Novellen von Moritz Heimann Amschlagentwurf von E. R. Weiß Geheftet M. 3 50 Gebunden M. 4.50 er einfache Titel dieses Buches ist nicht ganz so anspruchslos gemeint, wie er klingt. ^ Es scheint, als ob der Verfasser Gewicht auf die Bezeichnung „Novellen" legte; als ob er das Spezielle dieser Kunstform fühlte und ihm genüge zu tun versuchte. Dabei sind die Er zählungen ihrem Ton und Charakter nach sehr verschieden. In der ersten z. B., in der wir ein Motiv aus der Biographie eines großen Dichters zu erkennen glauben, besteht der Reiz in der spielenden Ge nauigkeit der Motivation; in einer andern: „Die letzte Ohnmacht" wird ein einfaches, furchtbares Ereignis, daß ein Vater sein Kind tötet, einfach und im Stil der Tatsächlichkeit erzählt. Auch im Stofflichen finden sich stärkste Gegensätze in dem Buch, und neben einer rein lyrischen Verlobungsgeschichte steht ein Stück wie der „l)r. Wislizenus", mit der unmotivierten Ermordung eines Landstreichers im Mittel punkt, und einem Abgrundproblem, dem Problem der Wirklichkeit als Meduse, das fast zu einer sym bolischen Ausformung geführt ist. Die Erneuerung des Bundes Roman von Albert Steffen Mit einer Zeichnung von Walo von May Geheftet M. 4.— Gebunden M. 5.— er junge schweizerische Dichter Albert Steffen ist ganz Wenigen bekannt, und doch beweist ^ er sich, von Buch zu Buch wachsend, als einen der heimlichen Fürsten des Geistes, ohne deren still sammelnde Kraft die Menschenseele um ihr Tiefstes und Wesentlichstes verarmen würde. Sein neues Werk ist eine Erzählung von lieblicher Rauheit und Phantastik; zugleich aber ist es, als ob ein Geist von novalisartiger Kühnheit die Gemeinschaft des Lebens darin deutete Steffens Erzählung hat den vollen Reiz der Phantasie und ist eine Dichtung von reiner Klarheit, Zartheit und Wärme. S. Fischer / Verlag / Berlin