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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1913
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- Deutsch
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^ 22V, 22. September 1913. Redaktioneller Teil. »Srlnibl-U f. d. Tlsckm. Buchhandel. 9587 sForiscxung zu Zelle SS42.j Journal als Hauptbuch zu betrachten und auf das sonst übliche Hauptbuch zu verzichten. Ich gehe aber mit Herrn Winkelmann darin einig, daß es sich trotzdem empfiehlt, außerdem noch ein nach dem italienischen System angelegtes Hauptbuch zu führen, um über die im A. I. räumlich zu weit voneinander getrennten Jahresabschlüsse der einzelnen Konten eine schnellere Übersicht zu haben. In dem so behandelten Hauptbuch stehen aus den einzelnen Konten nur noch die vorgetragenen Bilanzposten, der Jahresiransport, etwaige Umbuchungen und die entscheidend wichtigen Abschlußbuchungen, also Bilanz-, Verlust- und Ge winnposten. Ich habe das hier geschilderte, nach zahlreichen Versuchen von mir ausgebaute System der amerikanischen Buchführung in langjähriger Praxis erprobt und halte cs für hinreichend an passungsfähig, um den denkbar verschiedensten Anforderungen kleinster wie größter, einfachster wie vcrwickelster Geschäftsbe triebe gerecht zu werden. Selbstverständlich genügt es nicht, die buchtechnischcn Grund sätze von »Soll« und »Haben« zu kennen und richtig anzuwenden, sondern jede Geschäftsbücheranlage muß auf einem gründlich vorbereiteten, durchdachten Buchführungsplan beruhen. Da es aber kaum zwei Geschäfte gibt, für die derselbe Arbeitsplan unverändert brauchbar wäre, so lassen sich die Ansprüche der geschäftlichen Praxis selbst bei größter Ausführlichkeit nicht ein mal in den umfangreichsten Lehrbüchern ganz erschöpfend befriedi gen, geschweige denn in dem engen Rahmen eines Fachzeitungs aufsatzes. Unter diesem Gesichtspunkt muß ich es mir versagen^ aus den Buchführungsplan des Herrn Winkelmann, d. h. auf die Gruppie rung des Buchungsstofss nach Hauptbuch-Konten, näher etnzu- gehen. Nur in zwei Punkten möchte ich meine abweichende Auf fassung kurz begründen. Herr Winkelmann bringt alle Ausgaben und Rechnungs einkäufe für Herstellungskosten, ferner sämtliche Bar- und Rech nungsverkäufe und sogar die Kommissionsauslieferung nebst den wieder auf Lager kommenden Remtttenden unmittelbar auf das Verlags-Konto. Dadurch wird es unmöglich gemacht, die sehr wichtige Gesamtsumme der jährlichen Herstellungskosten und des wirklichen Absatzes sofort klar zu erkennen. Ich verlange von einem Hauptbuch-Konto einen möglichst einheitlichen Charakter und stelle daher grundsätzlich stets ein Herstellungs-Konto auf, um die häufig vorkommenden Gutschriften, z. B. für die von Autoren zu tragenden Gesamtherftellungs- oder nur Korrektur-Kosten, nicht als »Absatz« erscheinen zu lassen, wie es den Anschein erweckt, wenn diese Buchungen auf dem einzigen Verlags-Konto stehen. Nahe verwandt sind die Vertricbskosten, die zwar Verlustaus- gaben sind, d. h. den Hcrstellungswert der Verlagsartikel nicht beeinflussen, aber doch bei dem Voranschlag und der Preisbestim mung berücksichtigt werden müssen. Herr Winkelmann könnte also, wenn er auf das Herstellungs-Konto verzichtet, ebensogut die Vertriebskosten unmittelbar auf Verlags-Konto belasten. Neben bei bemerkt, hat aber auch das Vertriebs-Konto häufig eigene Einnahmen, z. B. für Inserate in Katalogen, die mit dem Waren absatz gar nichts gemein haben. Daher ist die von Herrn Winkelmann verworfene Teilung des Verlags-Kontos doch das sicherste Mittel, über die verschie denen geschäftlichen Vorgänge bis zur Fertigstellung und bis zum Verkauf der Verlagswerke Klarheit zu gewinnen. Ich pflege als Vorstufen Herstellungs-, Vertriebs- und Absatz-Konto zu unter scheiden! die für neue Auflagen benötigten Matern, Platten und Klischees, ferner alle Aufwendungen für die am Bilanztage noch nicht fertigen Verlagsartikel bleiben Bestand des Herstellungs- Kontos, ebenso werden die Vorräte an Prospekten und Kata logen dem Vertriebs- und etwaige Bar-Außenstände dem Ab satz-Konto beim Abschluß als Bilanzposten gutgeschricben. Daun ergibt sich für alle drei Verlags-Hilfs-Konten der reine Hcr- stellungs-, Vertriebs- und Absatz-Saldo, der nur einmal jähr lich auf das Verlags-Konto übergeht. Ich kann darin wirklich keine »Erschwerung des Buchwerks« sehen, wie Herr Winkel- marin, sondern im Gegenteil einen in die Augen springenden praktischen Nutzen. Der zweite wichtigere Punkt meiner von Herrn Winkelmann abweichenden Ansicht betrifft das Konto desLeipzigerKom- Missionärs. Herr Winkelmann führt den Kommissionär, da sein Beispiel sich auf ein Verlagsgeschäft bezieht, unter den Schuldnern auf, müßte ihn also in einer Sortimentsbuchfüh rung als Gläubiger behandeln. In den meisten Fällen mag dies Verhältnis auch zutreffen, obwohl der Kommissionär auch sehr vielen Verlegern gegenüber »Gläubiger« und man chem gutzahlenden Sortimenter gegenüber »Schuldner« ist. In allen gemischten Betrieben ist er aber sowohl Schuldner als Gläubiger, paßt daher weder in das eine noch in das andere Konto so recht hinein. Soweit es sich um den Geldverkehr han delt, ist der Kommissionär überhaupt nicht Schuldner oder Gläu biger in dem mit diesem Begriffe verbundenen handelsüblichen Sinne, sondern Bankier, und deshalb gehört er meiner wohl erwogenen Überzeugung nach überhaupt in kein Sammel-Konto, sondern muß unter dem Namen »Kommissionär-Konto« oder »Leipziger Bar-Konto« ein selbständiges Hauptbuch-Konto er halten. Dann darf er aber nur für die wirklich von ihm eingezoge- nen Beträge belastet und nur für seine tatsächlichen Ausgaben und berechneten Spesen erkannt werden. Für diese Buchungen liefern aber seine Kassen-Auszllge die einzige zulässige Unterlage. Nicht was ich (als Verleger) dem Kommissionär an Lager überlasse, ja, nicht einmal was ich ihm an Barpaketen und Barfakturen zum Inkasso zusende, schuldet er mir; für diese Tätigkeit ist er lediglich Lagerverwalter und — mit Er laubnis zu sagen! — Kassenbote, der mir nicht empfangene Ware zu bezahlen, sondern nur von ihm eingezogene Gelder abzuliefern hat. Folglich ist es im Grunde verfehlt und beruht auf einer Verkennung der geschäftlichen Beziehungen, ihm meine Lager oder Jnkassosendungcn zu belasten, für die er nicht mein Abnehmer oder Kunde, sondern nur mein Beauftragter oder Beamter ist. Genau dasselbe Verhältnis, nur im umgekehrten Sinne, be steht zwischen Kommissionär und Sortimenter. Der Sortimen ter »kauft« nicht vom Kommissionär, sondern läßt nur seine Geldgeschäfte von ihm besorgen und ersetzt ihm seine Auslagen und Spesen. Auch die zweite charakteristische Eigenschaft der buchhändlerischen Vertretung in Leipzig (Berlin, Stuttgart, Wien, Zürich usw.), nämlich die des Speditionsgeschäftes, widerstrebt durchaus der Vorstellung von »Lieferant« und »Ab nehmer«, wie sie mit dem Wesen des Gläubiger- und Schuldner- Sammel-Kontos untrennbar verbunden ist. So betrachtet, sind die meisten im fortlaufenden Text ent haltenen Buchungen des Herrn Winkelmann auf dem Konto des Leipziger Kommissionärs hinfällig und müssen durch die monat liche, nach Hauptbuch-Konten zerlegte Wiedergabe der Leipziger Kassenauszüge ersetzt werden. Daß ich mit den vorstehenden Erörterungen das umfang reiche und im Buchhandel besonders schwierige Gebiet der Buch führung im allgemeinen und des amerikanischen Systems im be- sondern nicht annähernd erschöpft, auch nicht zu erschöpfen beabsichtigt habe, darüber brauche ich Wohl keine Worte zu ver lieren. Ich würde mich aber freuen, zur Klärung mancher wider streitenden Ansichten über die amerikanische Buchführung und zur unbefangenen Würdigung ihrer praktischen Brauchbarkeit einiges beigetragen zu haben. Kleine Mitteilungen. Die Grundsteinlegung der Deutsche,> Bücherei des Börseuvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig findet in Gegenwart Sr. Mas. des Königs Friedrich August am Sonntag, den lg. Oktober, vormittags 1t ^ Uhr statt. Ans dem mächtigen Baugrund an der Karl Siegis- inundstraste, den der Börscnverein als kostbares Angebinde znr Errichtung seiner großen nationalen Biichersammlung der Stadt- gcmcindc Leipzig verdankt, werden sich um den König Minister und Vertreter der König!. Sächsischen Regierung, der beiden Kammern des Landtags, der Reichs- und Bundesregierungen, der Stadt Leipzig, des deutschen Buchhandels, des Bibliothekswesens und weiter noch zahl reiche Ehrengäste und Förderer der Deutschen Bücherei zu der be deutungsvollen Feier versammeln. Im Ausklaug des nationalen Weihefestes vom 18. Oktober, noch innerhalb des Lichtkreises der kaum erloschenen Kestslammcn des nahen Bölkcrschlachtdcnkmals soll der
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