Künftig erscheinende Bücher. ^ 231, 4. Oktober 1913. ^Verlag ^ /uvErtt'eva.ru.r" und Kunst T Zur Uraufführung in Wien! Mitte Oktober erscheint: Otto Soyka Geldzauber Komödie in drei Akten Geheftet 2 Mark 50 Pf., gebunden 3 Mark 50 Pf. H)>n hat lange Königsdramen geschrieben: die ungeheure Übermacht des einzelnen, die Leben und Schicksal der anderen lenkt, das war der Reiz dieser Stoffe. Otto Soyka schreibt die Königsdramen unserer Zeit. Sein neues Stück ist wieder ein Königsdrama. Cs sind die alten, immer neuen Konflikte, und ihre nie versagende Wirkung ist geblieben, nur die Könige sind nicht mehr dieselben. Das sind Könige unserer Zeit, Könige an Geld. Sie führen keine Bewaffneten zu Felde, sondern Millionen, sie tragen statt des Purpurs den GesellschaftSanzug, und dennoch ist um sie die alte Romantik, die Heerscharenromantik, die Purpur romantik, die siegreich aus diesen Werken nach dem Hörer greift. Nur die Uniform hat gewechselt, geblieben ist des Wesens Kern, wieder dürfen mit Fug und Recht die Worte fallen: »Ein Federzug von Ihrer Hand, und neugeschaffen wird die Erde." Nur daß dieser Federzug des modernen Machthabers unter ein Scheckblankett gesetzt wird. Die Komödie zeigt also in satirisch witziger Weise das Spiegelbild einer Welt, in der das Geld Alleinherrscher wird und wo Menschlichkeit und Gefühl zur Ware gestempelt werden. Die jüngsten Auswüchse des »Amerikanismus", jene New Porter Ereignisse der letzten Zeit, die in den Brennpunkt des öffentlichen Interesses gerückt werden, geben dem Stück des bekannten Wiener Autors eine unvorhergesehene Aktualität. Früher sind von Otto Soyka erschienen: Herr im Spiel, Rom«» 2. Auflage. Geheftet Z Mark, gebunden 4 Mark Der Fremdling, Roma» 2. Auflage. Geheftet Z Mark, gebunden 4 Mark 50 Pf., in Halbfranz S Mark Das Herbarium der Ehre, Roma» 2. Auflage. Geheftet 4 Mark, gebunden 5 Mark 50 Pf., in Halbfranz 7 Mark Die Söhne der Macht, Ro,»a„ 2. Auflage. Geheftet 5 Mark, gebunden 4 Mark 50 Pf., in Halbfranz 6 Mark Revanche, Komödie Geheftet 2 Mark 50 Pf., gebunden Z Mark 50 Pf. Alfred Polgar im »Neuen Wiener Tagblatt": Otto Soykas Bücher erweitern den Besitz an literarischen Werten. Es sind weniger erfundene, als vielmehr entdeckte Bücher. »Neu" in jenem wesentlichen Sinn, in dem man von einem neuen Mineral, einer neuen Pflanzcnart spricht. Immer dagewesen, aber hier zum erstenmal gesehen, erkannt, gewonnen. Diese auf regenden und abenteuerlichen Geschichten nobiliticren sich selbst durch ihren großartig-nachlässigen, gar nicht protzigen Aufwand an Geistigkeit. Als ein unheimlich kühn und locker, fast übermütig hoch geschwungener Bogen spannt sich die Handlung solch eines Soykaschen Romans. Dieser Bogen trägt nicht nur die leicht und rasch hinübereilende Neugier des Lesers, sondern knickt auch unter einer psychologischen Belastungsprobe nicht ein. Und das ist das eigentlich Genußreiche an der Lektüre von Soykas Büchern: daß man mit so profundem Gefühl der Sicherheit durch all diese nüchtern-tollen Geschehnisse, durch alle diese Hitze- und Frost- zoncn seltsamer Schicksalswelten schreitet, weil man die überlegene, Nebel durchspähende Intelligenz des Erzählers als kalt blütigen und kenntnisreichen Führer neben sich spürt. Stefan Zweig in der »Neuen Rundschau", Berlin: Behaglich und passiv beschaulich läßt sich's nicht durch Soykas Romane lesen, man schnellt da auf den straffen Sprungfedern verblüffender Einfälle immer weiter hinein ins Unvermutete, bis dieser boshafte Mechaniker der Erregung die Güte hat, die Kurbel abzudrehen. . . . wunderbar hoch aufsteigende Feuerwerke, denen der gefesselte Blick nachstarrt, bis sie sich wieder restlos im Dunkel lösen. Aber solange sie funkeln, binden sie mit ihren Bezugsbedingungen: i. R. mit 25A, bar mit 33^^, Partie 7/6. München. Albert Langen.