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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 4/ 189, 16. August 1913. Der 2. österreichische Kindcrschutzkongrcs; findet vorn 4. bis 6. Sep tember in Salzburg statt. Die Vcrhandlnngsgegenstände sind: »Die praktische Vorbereitung und Durchführung des Fürsorgeerzie hungsgesetzes« und »Die gesetzliche Regelung der Kinderarbeit«. Aus kunft über den Kongreß und die damit verbundenen Veranstaltungen wird für Deutschland durch die Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge, Berlin 0. 19, Wallstr. 89, bereitwilligst erteilt, an die auch die An meldungen der deutschen Teilnehmer zu richten sind. Das Moratorium in Griechenland. — Durch Königliches Dekret vom 29. Juni/12. Juli 1913 ist das griechische Moratorium um zwei Monate verlängert worden und gilt daher nunmehr bis zum 6./19. Sep tember bzw. 19. September/2. Oktober 1913. Ein städtebaulicher Kongreß wird am 16. und 17. September in Aachen abgehalten werden. Es handelt sich dabei um die Vereinigung der technischen Obcrbeamten deutscher Städte in Gemeinschaft mit dem Deutschen Verein für öffentliche Gesundheitspflege, da beide an den ge nannten Scptembertagen ihre diesjährigen Sitzungen abhalten. Dabei werden verschiedene städtebauliche Fragen zur Erörterung gelangen. So das Thema: »Schaffung eines modernen Großstadtorganismus«, ferner »Schutz der Gebäude gegen Grundfeuchtigkcit und Tageswasser« und »Berichterstattung über die Ergebnisse des internationalen Straßcn- kongresses in London 1913.« Der 20. Weltfriedenskongreß wird vom 18. bis 23. August im Haag stattfinden. Der Kongreß steht unter dem Protektorat des Prinzen Heinrich der Niederlande, während der Minister des Innern, die Vorsitzenden der beiden Kammern der Generalstaaten und manche weiteren niederländischen Autoritäten, unter ihnen die Mitglieder des Permanenten Haager Schiedshofs, dem Ehrenausschusse angehören. Der Kongreß wird amtlich empfangen werden von den städtischen Magistraten vom Haag, Amsterdam, Rotterdam und Delft, in welch letzteren Gemeinde eine Feier stattfinden wird für bas Ge dächtnis Hugo de Groot's (Grotius), des Grundlegers des Völker rechtes, der zu Delft geboren wurde. Neue Bücher, Kataloge etc. ketusetien, LUsetzses, Luellckruelc, lllekdruek. — vr. 8 e 11 e L 6o. 0. in. d. II., Oraptziselie Xuiwtanstalt in Lsrlin 8^V. 29, 20886- N6r8tra886 55. 8°. 34 8. vr. SelleLCo. G. m. b. H., Graphische Kunstanstalt in B e r- l i n, hat eine kleine Broschüre veröffentlicht, auf deren Blättern eine Anzahl die Leistungen der Anstalt anerkennender Notizen und Besprechungen abgedruckt ist, die teils in Briefen, teils in ange sehenen Fachblättern zur Aussprache gelangten und die alle hohes Lob spenden. Sie behandeln sämtlich eine von der Firma ausgegebene Mnstermappe, deren Blätter durch mustergültige Bei spiele uns über den gegenwärtigen Stand der modernen Jllu- strationstechnik zu unterrichten bestimmt sind und die uns auch tatsächlich mustergültige Leistungen der Firma vr. Seile L Co. vorführen. Die Broschüre ist, was die gebotenen Vignetten und Zierlinien anbelangt, im Stil des achtzehnten Jahrhunderts ausgc- stattet, sie sind in Mattdruck ausgcführt, und eine feine hellrote Einfassung umschließt die auf japanisches Papier gedruckten Seiten. Die Heftung der Broschüre erfolgte ebenfalls nach japanischer Art; der einseitige Druck wurde in der Mitte gefalzt, und die losen Blätterränder hat man im Rücken geheftet, so daß die Broschüre ein ebenso eigenartiges wie solides und geschmackvolles Ansehen bietet. Ihre Ausführung sei der Aufmerksamkeit aller Bücher freunde empfohlen. Theod. Goebel. Personalnli-riihten. Vierzig Jahre im Dienste einer Firma. — Am heutigen Tage kann Herr Jul. Ad. Rudolph, Prokurist der Nicolaischen Buch handlung in Berlin, auf eine 40jährige Tätigkeit in dieser angesehe nen Firma zurückblicken. Herr Rudolph, der sich in weiten Kreisen des deutschen Buchhandels einer großen Wertschätzung erfreut, trat am 16. August 1873 als junger Gehilfe in die Nicolaische Buchhandlung Borstell L Neimarus ein und hat seit seinem Eintritt in unermüd licher, rastloser Tätigkeit seine ganze Arbeitskraft mit nie er müdender Pflichttreue der Firma gewidmet, um deren Ausbau und Emporblühen er sich außerordentliche Verdienste erworben hat. In Anerkennung dieses Interesses wurde ihm 1892 gelegentlich der Übersiedelung der Firma von der historischen Stätte Brüderstraße 13 in das heutige eigene Geschäftshaus Dorothecnstraße 62 von den da maligen Inhabern Fritz Borstell und Hans Neimarns Kollektivpro kura zusammen mit Stanislaus Nawacki erteilt, die nach dem Tode des letzteren im Jahre 1902 von dem derzeitigen Inhaber, Herrn Hof buchhändler Neinholü Borstell, in Einzelprokura umgewandelt wurde. Der Jubilar, der in voller körperlicher Frische in kurzem sein 60. Lebensjahr vollendet, begeht in der ihm eigenen Bescheidenheit seinen Ehrentag fern von seiner Wirkungsstätte in seinem Sommerurlaub, wohin ihn sicherlich die herzlichsten Wünsche aller seiner Mitarbeiter und Kollegen im Buchhandel begleiten. 70jähriges Buchdrucker-Jubiläum. — Dieses schöne Fest kann am heutigen 16. August unser verehrter Mitarbeiter, Herr Theodor Goebel in Stuttgart begehen. Goebel ist ein Fachmann von altem Schrot und Korn, der von der Pike auf gedient hat. In der Hiekeschen Buchdruckerei iu Bautzen trat er vor 70 Jahren in die Lehre, die damals noch fünf Jahre dauerte und dem Lehrling schwere Aufgaben stellte. Nach bestandener Lehre arbeitete er in Dresden, Görlitz, Frankfurt a. M., Bremerhaven, und verließ dann Deutschland, um im Ausland, in Straßburg (!), Paris und London tätig zu sein. Nach kurzem Aufenthalte bei Drugulin in Leipzig wandte er sich wieder dem Auslande zu, und zwar diesmal nach dem Osten, Riga. Hier hat er 12 Jahre geweilt und seine Zeit gut zu verwerten verstanden, indem er fast alle namhaften Druckstädte Rußlands be suchte, um zu lernen und andere zu belehren. Ein körperliches Leiden, das nur durch einen Klimawechsel geheilt werden konnte, veranlaßte ihn, nach Deutschland zurückzukehren, wo er völlig veränderten Ver hältnissen gegenüberstand. Ein durch innerliche Fehden zerklüftetes Land hatte er verlassen und fand es nun als das geeinigte, machtvoll erblühte Deutsche Reich wieder. Alle die Schranken, die Goebel kannte, Zoll, Zensur, Konzessionswesen, waren gefallen, so daß G. beschloß, nunmehr im Lande zu bleiben. Die alte Veste Koburg ersah er sich zum Sitz, und hier hat er 9 Jahre lang, von 1871—1880, die Redaktion des da mals in Vuchdruckerkreisen maßgebenden Organs, des »Journals für Buchdruckerkunst« geführt, das er zu hohem Ansehen brachte. Unlieb same Zustände veranlaßten ihn, die Redaktion niederzulegen und nach Stuttgart zu ziehen, wo er bis heute unermüdlich tätig ist. Seiner Tätig keit für unser Blatt wurde schon Erwähnung getan, aber noch viele andere Blätter erfreuen sich seiner Mitarbeiterschaft, und monumentale Werke zeugen von seinem unermüdlichen Fleiß. So erschien 1883: »Friedrich Koenig und die Erfindung der Schnellpresse« (^// 12.—, geb. 15.— ord.) (2. Ausg., Volksausgabe, 1906), dem 1895 »Die graphischen Künste der Gegenwart« (geb. 45.— ord.) folgte, von dem 1902 eine neue Folge erschien; ferner sind u. a. noch zu nennen: »Maschinenfabrik Johannisberg« (1897), »Er läuterungen zur Sammlung der Mnsterdrucke aus Straßburg« (1900), »Gedenkbuch von Oberzell« (1898), »Karl Krause und sein Werk« (1905). Es ist nur natürlich, daß ein solcher Mann sich einer allge meinen Beliebtheit in Fachkreisen erfreut und als Autorität gilt, aber auch, daß ihm äußere Ehren nicht fehlten. Er wurde durch Verleihung der kgl. württembergischen Goldenen Medaille für Kunst und Wissen schaft und der Silbernen Jubiläumsmedaille von 1889 ausgezeichnet, er hielt auch den württembergischen Fricdrichsorden erster Klasse, den k. k. österreichischen Franz-Josefs-Orden und den kgl. portugiesischen Orden von San Jao für Wissenschaft und Künste. Was er indessen am höchsten von allen Auszeichnungen schätzt, ist, daß er im August 1894 von seiner Heimatsgemeinde Gelenau zu ihrem Ehrengemeindemitgliede und von seiner Vaterstadt Kamenz zu ihrem Ehrenbürger erwählt worden ist. Wie es Goebel an seinem 60jährigen Berufsjubiläum an Ehrungen von weit und breit (aus Petersburg wurde ihm eine Ehrenurkunde über reicht) nicht gefehlt hat, so wird sich auch am heutigen Ehrentag die Gemeinde der Gutenbergjünger mit Gratulationen einstellen. Ihren Glückwünschen schließen wir die unsern an, zugleich mit dem Ausdruck des Dankes für die uns geleisteten Dienste. Bernhard Bardenheucr f. — Auf seinem heimatlichen Landgut Lamersdorf ist am 13. d. M. der Geheime Medizinalrat ordentliche Professor der Chirurgie an der Akademie für praktische Medizin zu Köln I)r. Bernhard Bardenheuer im 74. Lebensjahre gestorben. Der Ver storbene bevorzugte besonders das Gebiet der Frakturen und Luxa tionen, für die er die Methode der permanenten Extensionsbehandlung einführte. Über diese Methode berichtete er zuerst 1889 in einer Mono graphie und gab späterhin den »Leitfaden der Behandlung der Frak turen und Luxationen mittels Feder- resp. Gewichtsextension« heraus. In der »Deutschen Chirurgie« von Billroth und Lücke bearbeitete Bardenhener den Abschnitt »Verletzungen der Extremitäten«. Sehr zahlreich sind auch seine Beiträge zur Bauchchirurgie, zur Resektion der Hüftgelenkspfanne, zur Nierenresektion usw. Seine hervorragende Be deutung als Chirurg wurde durch seine Fachkollegen dadurch anerkannt, daß sie ihn zum Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie erwählten.
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