10872 Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandel. Künftifl erscheinende Bücher. ^ 242, 17. Oktober 1913. Im Insel-Verlag zu Leipzig I Wolfgang I l Amadeus Mozart ! Leben Werk auf Grund der vornehmlich durch Nikolaus von Nissen gesammelten biographischen Quellen und der Ergebnisse der neuesten Forschung von Or. Arthur Schurig Einbandzeichnung von E. R. Weiß Zwei starke Bände Mit 48 Lichtdrucktafeln, 5 Faksimiles und einer Stammtafel Kartoniert 24 Mark, in Halbleder 30 Mark mehr denn 30 Jahren macht sich das Bedürfnis vernehmbar nach einer Darstellung von Mozarts Leben und Werk, die sich von der Tradition der alten Otto Jahnsche» Mozartbiographie endlich einmal völlig freimacht. So verdienstvoll dieses allbekannte Werk der Generation von 1850 und gewiß noch der von 1880 gewesen ist: dem modernen Mozart- freunde genügt es längst nicht mehr. Es ist auch ein Ding der Unmöglichkeit, daß die Meinung eines einzigen Mannes der obendrein allzusehr ein Kind seiner Zeit war und in keiner Weise zu den genialen Vorläufern unserer Weltanschauung ^ und unserer künstlerischen Ideale zu rechnen ist — heute noch allein maßgebend sein könnte. — Dieses oft ausgesprochene M Bedürfnis ist neuerdings dadurch noch erheblich gesteigert worden, daß zwei französische Mozartforschcr, T. de Wyzewa W und G. de Saint-Foix, die Ergebnisse ihrer zwölfjährigen, ununterbrochenen Studien über die Iugendgeschichte in einem W wertvollen, sehr gelehrten Werke „W. A. Mozart, 1756—1777" veröffentlicht haben. Eine deutsche Übersetzung dieses W französischen zweibändigen Buches ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. — Die hier anzukündigende neue deutsche Mozartbiographie hat sich die Aufgabe gestellt, einmal zu den Einseitigkeiten der bisherige» Biographien die nötige Ergänzung zu bringen, sodann an Mozarts Werk das ganz besonders z» beleuchten, was zum modernen Menschen spricht: die zeitlosen Schönheiten. Als Drittes endlich wird das Wesentliche aus der neuen französischen Forschung in allgemeinverständlicher Weise zusammengefaßt. — Zum ersten Male überschaut man den außerordentlich fesselnden