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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1913
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- Deutsch
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6482 Mrl-nNM f, d. Doch». LuchhlMbel. Redaktioneller Teil. ^ 139, 19. Juni 1913. wertete, so erklärt sich diese Tatsache daraus, daß ich bei der Ausarbeitung meiner Vorschläge mit Persönlichkeiten sprach, die einem Teile der Vorverhandlungen des Arbeitsausschusses bei» gewohnt haben. Als Einleitung außerdem kurz die Feststellung, daß die folgenden Zeilen immer nur Anregungen sein wollen: Ich schrieb sie als Buchhändler, der damit den Zweck verfolgt, einige Vorschläge zu machen, die den ganzen Buchhandel interessieren könnten. Darum wäre es gut, wenn die Anregungen von be rufener Seite ergänzt und die Diskussion zu einer Klärung führen würde, wie weit sich der deutsche Buchhandel und in welcher Weife er sich an der Bugra beteiligt, bzw. beteiligen mutz. Was die Bugra dem Buchhandel bieten und was für wert volle Lehren ihm die Ausstellung geben kann, welche Ziele sie ihm zeigen und welche Mittel zu deren Erreichung sie weisen wird, soll in den folgenden Zeilen nicht behandelt werden. Da für bieten die bisher veröffentlichten Schriften genügende An gaben, und wenn die Ausstellung nur da wäre, damit Buchgewerbe und Graphik ihre Leistungen dem mehr oder weniger interes sierten Beschauer zeigen, so müßte schon diese Fachausstellung auf alle Fälle Erfolg haben. Der Buchhändler soll aber auf der Bugra nicht nur Beschauer und vielleicht, besonders als Ver lagsbuchhändler, Lerner und Empfänger sein, die Ausstellung soll auch dem Nichtfachmann zeigen, was der heutige deutsche Buchhandel ist, was er leistet und welche Bedeutung ihm in kultureller Beziehung zukommt. Außerdem muß auf einer in ternationalen Ausstellung die deutsche Bücherproduktion ge schlossen und so vollständig als möglich gegenüber den literarischen Erzeugnissen anderer Länder zur Schau gestellt werden. Es gilt darum nicht nur dem Vaterlande gegenüber den Wert des Buch handels in die richtige Beleuchtung zu stellen, der deutsche Buch handel muß auch gegenüber der fremdländischen Produktion seinen Wert zeigen. In dem Programm der Bugra ist der Buchhandel unter Gruppe 12: Verlags-, Sortiments- und Kommissionsbuchhandel eingereiht. Für die folgenden Betrachtungen kommt die erste Klasse dieser Gruppe: Geschichtliche Ausstellung, Entwicklung des Verlagswesens und der Verlags- und Vertriebsformen, Pri vilegien, Urhebergesetz und dergleichen, nicht in Betracht. Da gegen sollen die drei folgenden Klassen: Klasse 41: Erzeugnisse des Buchverlages: Neue und in neuer Auflage erschienene Bücher, Sammelwerke usw., Klasse 42: Erzeugnisse des Landkartenverlages: Land- und Seekarten, Atlanten, geologische, astronomische, phy sikalische Karten, Globen, Erd- und Himmelskugeln, Klasse 43: Sortiments- und Kommissionsbuchhandel einschließ lich der Barsortimente, der Lehrmittel usw., so weit als möglich berücksichtigt werden. Abgesehen wurde von einer besonderen Betrachtung der Klasse 44: Erzeugnisse des Kunstverlages und Klasse 45: Erzeugnisse des Musikverlages, weil diese beiden Abteilungen, so viel mir bekannt ist, eine ge trennte Ausstellung durchführen werden. Wenn außerdem in meinen Vorschlägen der Kommissionsbuchhandel und das Bar sortiment nicht angeführt sind, so geschieht das aus dem Grunde, weil sich auch diese Zweige des Buchhandels in das von mir vorgeschlagene System nur gezwungen einfügen lassen und weil vor allen Dingen ihr Wesen viel besser durch eine be sondere Ausstellung gezeigt werden kann. Das Antiquariat wird in den Schriften der Bugra nicht offiziell genannt, seine Dar bietungen werden wohl in der geschichtlichen Abteilung zur Gel tung kommen. Ehe ich besondere Vorschläge wegen der Durchführung einer Ausstellung des deutschen Verlags und des Sortiments mache, seien einige Bemerkungen allgemeiner Art gestattet. Es ist heute noch schwer zu sagen, wie viel Besucher die Bugra haben wird, doch werden es wohl nicht Hunderttausende, sondern Millionen sein, die im nächsten Jahre die Fortschritte des Buch handels sehen wollen. Außer den Fachleuten, welche die Bugra unbedingt studieren müssen, werden die Besucher und die Ein wohner der Stadt Leipzig im Jahre 1914 nicht versäumen, sich die Ausstellung anzusehen, ob aus Neugierde oder aus Inter esse, sei dahingestellt. Jedenfalls ist sicher, daß die Ausstellungs gebiete viele Möglichkeiten bieten, dem Publikum außerordent lich Interessantes zu zeigen. Die Abteilungen: Maschinen, Her stellungsverfahren, Photographie, Buchbindereiwesen haben ge nügend Mittel und Wege zur Verfügung, um die Besucher zu- friedenzustellcn und ihr Interesse in reichem Maße zu befriedigen. Der Kunsthandel kann seine Bilder zeigen, im Musikalienhandel sorgt das Klavier oder irgendein anderes Musikinstrument da für, die Ausstellung anschaulicher zu machen, nur der Buch handel verfügt scheinbar über ein recht sprödes Material, dessen wirkungsvolle Ausstellung mit großen Schwierigkeiten ver knüpft ist. Das ist das erste Hemmnis. Eine zweite Frage ist die, ob sich überhaupt eine Schaustellung der Bücher lohnt, wo heute das Sortiment und der Verlag bereits ihr Möglichstes tun, die Erzeugnisse des Buchhandels allen Interessenten be kannt zu machen. Der die Ausstellung besuchende Bücherkäufer hat gewiß viel mehr Neigung, den Teil des Buchhandels zu studieren, der ihm sonst nicht gezeigt werden kann, also die Her stellung, die er nicht in der Abteilung Buchhandel, sondern viel besser in den Gruppen über Herstellungswesen findet. Ob der Be sucher der Ausstellung, der vorher weniger Interesse an den Büchern hatte, durch die Ausstellung des Buchhandels ein Bücherkäufer wird, das wird außerdem von Pessimisten be zweifelt werden. Der Verleger kann schließlich auch Wohl sagen, daß ihm bis jetzt die meisten Ausstellungen recht wenig genützt haben und daß er schließlich, wenn er sich überhaupt an der Aus stellung beteiligt, nur aus Gründen der Repräsentation des deut schen Verlags seine Beteiligung zusagt. Es ist nicht schwer, die eben angeführten Einwände mehr oder weniger zu widerlegen, wenn wir bedenken, daß wir eine Ausstellung, wie sie die Bugra sein wird, noch gar nicht hatten, und daß die kleinen Gegengründe, wenn sie tatsächlich ihre Be rechtigung hätten, weitaus von den Vorteilen überwogen wer den, welche die Ausstellung dem deutschen Buchhandel bietet. Wir müssen uns vor allen Dingen vergegenwärtigen, daß der Buchhandel in der Bugra nicht die Rolle des Aschenbrödels spie len wird, wie es auf den meisten Ausstellungen bisher war. Die Fachliteratur war dort meist an einem wenig günstigen Platze in Bücherschränken verstaut und höchstens ein oder der andere Fachmann, der die Ausstellung mehrere Male besuchte, fand Gelegenheit, die Buchabteilung zu besichtigen, während der Durchschnittsbesucher an der Literatur selbst viel, viel weniger Interesse zeigte als an der eigentlichen Ausstellung. Wenn aber auf der Bugra der deutsche Buchhandel in großzügiger Weife ausstellt, wenn er zeigt, welche Werte seine Tätigkeit in sich birgt, und wenn die Aufmachung seiner Gruppe derart ist, daß sie durch ihr Äußeres jeden Besucher fesselt, dann dürste die Möglichkeit gegeben sein, auch solche Besucher, die bisher am Buche ein recht Platonisches Interesse hatten, zu Bücher freunden zu machen. Durch eine sachgemäße Ausstellung gewinnt sowohl der Verlag als auch das Sortiment, denn schließlich wird durch jede Hebung des Absatzes der Bllcherproduktion der Nutzen sowohl des Produzenten als des Vermittlers gesteigert. Zu der Möglichkeit, daß außer dem aus einem lauen Bücherfreund ein guter Bücherkäufer werden kann, wenn man ihm seine Literatur in der rechten Weise zeigt, kommt der große Vorteil, den die Bugra jedem einzelnen Buchhändler bieten kann, indem sie ihm die Größe und Bedeutung feines Berufs in einer mustergültigen Weise vor Augen führt. Nicht allein kann der Verleger sehen, welche Er zeugnisse seine Konkurrenz auf den Markt bringt — davon wird er sich schließlich, wenn auch nicht so angenehm, in anderer Weise überzeugen —, die Bugra soll ihm auch neue Herstellungsmethoden vorführen. Es wird hoffentlich möglich sein, in der Buch handelsabteilung einen verlegerischen Musterbetrieb praktisch vorzuführen, und in der gleichen Weise soll auch das Sortiment überzeugt werden, daß es gar nicht so schwer ist, ein Jdeal- sortiment zu verwirklichen. Zur Illustrierung der letzten Sätze sei nun kurz der Plan der Buchhandelsausstellung aufgerollt. Zwei Möglichkeiten gibt es, die Buchproduktion zu zeigen: in einer Ausstellung des ein- zelnen Verlags und in einer großen, alle Verleger umfassenden Ausstellung. Die elftere Art der Schaustellung führt zu Sonderausstellungen der einzelnen Verleger, die große Aus-
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