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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1913
- Strukturtyp
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- 1913-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1913
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- Deutsch
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240, 15. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10759 *Verlag Walter Schmidkunz, München, Herzog Nudolf- str. 25. Buch- u. Zeitschriftenverlag. Leipz. Komm.: Cnobloch; Wiener Komm.: Perles. (Dir.) *W ernicke, Oswald, Bromberg , Bahnhofstr. 5. Buch-, Pa pier- n. Schreibwarenh. Leipziger Komm.: Koehler. (B. 2373 Wilke, Theodor, Berlin, veränderte sich in Ernst Aland. iB. 2353 Wolters' Uitgevers Maatschappij, I. B., Gr o n i n - g e n. Der Direktor C. P. Wolthers ist verstorben. sB. 2333 Zeitbilde r-Berlag Albert Krug, Leipzig, ist erloschen. (Dir.) Zeitler, Julius, Leipzig. Der Verlag ging an die Firma Hyperionverlag G. m. b. H., Berlin, über. sB. 2333 Kleine Mitteilungen. Jubiläen. — Am heutigen 15. Oktober können zwei angesehene Fir men des deutschen Buchhandels ans ein 50jähriges Bestehen zurück blicken. Wir nennen zunächst die Firma Ernst Carlebach in Heidel berg, deren Gründer gleichen Namens noch unter den Lebenden weilt. Zunächst hatte sich dieser, ein geborener Mannheimer, nicht dem Buch handel gewidmet, sondern den Kaufmannsbcruf ergriffen. Erst als er nach London kam und mit Nikolaus Trübner bekannt wurde, faßte er Interesse für unseren Beruf und trat bei diesem großen Buchhändler in die Lehre. Nach ihrer Beendigung blieb er zunächst noch bei Trübner und siedelte dann nach Leipzig über, um eine Stelle in F. A. Brockhans' Sortiment und Antiquarium anznnehmen, die er von 1860 bis 1863 bekleidete. Als cr sich nach dieser Zeit selbständig zu machen gedachte, erholte er sich wieder Rats bei seinem Lehrchef Nikolaus Trübner, der in einem höchst interessanten Brief an ihn die Chancen erörtert, die die einzelnen Orte bieten. Von Frankfurt (Main), auf das Carlebach sein Augenmerk gerichtet zu haben schien, hält Trübner nicht viel, denn »der Mittelstand liest gar nicht, ist mehr interessiert, zu wissen, wo das beste Bier zu haben ist, als was Wichtiges in der Literatur vorgeht. — Der reiche Mann richtet seine Aufmerksamkeit auf Pferde, Wagen, Weinkeller, nicht aber ans Anlegung von Biblio theken«. Trübner hält vom Süden Deutschlands, wohin Carlebach sein Herz zog, nicht viel, sondern weist ihn nach Norddeutschland und Öster reich, nennt aber unter andern süddeutschen Städten, unter denen München in erster Reihe steht, auch Heidelberg. Das mag für Carle bach entscheidend gewesen sein, wohl auch deshalb, weil ihm, als ge borenem Mannheimer, die Ansiedlung dort und die Erwerbung des Bürgerrechts weniger Schwierigkeiten bot, als anderswo. Nachdem ihm unterm 26. September die Konzession erteilt worden war, eröffnete Carlebach am 1. Oktober 1863 im zweiten Stock des Hauses Hcumarkt Nr. 2 ein Sortiment, verbunden mit einem wissenschaftlichen Antiqua riat, das bis dahin im Großherzogtüm Baden noch nicht vertreten war. Eine der ersten Bibliotheken, die der junge Antiquar erwarb, war die Schloßbibliothek in Neuwied, die reich an seltenen Drucken, heraldischen, numismatischen und biographischen Werken war; ihr folgten dann im Laufe der Jahre die Büchersammlungen des Galeriedirektors Lessing in Karlsruhe, des Nationalökonomen Geheimrat Knies, des Historikers G. Weber, des Germanisten Friedrich Pfeiffer, reich an deutschen Literaturdenkmälern und dramatischer Literatur, und viele andere, die anfznzählen hier der Raum fehlt. 263 stattliche Antiquariats-Kataloge hatte Carlebach herausgebracht, als er im Jahre 1904 das Geschäft an seinen Sohn übergab. Der Absatz der erworbenen Antiqnaria ging auch flott von statten, und namhafte Kunden konnte das junge Geschäft aufweisen. Zn den letzteren gehörten keine Geringeren als Felix Dahn, Georg Ebers, Gustav Freytag, Karl Gutzkow und Heinrich von Treitschke, wahrlich für ein junges Geschäft ein stattlicher Kundenkreis! Die Räumlichkeiten, die das junge Geschäft einnahm, mußten bei der Ausdehnung, die cs gewonnen hatte, bald zu eng werden, und Carlebach mußte es wiederholt verlegen, bis cr In dem von ihm erwor benen Hause, Hauptstraße 136, seine bleibende Stätte fand. 41 Jahre lang hatte Carlebach scn. sein Geschäft in unermüdlicher Arbeit und mit großem Erfolge geführt, als er es, ein 66jähriger, am 30. September 1904 sei nem Sohne Albert übergab, der ihm schon seit 14 Jahren zur Seite gestanden hatte, nachdem er in A. Bielefelds Hofbuchhandlnng in Karls ruhe fiir seinen Beruf vorgebildet worden war. Herr Albert Carlebach be treibt nur den Antiqnariatsbuchhandel und verlegte sich besonders auf die Veranstaltung von Auktionen, deren er jährlich durchschnittlich drei in einem eigenen neuen Auktionssaale abhält. Von dem Grundsatz ausgehend, daß man sich in jetziger Zeit spezialisieren muß, widmete sich Carlebach hauptsächlich dem Vertrieb badischer und pfälzischer Werke und Bilder. Seine Kataloge sind in diesem Blatt wiederholt besprochen worden, sie zeichnen sich durch sorgfältige Ausstattung beson ders aus. Er erwarb die umfangreichen Bibliotheken des schwäbischen Dichters Conrad Weitbrccht, des badischen Archivdirektors von Weech und des berühmten Heidelberger Philosophen Kuno Fischer, zu denen noch der Erwerb der Dubletten der Universität Heidelberg trat. Zur Feier des Jubiläums seines Hauses hat Herr Carlebach den reich illu strierten Katalog Nr. 335: Uaäensia — Unlatina herausgegeben, den unsere Leser an anderer Stelle dieser Nummer verzeichnet finden und dessen Bestände am 15. Oktober zur Versteigerung gelangen. Mit Be friedigung und Stolz kann Herr Albert Carlebach, den sein Großherzog am 15. September d. I. durch die Verleihung des Titels eines großher- zoglich badischen Hofantiqnars geehrt hat, ans das von ihm Erreichte zu rückblicken, das er auf der sicheren Grundlage des vom Vater Geschaffe nen aufgerichtet hat, und beide Herren, Vater und Sohn, können dank baren und frohen Herzens das schöne Jubiläum ihres Hauses begehen. Die zweite Jubelfirma ist die Firma Josef Zafür in Wien, die Sortiments-, Verlags- und Lcihbibliotheksbetrieb vereint. Aus dem letzgenannten Zweige ist die Firma hervorgegangen, denn Karl H.Wibiral, der früher Direktor des deutschen Gymnasiums zu Olmütz ewesen war, gründete im Oktober 1863 eine Leihbibliothek, deren Grund stock er in seiner wissenschaftlichen Privatbibliothek mitbrachte, die er aber durch große Anschaffungen in Belletristik erweitert hatte, so daß schon im ersten Jahre der Katalog ungefähr 12 000 Bände in deutscher, fran zösischer, englischer und italienischer Sprache verzeichnen konnte. Nach einigen Jahren erwarb Wibiral eine Teilkonzession zum Verschleiß medizinischer Werke und gliederte der Leihbibliothek einen kleinen buch- händlerischen Vertrieb an, den er aber mit dem Buchhandel nicht in Ver bindung brachte, sondern für den cr aus zweiter Hand bezog, während er seinen Bedarf von den Wiener Verlegern direkt deckte. Nach seinem Tode ging das Geschäft an seine Tochter Antonia Wibiral über, von der es 1881 ihre Brüder erbten, die es wiederum an Johann Faschank verkauften. Da dieser, als gelernter Apotheker, unserm Beruf fernstand, und keine Befriedigung in dem erworbenen Geschäfte fand, so veräußerte er es im April 1883 an Herrn Josef öafär aus Josefstadt in Böhmen. Dieser, der eine gediegene Fachbildung in allen Zweigen unseres Berufs mit brachte, trat nach Erlangung einer Vollkonzcssion mit dem Buchhandel in Verbindung und legte den Schwerpunkt seiner Tätigkeit in den Ver trieb des Sortiments und Antiquariats, nachdem er die inzwischen veraltete Leihbibliothek auf einen modernen Stand gebracht hatte. Ob wohl der Betrieb des Buchhandels auf alle Zweige ausgedehnt war, so entwickelte sich doch die medizinische Richtung ganz besonders und gab dem Geschäfte seine Signatur. Das Sortiment gelangte zu hoher Blüte und zählt seine Kunden in allen Ländern und auch in Ubersee; das Antiquariat gab wertvolle medizinische Kataloge heraus, und auch ein später angegliederter Verlag bewegte sich in derselben Richtung. Be sonders hervorzuheben sind die militärischen Publikationen, deren Zahl auf iibcr 150 angewachsen ist und in der das Handbuch für k. u. k. Militärärzte von P. Myrdacz, das bereits in 4. Auflage erschienen ist, ganz besonders genannt zu werden verdient. In 30jähriger emsiger Tätigkeit hat Herr ßafär das erworbene Geschäft zu hoher Blüte gebracht und kann mit Befriedigung das Jubiläum seiner Firma feiern. Vorlesungen an der Handelshochschule Berlin Wintersemester 1913 —1914. — Wie alljährlich, so wird auch in diesem Wintersemester der Vorstand der Korporation der Berliner Buchhändler im Nahmen der Handelshochschule buchhändlerische Vorlesungen veranstalten. Das dies mal der Praxis der Buchherstellung entnommene Thema behandelt D i e Technik des Buchdrucks und gliedert sich in nachstehende Ab teilungen: Das Satzmaterial und seine Herstellung. — Die Technik des Merksatzes. — Die zweckmäßige Satzanordnung der Buchseiten und die künstlerischen Anforderungen der neuzeitlichen Buchausstattung. — Der Titelsatz. — Die Stereotypie. — Die Setzmaschinen. — Die Technik des Druckes. — Die Preisberechnung der Satz- und Truckarbeiten. Als Dozent ist wiederum Herr Max Paschke gewonnen morden, dessen Person eine hinreichende Gewähr für eine sach- und fachgemäße Be handlung des Themas vom Standpunkte des Verlegers ans bietet. Die immer stärker zutage tretende Notwendigkeit für den Verleger, selbst- bestimmend in die Herstellung von Druckwerken cinzngreifcn, um In halt und Ausstattung in eine zweckmäßige Übereinstimmung zu bringen, wird diesen Kursen von vornherein die weitestgehende Teilnahme aller interessierten Kreise sichern, zumal das Honorar äußerst niedrig bemessen ist (Hörgebühr für das Semester .// 10.—). Beginn der Kurse Donnerstag, den 30. Oktober. 8k. Ausschluß religiöser Schriften von der Kolportage. — Begriff des Ärgerniserregens. Urteil des Sächs. Ober-Verwaltungsgerichts vom 9. Oktober 1913. (1. Senat.) Nachdruck verboten. — Bei Aus stellung eines Wandergewerbescheins eröffnete die Polizeibehörde dem Nachsuchenöen, daß sie eine Anzahl der zur Prüfung vorgclegten Druck schriften vom Feilbieten und Anfsnchen von Bestellungen im Umher-
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