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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ l39, 19. Juni 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DIschn. BuKbanbel. 6517 fKortsetziing zu Seite K484.1 des Kaufmanns«-. Bei diesen Ausstellungen würde nicht nur auf eine sorgfältige Auswahl der Bücher selbst Bedacht zu nehmen sein, sondern auch auf die ganze Aufmachung müßte großer Wert gelegt werden, um die Schau zu einem besonderen An ziehungspunkte zu machen. Ganz besonders wichtig scheint mir die vorbildliche Darstel lung des Jnnenbetriebes eines Sortiments. Es wurde bereits ge sagt, daß diese ein Hauptanziehungspunkt für den die Aus stellung besuchenden Buchhändler sein sollte. Soll dieser Zweck erreicht werden, dürfte das Sortiment nicht nur die in der Ver kaufsausstellung ohnedies borkommenden Arbeiten erledigen, sich also vorzugsweise mit den Verkaufs- und Expeditionsarbeiten beschäftigen, sondern der ganze Apparat müßte etwas weiter ausgcbaut werden, damit der vollständige Betrieb eines Sorti ments gezeigt werden könnte. An dieser Stelle müßte das Jdealsortiment seinen Platz haben, das mit allen modernen Hilfsmitteln arbeitet und vielleicht zeigt, daß auch der Sorti menter allen Grund hat, sich mit moderner Geschäftsorganisation zu befassen. Was ich als erstrebenswert für die Einrichtung eines jeden Sortiments halte, betonte ich bereits wiederholt im Börsenblatt, ich möchte an dieser Stelle nur kurz die Arbeiten und die dabei verwendbaren Hilfsmittel an- führen. Beginnen wir mit dem Kontenwesen und dabei mit dem Waren-Eingangc, so läßt sich diese Tätigkeit im Betriebe der Verkaufsausstellung praktisch zeigen; für die Kun denkonten könnte eine Fisher-Elliott-Maschine gezeigt werden. Beim Warenausgange, also beim Verkauf und bei der Expedi tion lassen sich die Registrierkasse, die Billing-Maschine, die Rechen maschine, die Portokontrollapparate und anderes zeigen. Es wäre die Möglichkeit gegeben, eine Musterbuchführung durchzuführcn, ivie ich sie früher im Börsenblatt darzustellen suchte. Die gra phische Statistik ließe sich im Dienste des Sortiments zeigen, und in der Vertriebsabteilung könnten die Formen der Kartothek, die Schreib- und Diktiermaschine, der Vervielfältigungsapparat und die Kopiermaschine zur praktischen Arbeit herangezogen werden. Außerdem würde durch eine Registratur gezeigt, wie dieser Teil des inneren Geschäftsganges am besten einzurichten ist. Bei der Wahl der Bureaumöbel sollte darauf gesehen werden, Stücke zu zeigen und zu verwerten, wie sie für mittlere und kleinere Geschäfte Wohl verwendbar sind, überhaupt würde bei allen Einrichtungen stets berücksichtigt werden müssen, daß nicht nur große Geschäfte davon Nutzen haben, sondern daß auch das kleine Geschäft sich ein richtiges Bild machen kann. Neben den Sortimentseinrichtungen kann die Arbeit des Verlags gezeigt werden. Das ist schwieriger als beim Sorti ment, weil nicht zu vergessen ist, daß die Schaustellung unbe dingt auch für den Laien etwas bieten mutz. Für die Sorti- mentscinrichtungen wird er sich interessieren, weil die einzelnen Arbeiten leichter zu erklären sind und auch nicht so viel Ver ständnis erfordern wie die Arbeiten des Verlegers, wenn sie auf gedrängtem Raume gezeigt werden sollen. Vielleicht wäre es deshalb vorteilhaft, nur zwei Arbeiten des Verlags, die Herstellung und den Vertrieb, in größerem Maße zu zeigen, während man sich bei der Expedition und der Buchführung mit einer Darstellung der Organisation begnügen müßte. Die Her stellungsabteilung wäre nicht gerade schwierig derart einzu richten, daß das Publikum sehen könnte, wie sich das Manuskript allmählich in das Buch verwandelt. Die praktischen Arbeiten: Setzen, Drucken und Binden sieht das Publikum in den tech nischen Abteilungen, und durch den Verlagsbetrieb lernt es dann den inneren Zusammenhang dieser verschiedenen Arbeiten kennen. Um auch dem Verleger Anregung für die Organisation seines Geschäftes zu geben, ließen sich die verschiedenen Fragen der besten Expedition, der Buchführung, der Statistik usw. inso fern behandeln, als man die betreffenden Arbeiten auf Wunsch zeigen und sie dann erklären könnte. Eine praktische Durchführung kann ich mir nur dann denken, wenn der Musterverlag auch wirkliche Arbeit, vielleicht die Versendung der Ausstellungszeit, schrift, die Expedition des Ausstellungskatalogs usw. über nehmen müßte. Doch das sind Fragen, die nicht in den Rahmen dieser Ausführungen gehören und daher nicht in Betracht gezogen werden können. Jedenfalls wäre es recht vorteilhaft, wenn die Ausstellungsdrucksachen an dieser Stelle gezeigt würden und man außerdem einige Beispiele für das Wesen der buchhändle rischen Propaganda geben könnte. Ließe es sich erreichen, daß der Gedanke vom Einheitsformat und seiner Einführung im Buchhandel durch Beispiele dargestellt werden könnte, würde das sicher von manchen Seiten begrüßt werden. Die Normal faktur liehe sich in den Mustereinrichtungen des Sortimentes und des Verlages zeigen. Es ist zweifellos, daß die schönste Einrichtung nicht in dem rechten Matze berücksichtigt wird, wie sie es verdient, wenn nicht durch die Reklame dafür gesorgt wird, daß die Vorzüge der Verkaufsausstellung bekannt gemacht werden. Die Reklame wäre von zwei verschiedenen Seiten in Angriff zu nehmen; zu erst kommt jede Reklame, die für die Bugra gemacht wird, auch der Verkaufsausstellung zugute. Da aber die Verkaufsaus stellung auf die große Reklame kaum besonderen Einfluß haben wird und ihn auch kaum verlangen kann, kann sie nur darauf hinarbeiten, daß sie innerhalb der Ausstellung einen möglichst günstigen Platz erhält, damit die Besucher der Ausstellung un bedingt auch auf die Verkaufsausstellung stoßen, und daß in den großen Ausstellungskatalogen auf die Verkaufsausstellung in besonderer Weise hingewiesen wird. Bei der Reklame sollte vielleicht der Hauptwert darauf gelegt werden, daß sich die Ver kaufsausstellung möglichst viele der Mittel zunutze macht, wie sie die moderne Neklametechnik in großem Maße zeigt. Da wäre zuerst die Frage der Dekoration zu berücksichtigen. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß bereits die Schaufenster anziehend wirken. Daß die Dekoration nicht nur sachlich, sondern vor allen Dingen auch künstlerisch auf der Höhe stehen mutz, braucht nicht erwähnt zu werden. Wenn der für die Ausstellung heran- gczogene Künstler auch etwas von der Schaufcnsterdckoration versteht, wird das gewiß nichts schaden können. Es wird möglich sein, die Schaufensterausstellungen derart oft wechseln zu lassen, daß ein recht großer Teil der Verkaufsausstellung gezeigt wird. Zur Unterstützung der Außendekoration mutz natürlich die Innendekoration beitragen, auf die bis jetzt im Buchhandel leider noch viel zu wenig Wert gelegt wird. Wenn wir aber an die Erfolge des Warenhauses denken, darf nicht übersehen werden, daß namentlich die großen Spezialdekora tionen einzelner Räume viel dazu beigetragen haben, dem Kauf hause Neugierige zuzufllhren, die zum Teil vielleicht gegen ihren Willen zu Käufern wurden. Möglicherweise ist es ganz angebracht, auch ein anderes Reklamemittel des Warenhauses heranzuziehen, und das ist die Einrichtung von Reklameabtei lungen. Aus Menschenfreundlichkeit hat das Warenhaus weder seine Lebensmittelabteilung, noch sein photographisches Atelier, den Erfrischungsraum und anderes geschaffen. Diese Abteilungen müssen als Zugmittel dienen, den Strom des Publikums nicht nur durch das Parterre, sondern durch das ganze Haus zu führen, und vielleicht wäre es gut, wenn auch die Verkaufsausstellung irgendwelche dieser Abteilungen übernähme. Ein Lcbcnsmittel- raum läßt sich nun nicht einrichten, auch ein Erfrischungsraum wird sich nicht ermöglichen lassen, es bliebe also vielleicht nur ein Lesezimmer übrig, aber an solchen wird in der Ausstellung sowieso kein Mangel sein. Etwas anderes wäre es dagegen, wenn mit der Kartenabteilung ein Reisebureau verbunden wäre oder wenn bei der Abteilung Kunst und Literatur Raum für einen Theaterkartenverkauf gefunden würde. Das wären schließ lich Anziehungsmittcl, die nicht zu große Zuschüsse erfordern, selbst wenn sie ganz und gar unlohncnd wären. Die Erfahrung der Warenhäuser hat aber gezeigt, daß es bei richtiger Leitung der Reklameabteilungen Wohl möglich ist, die Ein- und Aus gaben auf die gleiche Höhe zu bringen. Daß auch die kleinen Musterausstellungen zu den Reklame mitteln gehören, wurde bereits erwähnt. Als Ergänzung möge die Anregung dienen, Vorträge oder Vorlesungen zu veranstal ten. Über die Möglichkeit ihrer Ausnutzung hat die Aussprache im Börsenblatt manchen guten Fingerzeig gegeben, und vielleicht wäre der Erfolg von Vorlesungen durch Literaturgrätzen, na mentlich in der Verkaufsausstellung, wenn diese über einen ent sprechenden Raum verfügt, größer, als man annehmen möchte.
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