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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 139, 19. Juni 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 6463 slellung bildet das Verkausssortiment, in dem die ausgestellten Werke durch einen regelrechten buchhändlerischen Verkauf, mit dem eine Expedition verbunden ist, verwertet werden. Mit der Verkaufsausstellung ließen sich die Musterbetriebe eines Ver lags und eines Sortiments verbinden. Außerdem wäre es nicht schwer, dem Sortiment eine Lehrmittel- und eine kartogra phische Abteilung einzugliedern. Die erstere würde eine beson dere Anziehungskraft vor allen Dingen auf Pädagogen aus üben, während in der Kartenausstellung nicht nur Fachleute, sondern auch, um nur eiu Beispiel zu nenneu, Touristen aller Art, vom Fußwanderer bis zum Flieger, gern Belehrung suchen würden. Bei Sonderausstellungen des Verlages müßten den Ver legern Kojen in verschiedenen Größen zur Verfügung stehen. Ihre Einrichtung wäre vielleicht am besten in der Weise zu treffen, daß sie drei Wände hätten, damit jeder Verleger sein »Zimmer« so vorteilhaft wie möglich einrichten könnte. Diese Einrichtung würde auf seine Kosten und nur nach seinen Wünschen geschehen, so weit sie sich mit den Ausstel lungsbedingungen vereinbaren lassen. Je nach der Richtung des Verlags würde er diese Sonderausstellung benützen, seine Erzeugnisse entweder mit Hervorkehrung der Güte ihrer buchgewerblichen Ausstattung oder in Hinsicht auf eine beson ders abgerundete und in sich zusammenhängende oder ganz spe zielle Verlagsproduttion zu zeigen. Das würde vielleicht dazu führen, daß Verleger, deren Bücher eine besondere buchkünst lerische Note haben, ihre Ausstellung etwa als die Biblio thek eines Bücherliebhabers zeigten, daß also in diesem Falle die Schaustellung des Buches vielleicht etwas gegenüber der all gemeinen Raumwirkung zurückträte. Andererseits könnte z. B. der Kunstwartverlag zeigen, in welcher Weise er nicht nur durch den Kunstwart, sondern auch durch die von der Zeitschrift gegründeten Buch- und Bildunternehmen seit 25 Jahren an der Kultur des deutschen Volkes mitarbcitet. Daß bei einer solchen Schaustellung nicht nur das Buch selbst als Ausstellungsobjekt benutzt wird, sondern daß auch durch gra phische Darstellungen außerordentlich viel Interessantes geboten werden kann, braucht kaum erwähnt zu werden. Gerade das Abweichen von einer Aufhäufung von Büchern innerhalb der Verlegerkojen und die Verwendung bildlicher oder anderer Darstel lungen des Verlagswirkens werden die Aufmerksamkeit des Be suchers fesseln und den Erfolg der Ausstellung für den einzelnen Verlag fördern. Die Ausstellung der einzelnen Verleger hat ihren Zweck erfüllt, wenn sie zeigt, in welcher Weise der betreffende Ver leger bemüht ist, sich die Fortschritte der Herstellungstechnik zu nutze zu machen, welche Richtung er in seinem Verlage ganz be sonders Pflegt und wie er seinen Verlag ausbaut. Die Darstellung der gesamten literarischen Produktion des deutschen Volkes dagegen soll die Verkaufsausstellung bieten. Diese Zusammen stellung kommt vor allen Dingen dem mittleren und kleineren Ver lage entgegen, der nicht die Möglichkeit hat, einzeln auszu stellen. Ihr Zweck ist es, einen überblick über die ge samte Literatur zu geben, und weil dabei jeder Verleger berücksichtigt werde» kann und muß, sollte sie unbedingt die Unterstützung des Verlags finden. Jedes Wissensgebiet soll durch seine Literatur gezeigt werden, das wird ergeben, daß all die Literatur, die heute noch von Bedeutung ist, gesunden werden kann und daß die ganze Ausstellung eine Sammlung einzelner Fach- und Musterbibliotheken wird. Die Verkaufsaus stellung zeigt das Buch weniger oder gar nicht als das Er gebnis einer hochentwickelten Buchkultur, sondern als die Dar stellung des geistigen Schaffens der Nation. Der Verleger ist hier der Vermittler zwischen dem Autor und seinem Leser. In welcher Weise der Verlag es unter Schwierigkeiten aller Act verstanden hat, diesen, den besten Teil seines Berufes zu er füllen, wird die Ausstellung zeigen. Sie wird dartun können, daß allerdings nicht jedes Buch einem Bedürfnis ent spricht, das bereits vor dem Druck vorhanden war, sondern daß auch der Verleger den Regeln der Produktion unterworfen ist, die oft das Bedürsnis erst Hervorbringen muß. Auf jeden Fall wird die Verkaufsausstellung Zeugnis geben für den großen Wert und die Bedeutung unserer Kultur, wie sie in der Vcrlagsproduktion niedergelegt ist, sie wird ferner zeigen müssen, welche Bedeutung dabei dem Verlage als Helfer und verstän digem Mitarbeiter zukommt. Wenn dabei in dieser Ausstellung auch dem graphischen Gewerbe, das allen Anforderungen an ein gutes Buch in bezug auf Ausstattung nachkommt, ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt wird, schadet das gewiß nichts. Dann kann sich innerhalb der großen Ausstellung der einzelne Verleger auch noch durch die besondere Sorgfalt seines Buches auszeichnen, wenn über einen bestimmten Gegenstand verschie dene Bücher im Handel sind. Die Verkaufsausstellung wird beweisen können, daß nicht nur die schöne Literatur an den Fortschritten der Buchausstattung teilnimmt, sondern daß auch die wissenschaftlichen Bücher nicht auf ihrem früheren Aus stattungsstandpunkt stehen geblieben sind. Eine ganze Reihe schwerwiegender Fragen stellen sich bei der Entscheidung ein, was alles die Verkaufsausstellung ent halten soll. In erster Linie natürlich Bücher, dann Zeitschrif ten zum Einzelverkauf, so weit diese nicht bereits in den Grup pen der Fachpresse oder der illustrierten Zeitschriften verkauft werden, und Tageszeitungen, wenn nicht die Gruppe Tages- presse Einwendungen dagegen erhebt, über das Antiquariat wurden bereits ein paar Worte gesagt, viel wichtiger wären die Abteilungen Lehrmittel und Karten, wenn sich diese in den Rah men fügen lassen und nicht wie vielleicht die Lehrmittel vom Bar sortiment übernommen werden. Ist die Frage erledigt, was die Ausstellung im großen enthalten soll, dann käme die Auswahl in den einzelnen Gebieten. Irgendwelche Zahlen über die in die Aus stellung aufzunehmenden Bücher zu geben ist außerordentlich schwierig, es wird dieses von dem Platze abhängen, den die Ver kaufsausstellung einnehmen kann, und wenn vielleicht irgendeine Angabe gemacht werden könnte, so glaube ich, daß nicht unter 50 090 Bücher und Sammlungen ausgestellt werden sollten, um ein richtiges Bild vom Verlage zu geben, dagegen werden 100 000 Bücher Wohl das Höchstmaß sein müssen, um nicht gar zu viele Wiederholungen zu haben. Wenn irgendwo eine Kom mission in der Ausstellung berechtigt ist, ist sie es bei der Frage der Auswahl der Bücher. Ich möchte Wohl sagen, daß diese zu den allerschwierigsten in der Ausstellung gehört, so gering sie vielleicht gegenüber anderen erscheinen mag. Wenn der Sortimenter sein Lager auswählt, hat er eine ganze Reihe von Anhaltspunkten, er kennt seine Abnehmer, er braucht sich kein großes Gewissen daraus zu machen, wenn er von zwei guten Büchern dasjenige empfiehlt, welches er am Lager hat, wäh rend er von dem anderen vielleicht gar nicht spricht. Die Ver kaufsausstellung mutz alle subjektiven Entscheidungen und Gründe beiseite lassen und ganz unparteiisch ihres Amtes wal ten. Für die einzelnen Wissenschaften wird die Auswahl nicht das Schwierigste sein, hier werden sich die Fachleute leichter einigen als z. B. in der schönwissenschafllichen Literatur, wo nicht nur zwei oder drei, sondern vielleicht Dutzende von Ur teilen bestehen. Jedenfalls werden die bestehenden Musterkata loge, z. B. die Kataloge usw. des Dürerbundes, der Lite rarische Ratgeber von Kösel und ähnliche Bücher gute Dienste leisten. Auch die Barsortimentskalaloge wird man mit Erfolg benützen, und wenn der Sortimenter dabei irgendeine Aufgabe zu erfüllen hat, wird es nicht zuletzt die sein, daß nur Bücher ausgenommen werden, die auch heute noch für den Verkauf in Betracht kommen. Zu hoffen ist jedenfalls, daß alle Bücher, die von der Kommission ausgewählt sind, von den be treffenden Verlegern unbedingt zur Verfügung gestellt werden, auch wenn seitens des Verlags nicht die Hoffnung besteht, durch die Ausstellung nur ein Exemplar des Buches abzusetzen, sondern dagegen noch die Kosten für die Ausstellung zu tragen sind. Über diese Kosten soll später noch gesprochen werden; an dieser Stelle möge auch der kleinste Verleger daran erinnert werden, daß es eigentlich eine selbstverständliche Ehrenpflicht sein müßte, die Bücher zur Verfügung zu stellen, selbst wenn die Kosten für die Ausnahme nicht gerade niedrig wären. Was nun die Ausstellung von Büchern über den gleichen Inhalt und den gleichen Gegenstand betrifft, so gibt es hier Gründe und Gegengründe. Ist viel Platz da, würde es sich Wohl empfehlen, die 842'
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