung befindlichen die aufmerksamste Teilnahme verdient. Da ich weiß, daß man auch in den Kreisen der Gehilfenschaft, und gerade der ernsteren, die neuerlich in besonderem Matze hervor tretenden Tendenzen der »Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen« (man hat dafür die Formel »auf ge werkschaftlicher Grundlage« geprägt) nicht nur nicht billigt, son dern sogar scharf verurteilt, habe ich schon vor Monaten, als der Wind in der »Buchhändler-Warte« besonders scharf zu blasen anhob, den Versuch gewagt, durch eine leidenschaftslose Darlegung »Prinzipalität und Gehilfenschaft« beruhigend und warnend zu gleich zu wirken. Unfruchtbares Beginnen! Man wies mich ab mit der Begründung, daß »der Artikel in keiner Weise den Zwecken und Zielen der Allgemeinen Vereinigung entspräche«. Dies erbrachte mir den schlagenden Beweis, daß die Leitung der A. V. den Geist der Versöhnlichkeit nicht leiden und in ihrem Kamps »aus gewerkschaftlicher Grundlage« nicht brauchen kann. Die Ablehnung stand übrigens in bemerkenswertem Widerspruch zu der in dem weiter unten erwähnten Artikel »Scharfmacher« der »Buchhändler-Warte« im Brustton der unanfechtbaren Wahrheit vorgebrachten Versicherung: »Wir sind uns bewußt, jeder Richtung zum Worte »erhoffen zu haben.« Meine damaligen Ausführungen lasse ich mit geringen Än derungen hier folgen : Das Verhältnis zwischen Chef und Gehilfe im Buchhandel läßt, das wird man mir unumwunden zugeben, recht viel zu wünschen übrig. Freilich sind die Zeiten der patriarchalischen Zustands vorüber. Den Prinzipal als Freund und Berater, der auch an dem außergeschäftlichen Dasein seiner Angestellten warmen Anteil nimmt, auf der einen Seite, den Gehilfen, Kamerad, Mit arbeiter, der das Interesse seines Brotherrn wie sein eigenes wahrnimmt, auf der anderen Seite, findet man nur noch in Aus nahmen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, elfterer bestrebt, eine möglichst leistungsfähige Kraft zu möglichst niedrigem Preise zu erwerben, der andere darauf bedacht, einen möglichst geringen Bruchteil seiner Arbeitskraft gegen möglichst hohes Ent gelt zu vermiete», stehen sich als zwei Interessengegen sätze feindlich gegenüber. Beide haben in ihrer Art das Recht auf ihrer Seite, wenn auch die Vorteile, die diese gegenseitige Stellungnahme beiden bietet, recht problematischer Natur sind, wie ich weiter unten untersuchen werde. Das unerfreuliche Ver hältnis ist jedenfalls vorhanden, und hierin hat der sonst so konservative Buchhandel auf die zersetzenden Tendenzen der Zeitentwicklung in einer verblüffend prompten Weise reagiert, prompter als andere Erwerbsgruppen. Wenn es auch vielleicht müßig ist, so ist es doch zweifellos reizvoll, zu untersuchen, ob eine solche ausgeprägte Stellung nahme wirklich notwendig war und ob es nicht den Interessen beider Teile förderlicher sein würde, wenn diese Schärfe bis zu einem gewissen Grade eine Milderung erführe. An der Natur notwendigkeit der Entwicklung bis zu dem Punkte, auf dem wir jetzt stehen, möchte ich füglich zweifeln. Die Erreichung dieser Spannung ist mit viel Übereifer gefördert worden, ohne daß das Erreichte an Wert auch nur im entferntesten dem gleich käme, was dafür eingebützt worden ist. Wohlgcmerkt, ich habe hier nur den Buchhandel im Auge, ohne das besonders in Rücksicht zu ziehen, was auf dem Wege der allgemeinen natürlichen Weiter entwicklung besser geworden ist. Günstigere Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeit, Sonntagsruhe, bessere Bezahlung, das sind Dinge, die der Buchhandel mit allen Bernsen teilt, die also die Interessengemeinschaft, wie sie in der »Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen« verkörpert ist, für ihr Verdienst auszugeben kein Recht hat. Was dann noch übrig bleibt, ist wenig! Sommerurlaub; schön! Der ist aber noch nicht überall ein- gesührt, und wo er Eingang gesunden, da ist er nicht durch Zwang, sondern durch Güte erreicht worden. — Mindestgehälter! Über die Durchschlagskraft und die Wirkung der Mindestgehaltssor- derung kann man geteilter Ansicht sein. Ich bezweifle jedenfalls, daß sie für die Allgemeinheit des Gehilfenstands segensreich ge wesen ist, weiß dagegen mit aller Bestimmtheit, daß die Mehr zahl der Geschäftsinhaber eine solche Reglementierung ablehnt und ablehnen wird, weiß femer, daß für die Bezahlung jüngerer und älterer Arbeitskräfte stets die Qualität der Leistungen be stimmend ist und sein wird, und weiß endlich, daß viele Mindest gehaltsnormen mit befremdender, teilweise sogar komisch wirken der Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse ausgestellt sind. Wie es damit auch sei, ihre Popularisierung wird niemals durch Ge walt, sondern nur auf dem Wege der gütlichen Vereinbarung zu erreichen sein. Damit ist das Latein der »Allgemeinen Vereini gung« schon zu Ende. Wohin wir auch blicken, nirgends ein positiver Erfolg, der durch die Verschärfung der Gegensätze, durch die ungemein scharfe Tonart zutage gefördert worden wäre, die in der »Buchhändler- Warte« so oft angeschlagen worden ist. Negative Erfolge man cherlei Art haben sich dagegen eingestellt. Zunächst in den eige nen Reihen. Es ist eine nicht zu bestreitende und eine durchaus erfreuliche Tatsache, daß ein großer Teil vornehmlich unserer älteren und besonneneren Gehilfen teils abseits der »Vereini gung« steht, teils, als Mitglieder, keinen Anteil an deren Be strebungen nimmt. Die Gründe sind unschwer zu erraten. Diese Elemente halten sich nicht etwa deshalb reserviert, weil sie die Notwendigkeit einer Interessenvertretung unterschätzen, sondern weil sie die Betonung der »gewerkschaftlichen Ziele und Zwecke« nicht billigen und die Verantwortung für die ständig zunehmende Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Prinzipal und Ge hilfen mit zu tragen nicht gewillt sind. Was die Allgemeine Vereinigung dadurch an wirkenden, stützenden, fördernden Kräf-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder