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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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PE 239, 14, Oktober 1913. Redaktioneller Teil, I^orgexung za «cur tvvtv-t der Bücherabgabe gegen die Verkaufsbestimmungen nicht der» stößt, da ihr die Wertbons von dem Königsberger General-An zeiger zum vollen Preise bezahlt werden. Hoffentlich macht diese neue Art der Bücherabgabe nicht Schule; mag diese Art des Warenvertriebs ruhig andern Branchen überlassen bleiben, das Sortiment sollte, soweit es etwas auf sich hält, dergleichen Anerbieten unter Protest ablehncn! Das Vorsteheramt der Kaufmannschaft (Handelskammer) in Königsberg hat als ständige Einrichtung einen »Klein- handelsausschuß« gebildet, dem die Wahrring der Klein- handelsintcressen obliegt. Auf Vorschlag des Königsberger De taillistenvereins wurde Ihr Vorsitzender in diesen Ausschuß ge wählt, dessen Wahl er im Interesse des Vereins nicht glaubte ab lehnen zu sollen, obwohl er, kurz vorher zum Vertrauensmann für die Angcstellten-Versicherung gewählt, hätte annehmcn können, daß er nunmehr gerade ausreichend auch außerberuflich beschäf tigt sei, Die Tätigkeit im Kleinhandelsausschuß dürfte in mancher lei Art befruchtend auf unsere Vereinsarbeiten wirken; so nahm beispielsweise das Zugabcwesen, das auch den Buchhandel dauernd beschäftigt, gelegentlich einer vom Handelsminister ein- geforderten gutachtlichen Äußerung einen breiten Raum in einer der letzten Verhandlungen dieses Ausschusses ein, Verstöße gegen die Verkaufsbestimmungen sind mehrfach in der Form unberechtigten Rabatts, unberechtigter Jnserattexte, von Kalenderzugaben usw, zu behandeln gewesen, konnten aber meist schnell zur Zufriedenheit erledigt werden; nur in einem Fall glaubte der Börsenverein durch Unterzeichnung einer Verpflichtung und Hinterlegung eines Blankowechsels über 300 ^ sich von einem unserer Mitglieder gewissenhafte Einhaltung der Verkaufsbestimmungen zusichern lassen zu sollen. Durch eine ans Veranlassung des Börsenvereins veranstaltete Rundfrage betreffs der in unserm Vereins- gebiet gewährten Lehrmittelrabatte mußte der Vorstand leider erfahren, daß in Danzig die Magistratslieferungen in den Händen eines Schleuderrabatt gewährenden Auchbuchhändlers liegen. Die Angelegenheit ist inzwischen so weit geklärt, daß wir gegen die Firma Vorgehen werden. Es mag der Fall aber für alle Beteiligten ein warnendes Beispiel und Ansporn sein, die Auchbuchhändlerfrage so schnell als möglich zur Erledigung zu bringen, denn sie schließt außerordentlich schwere Gefahren für das Sortiment in sich. Zum Schluß des Berichts darf noch betont werden, daß der Berichterstatter, durch seine teilweise nach Berlin und Breslau verlegte Berufstätigkeit eine engere Fühlung mit den Kollegen im Reich gewonnen Hai, die ihm von jeher besonders erwünscht, leider aber nicht oft möglich war. Er konnte dank freundlicher Einladungen die Hauptversammlung des Schlesischen Kreisver- cins und verschiedene Versammlungen des Berliner Sortimenter vereins besuchen, dessen Vorstand übrigens mit bewunderns wertem Eifer die Verfolgung der in großer Fülle einlaufenden Beschwerden über Verletzung der Verkaufsbestimmungcn sich an gelegen sein läßt, was gern sestgestelll werden soll, gegenüber den vielfach laut werdenden Behauptungen, daß den Berliner Schleuderern niemand auf die Finger steht. Damit soll aller dings beileibe nicht gesagt sein, daß die Schleuderei dort nicht noch allzu sehr zu Hause ist. Aber auch das wird besser werden, denn die Erwerbsverhältnisse spitzen sich überall so zu, daß man auch dort zur Erkenntnis gelangen wird, daß der volle Laden preis das einzig Richtige und für die Rentabilität der Betriebe geradezu Notwendige ist. Fast hätte ich der Kartenvertriebs stelle der König!, preußischen Landesaufnahme zu ge denken vergessen. Der Vorstand sieht es als eine selbstverständ liche Pflicht aller seiner Mitglieder an, den Vertrieb der Kar ten unter allen Umständen grundsätzlich abzulehnen, solange nicht ein ausreichender Rabatt und auch die Gewähr prompter Expedition seitens der Auslieferungsstelle geboten wird, damit wir unfern Kundenkreis mit gewohnter Pünktlichkeit zu bedienen In der Lage find. Die Aufnahmegesuche in unfern Verein mehren sich in früher nie geahnter Weise, meist aber können wir die An meldenden nicht zu den Firmen zählen, auf deren Eintritt wir oft schon seit Jahren warten, es sind vielmehr jene durch die Grossogeschäfte künstlich zu Buchhändlern gezüchteten Handlun gen, und wir haben nach sorgfältigster Prüfung eine für unfern Kreis große Zahl, als nach den Richtlinien des Börsenvereins- vorstandes den Anforderungen für die Aufnahme nicht entspre chend, ablehnen müssen. Über den Mitgliederbestand ist zu berichten, daß 4 Mitglieder, die Herren vr, Herzberg, F, Wunschmann und Fritz Lehmkuhl, alle aus Königsberg, und ferner Herr A, Führich aus Straßburg ausgetreten sind. Leider hat der Vorstand in seiner heutigen Sitzung gegen 6 Mitglieder den Ausschluß nach K 3K unserer Satzungen beschließen müssen, da sie nach dem Bericht unseres Schatzmeisters trotz vielfacher Mahnungen mit der Zahlung der Beiträge, respektive der auf der Hauptversammlung in Königsberg beschlossenen einmaligen außerordentlichen Bei trags im Rückstände sind. Wir geben Ihnen hiervon Kenntnis und bitten Sie, Notiz davon zu nehmen, daß dieser Beschluß mit der Maßgabe gefaßt ist, die betreffenden Mitglieder noch mals aufzufordern, die rückständigen Beiträge bis zu einem noch festzusetzenden Termin zu zahlen, und daß bei Versäumnis auch dieser Frist der Vorstandsbeschluß in Kraft tritt. Neun Aufnahmen fanden statt. Es wurden ausgenommen die Herren: PaulAdcrjahn, i.Fa.AderjahnscheBuchhandlung inKönigsberg; August Müller, i. Fa. Evangelische Vereinsbuchhandlung in Königsberg; Paul Listowsky, Chefredakteur der Hartungschen Zeitung und Verlagsdruckcrei, Königsberg; Kurt Siebert, Memel; Paul Rosenberg, i. Fa, John L Rosenberg, Danzig; Hugo Schultz, i, Fa, Evang, Vereinsbuchhandlung, Danzig; Emil Golembiewski, Thorn; Max Schneider, i, Fa, L, Saunicr's Buchh,, Danzig; Otto Konietzko, i, Fa, C, R, Hirsch Nachf,, Insterburg, Die Milgliederzahl beträgt demnach heute 58, Eine weitere Aufnahme schwebt noch, da offenbar durch ein Versehen als Beitrag und Eintrittsgeld eine unzureichende Summe übersandt wurde. Außerdem liegt ein Aufnahmegesuch vor, das erst heute zur Erledigung gelangen kann, voraussicht lich aber zur Mitgliedschaft führen wird. Das Deutsche Buchhandels-Archiv regt an, die jenigen Vereins-Akten, die bereits abgelegt werden kön nen, ihm zum Depositum zu übergeben, was sich als zweckent sprechend erweisen dürfte. Der Anlaß für Ihren Vorstand, dies zu betonen, ist der, die Versammlung bei dieser Gelegenheit dar auf aufmerksam zu machen, daß die alten Akten unseres Vereins, auf die mehrfach im Protokollbuch Bezug genommen ist, verloren gegangen zu sein scheinen, jedenfalls sind die bisherigen Nach forschungen ergebnislos verlaufen. Schließlich sei noch eine hierher gehörige Mitteilung gemacht, die ich durch die Freundlichkeit des Herrn Lucas Gräfe-Ham burg erhielt. Nach dessen Nachrichten hat die erste buchhändle rische Vereinsgründung oft- und westpreußischer Buchhandlungen in Königsberg bereits im Jahre 1854 stattgefunden. Das uns gleichzeitig übersandte gedruckte Statut habe ich unserem Proto kollbuch vorgeheftet. Alle Nachrichten über den Verein bis zu der im Jahre 1881 erfolgten Gründung des »Krcisvereins« wer den wir dankbarst entgcgennehmen. Das Gründungsprotokoll von 1881 nimmt keinerlei Bezug auf einen bereits früher be standenen Verein, Dem hiermit gegebenen Bericht wollen Sie freundlichst entnehmen, daß es an Arbeiten nicht gefehlt hat, Ihr Vorstand hat sie gern geleistet und hofft, sie in Ihrem Sinne erledigt zik haben. Zugleich bittet er Sie alle, ihn weit lebhafter als bisher durch Übersendung von Zeitungsausschnitten, die den Buchhandel betreffende Notizen bringen, durch Bekanntgabe von besonderen buchhändlerischen Unternehmungen usw, usw, zu unterstützen, ihn auf alle Vorgänge aufmerksam zu machen, die der besonderen
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