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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1913
- Strukturtyp
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- 1913-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1913
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- Deutsch
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Mitglieder fiir die ^eile 1^s.^w/^°6^32N1.^s?att 36 M.". 1 7 »5 für'/, S. 17 M. stattISM. Stellengesuche werden mit lOPs. pro 1 ^ ^rechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder « r;«aum,r v!Ü"/s!».5öM"^S.2SM^^s'LöM°IürMch" s r; Mitglieder 40 Nt-. 32 M.. so an.. loe M. — Veilegen werden : 8— Nr. 2SK. Leipzig, Freitag den 18. Oktober I9IZ. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. In Sachen »Liederbücher«. Von Ernst Challier sen.-Gießen. Das im Sprcchsaal der Nr. 172 zur Diskussion gestellte Eingesandt »Unberechtigter Nachdruck eines Liedes« scheint wie das Hornberger Schiesten ausgegangen zu sein. Der Einsender wurde von mehreren Seiten darauf hiugcwiesen, daß seine Aus führungen zu ungenau seien, um einen gewissenhaften Beurteiler zu einer Äußerung zu veranlassen. Auch vr. Alexander Elster war dieser Ansicht in seinem lesenswerten Artikel in Nr. 204! er behandelte auch darum nur im allgemeinen den Rechtsstand- punkt. Farbe muß ein Fragesteller bekennen; erst dann kann ihm sachgemäß geantwortet werden. Denn es ist durchaus nicht dasselbe, wenn zwei das Gleiche tun, und ein weiterer gewalti ger Unterschied liegt darin, ob es sich beim Nachdruck um einen alten Schmöker oder um ein beliebtes, in das Volk gedrungenes Lied handelt, das für den Originalverleger ein Wertobjckt, einen Treffer bildet, der für sich und für viele sonstige Verlagsnieten arbeiten soll. Der Fragesteller hat sein Schweigen bisher nicht gebro chen, und damit wäre ja der Fall für alle Unbeteiligten erledigt. Da aber dieser durchaus nicht vereinzelt dasteht, möchte ich mal die Liederbücher, ihr Wesen und vor allen Dingen ihr Unwesen etwas näher beleuchten, zum Teil damit Anregungen aus Ver legerkreisen entsprechend. Liederbücher, Liedersammlungen von alten, älteren und neueren Gesängen sind unbestreitbar ein großes Bedürfnis; für neue erprobte und auch weniger gelungene Einzellieder hat jeder singende Mensch, alt wie jung, eine besondere Vorliebe, noch mehr für solche Sammlungen, sei es auch nur wegen der Wohl feilheit und der Handlichkeit ihrer Benutzung. Als älteste Sammlung kann man Wohl die Kirchengesangbüchcr bezeichnen, wenn auch da in früherer Zeit nur Texte geboten wurden, die schon vor der Reformation bei den Hussiten gebräuchlich waren. Zu den nachweislich ältesten gedruckten einstimmigen Lieder sammlungen dürfte der »Liederkranz« (Gombart, Augsburg) zu zählen sein, mit ihm »24 alte deutsche Lieder aus dem Wunder horn« (Mohr, Heidelberg), »Lieder für gesellige Kreise« (Och- migke L Riemschneider, Ncu-Ruppin). Die älteste Männer- chor-Sammlung hat der erste Männergesang-Berein, die Zelter« sche Liedertafel in Berlin, handschriftlich besessen, in der alle, seitens der Mitglieder komponierten und als würdig be fundenen Gesänge Aufnahme fanden. Die ersten gedruckten Männerchorsammlungen lassen sich nicht mehr zuverlässig sest- stcllen, unsere musikalischen Historiker, auch selbst der vortreff liche Hugo Riemann, haben dieses Feld ganz unbeackert gelassen. Dafür will ich aus meiner langjährigen Dienstbarkeit heraus als recht alte Herren nennen, die alle vor 1847 erschienen sind: »Sammlung im Volkston« (Nägeli, Zürich), »Der Sänger der Gegenwart« (Nägeli, Zürich), »Sang und Klang« (Schmachten berg, Elberfeld), »Der deutsche Sängerfreund« (Schlesinger, Berlin), »Sängersaal« (Joh. Andre, Offenbach), »Liederhalle« (Göpel, Stuttgart), »Norddeutsche Liedertafel« (Schuberth L Co., Leipzig, früher Hamburg). Die vorstehend angeführten Hefte sind nur kleineren Umfangs gewesen und Wohl auch in Vergessen heit geraten, aber die in den sechziger Jahren und später er schienenen Sammlungen sind so umfangreich, daß man sie als Bände bezeichnen kann, da jeder einzelne mehr als hundert Chöre enthält. Von diesen nenne ich nachstehend nur die heute noch gebräuchlichsten, das Gesamte hier aufzuführen, würde den mir zu Gebote stehenden Raum überschreiten: »Regensburger Liederkranz«, 3 Bände (Coppenrath Verlag, Regensburg), »Neue Regensburger Sängerhalle« (der gleiche Verlag), »Männerchor- Album«, 2 Bände (P. I. Tonger, Cöln), »Sängerhalle«, 3 Hefte (Carl Merseburger, Leipzig), »Deutsche Sängerhalle« (F. E. C. Leuckart, Leipzig), »Deutsche Sängerhalle« (I. G. Boessenecker, Regensburg), »Das Rütli« (Sonderegger, St. Gallen), »Heims Volksgesänge«, 7 Bände (P. Papst, Leipzig), »Sängerrunde« bzw. »Neue Sängerrunde« (Schauenburg, Lahr), »Die Loreley« (Carl Rühle, Leipzig), »Männerchor-Album« (Litolfs's Ver lag, Braunschweig), »Deutsche Männerchöre«, (Breitkopf L Härtel, Leipzig), »Deutscher Männerchor« (der gleiche Verlag), »F. Silchers Männerchöre« (Breitkopf L Härtel, Leip zig, C. F. Peters, Leipzig), »Liederquell« (Steingräber Verlag, Leipzig), »Liederschatz für Männerchor« (C. F. Peters, Leipzig) und mehr als hundert andere noch. Dazu dann die große Samm lung »F. L. Rubenhauer, Männerterzette« (Pustet, Regensburg). Trotz dieser gewaltigen Fülle an Stoff, der zum grotzen Teil von den namhaftesten, dem Männergesang nahestehenden Mu sikern gesichtet und gewählt wurde und mit besonderer Vorliebe das deutsche Volkslied berücksichtigte, glaubte Kaiser Wilhelm II., als bei dem Gesangswettstreit 1899 in Frankfurt am Main die dort nach den Preisen strebenden Vereine das Volkslied auf fallend vernachlässigt hatten, es läge ein Mangel an solchen vor und man müsse die vergessenen Schätze jetzt erst heben. Unser verehrter Kaiser, der für alles Gute und Schöne stets machtvoll eintritt, brauchte und konnte es nicht wissen, welche überzahl von dem Schönsten und Besten jedem Sängersmann bereits zur Verfügung steht, aber die von ihm bezeichneten und ausgewähl ten Herausgeber hätten ihn Wohl ganz bescheiden auf die im Besitz jedes Vereins befindlichen Sammlungen und sonstige Notenfchätze aufmerksam machen können. Fern liegt es mir, den Wert der Kaiser-Liederbücher herabsetzen zu wollen, einen histo rischen haben sie zweifellos, das verbürgt bereits die große Zahl vortrefflicher Mitarbeiter, vor allen Dingen die bisher in solcher Ausführlichkeit nicht beigegebene Quellenangabe durch Geheimrat Max Friedländer. Aber für Männergesang-Vercine zum praktischen Gebrauch, der doch als Zweck vorangestellt war, lag absolut kein Bedürfnis vor. Sehr erschwerend für die An schaffung und den Gebrauch tritt dann noch hinzu, daß zwar sämtliche darum angegangenen Musikverleger ihre Verlagswerke der Liederkommisston zur Verfügung gestellt hatten, aber trotz dem der größte Teil noch mit Aufführungsrechten belastet ist. Das Vorwort der Liederbücher erkennt ja die Opferwilligkeit der Verleger dankend an, fügt dann aber hinzu: »Eine Freigabe sämtlicherin das Buch aufgenommenen Lieder auch für die öffentliche Ausführung hat sich freilich nicht erzielen lassen« —. Da irrt sich das Vorwort, mit ihm der Verfasser und vermutlich auch der unbefangene Leser! Von den 610 Liedern sind nur 264 — 43,28 7» frei, dagegen mutz für 346 — 56,72 7» Tantieme gezahlt werden. Und bei diesen 346 Liedern handelt es sich fast ausschließlich um volkstümliche Lieder und Volkslieder, wie 1381
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